Presseberichte Oktober 2006: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. Oktober 2006, 15:50 Uhr
11. Oktober
Landeszeitung zur lokalen Verkehrsplanung
Kreiselbau liegt auf Eis
Ausschuss will A 39-Planung abwarten – Zwischenlösungen sollen geprüft werden
cn Lüneburg. Der geplante Kreisel an der Hölderlinstraße wird zunächst auf Eis gelegt. Darauf einigte sich der Werksausschuss des Kreistages gestern. Die Gründe: Es ist unsicher, wo die Trasse der A39 verlaufen wird. Zudem ist die Kreuzung im Bereich Ebensberg kein Unfallschwerpunkt mehr. Damit gibt es auch keine Fördermittel für das Vorhaben Kreisverkehr mehr. Als die Planungen angeschoben worden waren, war die Situation noch anders (LZ berichtete).
Eine Entscheidung über die Autobahn-Trasse werde im kommenden Jahr erwartet, vorher zu handeln, mache wenig Sinn. Die künftige Verkehrsführung sei nicht absehbar. Priorität müssten bei begrenzten finanziellen Mitteln grundsätzlich die Unfallschwerpunkte haben, erläuterte Robert Ruth, Leiter des kreiseigenen Betriebes für Straßenbau und -unterhaltung (SBU). Sein Vorschlag daher: Die weitere Kreisel-Planung verschieben, bis Klarheit in Sachen A39 herrscht. Zudem über entschärfende Maßnahmen nachdenken, etwa im Rahmen der Unfallkommissionssitzung im Februar. Denn: Auch wenn der Bereich kein Unfallschwerpunkt mehr sei, passierten dort nach wie vor Unfälle.
Ursprünglich hatten Politik und Verwaltung auf Fördermittel für die Maßnahme Kreisel gesetzt, die gebe es nun mangels Unfallschwerpunkt nicht mehr, berichtete Ruth. Der Haushalt des SBU sei begrenzt, sehe pro Jahr für Straßenbaumaßnahmen nur rund 1,3 Millionen Euro vor. Allein für den Kreisel fielen Kosten von 300 000 Euro an. Die Stadt Lüneburg habe eine Beteiligung von rund 30 000 Euro angeboten. Eine Besonderheit: Die Straßenbaulast ist in dem Bereich auf drei Träger verteilt. Für die Ostumgehung ist die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr zuständig, für die Erbstorfer Landstraße der Kreis und für die Hölderlinstraße die Stadt Lüneburg. „Unter den gegebenen Bedingungen lassen unsere Mittel die Maßnahme zurzeit einfach nicht zu“, sagte Ruth.
Der Ausschuss folgte dem Vorschlag der Verwaltung. Die Politiker regten aber an, erneut mit der Stadt Lüneburg als der zuständigen Verkehrsbehörde über kurzfristigere Zwischenlösungen zu verhandeln. Hubert Meißner (SPD) fasste zusammen: „Auch wenn wir jetzt keinen Unfallschwerpunkt mehr haben, gab es dort zwei Tote. Es muss rasch etwas passieren.“ Er denke an eine Ampel.
9. Oktober
Landeszeitung zur Demonstration gegen Ausbau der Ostumgehung zur A39
Die Angst vor der Autobahn
Fast 250 Menschen demonstrieren gegen den geplanten Bau der A 39 auf Stadtgebiet
pet Lüneburg.
Martin Knoop lebt in Angst und Ungewissheit. Und das schon seit dem Frühjahr. Der 60-jährige Lüneburger zählt zu den etwa 30 Hausbesitzern im Stadtteil Lüne-Moorfeld, die im Fall der Realisierung der „Teilvariante 503“ der geplanten Autobahn A39 ihr Haus verlassen müssten: Abriss. Und so war es klar, dass Knoop zu den 250 Menschen gehören würde, die am Sonnabend an der Erbstorfer Landstraße gegen die geplante Autobahn und besonders gegen die Varianten, die den Ausbau der Ostumgehung zur A39 vorsehen, demonstrierten.
