Iodometrie: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 28. Oktober 2012, 20:31 Uhr

Iodometrie
vernetzte Artikel
Titration quantitative Analyse

Die Iodometrie ist eine Methode der quantitativen Analyse, mit der sowohl die Konzentration eines oxidierbaren als auch eines reduzierbaren Stoffes bestimmt werden kann. Beide Möglichkeiten beruhen auf der Gleichgewichtsreaktion von Iod zu Iodid:

     
  I2 + 2e-    2I-  
     
Manganometrie.png

Bestimmung von Reduktionsmitteln

Bei der Bestimmung von Reduktionsmitteln wird elementares, also charakteristisch braunes Iod als Oxidationsmittel eingesetzt.

Hierzu titriert man die zu bestimmende Probelösung gegen eine braune Iod-Kaliumiodid-Maßlösung. Die Iod-Moleküle I2 sind hierbei das Oxidationsmittel, d. h. der Reaktionspartner aus der Probelösung wird oxidiert und das elementare Iod I2 selbst wird zum Iodid-Ion I- reduziert. Ähnlich wie bei der Säure-Base-Titration tropft man die Maßlösung mittels Bürette in die Probe. Bei der hier ablaufenden Redoxreaktion nimmt das braune I2-Molekül bis zur vollständigen Entfärbung 2 Elektronen auf, d. h. die Oxidationszahl sinkt von 0 auf -I:

 0                            -I
I2 + 2e- Pfeil.gif 2I-

braun                           farblos

Der Fortschritt der Reaktion lässt sich an der Farbe im Becherglas beobachten: Während die zutropfende Iod-Kaliumiodid-Lösung zunächst vollständig entfärbt wird, färbt der "entscheidende Tropfen" die Probe schwach lila. Mit der Protokollierung des Verbrauchs bis zu diesem Punkt ist der experimentelle Teil der Titration eigentlich abgeschlossen.

Jeder weitere Tropfen ist Überschuss und bringt in Bezug auf die Konzentrationsbestimmung zwar keine neuen Erkenntnisse, es ist aber interessant zu beobachten, wie im weiteren Verlauf die dominante Farbe lila tröpfchenweise "gewinnt".

Bestimmung von Oxidationsmitteln

Bei der Bestimmung von Oxidationsmitteln wie z. B. Kupfer(II)-Ionen wird Kaliumiodid-Lösung (mit farblosen Iodid-Ionen, nicht zu verwechseln mit der ähnlich klingenden braunen Iod-Kaliumiodid-Lösung im Überschuss als Reduktionsmittel eingesetzt.

Hierzu titriert man die zu bestimmende Probelösung gegen eine transparente Kaliumiodid-Maßlösung. Die Iodid-Ionen I- sind hierbei das Reduktionsmittel, d. h. der Reaktionspartner aus der Probelösung wird reduziert und das Iodid-Ion I- selbst wird zum elementaren Iod I2 oxidiert. Ähnlich wie bei der Säure-Base-Titration tropft man die Maßlösung mittels Bürette in die Probe. Bei der hier ablaufenden Redoxreaktion gibt das transparente Iodid-Ion bis zur Braunfärbung 1 Elektron ab, d. h. die Oxidationszahl steigt von -I auf 0:

 0              -I
2I- Pfeil.gif I2 + 2e-

farblos           braun

Der Fortschritt der Reaktion lässt sich an der Farbe im Becherglas beobachten: Während die zutropfende Kaliumiodid-Lösung ...

Experimente

  • Vom Iodid zum Iodat, in: Chemie heute (Ausgabe 1998), Seite 148, Versuch 1
  • Iodometrische Bestimmung von Sulfit-Ionen, in: Chemie heute (Ausgabe 1998), Seite 153, Versuch 3
  • Bestimmung von Sauerstoff in einer Gewässerprobe, in: Elemente Chemie 2, Seite 233, Versuch 2
Im Chemiebuch ...
findest Du weitere Informationen
zum Thema Iodometrie:
Chemie FOS-T

auf Seite
-

Chemie heute

auf Seite
152, 169

Elemente Chemie

auf Seite
-

Weblinks

Prof. Dr. Heinrich Lang, TU Chemnitz: Skript Analytisches Praktikum, Quantitative Analysen
Die nachfolgend gelistete Analyse entspricht der Seitenzahl im Skript:
  • S. 10: Bestimmung von Kupfer mit Kaliumiodid und Thiosulfat gegen Stärke (de Hean-Low)