Aktion „Menschenkette gegen die A39“

Aus Wiki der BI Luene-Moorfeld
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Aktions-Plakat
Markieren der „Vorzugstrasse A39“ mit der Menschenkette
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Nach Auflösung der Menschenkette formierten wir uns zu einem Umzug in Richtung Rathaus
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Rote Kleidung half, unseren Protest deutlich machen.
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5.000 gesammelte Unterschriften gegen die A39

Um den bisherigen Aktionen der BI wirkungsvollen Nachdruck zu verleihen, hatten wir dazu aufgerufen, selbst aktiv zu werden:

Die jetzige Vorzugstrasse sollte mit möglichst vielen Menschen markiert werden, die durch Teilnahme und Mitwirkung an der Menschenkette friedlich demonstrieren und ihre Betroffenheit zeigen konnten.

Viele Mitglieder der BI, deren Familien, Nachbarn und Freunde nahmen mit selbst gestalteten Schildern und Transparenten an dieser Aktion teil und konnten damit deutlich machen, dass eine Autobahntrasse durch Lüneburg den Lebensraum der Menschen und unsere schon stark eingegrenzten Naherholungsgebiete einschneidend zerstört.

Wir haben mit dieser Aktion eine breite Öffentlichkeit erreicht und unsere politischen Vertreter damit auffordern können, für das Wohl ihrer MitbürgerInnen einzutreten.

Presseecho


26. Juni 2006

Landeszeitung zur Aktion Menschenkette

A 39-Gegner sehen rot

400 Lüneburger protestieren gegen "Zerschneidung der Stadt"

rast Lüneburg.

"Eine Autobahn mitten durch die Stadt ist ein Anachronismus im 21. Jahrhundert - wir werden das verhindern. Das gilt für die jetzige Vorzugstrasse wie auch für alle anderen Varianten in Richtung Ebensberg." Das machte Oberbürgermeister Ulrich Mädge an ungewohnter Rednerstelle klar - auf der Freitreppe des Landgerichts, wo er vor 400 in der Protestfarbe Rot gekleideten Autobahngegnern sprach. Zuvor hatten ihm Stefanie Becker und Gabriele Parnow-Kloth 5000 Unterschriften gegen die geplante A 39 überreicht.

Mit Menschenkette, Protestzug und Kundgebung, organisiert von der Bürgerinitiative Lüne-Moorfeld, demonstrierten die 400 Lüneburger Sonnabend gegen die Vorzugstrasse. In die Menschenkette zum Aktionsauftakt zwischen Klärwerk und Meisterweg - nahe der geplanten Trasse - reihte sich auch Hannelore Boese ein, die am Kappelberg wohnt. "Eine Autobahn, die direkt durch Wohngebiete führt, ist unverantwortlich - die Natur wird zerstört." Wenige Meter neben ihr argumentierte Stefan Becker vom Moorweg: "Bei der Auswahl für die Trasse ist der Schutz des Menschen nicht genügend beachtet worden. In Lüne und Moorfeld sind Jung und Alt zusammengewachsen, das ist ein lebendiger Stadtteil, der zerstört wird. In der Grundschule wird kein Unterricht mehr möglich sein, das Kloster ist in baulicher Gefahr." Eine Tunnellösung, wie vom SPD-Landtagsabgeordneten Manfred Nahrstedt in die Diskussion gebracht, hält Becker "für nicht machbar, weil viel zu teuer". Zudem sei Lüne ein "biologisch sehr sensibles" Gebiet.

"Wir fordern unsere politischen Vertreter auf: Menschen- und Naturschutz auch hier" - dieses Plakat trugen Niklas Köhne und Jonas Spengler 30 Minuten lang auf dem Fußgängerüberweg am Klärwerk bei jeder gedrückten Grünphase hin und her. Flankiert wurden sie unter anderem vom grünen Landtagsabgeordneten Andreas Meihsies und CDU-OB-Kandidat Prof. Dr. Jürgen Lürssen. Den Verkehr zu blockieren, schafften sie nicht - die Ampelschaltung sieht lange Grünphasen für die Autofahrer vor.

