Lösbare Berührungsdichtungen können konstruktiv so gestaltet werden, dass die volle Dichtpressung hauptsächlich durch äußere Kräfte erfolgt, was durch z.B. Schrauben (s. auch Thema: [[Schraubenverbindungen]]) realisiert werden kann. Eine andere Möglichkeit ist, dass der Betriebsdruck die bei der Montage leicht vorzuspannende Dichtung gegen die Dichtfläche drückt und so die volle Dichtpressung erzeugt (selbsttätige Dichtung).<br/>
Lösbare Berührungsdichtungen ohne Dichtelement sind nur mit sehr hohen Anpresskräften und Oberflächengüten möglich. Hierfür müssen die Oberflächen geschliffen, geläppt oder tuschiert sein. Anwendungsbereiche sind Flanschverbindungen und Gehäuse, die hohen Drücken und Temperaturen ausgesetzt sind und geringe Dichtheitsanforderungen besitzen. Die Flansche müssen sehr verformungssteif mit vielen Schrauben (kleine Teilung s. [[Schraubenverbindungen]]) ausgeführt sein. Vorteilhaft aber sehr teuer sind Dichtleisten, die die Gegenfläche vor dem Anpressen nur linienförmig berühren. Vorteilhafte Bedingungen ergeben sich auch bei Hilfsdichtungen wie Öl oder Grafit, die die Mikrounebenheiten durch [[Adhäsion]] ausgleichen (Ventilsitze oder Armaturen).<br/>
Für '''Flächendichtungen ''' wird ein "weiches" Dichtelement oder Dichtungsmaterial zwischen die abzudichtenden Flächen gebracht. Hierdurch können die erforderliche Anpresskraft und die erforderlichen Oberflächengüten wesentlich verringert werden. Als Dichtungstypen werden vorgeformte Dichtungen (z.B. aus Papier/Pappe, Kork, Gummi, Kunststoffe oder Faserstoffe), viskos aufgetragene Dichtungssysteme (z.B. Hylomar) oder integrierte elastomere Dichtungen verwendet. Die Auslegung der Dichtung ist in den Regelwerken [[DIN]] und [[AD 2000]]-Merkblättern meist ein Teil der Flanschauslegung und erfolgt mit Hilfe von Dichtungskennwerten. Diese Dichtungskennwerte beschreiben im Wesentlichen das Abdichtvermögen (Formänderungswiderstand und Stoffundurchlässigkeit), die Betriebsdruckbelastbarkeit und Rückfederung der Dichtung, die Kriechneigung, sowie die Temperatur- und chemische Beständigkeit.
Reicht die Beständigkeit der Dichtungen gegenüber den geführten Medien nicht aus, werden Mehrstoffdichtungen oder Metallweichstoffdichtungen verwendet, bei denen das elastische Dichtmaterial durch eine metallische Hülle geschützt wird oder metallische Einlagen ein stützende Funktion ausüben.<br/>
Bei Flächendichtungen ist es wichtig, dass die Fügepartner, über die größere Kräfte (s.auch Thema: [[Festigkeitsberechnung]]) geleitet werden und zwischen denen die Abdichtung stattfinden soll, steife Flansche, ebene Oberflächen und einen möglichst gleichmäßigen Pressungsverlauf entlang der Dichtungslinie besitzen (s. Grafik hinter dem Link oder Skript auf externem Link).<br/>
'''O-Ringe''', oder auch Rundringe genannt, sind die am häufigsten eingesetzten Dichtelemente, die wohl schon jeder einmal gesehen hat. Dies ist durch ihre Vielseitigkeit zu erklären. O-Ringe werden sowohl als statische, als auch als dynamische Dichtung (bei mäßigen Geschwindigkeiten und begrenzten Drücken) eingesetzt. Als statische Dichtung können sie sehr hohen Drücken, von 1000bar und mehr, ausgesetzt sein. Im dynamischen Betrieb, wird meist ein zusätzlicher "Stützring" verwendet, der die Extrusion des O-Ringes, also das Einquetschen, verhindern soll. Um es sich besser vorstellen zu können, ist eine Grafik hinter folgendem Link eingefügt.<br/>
[[Media:O-Ring Extrusion.doc]]<br/>
Für die Aufnahme des O-Rings werden meistens rechteckige Nuten vorgesehen (wie auch aus der Grafik ersichtlich), deren Flächeninhalt etwa 25% größer als der Querschnitt des O-Rings sein sollte, wobei die Nuttiefe kleiner als der Durchmesser sein muss. Das Material der O-Ringe ist ein Elastomer, dessen Zusammensetzung, nach herrschenden Betriebs- <br/>anforderungen (Temperatur, Medium, Druck), variiert.