Luftfilter

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Als Luftfilter werden alle Abscheider bezeichnet, die unerwünschte Schwebstoffe wie Krankheitserreger, Pollen, Stäube oder Gase aus der Luft herausfiltern. Genauer handelt es sich dabei um filternde Abscheider, die in einem filternden Medium Substanzen aus einem Luftstrom entfernen, man unterscheidet zwischen 4 unterschiedlichen Kategorien:

- Luftfilter - Zyklonenfilter - Flüssigkeitsfilter - Ölgetränkte Filter


Luftfilter

Diese Filterart entstand im vorigen Jahrhundert und wird auch heute noch in der Fahrzeugindustrie verwendet. Es sind papierähnliche ringförmige (oder, seltener, rechteckig flache) Gebilde, die zickzackförmig gefaltetes Gewebe als Filterelement haben.Als Varianten sind auch flächige Luftfilter gebräuchlich. Hier wird in einem Luftfilterkasten das Filterelement durch eine ebene in einem Rahmen fixierte und gefaltete Filtermatte dargestellt. Die Luft strömt meist von unten nach oben durch das horizontal ausgerichtete Filterelement. Abgeschiedene größere Fremdkörper können so bei Stillstand des Luftstromes auf den Boden des Filterkastens fallen und behindern so den Luftstrom nicht zusätzlich. Papierbasierte Luftfilter sind einfach herzustellen und sehr preisgünstig.

Zyklonfilter

Bei Kraftfahrzeugen, die häufig in staubiger Umgebung arbeiten (wie z. B. Landmaschinen oder Nutzfahrzeuge), wird eine Variante des Fliehkraftabscheider als Vorfilter vor dem eigentlichen Luftfilter eingesetzt. Der sogenannte Zyklonfilter entfernt Staub und Wasser und entlastet so den eigentlichen Luftfilter. Dies trägt zu einer deutlichen Standzeiterhöhung des gesamten Filtersystemes bei.Diese Filter gibt es in zwei Varianten:

  • manuelle Entleerung der Fremdkörper, die in einem Sammelbehälter gesammelt werden
  • Automatische Entleerung bei Stillstand durch Ventile oder im Betrieb mittels durch den

Luftstrom angetriebenen Impeller.

Flüssigkeitsfilter

Seltener werden zum Filtern Flüssigkeiten verwendet, durch die die Luft hindurch geführt wird, zum Beispiel bei den Ölbadluftfiltern früherer PKW und LKW. Der Luftstrom wird senkrecht auf das Ölbad geleitet und dort stark abgelenkt. Die schweren luftgetragenen Partikel behalten aufgrund ihrer Trägheit ihre Richtung auf das Ölbad bei, werden durch die Flüssigkeit gebunden und sammeln sich in dieser. Die Reinigung erfolgt, indem das im Ölbad befindliche Stahlsieb mit Waschbenzin oder Kaltreiniger ausgewaschen wird. Zusätzlich muss das Öl nach einem bestimmten Intervall gewechselt werden, da sich die Schmutzpartikel, welche das Stahlsieb zurückgehalten hat, mit dem Öl vermengt haben. Eine Verwendung von Ölbad-Luftfiltern erfolgt bei zu erwartendem hohen Schmutzanfall und möglicher schlechter Ersatzteilversorgung (z. B. Militär). Ein Nachteil dieser sehr robusten Filterkonstruktion ist der durch die Ablenkung des Luftstroms entstehende hohe Strömungwiderstand und die damit verbundene Leistungseinbuße. Im PKW-Bereich findet diese Technik, von Ausnahmefällen abgesehen, keine Anwendung mehr.

Ölgetränkte Filter

Eine weitere Version ist der ölgetränkte Stahlnetz-Luftfilter (es ist kein Ölbad vorhanden), der bei Motorrädern wie z. B. bei der BMW R 25/3 oder auch in älteren Traktoren verbaut wurde. Diese Stahlnetz-Luftfilter werden mit Motorenöl getränkt, wodurch sich bei Ansaugen die Staubpartikel des Luftstromes an dem Öl festsetzen. Dadurch erreicht man eine grobe Filterung der Ansaugluft. Dieses mit Öl getränkte Stahlsieb kann man mit Waschbenzin reinigen bzw. auswaschen und somit wieder von dem Staub befreien. Nach dem Reinigen muss das Sieb wieder mit Öl getränkt werden.


Von einigen Herstellern wie beispielsweise K&N gibt es für viele PKW- und Motorrad-Fabrikate spezielle Austauschluftfilter, welche die aus Filterpapier bestehenden originalen Luftfilter ersetzen. Die Besonderheit ist, dass es sich hierbei um sogenannte „Dauerluftfilter“ handelt, die laut Hersteller bis zu 100.000 km ohne Reinigung eingesetzt und nach der Reinigung wieder neu eingeölt und erneut verwendet werden können. Bei dem Material handelt es sich um in spezielles Filteröl getränkte Baumwolle. Um der Veränderung des Luftdurchsatzes Rechnung zu tragen, ist bei manchen Motoren die Gemischeinstellung anzupassen