LKW-Getriebe

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Aufbau

LKW-Getriebe sind hauptsächlich auf Gewicht und Kraft ausgelegt. Meist stehen 8 bis 18 Gänge zu Verfügung. Sie werden teilpneumatisch angesteuert (Nachschaltgruppe). Die Gänge sind in Gruppen gegliedert, meist in eine Hauptwelle, eine Vorgelegewelle und eine Nachschaltgruppe. Alle Bauteile müssen Drehmomente bis zu 3.500 Nm übertragen. Die große Anzahl der Gänge ist nötig, um teilweise mehrere 100 Tonnen konsequent zu bewegen. Es wird auch unterschieden, ob ein Getriebe un- bzw. synchronisiert ist. Bei synchronisierten Getrieben sind alle Zahnräder (außer dem Rückwärtsgang) schräg verzahnt, wogegen beim unsynchronisierten Getrieben alle Zahnräder gerade verzahnt sind.


ZF-Ecosplit: Eine Hauptwelle mit 4 Gängen, eine Vorgelegewelle mit 4 Gängen (Doppel-H) und eine Nachschaltgruppe, um alle Gänge zu splitten. (4+4x2+2)



Eaton Fuller Super 13: Eine Hauptwelle mit 4 Gängen, eine Vorgelegewelle mit 4 Gängen und ein (Overdrive) Nachschaltgruppe, um die oberen 4 Gänge zu splitten.(4+4+4+1) Unsynchronisiert

Funktion

Die Funktion ist ähnlich wie bei anderen Getrieben. Beispiel: Bei einem 13-Gang EATON FULLER Getriebe ist anfangs eine normale 4-Gang H-Schaltung (untere Gruppe 1-4). Wenn man nun in den 5. Gang wechseln möchte, kuppelt man den 4. Gang aus und setzt den Gruppenschalter um. Man schaltet nun in den 1. Gang zurück, da man jetzt in der großen Gruppe (5-8) ist hat man den 5. Gang. Die Gänge 5 bis 8 werden wie die ersten 4 ganz normal in H geschaltet. Die Gange 5-8 sind splittbar (Overdrive). Will man splitten, setzt man den Range-Schalter um, tritt kurz die Kupplung und man hat z.B. wenn man im 6. Gang ist, den 7. Gang eingelegt. Beim Splittvorgang bleibt der Schaltknauf in der Position des 6. Ganges! Bei anderen Getriebearten ist es anders !


Beim Schaltknüppel ist der schwarze Kippschalter für die obere Gruppe (5 - 8 Gang) und der rote für die Splittung (Overdrive) der Gänge 5-8.


Im Getriebe schalten Geberstangen und Schaltmuffen die einzelnen Gänge hin und her. Die Schaltmuffen werden gesteuert von Schaltgabeln, die letztendlich die Befehle vom Schaltgestänge wiedergeben. Schaltet man z.B. vom 1. Gang in den 2.Gang, so schiebt sich die Schaltmuffe vom Schaltkranz (ist fest mit dem Zahnrad verbunden) des 1. Gangs rüber in den des 2. Gangs.


Nach den ersten 4 Gängen (untere Gruppe) schaltet man nun in die obere Gruppe (Gänge 5-8). Dies geschieht in dem ein pneumatisch angesteuerter Zylinder eine Geberstange + Schaltmuffe anschiebt.


Beim Splittvorgang betätigt ein Knopf am Schalthebel einen pneumatisch gesteuerten Zylinder. Der Zylinder entsperrt die Nachschaltgruppe (Rangegruppe). Das vor dem Kardanausgang gelegene Planetengetriebe wird zugeschaltet, so werden die Gänge gesplittet. Es stehen so nochmal 8 Gänge zur Verfügung!

Materialien

Das Gehäuse besteht meistens aus Aluminiumguss, beschichtet mit einer Magnesiumschicht. Die Magnesiumschicht verhindert, dass der Aluminiumguss korrodiert.

Die Zahnräder, Synchronringe, Schaltmuffen und Schaltkränze bestehen meist aus molybdänbeschichtetem Stahl.

Die Wellen sind aus gehärtetem Stahl.


Andere Bauteile können z.B. aus Gummi (Simmerring), Messing (Schiebebolzen), Guss (Schaltgabel) u.s.w. sein .


Quellen

Text, Darstellungen :

Torben P.