Bei sehr sportlichen Motoren oder gar Rennmotoren können deutlich höhere Werte auftreten. Die Ventile sind länger geöffnet, die Ventilüberschneidung zwischen Eö und As ist größer. Moderne Motoren haben Nockenwellen-Verstellung. Hier lassen sich nur Bereiche für Eö, Es, Aö und As angeben. Das Steuerdiagramm verliert an Bedeutung.
Die Zündung erfolgt, BEVOR der Kolben OT erreicht, d.h. wenn er sich noch aufwärts bewegt und verdichtet. Die Verbrennung braucht eine gewissen Zeit, um sich auszubreiten, das ist dann erreicht, wenn der Kolben wirklich OT erreicht hat. Dann expandieren die Verbrennungsgase wirklich und drücken den Kolben nach unten.
Die Zeit, die die Verbrennung braucht, um sich auszubreiten, ist immer gleich, die Geschwindigkeit des Kolbens aber nicht - je höher die Drehzahl, desto schneller bewegt er sich, d.h. die Zeit zwischen Zündzeitpunkt und OT wird immer kürzer. Würde jetzt bei niedrigen Drehzahlen zu früh gezündet, wäre die Verbrennung bereits in vollem Gange, bevor der Kolben OT erreicht hat. Er müßte GEGEN des Druck der Verbrennungsgase nach oben gehen. Leistungsverlust und Schäden am Motor wären die Folge. Setzt die Verbrennung bei hohen Drehzahlen zu spät ein, verbrennt das Gemisch nicht vollständig, also wieder Leistungsverlust und erhöhte Abgaswerte, weil unverbranntes Gemisch in den Auspuff gelangt
== '''Aufgabe =='''
Durch frühes Öffnen des Einlassventils und durch spätes Schließen des Auslassventils die Füllung des Zylinders mit reiner Luft (Dieselmotor) oder mit Kraftstoff-Luft-Gemisch (Ottomotor) und die Abfuhr der Altgase zu verbessern oder bewusst zu verringern.
== ''' Funktion =='''
Ventilüberschneidung ist die Summe der Winkel von dem Öffnen des Einlassventils vor OT und dem Schließen des Auslassventils nach OT. Wenn der Kolben zwischen dem im 4. Takt (Ausstoßen) und dem 1. Takt (Ansaugen) auf OT steht, sind beide Ventile offen. Abgas und Frischgas können ihre Bewegungsenergien austauschen. Dadurch verlässt das Altgas vollständiger den Zylinder und das Frischgas füllt ihn besser. Da es sich hier kurzzeitig um einen offenen Gaswechsel handelt, funktioniert das nur optimal in dem Drehzahlbereich des höchsten Drehmoments. Je höher die Nenndrehzahl eines Motors, desto größer die Ventilüberschneidung. Sie kann (bezogen auf die Kurbelwelle) bei Rennmotoren bis zu 180° betragen.