Calconcarbonsäure: Unterschied zwischen den Versionen

Aus BS-Wiki: Wissen teilen
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeile 2: Zeile 2:
  
 
== Herstellung der Calconcarbonsäure-Lösung ==
 
== Herstellung der Calconcarbonsäure-Lösung ==
Calconcarbonsäure ist in Wasser unlöslich, in [[Ethanol]] löst sie sich mit violetter Farbe. In Alkalihydroxidlösung löst sie sich unter Salzbildung mit blauer Farbe auf. (z. B. als 0,4%ige Lösung in Ethanol) Gemisch aus gleichen Vol. 5%-iger [[Silbernitrat]]-Lsg. u. 5%-iger [[Natronlauge]], dem [[Ammoniak]] bis zur Auflösung der Silberoxid-Fällung zugefügt wird (ammoniakalische Silbernitrat-Lösung).
+
Calconcarbonsäure ist in Wasser unlöslich, in [[Ethanol]] löst sie sich mit violetter Farbe, in Alkalihydroxidlösung löst sie sich unter Salzbildung mit blauer Farbe auf. Laborüblicher Ansatz ist eine 0,4%ige Lösung in Ethanol, d. h. 0,4 g Calconcarbonsäure werden in 100 mL Ethanol gelöst.
  
 
== Reaktion ==
 
== Reaktion ==
Calconcarbonsäure bildet mit Calcium[[ion]]en rote [[Komplex]]e. Dazu wird die in Wasser gelöste Probe mit [[Kalilauge]] und dem Indikator versetzt und mit [[EDTA]] bis zur Farbänderung von rotviolett nach blau [[Titration|titriert]]: Calcium bildet mit EDTA ebenfalls eine Komplexverbindung, die allerdings viel stabiler ist als der Komplex mit Calconcarbonsäure, so dass das Calcium bei Zugabe von EDTA nach und nach in den EDTA-Komplex überführt wird. Die rote Farbe des Calconcarbonsäure-Komplexes verschwindet, wenn alles Calcium als EDTA-Komplex vorliegt. Aus der bis zum Farbumschlag hinzu gegebenen EDTA-Menge lässt sich die Menge des ursprünglich vorhandenen Calciums berechnen.
+
Bei der [[Titration]] Calcium[[ion]]en gegen [[EDTA]] mit Calconcarbonsäure als Indikator lassen sich zwei konkurrierende [[Komplex]]-Reaktionen der Calciumionen beoachten:
 +
* Ca<sup>2+</sup>-Ionen bilden mit Calconcarbonsäure einen roten Komplex, der vergleichsweise insabil ist.
 +
* Ca<sup>2+</sup>-Ionen bilden mit EDTA einen stabileren blauen Komplex im [[Stoffmenge]]nverhältnis 1:1.
  
Die Kalilauge wird zugesetzt, um [[Magnesium]] als [[Hydroxid]] zu fällen. Würde sich Magnesium in Lösung befinden, komplexierte das EDTA nicht nur Calcium, sondern stattdessen auch Magnesium. Somit würde man mehr EDTA zugeben müssen, bis alles Calcium komplexiert ist; das Ergebnis wird somit verfälscht.
+
== Titration ==
 +
In einem Erlenmeyerkolben werden 100 mL der Ca-haltigen Probelösung durch Zugabe von ca. 10 mL [[Natronlauge]] (c = 0,1 mol/L) auf einen pH-Wert von 12 eingestellt und 1 mL Calconcarbonsäure-Lösung hinzugegeben. Die Bürette wird mit der Na<sub>2</sub>-EDTA Maßlösungund dem Indikator versetzt und mit [[EDTA]] bis zur Farbänderung von rotviolett nach blau [[Titration|titriert]]. so dass das Calcium bei Zugabe von EDTA nach und nach in den blauen EDTA-Komplex überführt wird. Die rote Farbe des Calconcarbonsäure-Komplexes verschwindet, wenn alles Calcium als EDTA-Komplex vorliegt. Aus der bis zum Farbumschlag hinzu gegebenen EDTA-Menge lässt sich die Menge des ursprünglich vorhandenen Calciums berechnen.
 +
 
 +
Die Natronlauge wird zugesetzt, um [[Magnesium]] als [[Hydroxid]] zu fällen. Würde sich Magnesium in Lösung befinden, komplexierte das EDTA nicht nur Calcium, sondern stattdessen auch Magnesium. Somit würde man mehr EDTA zugeben müssen, bis alles Calcium komplexiert ist; das Ergebnis wird somit verfälscht.
  
 
{{Sammlung}}
 
{{Sammlung}}

Version vom 22. Februar 2012, 18:08 Uhr

Calconcarbonsäure ist ein Nachweisreagenz zur komplexometrischen Bestimmung von Calcium.

Herstellung der Calconcarbonsäure-Lösung

Calconcarbonsäure ist in Wasser unlöslich, in Ethanol löst sie sich mit violetter Farbe, in Alkalihydroxidlösung löst sie sich unter Salzbildung mit blauer Farbe auf. Laborüblicher Ansatz ist eine 0,4%ige Lösung in Ethanol, d. h. 0,4 g Calconcarbonsäure werden in 100 mL Ethanol gelöst.

Reaktion

Bei der Titration Calciumionen gegen EDTA mit Calconcarbonsäure als Indikator lassen sich zwei konkurrierende Komplex-Reaktionen der Calciumionen beoachten:

  • Ca2+-Ionen bilden mit Calconcarbonsäure einen roten Komplex, der vergleichsweise insabil ist.
  • Ca2+-Ionen bilden mit EDTA einen stabileren blauen Komplex im Stoffmengenverhältnis 1:1.

Titration

In einem Erlenmeyerkolben werden 100 mL der Ca-haltigen Probelösung durch Zugabe von ca. 10 mL Natronlauge (c = 0,1 mol/L) auf einen pH-Wert von 12 eingestellt und 1 mL Calconcarbonsäure-Lösung hinzugegeben. Die Bürette wird mit der Na2-EDTA Maßlösungund dem Indikator versetzt und mit EDTA bis zur Farbänderung von rotviolett nach blau titriert. so dass das Calcium bei Zugabe von EDTA nach und nach in den blauen EDTA-Komplex überführt wird. Die rote Farbe des Calconcarbonsäure-Komplexes verschwindet, wenn alles Calcium als EDTA-Komplex vorliegt. Aus der bis zum Farbumschlag hinzu gegebenen EDTA-Menge lässt sich die Menge des ursprünglich vorhandenen Calciums berechnen.

Die Natronlauge wird zugesetzt, um Magnesium als Hydroxid zu fällen. Würde sich Magnesium in Lösung befinden, komplexierte das EDTA nicht nur Calcium, sondern stattdessen auch Magnesium. Somit würde man mehr EDTA zugeben müssen, bis alles Calcium komplexiert ist; das Ergebnis wird somit verfälscht.

Sicherheitshinweise

Bei der Verwendung von Calconcarbonsäure beim Experimentieren gilt:

Achtung.gif Auf Chemikalien-Gefäßen finden sich codierte Hinweise auf Gefährdungen und entsprechende Vorsorgemaßnahmen beim Umgang mit dieser Chemikalie. Diese sogenannten H- & P-Sätze hängen gemeinsam mit den Arbeitsregeln für Schülerexperimente als Betriebsanweisung im Chemieraum aus und müssen in jedem Fall beachtet werden!

Weblinks