Pannenlaufsysteme

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Version vom 24. Februar 2007, 17:23 Uhr von Sebastian Pokrant (Diskussion | Beiträge)
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In Zukunft könnte der Run Flat ein entscheidendes Element für maximale Sicherheit werden. Allerdings ist es bei einem besonders effizienten Run Flat möglich, dass der Fahrer einen Druckverlust gar nicht bemerkt. Damit ein Run Flat Reifen völlig sicher ohne Luft laufen kann, sind bestimmte Geschwindigkeits- und Entfernungsgrenzen einzuhalten (max. 80 km/h für max. 150 Kilometer). Doch wenn eine Panne durch die hohe Effizienz des Reifens für den Fahrer nicht erkennbar ist, gerät die Struktur der Reifendecke in Gefahr, wenn er die Fahrt zu lange oder zu schnell fortsetzt.


Daher sind 'Alarmsysteme' für Run Flat Reifen zwingend vorgeschrieben, um jeglichen Druckverlust zu melden. Wie erwähnt wird die NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) solche Systeme in den USA ab September 2007 als Serienausrüstung für alle Neufahrzeuge vorschreiben. Im Vorfeld dieser Umstellung soll bereits ab September 2005 eine schrittweise Einführung dieser Norm mit bis zu 20% Anteil erfolgen. Allerdings soll das Alarmsignal laut NHTSA innerhalb von 20 Minuten nach Beginn des Problems, also bei einem Druckverlust von rund 25%, erfolgen. Pirelli hält diese Zeit- und Druckangaben, insbesondere bei Hochleistungsfahrzeugen, für unzureichend.


Aus diesem Grund hat Pirelli innovative und interaktive Systeme entwickelt, die den Druck direkt überwachen und mit viel engeren Zeit- und Drucktoleranzen arbeiten. Wie erwähnt, entspringt dieser Bedarf aus dem globalen Trend, Reifen vor allem in puncto Leistung und Sicherheit noch wirkungsvoller und interaktiver zu machen. Vorangetrieben wird die Entwicklung aber auch von Pirellis Status als "Lead Development Partner" für die renommiertesten europäischen und amerikanischen Autohersteller, die ihre Fahrzeugserien entweder vollständig oder in großen Teilen mit Pirelli Run Flat-Reifen ausrüsten. Um Sicherheit und Fahreigenschaften eines drucklosen Reifens weiter zu optimieren, greifen die von Pirelli entwickelten Steuerungssysteme nun direkt und interaktiv in das Geschehen ein.


SWS™, der erste Reifen, der sich von selbst wieder aufpumpt. Jetzt auch für SUV Das System mit dem Namen Safety Wheel System (SWS™) ist nicht ganz neu: Es existiert bereits seit 2004 in einer Version für Motorräder. Was wirklich neu ist, ist die Tatsache, dass es heute am Motorrad und SUV betrieben wird.

Das SWS™ funktioniert bei einer etwaigen Reifendruckanomalie auf revolutionäre Weise: Durch einen Luftvorrat in einem speziellen Luftbehälter in der Felge wird der bei einem Reifendefekt entweichende Druck zum Teil automatisch wieder ausgeglichen. Wie funktioniert das? Sobald der Sensor den Druckverlust bemerkt, wird das Verbindungsventil zwischen dem Luftbehälter und dem Reifenhohlraum geöffnet. Die Luft wird dem Reifen wieder zugeführt. Zudem wird der Luftverlust durch ein Warndisplay am Motorrad angezeigt, der Fahrer ist gewarnt. Nun wird SWS™ erstmals am Prototyp einer Felge für SUV-Fahrzeuge erprobt. Der Mechanismus funktioniert ähnlich wie beim Motorrad, allerdings ist das Volumen des Luftbehälters deutlich größer. In diesem Fall ist der Drucksensor, der den Druckverlust registriert, im Reifenventil montiert. Anders als beim Motorrad, wo die Zielrichtung eindeutig in Richtung Erstausrüstung ging, hat das SWS™ System für SUVs auch große Bedeutung für den Ersatzmarkt, da es sich für konventionelle und Run Flat-Reifen gleichermaßen eignet.

Vorteile des SWS™ Systems:

   * Natürlicher Luftverlust . Das System kompensiert den natürlichen Druckverlust und gewährleistet, dass der Reifen keine Anomalien aufweist. Bei Motorrädern und SUVs enthält der Luftbehälter genügend Luft, um die Beibehaltung des optimalen Drucks über 9-12 Monate zu gewährleisten.
   * Reifenpanne . Das System bläst den Reifen wieder auf, so dass eine Panne teilweise ausgeglichen und der Druckverlust verlangsamt wird. So verlängert sich die Zeit bis zum völligen Entweichen der Luft. Die gesteigerte Sicherheit reduziert die durch Reifenplatten verursachten Unfälle und bietet dem Fahrer mehr Zeit, eine Werkstatt aufzusuchen.