Die Bürgerinitiative Lüne- Moorfeld hatte zur Aktion aufgerufen. In roten T-Shirts und Pullovern, mit Transparenten und Plakaten standen Alt und Jung an der Erbstorfer Landstraße und auf den Grünstreifen der Auffahrt zur Ostumgehung. „Wir setzen uns für das Schutzgut Mensch ein. Wir versuchen, unsere Lüneburger Betroffenheit zum Ausdruck zu bringen und wenden uns gegen die gesamte A39 – nicht nur hier“, sagte Stefanie Becker, eine der Sprecherinnen der im Frühjahr gegründeten Bürgerinitiative.
Martin Knoop wohnt seit 29 Jahren an der Rilkestraße. „Das sollte mein Altersruhesitz werden“, erzählt der Lüneburger, der mit seiner Frau und dem jüngsten Sohn im Haus lebt. „Jetzt ist das Haus bezahlt und ich dachte, ich habe Ruhe. Unsere Altersversorgung – das wäre alles zum Teufel. Man kann doch nicht eine Autobahn durch ein Wohngebiet führen“, schimpft er weiter – und hofft, dass die aktuellen Pläne nicht realisiert werden.
Eine Stunde lang harrten er, Stefanie Becker und viele Nachbarn aus, dann ging es nach Hause. Aber schon in wenigen Tagen wollen sie sich wieder treffen, der Kampf soll weitergehen: Am 13., 20. und 27. Oktober, jeweils freitags um 18 Uhr, sind Mahnwachen geplant. Am Sonnabend, 4. November, 17.30 Uhr beginnt ein Laternenumzug. Für Plakate und Postkarten haben sich 60 Menschen der Region fotografieren lassen, dokumentieren so ihren Protest gegen die A39. Motto: „Wir lieben Lüneburg“. Die Bürgerinitiative trifft sich jeden ersten Montag im Monat um 20 Uhr im Stadtteilladen ELM in der Hermann-Löns-Straße 22.
7. Oktober
Landeszeitung zur Demonstration gegen Ausbau der Ostumgehung zur A39 (Ankündigung 2)
Heute Demo in Lüne-Moorfeld
lz Lüneburg.
Die Bürgerinitiative Lüne-Moorfeld ruft auf zu einer Demonstration am heutigen Sonnabend gegen einen Ausbau der Ostumgehung zur Autobahn. Die Anwohner fürchten, dass tausende zusätzliche Autos und Laster rollen und dass bei einer Verbreiterung der Ostumgehung rund 30 Häuser abgerissen werden müssten. Um 11 Uhr beginnt die Demo an der Brücke der Erbstorfer Landstraße. Auf umliegenden Straßen und auf den Grünstreifen neben der Auffahrt der Umgehung wollen sich ebenfalls Gruppen postieren.
Im Oktober sollen Mahnwachen folgen, und zwar am 13., 20. und 27. Oktober (jeweils freitags) ab 18 Uhr. Am 4. November, um 17.30 Uhr startet außerdem als Zeichen des Protests ein Laternenumzug vom Wendehammer am Brandheider Weg.
Mehr Informationen gibt es im Internet unter der Adresse www.bi-luene-moorfeld.de.
6. Oktober
Landeszeitung zur Neuberechnung des Nutzen-Kosten-Faktors
Neue Rechnung für die A 39
Nutzen-Kosten-Faktor wird ermittelt
red Lüneburg. Das Land Niedersachsen wird das Nutzen-Kosten-Verhältnis für die geplante A 39 - von Autobahn-Gegnern immer wieder gefordert - neu berechnen. Dies soll nach dem Ende des Raumordnungsverfahrens passieren, das vermutlich noch bis Frühjahr 2007 dauert.
Das geht aus der Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine kleine Anfrage der Grünen im Bundestag hervor.
Bisher gibt es nur einen Nutzen-Kosten-Faktor für das Gesamtprojekt: A 39 von Lüneburg nach Wolfsburg und A 14 von Schwerin nach Magdeburg mit einer ausgebauten Bundesstraße als Querspange. Der Faktor liegt bei 3,4. Das bedeutet, der volkswirtschaftliche Nutzen wird als 3,4mal höher eingeschätzt als die Kosten und negativen Folgen des Autobahnbaus.
