Tenside: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Bildung vom Schaum ist auf die Eigenschaften von Tenside zurückzuführen. Die Tensidmoleküle bilden einen aus zwei Schichten bestehenden Film, bei dem die wasserabweisenden Enden der Tenside die beiden Oberflächen bilden. Die wasserliebenden Enden weisen in den Film hinein. | Die Bildung vom Schaum ist auf die Eigenschaften von Tenside zurückzuführen. Die Tensidmoleküle bilden einen aus zwei Schichten bestehenden Film, bei dem die wasserabweisenden Enden der Tenside die beiden Oberflächen bilden. Die wasserliebenden Enden weisen in den Film hinein. | ||
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Version vom 9. März 2009, 08:47 Uhr
Tenside | ||
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vernetzte Artikel | ||
Hydrophob | Amphiphil |
Tenside vom lateinischen tensus (von tendere- spannen, straff anziehen)
Inhaltsverzeichnis
Definition
Tenside sind Substanzen, die die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit oder die Grenzflächenspannung zwischen zwei Phasen herabsetzten oder die Bildung von Dispersionen (heterogenes Gemenge aus min. zwei Stoffen, die sich nicht oder kaum ineinander lösen oder chemisch miteinander verbinden) ermöglichen oder unterstützen. Sie wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt und haben die traditionelle Seife weitgehend verdrängt. Tenside bewirken, dass sich zwei eigentlich nicht miteinander mischbare Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Öl und Wasser, fein vermengt werden können. Unter Tensiden versteht man auch waschaktive Substanzen (Detergentien), die in Waschmitteln, Spülmitteln und Shampoos enthalten sind.
Eigenschaften
Tenside bestehen im allgemeinem aus einem wasserabweisenden (hydrophoben) Molekülteil und einen wasserliebenden (hydrophilen) Molekülteil, man sagt auch sie sind „ beides liebend“ (amphiphil).
- Tröpfchen eines Tensids im Wasser. Die wasserliebende Moleküle sind durch die Minuse gekennzeichnet.
- An der Wasseroberfläche bilden die Tenside eine dünne Schicht und senkt damit die Oberflächenspannung des Wassers. Die wasserliebenden Moleküle ordnen sich wieder in Richtung Wasser.[1]
Tenside bewirken als Emulgatoren, dass zwei nicht miteinander mischbare Flüssigkeiten (z.B. Öl und Wasser) sich zu einer Emulsion vermengen können.
- Tensid-Öl-Tröpfchen im Wasser.
Von Netzmitteln spricht man, wenn das Ziel des Einsetzens der Tenside nicht das Vermischen zweier Phasen ist, sondern die Herabsetzung der Grenzflächenspannung zwischen einer festen Oberfläche und einer Flüssigkeiten. Statt tropfen zu bilden, fließt das Wasser von der Oberfläche ab.
Tenside unterstützen das Ablösen kleiner Feststoffteilchen von festen Oberflächen, also etwa die Entfernung der Schmutzpartikel an Kleidungsstücken. Die Feststoffe werden im Wasser umschlossen und verhindert das Zusammenklumpen, absinken oder das erneute Anhaften an anderen festen Oberflächen. Die mit Tensid umhüllten Feststoffe bilden mit dem Wasser ein sogenanntes Kolloid. Die Bildung vom Schaum ist auf die Eigenschaften von Tenside zurückzuführen. Die Tensidmoleküle bilden einen aus zwei Schichten bestehenden Film, bei dem die wasserabweisenden Enden der Tenside die beiden Oberflächen bilden. Die wasserliebenden Enden weisen in den Film hinein. Abbildung:[2]
Klassifizierung
Nichtionische Tenside
- wirken bei niedrigen Temperaturen
- sind für synthetischen Textilfaserstoffen geeignet
Anionische Tenside
- natürliche Tenside (Seife), auch natürlich Rohstoffen durch Verseifung gewonnen
- reinigen gut in weichen Wasser und bei hoher Temperatur
Kationische Tenside
- machen Textilien weich, antistatisch und reduziert die Trocknungszeit(z.B. in Weichspüler)
Amphotere Tenside
- zwitterionische Tenside
- hautverträglich, in Kosmetika und Geschirrspüler
Abbildung:[3]
Vorkommen in der Natur und Technik
Lebensmittel
Tenside werden als Emulgatoren Lebensmitteln zugesetzt. Diese Lebensmittelzusatzstoffe sind Stoffen, die Lebensmitteln absichtlich zugesetzt werden, um deren Eigenschaften (z.B. Haltbarkeit, Verarbeitbarkeit, Geschmack oder Aussehen) den Wünschen der Konsumenten und Lebendmittelhersteller anzupassen.
Waschmittel und Kosmetik
In Waschmitteln, Spülmitteln, Shampoos, Duschgel usw. finden Tenside Verwendung, um die „Lösligkeit“ von Fett- und Schmutzpartikeln, die in der Wäsche oder am Körper haften, in Wasser zu erhöhen. Sie bilden die wichtigste Komponente in Kosmetika. Um fetthaltige Hautcreme herzustellen.
Biochemie
In der Biochemie werden Tenside unter anderem zur strukturellen Veränderung (Denaturierung) von Protein und zur Erhöhung der Lösligkeit (Solubilisierung) von Membranproteinen genutzt.
Technik
Kunststofftechnik: um die Anfälligkeit von polymeren Werkstoffen auf Spannungsrissbildung zu prüfen.
Metallarbeiten: Bestandteil eines wassergemischten Kühlschmiermittels.
Photographie: Verhinderung von Trocknungsflecken und Schlieren.
Papierrecycling: Ablösung von Druckerfarbteilchen
Werkzeugsreinigung: Reinigung
Natur
Bestimmen Raupen von Insekten bespucken Fressfeinde mit einem Tensid-haltigen Sekret. Dies wirkt abschreckend auf die Angreifer und ermöglicht den Raupen die Flucht.
Brandbekämpfung
Löschen mit entspanntem Wasser oder auch Netzwasser, d.h. Wasser mit einer stark verringerten Oberflächenspannung.
Fragen zur Lernüberprüfung
- Aus welchen beiden Molekülteilen bestehen Tenside?
- Was versteht man unter Netzmitteln
- Warum werden Tenside in Waschmittel verwendet?
- In welcher Form kommen Tenside in der Natur vor?
Antworten zur Lernüberprüfung Tenside
Weblinks
Philine Gr. 08:45, 26. Jan. 2009 (CET)