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+ | "Niedersachsen kann zwei milliardenschwere Autobahn-Großprojekte nicht gleichzeitig im Bund durchsetzen", sagt Dachverbandssprecherin Annette Niemann. Genau das werde den Autobahn-Befürwortern allerdings vorgegaukelt. Dabei spiele die A 22 offenbar eine zentrale Rolle im Polit-Poker zwischen den Containerhäfen Hamburg und Wilhelmshaven. | ||
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Version vom 9. Juni 2007, 11:45 Uhr
8. Juni
NDR kündigt Podiumsdiskussion zur A39 an
NDR 1 Niedersachsen – Jetzt reicht’s – 14.06.2007 – 20.05-21.00 Uhr
Die Planungen für die neue Autobahn 39 bringen seit langem viele Lüneburger auf Zinne. „Mehr Lärm und mehr Schadstoffe und wenig Nutzen“, sagen vor allem die, die im Osten der Stadt wohnen. Auch wenn die anfangs vorgeschlagene sog. Klostertrasse dicht am historischen Kloster Lüne jetzt wohl nicht kommt, wollen sich die Autobahngegner auch mit dem nun favorisierten Ausbau der Ostumgehung zur Autobahn nicht abfinden. Auch die Stadt selber hadert mit der Planung: Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) möchte lieber eine die Stadt weniger beeinträchtigende Westtrasse, eine Osttrasse kann er sich nur mit einem Lärmdeckel vorstellen. Der aber würde den Bau deutlich verteuern. Froh, dass nun eine Autobahn von Lüneburg nach Wolfsburg in dem wirtschaftlich weniger entwickelten Raum überhaupt möglich wird, ist dagegen die Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg. Kurz bevor die Lüneburger Regierungsvertretung mit der sog. landesplanerischen Feststellung eine wichtige Vorentscheidung über die 200 km lange Trasse trifft, hat NDR 1 Niedersachsen die Beteiligten an dem Streit zu einer öffentlichen Diskussion eingeladen. Die Sendung „Jetzt reicht’s!“ wird am 13. Juni ab 18 Uhr in der Lüneburger Hauptschule Stadtmitte, Haagestr. 1, aufgezeichnet und am nächsten Tag um 20:05 auf NDR 1 Niedersachsen zu hören sein. Besucher sind herzlich willkommen. Die Moderation hat Carsten Thiele.
Mit der neuen Sendereihe „Jetzt reicht’s“ bietet NDR 1 Niedersachsen ein Forum für Protest und Streit. Eine Stunde lang sagen Bürger ihre Meinung – an die Adresse von Behörden, Institutionen, Unternehmen. Und das ungefiltert, stets am Ort des Geschehens. Selbstverständlich geht es fair zu: Beide Seiten kommen zu Wort, Argumentieren ist angesagt. Aber Emotion ist nicht verboten. Die neue Reihe wird vorerst ca. alle drei Wochen, immer donnerstags um 20.05 Uhr gesendet. Die aufregendsten Originaltöne sind schon jeweils am Vormittag auf NDR 1 Niedersachsen zu hören.5. Juni
Landeszeitung zur Position der Stadt Lüneburg
Lüneburger Verwaltung schickt Stellungnahme zur A 39 an die Regierungsvertretung
sp Lüneburg. Lüneburg ist weiter gegen die Ostumgehung als Trasse für die A39. Die Stadt verweist stattdessen auf den Beschluss des Rates für eine Umfahrung im Westen. Eine Stellungnahme mit dieser Kernaussage hat die Stadt Lüneburg jetzt an die Regierungsvertretung Lüneburg geschickt.
Das wichtigste Argument gegen die Ostumgehung: Die Trasse bedeutet „erhebliche Beeinträchtigungen für die Lüneburger Wohnbevölkerung, namentlich im Stadtteil Moorfeld“, schreibt Dr. Uta Rüping, Rechtsanwältin der Stadt. Wie die Planer auf der Ostumgehung Lärm- und Abgasgrenzwerte einhalten wollen, sei in den Unterlagen bestenfalls angedeutet.
Ein schwerer Mangel, findet Oberbürgermeister Ulrich Mädge: „Wenn das Land eine Strecke quer durch die Stadt bauen will, dann muss jetzt klar sein, ob das mit den Interessen der Lüneburger und mit der Stadtentwicklung vereinbar ist.“
Ohne genaue Aussagen zum Beispiel zu Lärmschutzwänden oder einer Deckelung kann keine fundierte Entscheidung zwischen den Varianten getroffen werden, findet Mädge.
Bei der Entscheidung zwischen den Varianten sei das Schutzgut „Mensch-Wohnen“ auf „mittel“ entscheidungsrelevant herabgestuft worden. Dem Schutzgut „Mensch-Erholen“ werde dagegen „hohe“ Bedeutung zugestanden. Mädge kritisiert: „Niemand, der künftig nahe der Autobahn wohnt und 24 Stunden am Tag von den Auswirkungen betroffen ist, wird dafür Verständnis aufbringen. Das Schutzgut Mensch muss insgesamt viel mehr Gewicht bekommen.“
Sorge bereiten der Stadt auch die Ergebnisse des Luft-Schadstoff-Gutachtens und der kurze Prognosezeitraum. Den Planungen liegen Daten für das Jahr 2015 zugrunde. „Das Raumordnungsverfahren wird schwerlich im Jahr 2007 abgeschlossen werden können. Mit einer Realisierung des Vorhabens ist kaum bis zum Jahre 2015 zu rechnen“, glaubt Rüping. Sinnvoll ist es nach Ansicht der Stadt, mindestens das Jahr 2025 ins Auge zu fassen.
Thema Verkehrsführung: Die Planungen sehen eine dichte Abfolge von Anschlussstellen im Stadtgebiet vor. Wie das realisiert werden soll, ist unklar. Außerdem werde die Verteilerfunktion der Ostumgehung beeinträchtigt und Verkehr auf die Stadtstraßen verdrängt. Allein schon das spricht aus Sicht der Stadt „für eine Umfahrung im Westen“. Sie bleibt deshalb bei ihrem Votum für eine Westvariante.
Mädge: „Wir stehen mit dieser Haltung in der Region zwar allein, aber wir haben starke Argumente. Und auf die erwarten wir eine Antwort.“1. Juni
Landeszeitung zum Thema A 22 vs. A 39
lz Lüneburg. Die Ankündigung des niedersächsischen Verkehrsministers Walter Hirche, die geplante Küstenautobahn A 22 zwischen Unterelbe und Weser noch "deutlich vor 2020" fertig zu stellen, hat einschneidende Konsequenzen für die geplante A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg. Davon ist zumindest der Dachverband der 34 Bürgerinitiativen gegen die A 39 überzeugt.
"Niedersachsen kann zwei milliardenschwere Autobahn-Großprojekte nicht gleichzeitig im Bund durchsetzen", sagt Dachverbandssprecherin Annette Niemann. Genau das werde den Autobahn-Befürwortern allerdings vorgegaukelt. Dabei spiele die A 22 offenbar eine zentrale Rolle im Polit-Poker zwischen den Containerhäfen Hamburg und Wilhelmshaven.
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