'''Stoß'''schaben, bei dem das Werkzeug im Arbeitshub spanend in das Material eindringt, wird überwiegend zur Schruppbearbeitung eingesetzt.<br />
Für die Schlicht- und Feinstbearbeitung wird das '''Zieh'''schaben bevorzugt, dabei wird das Werkzeug spanend über das Werkstück gezogen.<br /><br />
Beim Schaben erfolgt generell eine geringe Spanabnahme bei ebenfalls geringer Schnittgeschwindigkeit.
Damit nur wenig Material abgetragen wird und das Werkzeug nicht zu tief in das Werkstück eindringt, darf das Werkzeug nicht schneiden, sondern nur schaben.
Dies wird erreicht, indem das Werkzeug so zur Bearbeitungsfläche geführt wird, dass Keil- und Freiwinkel in Summe größer als 90° sind, der Spanwinkel also negativ ist.<br /><br />'''Schabvorgang:'''<br /><br />• * Vorschaben: Abspanen der durch die vorangegangene Bearbeitung (Fräsen, Feilen, Hobeln, Drehen) auf der Oberfläche entstandenen Riefen durch lange, gleichmäßige Schabbewegungen quer zu den Riefen (Richtwert: etwa 45 °). • * Schaben: Nach dem ersten Tuschieren (siehe: Tuschiervorgang) werden erst die dunklen Stellen abgeschabt. Die Wirkrichtung ist dabei nach jedem Durchschaben um 90 ° zu ändern. Andernfalls würde die Gefahr bestehen, dass die Werkstückoberfläche ungleichmäßig (wellig) bearbeitet werden würde. • * Musterschaben: Durch ein regelmäßiges Wechseln der Wirkrichtung bei gleichen Abständen des Schabens ergibt sich auf der Werkstoffoberfläche eine Struktur (Muster). Das Musterschaben wird oft als letzter Bearbeitungsschritt durchgeführt, um eine bessere Haftung von Schmierstoffen zu gewährleisten, die Oberfläche optisch zu verschönern und nicht zuletzt, da sich durch das Verschwinden des Musters die zeitliche Abnutzung des Werkstückes gut feststellen lässt.