Schleifen

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Allgemein

Das Fertigungsverfahren Schleifen ist in der DIN 8580 eingegliedert. Schleifen ist Spanen mit geometrisch unbestimmten Schneiden. Es wird für Werkstücke mit eng tolerierten Maßen eingesetzt, die mit Fräsen oder Drehen nicht herstellbar sind.


Vorteile

  • gute Bearbeitung von harten Werkstoffen
  • hohe Maß- & Formgenauigkeit (IT 5-6)
  • kleine Welligkeit & Rauheit (Rz = 1-3µm)

Aufbau der Schleifscheibe

Datei:Img183.jpg
Aufbau der Schleifscheibe

Das Schleifwerkzeug besteht aus Schleifkörnern, deren Bindungen und eingeschlossenen Poren.
Die meisten Schleifscheiben haben einen negativen Spanwinkel, durch die unterschiedliche Lage und Form der Schleifkörner.

Je härter der Korn desto geringer ist die Kornzähigkeit. Für das Feinschleifen werden sprödharte Körner bei kleiner Kornbelastung benutzt, da sich das Schleifkorn durch Kornsplitterung selbst schärft.

Schleifkörner sollen eine große Härte ausreichende Kornzähigkeit, Wärmebeständigkeit und eine eigene Kornform für langspanende oder spröder Werkstoffe besitzen.





Abrichten der Schleifscheibe

Die Schleifscheiben werden durch das Abrichten in die gewünschte Form ge-bracht (profiliert) und durch Schärfen griffig gemacht. Für das Abrichten von Korundschleifscheiben nutzt man Abrichtwerkzeug aus Diamant oder Stahl. Die Diamantschleifscheiben können nur durch den Hersteller in Form gebracht werden. Um verschmierte und stumpfe Diamantscheiben wieder schleiffähig zu machen verwendet man Schärfblöcke aus Korund oder Siliciumcarbit, die die Bindung zwischen den Körnern abtragen.

Abrichten heißt Formen und Schärfen von Schleifkörpern.



Schleifmittelarten

Einteilung der Schleifmittel

Es wird zwischen synthetischen und natürlichen Schleifmittel unterschieden. Im Wesentlichen werden heute in der Technik die synthetischen Schleifmittel wie Korund, Siliciumkarbid, Bornitrid und synthetischer Diamant eingesetzt.




Auswahlkriterien für Schleifmittel

  • zu bearbeitender Werkstoff
  • Oberflächenrauheit
  • Fertigungsverfahren


Schleifscheibenbezeichnung (DIN 69100)

Die Schleifscheiben sind mit einem genormten Aufdruck versehen. Somit sind alle relevanten Abmaße, Formen, Schleifmittelart und weitere Parameter ablesbar.

Kennzeichnung für konventionelle Schleifkörper



Das Geschwindigkeitsverhältnis q

Die Vorschubgeschwindigkeit vw entspricht der Werkstückgeschwindigkeit. Die Schnittgeschwindigkeit vc ist die Umfangsgeschwindigkeit der Schleifscheibe. Der Quotient aus vc und vw wird als Geschwindigkeitsverhältnis q für die Auswahl der Schleifparameter verwendet. Je nach Anwendungsfall kann aus Tabellen das entsprechende Geschwindigkeitsverhältnis ausgewählt werden. Es gilt q = vc/vw
Das Verhältnis bewegt sich im Normalfall zwischen 60 und 120. Folgende Richtwerte können angenommen werden:

  • Vorschleifen: q= 60-80
  • Fertigschleifen: q= 80-120
  • Vollschnittschleifen: q= >1000