Im Verlauf der [[Industrialisierung]] in den letzten Jahrzehnten hat die Blechverarbeitung eine gewaltige Veränderung erfahren. War der [[Werkstoff]] Blech im Mittelalter, erzeugt und verarbeitet von Schmieden, ein eher grobes Arbeitsmittel, ist es heute als Präzisionswerkstoff nicht mehr wegzudenken. Von der Automobilindustrie mit relativ großen Blechteilen bis hin zur Feinstanztechnik hat das Blech in fast allen Bereichen unseres heutigen Lebens seinen Platz gefunden. Unter Blechverarbeitung versteht man alle Arten der Weiterverarbeitung von gewalztem Metall. Gängige Metalle sind [[Stahl]], [[Eisen]], [[Kupfer]], [[Aluminium]], [[Messing]] und sogar [[Platin]] oder [[Gold]]. Unwichtig ist dabei, ob das Blech in Form einer Platte weiterverarbeitet wird oder vom Coil (Rolle mit aufgewickeltem Blech) kommt, wie es häufig in der Massenproduktion der Fall ist. Um einen kleinen Einblick in die Vielfalt der Blechverarbeitung zu vermitteln, sollen hier ein Anwendungsbeispiel vorgestellt werden: Trennen (Trennen durch Zerteilen), früher auch als Stanzen bezeichnet z.B.: Schlüssel, Lochblech etc.. Selbstverständlich sind Mischformen in der Blechverarbeitung die meist verbreitete Art. Denkt man an das Beispiel des Teeeis, wird deutlich, dass hier gestanzt und tiefgezogen wird. Ebenso zeigt sich dies in der Automobilindustrie, wo allein bei der Karosserieherstellung geschnitten, gestanzt, tiefgezogen, umgeformt und geschweißt wird. Auch in der Elektro-, Elektronik-, Haushaltswaren- und selbst in der Lebensmittelindustrie wird Blech in immensen Mengen verarbeitet. Aufgrund der Vielschichtigkeit und Komplexität der Blechverarbeitung und der Aufgabenverteilung im Unterricht wird im Folgenden nur auf einen Bereich detaillierter eingegangen. Weitere Themen der [[Fertigungstechnik]] werden von anderen Komonitoren vorgestellt.
Mit Hilfe der Stanztechnik fertigt man vorwiegend Werkstücke aus Blechstreifen, Metallbändern, Platten oder Bahnen aus Kunststoff usw. Die zweiteiligen, formgebundenen Werkzeuge werden meist in Pressen eingebaut und besitzen ein Ober- und Unterteil, die durch eine geradlinige Hubbewegung der [[Maschine ]] aufeinander zu bewegt werden (vgl. Keller, Kilgus, 2001, S. 7).
Die Stanztechnik bietet eine Reihe von Vorteilen, die den derzeitigen Rationalisierungsbestrebungen sehr entgegen kommen. Es lassen sich viele Arbeitsgänge leicht automatisieren. In modernen Stanzereien hat sich daher das Bild gewandelt: Es wird von aufgerollten Blechbändern gearbeitet die von Haspeln (Coils) automatisch abgewickelt und zugeführt werden. Es werden Schnelllaufende Pressen eingesetzt. Außerdem sind Werkzeuge entwickelt worden, welche sehr hohen Ansprüchen in Bezug auf Form- und Maßgenauigkeit sowie Oberflächengüte gerecht werden, sodass kaum mehr ein Nachbearbeiten nötig ist (Vgl. Schal, Blaich, 2006, S.95).