Pannenlaufsysteme: Unterschied zwischen den Versionen

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In Zukunft könnte der Run Flat ein entscheidendes Element für maximale Sicherheit werden. Allerdings ist es bei einem besonders effizienten Run Flat möglich, dass der Fahrer einen Druckverlust gar nicht bemerkt. Damit ein Run Flat Reifen völlig sicher ohne Luft laufen kann, sind bestimmte Geschwindigkeits- und Entfernungsgrenzen einzuhalten (max. 80 km/h für max. 150 Kilometer). Doch wenn eine Panne durch die hohe Effizienz des Reifens für den Fahrer nicht erkennbar ist, gerät die Struktur der Reifendecke in Gefahr, wenn er die Fahrt zu lange oder zu schnell fortsetzt.
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=='''Pannenlaufsysteme'''==
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Pannenlaufsysteme sind Sicherheitseinrichtungen im Fahrzeugreifen, welche dem Fahrer im Falle eines Druckverlustes im [[Reifen]] bis hin zum totalen Platten Sicherheit bieten. Das Fahrzeug bleibt weiterhin lenkfähig und es kann eine Werkstatt zum Reifenwechsel angesteuert werden. Sehr wichtig sind bei diesen Systemen, sind '''Reifenüberwachungssysteme''' (Luftdrucksensoren in jedem Reifen), so kann der Fahrer auf den Druckverlust aufmerksam gemacht werden und kann sein Fahrverhalten dementsprechend anpassen.
  
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=='''Allgemeines'''==
  
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Laut einer Statistik haben Pkw-Fahrer alle 100.000Km eine Reifenpanne. In 80% aller Reifenpannen handelt es sich um langsam auftretenden Luftverlust und bei 20% ist es ein plötzlich auftretender Luftverlust. Ein Luftverlust ist sehr gefährlich, vor allen bei hohen Geschwindigkeiten entstehen sehr schwere Unfälle. Um die Folgen solcher Unfälle einzuschränken und die Fahrzeuginsassen zu schützen, wurden Rad und Reifensysteme mit Notlaufeigenschaften erfunden.
  
Daher sind 'Alarmsysteme' für Run Flat Reifen zwingend vorgeschrieben, um jeglichen Druckverlust zu melden. Wie erwähnt wird die NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) solche Systeme in den USA ab September 2007 als Serienausrüstung für alle Neufahrzeuge vorschreiben. Im Vorfeld dieser Umstellung soll bereits ab September 2005 eine schrittweise Einführung dieser Norm mit bis zu 20% Anteil erfolgen. Allerdings soll das Alarmsignal laut NHTSA innerhalb von 20 Minuten nach Beginn des Problems, also bei einem Druckverlust von rund 25%, erfolgen. Pirelli hält diese Zeit- und Druckangaben, insbesondere bei Hochleistungsfahrzeugen, für unzureichend.
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=='''Es gibt zwei Arten von Pannenlaufsystemen'''==
  
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Es gibt Systeme, die in normalen Felgen einsetzbar sind und Systeme, welche aus speziellen
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Felgen und den dazu passenden Reifen bestehen.
  
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=='''Conti Support Ring'''==
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[[Bild:ContiSupportRing13 62994.jpg|thumb| Der Reifen stützt sich auf dem Ring ab.]]
  
Aus diesem Grund hat Pirelli innovative und interaktive Systeme entwickelt, die den Druck direkt überwachen und mit viel engeren Zeit- und Drucktoleranzen arbeiten. Wie erwähnt, entspringt dieser Bedarf aus dem globalen Trend, Reifen vor allem in puncto Leistung und Sicherheit noch wirkungsvoller und interaktiver zu machen. Vorangetrieben wird die Entwicklung aber auch von Pirellis Status als "Lead Development Partner" für die renommiertesten europäischen und amerikanischen Autohersteller, die ihre Fahrzeugserien entweder vollständig oder in großen Teilen mit Pirelli Run Flat-Reifen ausrüsten. Um Sicherheit und Fahreigenschaften eines drucklosen Reifens weiter zu optimieren, greifen die von Pirelli entwickelten Steuerungssysteme nun direkt und interaktiv in das Geschehen ein.
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Der '''Conti Support Ring kurz CSR''' ist ein Pannenlaufsystem, welches auf einer normalen Felge aufgebaut ist. Bei diesem Pannenlaufsystem wird ein leichter Metallring mit einer flexiblen Lagerung auf die Felge montiert. Der Ring stützt den Reifen bei Luftverlust ab und das Fahrzeug bleibt bei verringerter Geschwindigkeit steuerbar. Zudem verhindert der Conti Support Ring dass sich die Flanken innen berühren können so wird vermieden das der Reifen sich durch Reibungswärme selbst zerstört. Nachteil dieses Systems ist dass, jeder Reifen fünf Kilo an Gewicht zunimmt. Continental gibt an das man mit einem platten Reifen noch 200 Kilometer fahren kann bei einer Geschwindigkeit von maximal 80 Km/h.
  
