Um eine Schraubenverbindung Festzudrehen wird ein bestimmter Kraftaufwand benötigt. Beim Festdrehen der Schraube entsteht Reibung zwischen den Berührungsflächen. Deshalb muss beim Anziehen neben dem Gewindemoment M<sub>G</sub> auch der Reibungsmoment M<sub>RA</sub> überwunden werden. Daraus ergibt sich für den Anziehdrehmoment M<sub>A</sub> = M<sub>G</sub> + M<sub>RA</sub>
Es gibt eine vereinfachte Formel für den Anziehdrehmoment, bei der der aufwendig zu berechnende Gewindemoment und Reibungsmoment nicht benötigt werden. Der Klammerausdruck der oben aufgeführten Formel wird ersetz durch K ∙ d. Daraus ergibt sich für den Anziehdrehmoment '''M<sub>A</sub> = F<sub>VM</sub> ∙ K ∙ d'''. Die K-Werte liegen für die üblichen Reibungszahlen μ<sub>G</sub > und μ<sub>K</sub > von 0,08 bis 0,14 entsprechend zwischen 0,12 und 0,19.
Die Vorspannkraft unterliegt bei der Montage einer Streuung zwischen einem Größtwert F<sub>Vmax</sub> und einem Kleinstwert F<sub>Vmin</sub>, das muss bei der Auslegung einer Schraubenverbindung berücksichtigt werden.
Das Anziehen ohne Einstellkontrollen (z.B. von Hand) führt zu den größten Streuungen. Bei wichtigen Verschraubungen ist ein kontrolliertes Anziehen unbedingt erforderlich, um eine geforderte Vorspannkraft zu erreichen. Für das kontrollierte Anziehen der Verbindung gibt es verschiedene Schrauben Anziehgeräte.
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