Danach startete der Protestzug in die Innenstadt. Samt Transparenten mit Aufschriften wie "Wenn beten oder bitten helfen kann, lieber Gott, lieber Weihnachtsmann, befreit uns von diesem Wahn, wir wollen durch LG keine Autobahn" machten Demonstranten ihrem Ärger Luft und diskutierten die negativen Auswirkungen. Ortrud Doll, Erbstorfer Landstraße: "Eine Autobahn bringt Lüneburg wirtschaftlich nicht voran. Den Titel Weltkulturerbe könnte sich Lüneburg abschminken. Und auch eine Tunnellösung würde den Wald zerstören." Das sieht Peter Franke, Gorch-Fock-Straße, ähnlich: "Ein Tunnel bringt ein Grundwasserproblem und Senkungsschäden." Und den Sinn des Straßenbaus erklärte er so: "Straßen sollen Städte verbinden und sie nicht trennen."

Vor dem Landgericht machte Verena Fiedler von der BI deutlich, dass die A 39 einen lebendigen Stadtteil "mit Alteingesessenen und neu zugezogenen Familien zerschneiden" würde: "Das ist für uns unfassbar, wir fühlen uns bedroht." Stefanie Becker nannte weitere Forderungen: "Die B 4 nicht weiter ausbauen, die Lärmbelästigung eindämmen, andere verkehrspolitische Lösungen finden."

Die Äußerungen von OB Mädge gegen eine A 39 durch die Stadt wurden mit Applaus bedacht, es gab aber Pfiffe, als er sagte: "Wir brauchen die A 39, um den Wirtschaftsraum Lüneburg mit dem Süden zu verbinden. Verschiedene Trassenmöglichkeiten müssen untersucht werden - ich setzte mich für die A 39 ein, aber für eine menschenverträgliche Trasse."

Hamburger Abendblatt zur Aktion Menschenkette

Roter Protest gegen die Autobahn

Lüneburg: Anwohner wollen die Trasse der A 39 nicht. Rot gekleidet machten sich Bewohner der Stadtteile Lüne und Moorfeld auf zur Menschenkette.

Von Elke Schneefuß

Am Sonnabend morgen um halb zehn ist es geschafft: Lüneburgs Stadtteile Lüne und Moorfeld funkeln rot im Licht der Morgensonne. In rote T-Shirts gekleidete Anwohner formieren sich aus Protest gegen die A 39 zur Menschenkette - dicht an dicht stehen sie an der Erbstorfer Landstraße. Demonstranten aller Altersklassen tragen Transparente und rote Tücher, Flugblätter und Trillerpfeifen. "Mindestens 500 Menschen, vermutlich mehr", schätzt Mitveranstalterin Gabriele Parnow-Kloth (47), sind gekommen, um ihren Protest gegen die geplante Autobahn durch den Ostteil der Stadt öffentlich zu machen. Wie Ortrud Doll (49), die seit 20 Jahren eine zahnärztliche Praxis in Moorfeld betreibt: "Wir begreifen nicht, wie man uns so etwas zumuten kann", sagt sie. "Überall werden Ortsumgehungen gebaut und uns legt man die Trasse vor die Haustür."

"Das Geld kann man sinnvoller einsetzen", meint Claudia Kuchler (44), die seit sieben Jahren mit ihrer Familie in Moorfeld lebt. "Für die Schulen werden dringend Mittel gebraucht, da zahlen wir Eltern schon lange drauf."

