Reifendruckkontrollsysteme (zu RDKS oder RDK abgekürzt) bzw. Tire pressure monitoring systems (TPMS) dienen der Überwachung des Reifendrucks bei Kraftfahrzeugen, um Unfälle, die durch fehlerhafte Reifen verursacht werden, zu minimieren und frühzeitig zu erkennen. Es lässt sich mit dem optimalen Reifendruck Kraftstoff sparen und unnötiger Reifenverschleiß vermeiden. Es wird unterschieden zwischen direkten und indirekten Systemen.
Indirekte Systeme schließen aus der Drehzahl der Räder auf einen Reifendruck bzw. Druckverlust. Diese Drehzahl wird von im Fahrzeug enthaltenen ABS-Sensoren oder Sensoren für eine Traktionskontrolle erfasst. Indirekte Systeme nutzen zur Drucküberwachung zwei physikalische Effekte:
Abrollumfang: Im Falle eines Druckabfalls in einem Reifen verringert sich dessen Außendurchmesser, wodurch die Drehzahl dieses Rades in Relation zu den anderen ansteigt. Es wird also festgestellt, wenn ein Reifen sich im Vergleich zu den anderen drei Reifen durch Luftverlust schneller dreht. Dieser Drehzahlanstieg wird als Druckabfall interpretiert. Der Fahrer wird gewarnt. Da dieser Effekt auf dem Vergleich der Raddrehzahlen untereinander basiert, wird ein gleichzeitiger Druckabfall in allen Reifen nicht erfasst.
===EU===
In Europa leitete die Europäische Union durch die EU-Verordnung Nr. 661/2009[2] eine ähnliche Gesetzgebung ein. Mit der am 19. August 2010 in Kraft getretenen ECE-Regelung Nr. 64[3] müssen seit dem 1. November 2012 alle neu homologierten Fahrzeugmodelle mit einem Reifendruckkontrollsystem ausgestattet sein. Ab 1. November 2014 ist ein solches System dann für alle Neuwagen vorgeschrieben.
Die Regelung gilt sowohl beim Einsatz von Sommer- als auch von Winterreifen. Die korrekte Funktion wird zukünftig bei der Hauptuntersuchung (HU) überprüft. Für den Sachverhalt gibt es zwei Begriffe: TPMS (Tire Pressure Monitoring System) oder RDKS (Reifendruckkontrollsystem).