Was steckt hinter der Run Flat-Technologie?


Reifen sind die einzige Verbindung zwischen Fahrzeug und Straße. Die Luft in den Reifen trägt das ganze Gewicht des Fahrzeugs und seiner Insassen. Die Reifen bleiben auf den Felgen, weil sie durch den Luftdruck in die Felgen gepresst werden. Fehlt es an Luft, werden Lenk- und Bremsbefehle nicht mehr korrekt übertragen – im schlimmsten Fall springt der Reifen von der Felge.

Die RFT-Technologie überwindet diesen Zusammenhang – RFT-Reifen besitzen Notlaufeigenschaften, bleiben auch bei völligem Luftdruckverlust stabil und ermöglichen eine sichere Weiterfahrt. Verstärkte Seitenwände Bridgestone RFT-Reifen besitzen eine spezielle Seitenwandverstärkung im Inneren des Reifens, wodurch der Reifen auch bei völligem Luftdruckverlust nicht in sich zusammenfällt. Die Seitenwandverstärkung trägt das Gewicht des Fahrzeugs. Neuartige, extrem hitzebeständige Gummimischungen sind gegen die dann auftretenden hohen Temperaturen resistent. Ein verstärkter Wulstkern sorgt für einen sicheren Sitz des Reifens auf der Felge – auch bei totalem Luftdruckverlust. Montage auf Standardfelgen Bridgestone RFT-Reifen benötigen keine spezielle Felgenkonstruktion, sondern werden auf serienmäßigen Felgen ab Werk montiert. Dimensions- und Geschwindigkeitsangaben sowie Reifenprofile unterscheiden sich nicht von herkömmlichen Reifen. Wie bei "normalen" Reifen gibt es auch mit RFT-Technologie Sommer- und Winterreifen, die für die speziellen saisonalen Anforderungen konzipiert sind. Reifendruck-Überwachungssystem Da RFT-Reifen bei Luftdruckverlust ein nahezu unverändertes Verhalten zeigen, muss das Fahrzeug mit einem Warnsystem ausgerüstet sein, das dem Fahrer den Luftdruckverlust anzeigt und zu angepasster Fahrt in die nächste Fachwerkstatt auffordert. Neufahrzeuge, die mit RFT-Reifen ausgerüstet sind, besitzen ab Werk ein Reifendruck-Überwachungssystem. Hierbei gibt es direkt mit einem Sensor messende Systeme sowie indirekte Systeme, die über einen Abgleich der Abrollumfänge arbeiten. Ein Reifendruck-Überwachungssystem ist bei der Verwendung von Bridgestone RFT-Reifen zwingend vorgeschrieben. Das System warnt bei einer Abweichung von 30 Prozent des normalen Fülldrucks; im Fahrzeug-Display leuchtet das abgebildete Symbol auf. Wartung Auch wenn RFT-Reifen kurzzeitig mit zu geringem Luftdruck gefahren werden können, bedürfen sie der gleichen Pflege und Wartung wie herkömmliche Pneus. Dazu gehören vor allem die regelmäßige Luftdruckkontrolle, sowie ein Prüfen auf Schnittverletzungen oder eingefahrene Kleinteile (Nägel, Schrauben, Metallsplitter). MOExtended-Reifen Bridgestone MOExtended-Reifen haben die gleiche Funktionsweise wie RFT-Reifen. MOExtended sind jedoch ausschließlich für DaimlerChrysler Fahrzeuge konzipiert. Sie sind noch stärker auf Komfort ausgerichtet und haben daher im Notfall eine geringere Laufleistung als herkömmliche RFT-Reifen. Mit MOExtended-Reifen kann ein Fahrzeug bei einer Geschwindigkeit von maximal 80 km/h noch bis zu 100 km Entfernung zurücklegen (je nach Beladung, Fahrzeug und Fahrweise). Bridgestone Servicenetz Bei der Montage von RFT-Reifen müssen einige Faktoren beachtet werden, die hauptsächlich mit dem Service des Reifendruck-Überwachungssystems zusammenhängen. Bridgestone hat inzwischen bundesweit mehr als 1.000 Fachbetriebe im Thema RFT-Technologie geschult und zertifiziert.


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