SBC

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SBC (Sensortronic Brake Control)

Die Entwicklung der Bremssysteme

1927 Hydraulisch unterstützte Bremse Mercedes- Benz Typ 170 Ab 1978 Elektronische Steuerung der Bremsen

           Anti Blockier System (ABS)                  S- Klasse (Typ 116) 

1987 Antriebs Schlupf Regelung (ASR) S- Klasse (Typ 126) 1995 Elektronic Stability Programm (ESP) S- Klasse (Typ 140) SL- Klasse (Typ 129) 1996 Brake Assisi (BAS) S- Klasse (Typ 140) SL- Klasse (Typ 129) Ab 2001 Brake by Wire

       Sensortronic Brake Control 		        SL- Klasse (Typ 230)


Funktion

Bei der elektrohydraulischen Bremse wird die Pedalbewegung und -geschwindigkeit durch Sensoren erfasst und somit errechnet das Steuergerät mit den Daten von den Sensoren die Stärke der Bremsung und dann schließlich weiter an die Bremsen geleitet. Das Steuergerät regelt eine Hydraulikeinheit, die für jedes Rad einen individuellen Bremsdruck aufbauen kann. In jeder Radleitung ermitteln Drucksensoren den Istdruck, so dass der Solldruck für jedes Rad einzeln nachgeregelt werden kann. Der nötige Druck für die Versorgung der Bremsen wird durch eine Hochdruckpumpe erzeugt, der ein Druckspeicher zur Seite steht. Der Druckspeicher hält genug komprimierten Gase bereit, um das Fahrzeug auch bei Ausfall der Pumpe mindestens einmal bis zum Stillstand abzubremsen. Oft kommt noch ein elektrischer Energiespeicher mit Kondensatoren zum Einsatz, der das System auch bei Ausfall der Bordspannung noch kurzfristig versorgen kann.

Im Gegensatz zum herkömmlichen Bremssystem hat man bei diesem System keinen direkten sensorischen Kontakt mehr zu den Radbremsen. Ein „Simulator“ erzeugt das bekannte Bremspedalgefühl, welches bei konventionellen Bremsen als Gegenkraft durch den Hydraulikdruck der Ölsäule vom Hauptbremszylinder bis zu den Radbremsen verursacht wird. Bei einem Ausfall des Steuersystems wird über Ventile wie bei einer konventionellen Bremse eine direkte (jedoch unverstärkt) Verbindung zwischen dem Hauptzylinder und den Radzylindern hergestellt.


Bauteile der SBC-Einheit

Der Gasmembranspeicher Ein Gasmembranspeicher hat ein Nennvolumen von 220cm\3 und einen Druck im Normalbetrieb von ca. 140- 160 bar und ist unterhalb der Pumpe montiert. Der Speicher ist so konzentriert, dass er eine Lebensdauer von mehr als 10 Jahren ermöglicht. Der Einschaltdruckes Pumpenmotors ist alterungsabhängig des Druckspeichers, bei einem neuen Druckspeicher beträgt der Druck 140 bar, bei einem Alten nur noch 133 bar. Der Vorspanndruck der Speichermembrane beträgt ab Werk ca. 95 bar. Da der Vorspanndruck nicht im eigentlichen Sinne gemessen werden kann, errechnet das SBC- Steuergerät diesen. Pro Laufjahr geht man von ca. 1 bar bei Normalbetrieb aus. Bei einem Speicherdruck von 160 bar hat der Druckspeicher eine Flüssigkeitsaufnahme von ca. 300 ml.


