Presseberichte Januar 2011
5. Januar 2011
Leserbrief in der Landeszeitung zum A39-Begleitausschuss
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Martin Knoop, Lüneburg |
Unbegründetes Misstrauen
Woher nehmen diese Leserbriefschreiber nur ihre Informationen über die sogenannte Begleitausschusswahl?
Mit dem von Frau Zirzow zitierten Brief vom 2. September der Hansestadt Lüneburg an die Anwohnerinnen und Anwohner der betroffenen Wohngebiete hat die Hansestadt (Herr Moßmann) die betroffenen Bürger gebeten, eine Vertreterin oder einen Vertreter für die Mitwirkung am Begleitausschuss zu benennen, mit der Maßgabe, dass diese Personen aus dem betreffenden Wohngebiet bzw. Stadtteil stammen sollen, und das bei keiner Festlegung, dass diese Personen nicht zusätzlich in der BI Lüne-Moorfeld organisiert sein sollen. Diese Eingrenzung erfolgte erst mit Schreiben vom 16. September.
Sämtliche, von den interessierten Anwohnern vorgeschlagenen, benannten Bewerber sind nicht in der BI-Lüne-Moorfeld. Das Misstrauen, welches nun von u. a. nicht betroffenen Bürgern gegenüber den Vertretern bzw. ihren Vertretern sowie der BI-Lüne-Moorfeld und der Hansestadt Lüneburg entgegengebracht wird, ist wegen der schriftlichen Versicherung der benannten Personen unbegründet.
Eine Mitgliederliste von der BI zu fordern, würde im Rahmen einer Gleichbehandlung auch dazu führen, dass u. a. der ADAC, die SPD, der ADFC, die CDU etc. auch ihre Mitgliederlisten bekannt geben müssten. Diese Forderung widerspricht jeglichem Datenschutz. Es gibt auch Menschen, die nicht im ADAC sind und ihn doch nutzen! Ich kann mir denken, dass es durchaus Begleitausschussmitglieder gibt, die z. B. als Vertreter einer politischen Partei benannt wurden und dennoch im ADAC Mitglied sind. Ich schlage vor, dass sich die Leserbriefschreiber, bevor sie weiterhin unrichtige Behauptungen aus dem Schreiben der Stadt aufstellen, diesen Brief erst einmal aufmerksam lesen. Eventuell könnte hier auch eine Klarstellung der Hansestadt hilfreich sein.15. Januar 2011
Landeszeitung zur Planung des Bau-Ablaufs der A39
Ausweichstrecken fehlen bei geplantem Ausbau der Ostumgehung zur A 39
ml Lüneburg -Täglich rollen rund 38 000 Fahrzeuge über die Ostumgehung – Tendenz steigend. Wird ab 2014 auf dieser Trasse tatsächlich die Autobahn 39 Lüneburg-Wolfsburg gebaut, scheint das Verkehrschaos programmiert. Umleitungsstrecken gibt es nicht, weiträumig ausweichen können nur wenige Fahrer. Wo aber bleibt der Verkehr?, wollte die LZ von Dirk Möller, Leiter der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Lüneburg, wissen.
Möllers Antwort ist einfach: „Auf der Ostumgehung.“ Auch wenn die Detailplanung noch aussteht, der Behördenleiter das Ziel der Planer nur „unter Vorbehalt“ nennt, bleibt es doch ehrgeizig. „Die vierspurige Verkehrsführung soll grundsätzlich beibehalten werden“, sagt Möller. An Engstellen wie Moorfeld ist dieses Ziel während der gesamten Bauzeit nicht zu erreichen. Das weiß auch der Chef der Planer: „Zeitweise werden wir dort den Verkehr auf zwei oder drei Spuren durch die Baustelle führen müssen.“
Als zusätzliche Entlastungsmaßnahme will Möller die Lüneburger Großbaustelle im niedersächsischen Straßennetz weiträumig ausweisen, den überregionalen Verkehr auf der Autobahn 7 halten oder auf diese Strecke lotsen. Entsprechende Schilder können schon an der A2 bei Hannover stehen.“ Prognosen über die Dauer des möglichen Umbaus der Ostumgehung zur A39 will der Chef-Planer derzeit noch nicht abgeben. „Das wäre reine Spekulation“, sagt Möller. Verlässliche Aussagen seien erst möglich, wenn die Planung abgeschlossen sei.
Die Überlegungen zur Verkehrsführung während der Bauphase auf der Lüneburger Ostumgehung setzen bei der Fahrbahnbreite an. „Die A39 ist so geplant, dass bei zwei regulären Spuren in einer Fahrtrichtung ein vierspuriger Baustellenverkehr eingerichtet werden kann – Standstreifen eingerechnet“, erklärt Möller. Beträgt die Fahrbahnbreite auf der Ostumgehung insgesamt rund acht Meter in eine Richtung, sind bei der A39 zwölf Meter einschließlich Standstreifen vorgesehen. Deshalb gilt für die Straßenbauer die alte Volksweisheit: Aller Anfang ist schwer.
Denn für eine vierspurige Verkehrsführung ist unter anderem bei Moorfeld zu Beginn der Arbeiten kein Platz. Zunächst müssen auf einer Seite die alten Lärmschutzwäne abgerissen, Platz für neue, breitere Autobahn-Fahrspuren geschaffen und die Wände des Tunnels neu errichtet werden Erst vor rund einem Jahr hatte das Bundesverkehrsministerium den Forderungen aus der Region nachgegeben und einen rund 400 Meter langen Tunnel für den Bereich zwischen Erbstorfer Landstraße und Blitzautomat genehmigt.
„Haben wir erstmal eine Fahrtrichtung auf Autobahnbreite ausgebaut, lässt sich der Verkehr ohne Probleme vierspurig durch die Baustelle führen“, sagt der Behördenleiter. Dann wird die Gegenrichtung in Angriff genommen. Steht auch die zweite Tunnelwand, kann schon bald der Deckel zugemacht werden. „Der Entwurf ist zwar noch nicht abschließend fertig, aber wahrscheinlich ist, dass es zwischen beiden Fahrtrichtungen noch eine Tunnelwand geben wird“, erklärt Möller.
Wie der Tunnel ins Landschafts- und Stadtbild eingepasst wird, steht noch nicht fest. Aber der Behördenleiter geht davon aus, „dass es über den Deckel hinweg eine Verbindungsmöglichkeit zwischen Ost und West gibt“. Wege könnten damit direkt über die Tunneldecke verlaufen. Doch bis dahin werden die Planer noch viele knifflige Probleme lösen müssen, und die Gegner versuchen, das Projekt doch noch zu stoppen.