Eine alternative Berechnung der Brechzahl ergibt sich aus der Beobachtung der Lichtbrechung: Beim Übergang eines Lichtstrahles in das optisch dichtere Medium wird der Lichtstrahl zum Lot hin gebrochen, der Austrittswinkel ß ist kleiner als der Eintrittswinkel α. Für unseren Bleistift bedeutet dies, dass der Knick genauso verläuft wie der Lichtstrahl im rechten Bild. Nach ''Snellius'' gelten bei der Brechung die folgenden geometrischen Zusammenhänge:
[[Bild:Brechung.png|right|300px]]
Die Sinus der Winkel verhalten sich umgekehrt zueinander wie die Brechungsindizes der Medien.
=== Praktischer Nutzen ===
Da der Brechungsindex nicht nur eine stoffabhängige Größe ist, sondern auch mit zunehmender [[Konzentration]] der einer wässrigen Lösung (Salzwasser, Zuckerlösung) ansteigt, hilft der B. bei der '''Identifizierung unbekannter Flüssigkeiten bzw. Konzentrationen'''.
Beispiel: Bei der oben untersuchten Probelösung mit dem ermittelten Brechungsindex von 1,4146 soll es sich um eine Zuckerlösung handeln. Wie lässt sich nun auf den Zuckergehalt schließen? Im einfachsten Fall hat der Hersteller des Refraktometers gleich eine entsprechende Tabelle mitgeliefert. Allerdings lassen sich solche Tabellen auch im Internet recherchieren, siehe Linkliste. Die "Zuckerverordnung der Europäischen Union" beinhaltet seitenlange Referenz-Tabellen mit Brechungsindices von Zuckerlösungen. Zum experimentell ermittelten Brechungsindex findet man hier den passenden Zuckergehalt: 47,4%.