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In rechten Bild ist der Aufbau eines Conti Support Ring`s oben zu sehen mit [[Luft]] und unten ohne Luft, in unterem Bild ist gut zu erkennen wie sich der Reifen auf dem Ring abstützt. Diese Form eines Pannenlaufsystems ist beim Luxusmodell Maybach als Option lieferbar.
  
  
SWS™, der erste Reifen, der sich von selbst wieder aufpumpt. Jetzt auch für SUV
 
Das System mit dem Namen Safety Wheel System (SWS™) ist nicht ganz neu: Es existiert bereits seit 2004 in einer Version für Motorräder. Was wirklich neu ist, ist die Tatsache, dass es heute am Motorrad und SUV betrieben wird.
 
  
Das SWS™ funktioniert bei einer etwaigen Reifendruckanomalie auf revolutionäre Weise: Durch einen Luftvorrat in einem speziellen Luftbehälter in der Felge wird der bei einem Reifendefekt entweichende Druck zum Teil automatisch wieder ausgeglichen. Wie funktioniert das? Sobald der Sensor den Druckverlust bemerkt, wird das Verbindungsventil zwischen dem Luftbehälter und dem Reifenhohlraum geöffnet. Die Luft wird dem Reifen wieder zugeführt. Zudem wird der Luftverlust durch ein Warndisplay am Motorrad angezeigt, der Fahrer ist gewarnt.
 
Nun wird SWS™ erstmals am Prototyp einer Felge für SUV-Fahrzeuge erprobt. Der Mechanismus funktioniert ähnlich wie beim Motorrad, allerdings ist das Volumen des Luftbehälters deutlich größer. In diesem Fall ist der Drucksensor, der den Druckverlust registriert, im Reifenventil montiert. Anders als beim Motorrad, wo die Zielrichtung eindeutig in Richtung Erstausrüstung ging, hat das SWS™ System für SUVs auch große Bedeutung für den Ersatzmarkt, da es sich für konventionelle und Run Flat-Reifen gleichermaßen eignet.
 
  
Vorteile des SWS™ Systems:
 
  
    * Natürlicher Luftverlust . Das System kompensiert den natürlichen Druckverlust und gewährleistet, dass der Reifen keine Anomalien aufweist. Bei Motorrädern und SUVs enthält der Luftbehälter genügend Luft, um die Beibehaltung des optimalen Drucks über 9-12 Monate zu gewährleisten.
 
    * Reifenpanne . Das System bläst den Reifen wieder auf, so dass eine Panne teilweise ausgeglichen und der Druckverlust verlangsamt wird. So verlängert sich die Zeit bis zum völligen Entweichen der Luft. Die gesteigerte Sicherheit reduziert die durch Reifenplatten verursachten Unfälle und bietet dem Fahrer mehr Zeit, eine Werkstatt aufzusuchen.
 
  
  
Was steckt hinter der Run Flat-Technologie?
 
 
 
  
Reifen sind die einzige Verbindung zwischen Fahrzeug und Straße. Die Luft in den Reifen trägt das ganze Gewicht des Fahrzeugs und seiner Insassen. Die Reifen bleiben auf den Felgen, weil sie durch den Luftdruck in die Felgen gepresst werden. Fehlt es an Luft, werden Lenk- und Bremsbefehle nicht mehr korrekt übertragen – im schlimmsten Fall springt der Reifen von der Felge.
 