Der SBC- Pumpenmotor Es handelt sich dabei um eine Einkolbenpumpe. Bei voller elektrischer Ansteuerung werden ca. 6cm\3 pro sek. 160 bar gefördert. Die Pumpe läuft bei langsamer Fahrt und Fahrzeugstillstand getaktet. Bei Vollansteuerung hat die Pumpe eine Stromaufnahme von ca. 18- 220 Ampere. Beim Einschalten sind es kurzfristig 80 Ampere, die Dauerstromaufnahme sollte unter 30 A liegen. Der Pumpenmotor besitzt 3 Transistore (elektronisches Halbleiterbauelement zum Schalten und Verstärken von elektrischen Signalen ohne mechanische Bewegungen), davon sind 2 auf der High- Seite zur Taktung und einen auf der Low- Seite. Bei jedem Start wird der Pumpenmotor auf seine Funktion getestet, dazu wird der Pumpenmotor über das SBC- Steuergerät angesteuert. Bei Fehlern wird der Pumpenmotor noch 3 mal zur Wiederholungsprüfung angesteuert. Bei Arbeiten an dem Pumpenmotor muss man über DAS folgende Punkte abarbeiten: - SBC deaktivieren - SBC aktivieren - SBC entlüften oder Wechsel der Bremsflüssigkeit - SBC auf Luft prüfen - SBC auf Dichtheit prüfen


SBC- Steuergerät Das Steuergerät ist direkt an der Hydraulikeinheit angeschraubt, um Leitungsverluste zu vermeiden, das Steuergerät wird elektronischen Zündschloss mit Spannung versorgt. Zur Kommunikation zwischen SBC- und ESP- Steuergerät wird ein eigener CAN- Bus genutzt. Vom SBC -Steuergerät erfolgt die Übergabe der Sensorwerte Raddrehzahlen, Pedalweggeber, radindividuelle Bremsdrücke und weitere Informationen des Betriebszustandes an das ESP- Steuergerät. Vom ESP- Steuergerät werden dann die Sollbremsdrücke und Daten über den Betriebszustand des Fahrzeugs an das SBC- Steuergerät gesendet. Die Funktionen des SBC- Steuergerätes: - Druckregelung (Einlass- und Regelventile) - Sensorsignalauswertung und -überwachung - Sicherheitsschaltungen - Kommunikation über SBC- CAN - Bereitstellung der Bremskraftunterstützung während der Vor- und Nachlaufphase - Grundbremsfunktion - Diagnose des Steuergerätes

Vorteile - Bei nasser Fahrbahn betätigt das System kurze Kontakte der Bremsklötze an der Bremsscheibe um eine “Trockenbremsung” vorzunehmen. - Es bietet zusätzlichen Wegrollschutz wie beim halten an Hängen, was auch an diesen das Anfahren vereinfacht. - Verkürzung des Bremsweges - Lebenslange Garantie - Bei Ausfall von Systemen, können diese von anderen Einheiten übernommen werden - Verbesserung von Komfort, da es denn Fahrer bei Stopp & Go durch einen Tempomatschalter der bis zu 15 km\h funktioniert unterstützt

Nachteile - Es kommt oft zu Fehlern in der Pumpe, durch Verlust von Druck - Es kommt häufig zu Kontaktfehlern und Kommunikationsschwierigkeiten - Bei langen Standzeiten mit laufendem Motor und durchgetretener bremse kam es oft zum Versagen der Bremse, was vor allem bei Taxifahrern passiert ist

Mercedes musste weltweit wegen dieser Fehler um 1,3 Millionen Fahrzeuge eine Ruckrufaktion starten.


Hinweise mit dem Umgang mit Bremsflüssigkeit Die Bremsflüssigkeit darf man nicht mit dem Lack in Kontakt bringen, da diese Lacklösende Bestandteile enthält. Sollte dies jedoch geschehen muss man unverzüglich den benetzten Bereich gründlich mit Wasser abspülen.

Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch (d.h. sie ist Wasser- ziehend), sie zieht sich aus den Schläuchen das Wasser, deren Bestandteile auch zum Teil aus Wasser bestehen, welche sie dann absorbiert und so sinkt auch der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit (bei 180°C sollte man sie spätestens erneuern oder nach 24 Monaten). Deshalb muss man Bremsflüssigkeit in verschlossenen, gut abgedichteten Vorratsbehältern aufbewahren.


Quellen: Firmenunterlagen Google Wikepedia