Die Furcht vor der Zukunft ist allgegenwärtig: "Wenn die A 39 kommt, will ich hier weg", sagt Sabine Gade (40). Die Menschen im Viertel haben das Gefühl, einer Sache geopfert zu werden, die für sie keinen Nutzen hat: "Diese Autobahn brauchen nur die Spediteure", meint Gabriele Parnow-Kloth: "VW baut Arbeitsplätze ab und wir legen denen eine eigene Trasse vor die Werkstür - wozu soll das gut sein?"

Fragen, denen sich auch Oberbürgermeister Ulrich Mädge (56) später auf dem Lüneburger Marktplatz stellen muß. Die Autobahngegner überreichen ihm 5000 Unterschriften gegen die A 39, die sie im Stadtgebiet gesammelt haben. Das sonst so redegewandte Stadtoberhaupt tut sich schwer bei seiner Ansprache an das versammelte Volk - schließlich war Mädge einmal lebhafter Befürworter der Autobahn. Daß sie zur Sicherung von Arbeitsplätzen gebraucht wird, glaubt er noch immer, aber die sogenannte "Vorzugstrasse" will er nicht: "Ich lebe hier genauso gern wie Sie. Eine Autobahn mitten in der Stadt kann ich mir nicht vorstellen."

Quelle

24. Juni 2006: Landeszeitung zur geplanten Menschenkette

Menschenkette gegen die A 39

rast Lüneburg.

Die Bürgerinitiative Lüne-Moorfeld hat eine Menschenkette gegen die geplante Autobahn A 39 organisiert. Die Teilnehmer treffen sich heute, Sonnabend, um 9 Uhr am Domänenhof, die Kette formiert sich um 9.15 Uhr zwischen Klärwerk und Meisterweg.

Anschließend, kurz nach 10 Uhr, starten die Teilnehmer zu einem Protestzug über den Lüner Weg und die Scholze-Kreuzung zur Innenstadt. Über die Rosenstraße geht es bis in Höhe Landgericht, wo eine kurze Kundgebung geplant ist. Dort werden auch mehrere tausend Unterschriften gegen die A 39 an Oberbürgermeister Ulrich Mädge überreicht.

23. Juni 2006: Radio FFN zur geplanten Menschenkette

22. Juni 2006: Hamburger Abendblatt zur geplanten Menschenkette

Rote Menschenkette soll Autobahn stoppen

Lüneburg: Protest gegen Route der A 39

Von Elke Schneefuß

Mit der Signalfarbe Rot wollen sie ein Zeichen setzen: Verena Fiedler (49) und Gabriele Parnow-Kloth (47), beide Gründungsmitglieder der Bürgerinitiative (BI) Lüne-Moorfeld, haben Großes vor. Eine Kette rotgekleideter Menschen soll am kommenden Sonnabend die vom Niedersächsischen Landesstraßenbauamt geplante Route der A 39 auf Lüneburger Stadtgebiet markieren. Mitten durch Wohngebiete und Kleingärten wird die Menschenkette führen, haarscharf am Kloster Lüne und an einer Grundschule vorbei.

Für die Aktion opfern die Mitglieder der BI viel Zeit und Energie: "Beschaulich ist mein Leben im Moment nicht gerade", sagt Verena Fiedler. Doch eine Alternative zu ihrem Engagement sieht sie nicht: "Ich habe mich noch niemals an einer Bürgerinitiative beteiligt, aber jetzt muß es sein." Kommt die Autobahn, ist es mit der Ruhe in ihrem Stadtteil vorbei. Schon jetzt leiden die Bewohner in Lüne und Moorfeld unter dem Lärm der nahe gelegenen Ostumgehung: "Wir haben 42.000 Fahrzeuge täglich statt der vorhergesagten 30.000. Noch mehr geht nicht."

