[[Bild:350px-Deutschland topo.jpeg|thumb|350px|right|Topografische Karte von Deutschland: Je dunkler das Grün, desto tiefer liegen die Gebiete bzw. das sind die Gebiete die "volllaufen".]]
Der [[Treibhauseffekt|globale Klimawandel]] lässt weltweit den [[Meeresspiegel ]] steigen.
Wie gut sind die deutschen Küstengebiete auf dieses Risiko vorbereitet?
==Warum Deiche?==
„Wer nicht will weichen, der muss deichen“, sagt ein norddeutsches Sprichwort. Große Teile Nord- und Ostfrieslands liegen nur knapp über dem [[Meeresspiegel]], und wie die Vergangenheit lehrt, können schwere Sturmfluten reichlich Leben, Land, Hab und Gut kosten.
Sylt, Amrum, oder Nordstrand etwa entstanden erst durch die so genannten Großen Mandränken zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert – zuvor waren sie Teil des Festlandes. Ein Beispiel aus jüngeren Tagen ist die Hamburger Sturmflut von 1962, die die Millionenstadt unvorbereitet traf und mehr als 300 Menschenleben forderte.
Seither haben Bund und Länder massiv in Schutzmaßnahmen investiert, sodass größere Katastrophenmeldungen in den letzten Jahren ausblieben. Doch wie sieht es zukünftig aus? Sind die deutschen Küsten auch weiterhin sicher angesichts des [[Klimawandel]]s mit höherem [[Meeresspiegel ]] und häufigeren Stürmen?
==Rechnung mit Unbekannten==
Bernd Probst vom schleswig-holsteinischen Umweltministerium meint: Ja. So seien die Deiche seines Bundeslandes auf die im letzten Klimabericht der Vereinten Nationen prognostizierten, steigenden Wasserstände gut vorbereitet. Zudem schlagen die Behörden weitere fünfzig Zentimeter auf diese Margen auf, um einen gewissen Puffer zu erhalten. Bis 2100 sollen die Pegel laut Klimabericht um bis zu 60 Zentimeter ansteigen, die Deiche müssten künftig also um 1,10 Meter höher ausfallen, was beim Ausbau berücksichtigt werde.
Es ist aber eine Rechnung mit Unbekannten, denn neben dem UN-Klimareport machte jüngst auch Stefan Rahmstorf Schlagzeilen: Der Forscher vom Potsdamer Institut für Klimaforschung berechnete, dass die [[Meeresspiegel ]] in den letzten Jahren schneller anwuchsen als vermutet.
Zahlen, die nun vielleicht die Behörden Niedersachsens nervös machen. Denn im Gegensatz zu ihren Kollegen in Schleswig-Holstein oder Bremen sahen sie bislang noch genügend Spielraum in den vorhandenen Anlagen, um dem anwachsenden Meer zu trotzen: Die Nordsee sei in den vergangenen hundert Jahren um 25 Zentimeter gestiegen und so viel werde auch in Zukunft nur erwartet, so lautet zumindest der letzte stand der niedersächsischen Küstenschutzplanung. Der stammt allerdings vom Dezember 2006 – und damit aus der Zeit vor UN-Report und Rahmstorf-Studie. Um ihre Deiche zukunftssicher zu machen, müssen die Niedersachen wohl noch nachbessern.