Die Ozeane unseres Planeten können offenbar mehr klimaschädliches Kohlendioxid (CO<sub>2</sub>) aufnehmen, als bislang vermutet wurde. Bei einer Atlantik-Expidition fanden Forscher des Leibniz-Instituts für Meeresforschung noch in 4500 Metern Tiefe Hinweise auf einen deutlichen Anstieg des CO<sub>2</sub>-Gehalts. Bislang war unklar, ob das an der Wasseroberfläche aufgenommene Kohlendioxid überhaupt in so große Tiefen absinken kann.
Seit Begin Beginn der Industrialisierung haben die Weltmeere schätzungsweise die Hälfte des vom Menschen ausgestoßenen Klimagases CO<sub>2</sub> aufgenommen. Damit tragen die Ozeane einen entscheidenen Beitrag zur Dämpfung des Treibhauseffekts und den daraus resultierenden Folgen bei, zum Beispiel die Erderwärmung. Doch die Fähigkeit der Ozeane, als Puffer für das Erdklima zu dienen, sinkt mit steigender Konzentration von CO<sub>2</sub> in der Oberflächenschicht. Entscheidend für die Aufnahmefähigkeit der Ozeane ist daher die Frage, wie tief das im Wasser gelöste Treibhausgas zu sinken vermag.
Auf ihrer Expedition folgten die Wissenschaftler des Kieler [http://www.ifm-geomar.de/ Leibniz-Instituts] einer Route, die bereits 1981 von US-Forschern abgefahren worden war. Ihre neu gesammelten Daten verglichen sie mit den Ergebnissen der US-Kollegen und erarbeiteten so eine Art CO<sub>2</sub>-Karte des Untersuchten Seegebiets.Auf alle Meere hochgerechnet, konnten die Forscher so nachweisen, dass der "Klimapuffer" Ozean offenbar noch über größere Reserven verfügt als angenommen.