Presseberichte Mai 2008
5. Mai
Leserbrief in der Landeszeitung zur zweifelhaften Umfrage der Handwerkskammer
Renate Backhaus Reppenstedt |
Kreativ gefragt
Zur richtigen Einschätzung der Umfrage, ob die Mitglieder der Handwerkskammer Autobahnen in der Region für unverzichtbar halten, gehören schon noch ein paar mehr Informationen:
Die Kammer hat meines Wissens rund 18.000 Mitglieder, wenn davon 405 antworten, sind das knapp 2,05 Prozent. Das Interesse an dieser Frage ist wohl nicht allzu groß. Aber es klingt natürlich besser, wenn diese Zahlen verschwiegen werden und stattdessen von "74 % positiven Antworten" gesprochen wird. Von den 405 haben sich 74% positiv geäußert, wie viel sind das bitte schön von den insgesamt 18.000 Mitgliedern? Eine derart kreativ berechnete positive Einstellung scheint mir nicht zulässig zu sein. Genauso wenig zulässig ist es, vorhandene und neu geplante Autobahnen (A 39) in einer Frage zu vermengen. Wenn vorhandene Autobahnen begrüßt werden, heißt das noch lange nicht, dass weitere neue Autobahnen ebenfalls Unterstützung finden. Warum wurde nicht gezielt nach der A 39 oder der A 22 gefragt? Aus Sorge, auch unter den Mitgliedern der Handwerkskammer gebe es Nachdenklichkeit, wie viel Autobahnen wir uns zum Beispiel im Hinblick auf den Klimawandel noch leisten wollen? Interessant wäre doch eine Umfrage, was brauchen die Handwerksbetriebe vor Ort, um die Betriebe, die Arbeitsplätze, die Umsätze zu sichern? Da gäbe es sicher noch einiges zu tun, jenseits weiterer Autobahnen.6. Mai
Landeszeitung zu den vom Land Niedersachsen veröffentlichten Lärmkarten
Stadt Lüneburg kritisiert das Land
red Lüneburg - Die Stadt kritisiert Lärmkarten, die das Land für Lüneburg im Zusammenhang mit der EU-Umgebungslärmrichtlinie veröffentlich hat. Sie seien fehlerhaft und unvollständig. Die Karten sind Grundlage für sogenannte Lärmaktionspläne. Die sollen, so das Ziel der EU, für belastete Flächen an Straßen oder Bahnstrecken aufgestellt werden.
Volker Schulz, Bereichsleiter Umwelt: Als laut markiert seien Teile von A250 und Ostumgehung, die B216 bis Ortsausgang sowie die B209 bis nach Elba. „Aber das Land hat statt der schon vorhandenen Berechnungen aus dem Jahr 2007 die veralteten von 2005 verwendet“, sagt Schulz. Und für den Bahnverkehr fehlen die Daten, denn die Lärmkartierung der Bahn stehe noch aus.
Lüneburg zählt zu den Städten, die nach EU-Vorgabe schon zum Juli 2008 einen Lärmaktionsplan aufstellen sollen. Die Pläne sollen erstellt werden, wenn Lärmwerte über 70 dbA am Tag bzw. 60 dbA in der Nacht liegen und mehr als ein Quadratkilometer Fläche oder mehr als 50 Anwohner vom Lärm betroffen sind. Das gilt auch für Nachbar-Kommunen. Deswegen will sich Schulz mit den Samtgemeinden Ilmenau, Ostheide, Bardowick sowie der Gemeinde Adendorf über eine Ausschreibung für einen Lärmaktionsplan verständigen. Oberbürgermeister Ulrich Mädge, zugleich Präsident des Niedersächsischen Städtetages, fordert das Land auf, die Kommunen mit den Kosten nicht alleine zu lassen. Denn es gehe zuerst um Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen sowie Bahnstrecken. Auf die habe die Stadt keinen Einfluss. Aus den Lärmaktionsplänen leiteten sich zudem keine Rechtsansprüche für Bürger ab. „Man muss aufpassen, dass nicht nur Geld verpulvert wird.“
→ Die Karten befinden sich im Internet unter der Adresse: www.umweltkarten.niedersachsen.de/Laerm_nds
10. Mai
Landeszeitung zur Kostenexplosion bei der geplanten A14
A 39-Gegner glauben nicht an Bau
jj Lüneburg - Die Kosten für den Bau der Autobahn A14 von Magdeburg nach Schwerin explodieren. Das zumindest besagt ein aktuelles Gutachten. Für die Bürgerinitiativen gegen die geplante Parallel-Autobahn A39 von Wolfsburg nach Lüneburg ein Zeichen, dass die Realisierung der A39 immer unwahrscheinlicher wird.
Die A14 soll nach Medienberichten nun 1,28 Milliarden Euro verschlingen, 503 Millionen mehr als bisher geplant. Der Verkehrsminister von Sachsen-Anhalt, Karl-Heinz Daehre, führt nach den Berichten die höheren Kosten auf den scharfen Umweltschutz und die gestiegenen Material- und Rohstoffpreise zurück. Er rechnet pro Autobahn-Kilometer mit drei Millionen Euro Aufschlag. Auf die rund hundert Kilometer lange A39 umgelegt, bedeutete das ein Kostenplus von rund 300 Millionen Euro. Im Bundesverkehrsministerium in Berlin sagt Sprecher Sven Ulbrich: „Für den Bau der A14 zeichnen sich Mehrkosten ab. Wie hoch die Kostensteigerungen ausfallen und wie sie begrenzt werden können, wird gerade von den Auftragsverwaltungen der Bundesländer geprüft. Die A14 ist eines der wichtigsten Verkehrsprojekte der neuen Länder. Deshalb hält der Bund an dem Projekt fest. Die Planungen für andere Bundesfernstraßen laufen wie vorgesehen weiter.“ Also auch für die A39.
Die Sprecherin des Dachverbandes der Bürgerinitiativen, Annette Niemann, sagt dagegen: „Jetzt beschleunigt die Unfinanzierbarkeit der A14 auch das Ende der ohnehin kaum noch realisierbaren A39.“ Denn die A39 habe ein Nutzen-Kosten-Verhältnis, von „kläglichen 1,87“. Der Faktor ist wichtig für Wirtschaftlichkeit einer Straße.
Erst vor kurzem hatte der Staatssekretär im niedersächsischen Verkehrsministerium, Joachim Werren, den Planungsstand zusammengefasst: Demnach wird bis zum Spätsommer das Bundesverkehrsministerium die Linienbestimmung für die Autobahn A39 abgeschlossen haben, dann beginne im Herbst die Entwurfsplanung. Die Gesamtkosten für die Autobahn bezifferte Werren mit deutlich mehr als 600 Millionen Euro.
21. Mai
Kreisbote zum Lauftreff
red Lüneburg - Jeweils montags, donnerstags und samstags versammelt sich der Lauftreff Lüne-Moorfeld um 19.00 Uhr im Moorweg zum gemeinsamen Laufen und Walken. Jetzt soll als Team "Keine A 39" beim "Run for Help" gestartet werden. Infos im Internet unter www.bi-luene-moorfeld.de.
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