Das Umfeld im Stadtteil hat sich seit Bekanntwerden der Autobahnpläne bereits verändert: "Bauvorhaben werden gestoppt, die ersten Häuser stehen leer", sagt Gabriele Parnow-Kloth, die seit 1987 in Moorfeld lebt. "Auch ich werde nicht bleiben, wenn die A 39 kommt." Die Sorge um ihr Stadtviertel bewegt die Menschen. "Wir haben 5.000 Unterschriften gegen die Trasse gesammelt. Am Sonnabend werden wir sie dem Oberbürgermeister überreichen." Dass ihr Protest eine breite Basis hat, ist auch andernorts zu spüren: Den Eingang von bislang 7.000 Stellungnahmen zur A 39 bestätigt Regierungsdirektor Holger Manthey, Leiter der Raumordnungsbehörde in Lüneburg. Es gab säckeweise Post, nicht nur aus der Region: "Die meisten Zuschriften sind ablehnend", so Manthey. Und die Papierflut ist noch nicht gestoppt. "Die Frist läuft bis zum 30. Juni. Einige der betroffenen Städte und Gemeinden dürfen sich bis Mitte Juli äußern." Die Kommunalpolitiker versuchen derweil eine Schadensbegrenzung: Tunnellösungen und andere Trassenführungen werden ins Gespräch gebracht. All dies findet bei Anette Niemann, Sprecherin des Dachverbands der Bürgerinitiativen, keine Gnade: "Andere Streckenverläufe helfen uns nicht weiter, auch in diesen Regionen leben Menschen und Tiere. Wer braucht die A 39 denn wirklich? Das ist doch die Frage, über die wir diskutieren müssen."

Quelle

17. Juni 2006

Landeszeitung zur geplanten Menschenkette

Der Protest gegen die A39 ist in Lüne und dem Moorfeld riesengroß: Dort, wo die mögliche Trasse entlangführen soll, präsentieren die Gegner rund 5000 Unterschriften (v. l.): Gabriele Parnow-Kloth, Dr. Frank Kracht, Henning Pabst und Verena Fiedler. Foto: t&w

Menschenkette gegen die Trasse

Bürgerinitiative Lüne-Moorfeld will am geplanten Streckenverlauf demonstrieren

ca Lüneburg.

Mit einer Menschenkette demonstriert die Bürgerinitiative Lüne-Moorfeld am Sonnabend, 24. Juni, gegen die geplante A 39. Die Aktivisten wollen von 9 Uhr den Streckenverlauf zwischen Kläranlage und Meisterweg nachstellen. "Wir rechnen mit mindestens 350 Teilnehmern", sagt Verena Fiedler von der BI. "Wir wollen unser Viertel nicht von der A 39 verschandeln lassen." Auf der Bockelmannstraße müssen Autofahrer mit Behinderungen rechnen: Protestierer wollen immer wieder die Fußgängerampel am Tierheim benutzen.

Anschließend geht um 10 Uhr ein Demonstrationszug vom Lüner Weg aus über Bleckeder Landstraße und Scholze-Kreuzung zum Marktplatz, um Oberbürgermeister Ulrich Mädge die Kopien von mehr als 5000 Unterschriften gegen das Autobahnprojekt zu überreichen. Die Botschaft der BI: Politiker sollen sich gegen einen Trassenverlauf durch die Stadt engagieren. Die Initiative überlegt zudem, die Originalunterschriften nach Berlin zu bringen, um auch dort den Protest der Region zu dokumentieren.

Äbtissin Barbara Taglang spricht sich generell gegen die so genannte Vorzugsvariante aus, sie sieht das Kloster Lüne und seine Kunstschätze gefährdet. Auch die diskutierte Tunnellösung lehnt die Äbtissin ab. Neben den Erschütterungen, die ein Bau mit sich brächte, fürchtet sie um die jahrhundertealte Wasserversorgung des Klosters: Der Grundwasserspiegel könne sinken und so auch Quellen des Mühlenteiches versiegen lassen. Das Wasser des drei Meter höher liegenden Teiches speist die gerade aufwändig historisch rekonstruierten Gärten des Klosters und beispielsweise auch den Brunnen in der Eingangshalle.