Die Korrosionsbeständigkeit der [[Cr]]-[[Ni]]-Stähle wird durch das Ausbilden einer Passivschicht auf der Werkstoffoberfläche erreicht, die den Kontakt und damit eine chemische Reaktion zwischen Medium und Grundwerkstoff verhindert bzw. reduziert. Zur Bildung dieser Schicht sind mindestens 12% freies [[Chrom]] in den oberflächennahen bereichen Bereichen erforderlich.
Das weitaus größte Problem bei der Verarbeitung von austenitischen Stählen ist Chromcarbidausscheidung ([[Kohlenstoff ]] diffundiert sehr stark und verbindet sich mit [[Chrom]]). Der kritische Temperaturbereich liegt bei 450-850°C850 °C. Dabei scheidet sich Chromkarbid bevorzugt an den Korngrenzen ab. Als Folge hiervon verarmen die korngrenznahen Gefügebereiche an [[Chrom]], der Werkstoff fällt unter die Grenze der chemischen Beständigkeit (Resistenzgrenze 12%). Die perlschnurartigen Korngrenzenkarbide führen in Anwesenheit von korrosiven Medien zum Kornzerfall = interkristalline Kossosion.
Die interkristalline Korrosion kann wie folgt verhindert werden:
*1. Verwendung von stabilisierten Legierungen und Schweißzusatzwerkstoffen. Dies sind [[Legierungen]], die Zusätze an [[Titan]] und [[Niob]] besitzen. Sie binden den [[Kohlenstoff]] so fest ab, das auch bei höheren Temperaturen keine Chromkarbide entstehen können. Z.B.:
X 10CrNiTi 10 [[Cr]][[Ni]][[Ti]] 18 9 – Titanstabilisiert[[Titan]]stabilisiert
X 10CrNiNb 10 [[Cr]][[Ni]][[Nb]] 18 9 – Titanstabilisiert[[Titan]]stabilisiert
*2. Einsatz von ELC-Stählen (Extra Low Carbon). Diese Stähle besitzen einen Gehalt von < 0,05% [[Kohlenstoff]]. Der gesamte [[Kohlenstoff ]] bleibt im Austenit gelöst, es kommt zu keiner Chromkarbidausscheidung. Z.B.:X 5 CrNi [[Cr]][[Ni]] 18 9 = 0,05% [[C]]
X 2 CrNi [[Cr]][[Ni]] 18 9 = 0,02% [[C]]
*3. Lösungsglühen: Karbide in nicht stabilisierten Stählen werden durch Glühen bei 1.050-1.150°C gelöst. Nachfolgendes schnelles Abkühlen verhindert dann ein erneutes Ausscheiden.