Mit dem Ende des Raumordnungsverfahrens wird für März 2007 gerechnet, so der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Achim Großmann, in seiner Antwort. Das Verfahren sagt im Ergebnis, ob die Autobahn machbar ist und welche Auswirkungen sie auf die Umwelt hat. Noch im nächsten Jahr sei mit der endgültigen Linienbestimmung durch das Verkehrsministerium zu rechnen.
Staatssekretär Großmann schätzt zurzeit, dass die A 39 rund 437 Millionen Euro kosten wird. Für den ersten Bauabschnitt von Uelzen bis Lüneburg wird mit Kosten von 200 Millionen Euro gerechnet.
4. Oktober
Landeszeitung zur Demonstration gegen Ausbau der Ostumgehung zur A39 (Ankündigung 1)
Protest im Moorfeld
Carlo Eggeling
Lüneburg. Die Ostumgehung darf nicht zur Autobahn ausgebaut werden. Das fordert die Bürgerinitiative Lüne-Moorfeld in der Debatte um den Bau der A 39. Die Anwohner fürchten, dass tausende zusätzliche Autos und Laster rollen, dass bei einer Verbreiterung der Umgehung rund 30 Häuser abgerissen werden müssten. Die Aktiven machen am Sonnabend, 7. Oktober, mobil: Um 11 Uhr beginnt eine Demonstration an der Brücke der Erbstorfer Landstraße. Zudem sollen Gruppen auf umliegenden Straßen sowie auf den Grünstreifen neben der Auffahrt der Umgehung postiert werden.
Für den 13., 20. und 27. Oktober (jeweils freitags) sind ab 18 Uhr Mahnwachen geplant. Am 4. November, 17.30 Uhr startet ein Laternenumzug vom Wendehammer am Brandheider Weg. Infos im Internet: www.bi-luene-moorfeld.de.
Hamburger Abendblatt zur Position von Hedi Wegener, MdB
Hedi Wegener (SPD) Lüchow-Dannenberg-Lüneburg
Norddeutschlands Parlamentarier Eine Serie von Marina Küchen - Teil 12 Die großen Entscheidungen fallen in Berlin. Aber wer macht dort Politik für Norddeutschland - und welche? 30 Abgeordnete standen dem Abendblatt Rede und Antwort. HEDI WEGENER (SPD), * 1.10.1945, Sozialpädagogin, verheiratet, zwei erwachsene Kinder, Mitglied im Verteidigungsausschuss, stv. Mitglied im Ausschuss für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit, Vorsitzende der Deutsch-Zentralasiatischen Parlamentariergruppe, Kuratoriumsmitglied der Bundeszentrale für politische Bildung, Mitglied der Parlamentarischen Versammlung der OSZE Hobbys: Lesen, Gartenarbeit. Lieblingsplätze: der Sand in Lüneburg, der Marktplatz in Lüneburg, der Lopausee in Amelinghausen, die Nemitzer Heide. Lieblingsplatz in Berlin: eine der Bänke auf "Unter den Linden", Berliner Wohnung: in der "Schlange" (der Abgeordnetenwohnanlage) mit Blick auf die Spree. Berliner Lieblingsrestauration: das Restaurant der Parlamentarischen Gesellschaft gegenüber vom Bundestag. Aktuelle Buchlektüre: Wolfgang Koeppen, "Das Treibhaus". "Auf meiner persönlichen politischen Agenda ganz oben stehen das dritte Gleis zwischen Stelle und Lüneburg, Lüneburg als Museumsstadt, die Verringerung der Lärmbelästigung an der Schiene sowie eine verträgliche Trassenführung für die A 39 mit einer Tunnellösung. Die wichtigsten Themen des Herbstes sind meiner Ansicht nach die Gesundheitsreform, die gesetzliche Regelung zur Patientenverfügung und die Vorbereitung auf die EU-Ratspräsidentschaft 2007. Was meine politischen Erfolge anbelangt: Bei deren Nennung bin ich eher bescheiden, das können andere besser beurteilen. Schwierig sind für mich immer die Entscheidungen über Auslandseinsätze der Bundeswehr. Außerdem fällt es mir schwer, in der Großen Koalition SPD-Positionen dem ,Großen und Ganzen' unterzuordnen." |
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