Durch die variable Momentenverteilung wird ein Giermoment um die Hochachse des Fahrzeugs erzeugt und so gezielt Einfluss auf das Eigenlenkverhalten genommen. Die Grundauslegung der Vorteibskraft Vortriebskraft liegt zu 40% auf der Vorder- und zu 60% auf der Hinterachse. Durch diese Verteilung auf alle vier Räder werden größere Seitenführungskräfte erzeugt. Verschiedene Sensoren erfassen Lenkwinkel, Querbeschleunigung, Gierwinkel und Fahrgeschwindigkeit. Das entsprechende Steuergerät ermittelt daraufhin die passende Verteilung der Radmomente. Beim Beschleunigen in eine Kurve werden Antriebskräfte auf das kurvenäußere Hinterrad verlagert und das Fahrzeug in die Kurve gedrückt. Das Fahrzeug folgt dem Winkel der Vorderräder und Untersteuern effektiv reduziert.----
=== Technik ===
Das aktive Differenzial (hier Hinterachs-Differenzial) besteht aus herkömmlichem Kegelrad-Differenzial und pro Abtriebsseite aus Planetengetriebe, Lammellen-Kupplung und elektrischem Stellmotor. Der Stellmotor übernimmt das Aktivieren und Deaktivieren der Lamellenkupplung, diese ist wiederum zuständig für das Verbinden von Planetengetriebe und Abtriebswelle. Im normalen Fahrbetrieb ist die Kupplung offen und die Abtriebswellen werden wie gewohnt vom Kegelrad-Differenzial gleichmäßig über die Kardanwelle angetrieben.
Die Planetengetriebe wirken als Überlagerungsstufe und drehen 10% schneller, als die Antriebswelle.
<br />Bei Kurvenfahrt wird die Kupplung für die kurvenäußere Abtriebswelle betätigt und das Rad durch die Überlagerungsstufe beschleunigt, gleichzeitig wird das gegenüberliegende Rad abgebremmst, indem ihm Antriebskraft in gleichem Maße durch das Differenzial entzogen wird.
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Nicht nur im Lastbetrieb, sondern auch im Schubbetrieb bei getretener Kupplung werden die Radmomente umgeleitet und das Fahrzeug in die richtige Richtung eingelenkt.
<br />Die Elektronik ist verantwortlich für präzise und agile Steuerung der Lamellenkupplung. Verarbeitet werden dabei Informationen aus den Motorsteuergeräten und den Sensoren für Lenkwinkel, Raddrehzahl, Querbeschleunigung und Gierrate. Letzteren beiden Sensoren sind in zweifacher Ausführung vorhanden, um so ein ständiges Vergleichen der Größen zu eröglichen. Dadurch wird eine enorm hohe Reaktionsgeschwindigkeit des Systems erreicht und es kann bei widersprüchlichen Auswertungen oder Abweichungen sofort in den Normalbetrieb gewechselt werden.