  
Die RFT-Technologie überwindet diesen Zusammenhang – RFT-Reifen besitzen Notlaufeigenschaften, bleiben auch bei völligem Luftdruckverlust stabil und ermöglichen eine sichere Weiterfahrt.
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Verstärkte Seitenwände
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Bridgestone RFT-Reifen besitzen eine spezielle Seitenwandverstärkung im Inneren des Reifens, wodurch der Reifen auch bei völligem Luftdruckverlust nicht in sich zusammenfällt. Die Seitenwandverstärkung trägt das Gewicht des Fahrzeugs. Neuartige, extrem hitzebeständige Gummimischungen sind gegen die dann auftretenden hohen Temperaturen resistent.
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Ein verstärkter Wulstkern sorgt für einen sicheren Sitz des Reifens auf der Felge – auch bei totalem Luftdruckverlust.
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Montage auf Standardfelgen
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Bridgestone RFT-Reifen benötigen keine spezielle Felgenkonstruktion, sondern werden auf serienmäßigen Felgen ab Werk montiert. Dimensions- und Geschwindigkeitsangaben sowie Reifenprofile unterscheiden sich nicht von herkömmlichen Reifen. Wie bei "normalen" Reifen gibt es auch mit RFT-Technologie Sommer- und Winterreifen, die für die speziellen saisonalen Anforderungen konzipiert sind.
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Reifendruck-Überwachungssystem
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Da RFT-Reifen bei Luftdruckverlust ein nahezu unverändertes Verhalten zeigen, muss das Fahrzeug mit einem Warnsystem ausgerüstet sein, das dem Fahrer den Luftdruckverlust anzeigt und zu angepasster Fahrt in die nächste Fachwerkstatt auffordert. Neufahrzeuge, die mit RFT-Reifen ausgerüstet sind, besitzen ab Werk ein Reifendruck-Überwachungssystem. Hierbei gibt es direkt mit einem Sensor messende Systeme sowie indirekte Systeme, die über einen Abgleich der Abrollumfänge arbeiten. Ein Reifendruck-Überwachungssystem ist bei der Verwendung von Bridgestone RFT-Reifen zwingend vorgeschrieben. Das System warnt bei einer Abweichung von 30 Prozent des normalen Fülldrucks; im Fahrzeug-Display leuchtet das abgebildete Symbol auf.
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Wartung
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Auch wenn RFT-Reifen kurzzeitig mit zu geringem Luftdruck gefahren werden können, bedürfen sie der gleichen Pflege und Wartung wie herkömmliche Pneus. Dazu gehören vor allem die regelmäßige Luftdruckkontrolle, sowie ein Prüfen auf Schnittverletzungen oder eingefahrene Kleinteile (Nägel, Schrauben, Metallsplitter).
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MOExtended-Reifen
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Bridgestone MOExtended-Reifen haben die gleiche Funktionsweise wie RFT-Reifen. MOExtended sind jedoch ausschließlich für DaimlerChrysler Fahrzeuge
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konzipiert. Sie sind noch stärker auf Komfort ausgerichtet und haben daher im Notfall eine geringere Laufleistung als herkömmliche RFT-Reifen.
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Mit MOExtended-Reifen kann ein Fahrzeug bei einer Geschwindigkeit von maximal 80 km/h noch bis zu 100 km Entfernung zurücklegen (je nach Beladung, Fahrzeug und Fahrweise).
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=='''Das PAX-System'''== (Auszug vom Fachkundebuch Kraftfahrzeugtechnik Auflage 28)
Bridgestone Servicenetz
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[[Bild:Pax-3.jpg|thumb|Der Stützring in der Radmitte trägt bei drucklosem Reifen das Fahrzeuggewicht. Im Reifen ist zusätzlich noch ein Gleitgel, welches die Reibung bei drucklosem Zustand zwischen Stützring und Reifeninnenseite minimiert.]]
Bei der Montage von RFT-Reifen müssen einige Faktoren beachtet werden, die hauptsächlich mit dem Service des Reifendruck-Überwachungssystems zusammenhängen. Bridgestone hat inzwischen bundesweit mehr als 1.000 Fachbetriebe im Thema RFT-Technologie geschult und zertifiziert.
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Das Bild auf der rechten Seite zeigt das Pax-System, welches aus einer speziellen Felge und einem speziellen Reifen besteht.
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'''Die Felge:'''
Datenschutz | Impressum | Privacy Policy |
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Die Felge des Pax-Systems ist folgendermaßen aufgebaut, sie ist sehr flach und besitzt anstelle eines Tiefbettes nur eine kleine Montagenut. Felgenhörner sind auch keine vorhanden und die beiden Humps liegen außen an der Felge an. Durch die flache Form dieser Felgen lassen sich Felgendurchmesser für große Bremsscheiben verwirklichen. ([[Bremse]])
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'''Der Reifen:'''
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Bei den Reifen des Pax-Systems sind die Flanken kürzer, wodurch die Seitensteifigkeit erhöht wird. Auftretende Seitenkräfte können die Aufstandsflächen weniger verformen, wodurch die Straßenhaftung verbessert und der Rollwiderstand reduziert wird.
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Der Reifenwulst liegt in einer Nut außen an den Humps an. Alle auf den Reifen wirkenden Kräfte erzeugen eine Zugspannung in der Karkasse, so dass der Wulst immer in die Nut gedrückt wird. Diese vertikale Verankerung sorgt dafür dass, der Wulst auch bei drucklosem Reifen nicht von der Felge rutschen kann.
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'''Größenbezeichnung beim Pax-System:''' Beispiel 205/650 R 440 A
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205  Reifenbreite in mm
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650  Außendurchmesser des Reifens in mm
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R    Radialbauweise
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440  mittlerer Felgensitzdurchmesser in mm
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A    asymmetrischer Sitz
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Das PAX-System wird unter anderem bei gepanzerten Sonderschutzfahrzeugen eingesetzt und ist auf Wunsch bei Audi lieferbar. Die Vorteile dieses Systems liegen bei der Verwendungsmöglichkeit für alle Reifengrößen und bieten ein präzises Lenkverhalten und einen geringen Rollwiderstand. Allerdings ist dieses System im Vergleich zu den anderen teurer.
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=='''Runflat (RSC)'''==
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[[Bild:Runflat.jpg|thumb|'''Runflat:''' das ist ein Selbsttragender Reifen auf einer herkömmlichen Konstruktion. ]]Bei diesen Pannenlaufsystemen sind die Seitenwände verstärkt durch mehr Gummi, so dass sich der Reifen ohne Luft selbst auf seinen Wulst stützen kann. Jedoch gibt es durch die Verstärkten Flanken eine stärkere Übertragung von Fahrbahnunebenheiten, welche auf Kosten des Komfort ([[Komfortsysteme]]) geht. Es ist beim drucklosen Reifen eine Weiterfahrt von 200Km möglich bei einer Höchstgeschwindigkeit von 80Km/h. Ein Zitat von Goodyear besagt, dass ein druckloser Runflat heute so gut wie konventioneller Reifen mit 1 bis 1,2 bar Druck ist. Künftig soll es die Bezeichnung RSC (Runflat System Component) geben.
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'''Zukunft von Runflat:'''
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Die nachfolge Generation soll als Soft-Runflat bezeichnet werden, da sich bei ihr das Zusatzgewicht reduziert hat. Auch der Abrollkomfort und die Fahreigenschaften haben sich deutlich verbessert. Jedoch reduziert sich bei diesem System die Plattlaufstrecke auf 80km bei einer Geschwindigkeit von 80km/h. Auch mit schweren Fahrzeugen hat dieses System Probleme, da das Gewicht über die verstärkte Reifenstrucktur getragen wird und bei Querschnitten ab 60 an ihre Grenzen stößt.

