=== Statische Sicherheit,Einhaltung der maximalen zulässigen Schraubenkraft ===
Die Mindestdehngrenze der Schraube wird im vorgespannten zustand zu 90% ausgenutzt (σred σ<sub>red</sub> = 0,9 ∙ Rp0R<sub>p0,2</sub>), das heißt die Betriebskraft FB F<sub>B</sub> darf die Schraube nicht über 10% zusätzlich belasten, also gilt für die Zusatzkraft FBSF<sub>BS</sub>, FBS F<sub>BS</sub> < 0,1 – Rp 0R<sub>p0,2 </sub> ∙ ASA<sub>S</sub>.
Die statische Sicherheit SF S<sub>F</sub> ist das Verhältnis von der 0,2%-Streckgrenze Rp0R<sub>p0,2 </sub> zur Vergleichsspannung σred, daraus ergibt sich SF S<sub>F</sub> = RP0R<sub>p0,2 </sub> / σred. Die errechnete Sicherheit wird mit der erforderlichen Sicherheit verglichen und darf nicht kleiner als diese sein, somit gilt SF S<sub>F</sub> ≥ SFerfS<sub>Ferf</sub>.
=== Flächenpressung ===
Das Bild zeigt vereinfacht dargestellt Kraftverhältnisse an jeweils einem Gewindegang. Der Steigungswinkel der schiefen Ebene ist gleich der Gewindesteigungswinkel φ. Das Muttergewinde wurde durch den Gleitkörper ersetzt, an dem die Längskraft F, die Umfangskraft Fu und Die Ersatzkraft Fe angreifen. Das dargestellte Krafteck muss bei Gleichgewicht geschlossen sein.
Die Umfangskraft Fu F<sub>u</sub> wird benötigt um den Gewindemoment zu errechnen. MGM<sub>G</sub> =FUF<sub>u</sub> *d2/2
[[Bild:Schrauben(7).png| 797px| central|Kräfte am Gewinde (Vereinfacht)]]
b) „Last heben“ entspricht dem Festdrehen der Schraube, hier ergibt sich aus dem Krafteck, Fu F<sub>u</sub> = F * ∙ tan (φ + ρ)
c) „Last senken“ entspricht dem Lösen der Schraube, hier ergibt sich aus dem Krafteck, Fu F<sub>u</sub> = F * ∙ tan (φ - ρ)
d) hier ist Steigungswinkel φ < Reibungswinkel ρ, (φ - ρ) wird negativ und damit auch Fu F<sub>u</sub> d.h. es muss zusätzlich Fu zum Lösen aufgebracht werden, das entspricht dem Lösen einer Schraube mit selbsthemmendem Gewinde
===Anziehdrehmoment MA===
Um eine Schraubenverbindung Festzudrehen wird ein bestimmter Kraftaufwand benötigt. Beim Festdrehen der Schraube entsteht Reibung zwischen den Berührungsflächen. Deshalb muss beim Anziehen neben dem Gewindemoment MG M<sub>G</sub> auch der Reibungsmoment MRA M<sub>RA</sub> überwunden werden. Daraus ergibt sich für den Anziehdrehmoment MA M<sub>A</sub> = MG M<sub>G</sub> + MRA M<sub>RA</sub>
Es gibt eine vereinfachte Formel für den Anziehdrehmoment, bei der der aufwendig zu berechnende Gewindemoment und Reibungsmoment nicht benötigt werden. Der Klammerausdruck der oben aufgeführten Formel wird ersetz durch K ∙ d. Daraus ergibt sich für den Anziehdrehmoment '''MA M<sub>A</sub> = FVM F<sub>VM</sub> ∙ K ∙ d'''. Die K-Werte liegen für die üblichen Reibungszahlen μG μ<sub>G</sub und μK μ<sub>K</sub von 0,08 bis 0,14 entsprechend zwischen 0,12 und 0,19.
Die Vorspannkraft unterliegt bei der Montage einer Streuung zwischen einem Größtwert FVmax F<sub>Vmax</sub> und einem Kleinstwert FVminF<sub>Vmin</sub, das muss bei der Auslegung einer Schraubenverbindung berücksichtigt werden.
Das Anziehen ohne Einstellkontrollen (z.B. von Hand) führt zu den größten Streuungen. Bei wichtigen Verschraubungen ist ein kontrolliertes Anziehen unbedingt erforderlich, um eine geforderte Vorspannkraft zu erreichen. Für das kontrollierte Anziehen der Verbindung gibt es verschiedene Schrauben Anziehgeräte.
=== Montagevorspannkraft,Anziehfaktor ===
Anziehfaktor
Das Maß für die Streuung der Vorspannkraft ist der Anziehfaktor kA. Dieser ergibt sich aus dem Verhältnis zwischen FVmax und FVmin, somit gilt kA= FVmax F<sub>Vmax</ FVminsub> / F<sub>Vmin</sub>.
Damit die Einhaltung der Mindestvorspannkraft im Betriebszustand mit Sicherheit gewährleistet ist, muss mit der maximalen Vorspannkraft gerechnet werden.