Im folgenden wird neben N. auch der histor. Name '''Soda''' benutzt. Kristallwasserfreies N. (auch calcinierte Soda genannt) bildet ein weißes, auf Haut u. Schleimhäute reizend wirkendes Pulver, D. 2,533, Schmp. 854 °C, stark hygroskop., kann in feuchten Räumen bis zu 10% Wasser binden, ohne feucht auszusehen. Man löst N. am leichtesten durch Einrühren in heißes Wasser: 100 g H<sub>2</sub>O lösen bei 0 °C 7,1 g, bei 10 °C 12 g, bei 20 °C 21,7 g, bei 30 °C 37,2 g u. bei 100 °C 45,5 g Na<sub>2</sub>CO<sub>3</sub>. Die wäss. Lsg. reagiert stark alkal. (pH 11,6). N. ist ferner lösl. in [[Glycerin]], jedoch unlösl. in Alkoholen. Es bildet mit Wasser drei [[Hydrat]]e: Decahydrat (Kristallsoda), Na<sub>2</sub>CO<sub>3</sub> · 10 H<sub>2</sub>O, MR 286,14, farblose Krist., D. 1,44, Schmp. 32–34 °C; Heptahydrat, MR 232,10, rhomb. Krist., D. 1,51, Schmp. 35,4 °C; Monohydrat, MR 124,00, rhomb. Krist., D. 2,25, Schmp. 100 °C. Mit [[Säuren]] entwickelt N. unter Aufbrausen [[Kohlendioxid]] (Na<sub>2</sub>CO<sub>3</sub> + [[Schwefelsäure|H<sub>2</sub>SO<sub>4</sub>]] [[Bild:Pfeil.gif]] Na<sub>2</sub>SO<sub>4</sub> + H<sub>2</sub>O + [[Kohlenstoffdioxid|CO<sub>2</sub>]]). Beim Sieden von tier. u. pflanzlichen Fettsäuren mit konz. N.-Lsg. entstehen [[Seife]]n.
== Vorkommen ==
N. findet sich (in Mischung mit Natriumhydrogencarbonat) in großen Mengen in den Natronseen von Ägypten (Wadi Natrun), Nord- u. Südamerika. Der Soda-Gehalt von Owens Lake in Kalifornien wird allein auf rund 100 Mio. t geschätzt; aus diesem gewinnt man durch Wasserverdunstung ein ziemlich unreines Natriumcarbonat. Der ostafrikan. Magadi-See (70 Meilen von Nairobi entfernt) enthält eine bis zu 30 m dicke Schicht.
Beim Verbrennen von Kochsalz-reichen Meeres- od. Strandpflanzen hinterbleibt eine Soda-reiche Asche; auf diese Weise hat man bis etwa 1850 die meiste Soda gewonnen.
== Quelle ==
Römpp Lexikon Chemie – Version 2.0, Stuttgart/New York: Georg Thieme Verlag 1999