Aktuelle Version vom 8. Juni 2007, 19:07 Uhr

Pannenlaufsysteme

Pannenlaufsysteme sind Sicherheitseinrichtungen im Fahrzeugreifen, welche dem Fahrer im Falle eines Druckverlustes im Reifen bis hin zum totalen Platten Sicherheit bieten. Das Fahrzeug bleibt weiterhin lenkfähig und es kann eine Werkstatt zum Reifenwechsel angesteuert werden. Sehr wichtig sind bei diesen Systemen, sind Reifenüberwachungssysteme (Luftdrucksensoren in jedem Reifen), so kann der Fahrer auf den Druckverlust aufmerksam gemacht werden und kann sein Fahrverhalten dementsprechend anpassen.

Allgemeines

Laut einer Statistik haben Pkw-Fahrer alle 100.000Km eine Reifenpanne. In 80% aller Reifenpannen handelt es sich um langsam auftretenden Luftverlust und bei 20% ist es ein plötzlich auftretender Luftverlust. Ein Luftverlust ist sehr gefährlich, vor allen bei hohen Geschwindigkeiten entstehen sehr schwere Unfälle. Um die Folgen solcher Unfälle einzuschränken und die Fahrzeuginsassen zu schützen, wurden Rad und Reifensysteme mit Notlaufeigenschaften erfunden.

Es gibt zwei Arten von Pannenlaufsystemen

Es gibt Systeme, die in normalen Felgen einsetzbar sind und Systeme, welche aus speziellen Felgen und den dazu passenden Reifen bestehen.

Conti Support Ring

Der Reifen stützt sich auf dem Ring ab.

Der Conti Support Ring kurz CSR ist ein Pannenlaufsystem, welches auf einer normalen Felge aufgebaut ist. Bei diesem Pannenlaufsystem wird ein leichter Metallring mit einer flexiblen Lagerung auf die Felge montiert. Der Ring stützt den Reifen bei Luftverlust ab und das Fahrzeug bleibt bei verringerter Geschwindigkeit steuerbar. Zudem verhindert der Conti Support Ring dass sich die Flanken innen berühren können so wird vermieden das der Reifen sich durch Reibungswärme selbst zerstört. Nachteil dieses Systems ist dass, jeder Reifen fünf Kilo an Gewicht zunimmt. Continental gibt an das man mit einem platten Reifen noch 200 Kilometer fahren kann bei einer Geschwindigkeit von maximal 80 Km/h.

In rechten Bild ist der Aufbau eines Conti Support Ring`s oben zu sehen mit Luft und unten ohne Luft, in unterem Bild ist gut zu erkennen wie sich der Reifen auf dem Ring abstützt. Diese Form eines Pannenlaufsystems ist beim Luxusmodell Maybach als Option lieferbar.












==Das PAX-System== (Auszug vom Fachkundebuch Kraftfahrzeugtechnik Auflage 28)

Der Stützring in der Radmitte trägt bei drucklosem Reifen das Fahrzeuggewicht. Im Reifen ist zusätzlich noch ein Gleitgel, welches die Reibung bei drucklosem Zustand zwischen Stützring und Reifeninnenseite minimiert.

Das Bild auf der rechten Seite zeigt das Pax-System, welches aus einer speziellen Felge und einem speziellen Reifen besteht.

Die Felge: Die Felge des Pax-Systems ist folgendermaßen aufgebaut, sie ist sehr flach und besitzt anstelle eines Tiefbettes nur eine kleine Montagenut. Felgenhörner sind auch keine vorhanden und die beiden Humps liegen außen an der Felge an. Durch die flache Form dieser Felgen lassen sich Felgendurchmesser für große Bremsscheiben verwirklichen. (Bremse)

Der Reifen: Bei den Reifen des Pax-Systems sind die Flanken kürzer, wodurch die Seitensteifigkeit erhöht wird. Auftretende Seitenkräfte können die Aufstandsflächen weniger verformen, wodurch die Straßenhaftung verbessert und der Rollwiderstand reduziert wird. Der Reifenwulst liegt in einer Nut außen an den Humps an. Alle auf den Reifen wirkenden Kräfte erzeugen eine Zugspannung in der Karkasse, so dass der Wulst immer in die Nut gedrückt wird. Diese vertikale Verankerung sorgt dafür dass, der Wulst auch bei drucklosem Reifen nicht von der Felge rutschen kann.

Größenbezeichnung beim Pax-System: Beispiel 205/650 R 440 A

205 Reifenbreite in mm

650 Außendurchmesser des Reifens in mm

R Radialbauweise

440 mittlerer Felgensitzdurchmesser in mm

A asymmetrischer Sitz

Das PAX-System wird unter anderem bei gepanzerten Sonderschutzfahrzeugen eingesetzt und ist auf Wunsch bei Audi lieferbar. Die Vorteile dieses Systems liegen bei der Verwendungsmöglichkeit für alle Reifengrößen und bieten ein präzises Lenkverhalten und einen geringen Rollwiderstand. Allerdings ist dieses System im Vergleich zu den anderen teurer.

Runflat (RSC)

Runflat: das ist ein Selbsttragender Reifen auf einer herkömmlichen Konstruktion.
Bei diesen Pannenlaufsystemen sind die Seitenwände verstärkt durch mehr Gummi, so dass sich der Reifen ohne Luft selbst auf seinen Wulst stützen kann. Jedoch gibt es durch die Verstärkten Flanken eine stärkere Übertragung von Fahrbahnunebenheiten, welche auf Kosten des Komfort (Komfortsysteme) geht. Es ist beim drucklosen Reifen eine Weiterfahrt von 200Km möglich bei einer Höchstgeschwindigkeit von 80Km/h. Ein Zitat von Goodyear besagt, dass ein druckloser Runflat heute so gut wie konventioneller Reifen mit 1 bis 1,2 bar Druck ist. Künftig soll es die Bezeichnung RSC (Runflat System Component) geben.


Zukunft von Runflat: Die nachfolge Generation soll als Soft-Runflat bezeichnet werden, da sich bei ihr das Zusatzgewicht reduziert hat. Auch der Abrollkomfort und die Fahreigenschaften haben sich deutlich verbessert. Jedoch reduziert sich bei diesem System die Plattlaufstrecke auf 80km bei einer Geschwindigkeit von 80km/h. Auch mit schweren Fahrzeugen hat dieses System Probleme, da das Gewicht über die verstärkte Reifenstrucktur getragen wird und bei Querschnitten ab 60 an ihre Grenzen stößt.