Boxermotor

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Der Boxermotor ist eine Bauform des Verbrennungsmotors mit einer stets geraden Zylinderzahl. Die Zylinder oder auch Zylinderbänke sind dabei einander gegenüberliegend (Bankwinkel 180°) und etwas versetzt zueinander angeordnet (siehe Abbildung). Der Unterschied zum 180°-V-Motor liegt in der Kurbelwellenkröpfung: Beim Boxermotor sind die Hubzapfen von einander gegenüberliegenden Zylinder um 180° zueinander versetzt. Die Kolben dieser Zylinder befinden sich stets im gleichen Hub. Verwendung von Boxermotoren bei Volkswagen [Bearbeiten] Der meistgebaute Boxermotor weltweit ist der luftgekühlte Vierzylinder, der in den 1930er-Jahren für den VW Käfer entwickelt und in verschiedenen Varianten bis Anfang der 1970er-Jahre in fast allen VW-Modellen verwendet wurde. Die Produktion dieser Motoren endete 2003 zusammen mit der Herstellung des VW Käfer in Mexiko. Der Motor wird in den meisten Trikes bis heute (2007) verwendet.

Der VW-Bus T2 (in Deutschland von 1967 bis 1979 gebaut) war in Brasilien mit luftgekühltem Boxermotor bis zum Jahresende 2005 in Produktion. Die aktuelle Fertigung wurde auf wassergekühlte Motoren umgestellt.

Ab Ende 1982 wurden in Deutschland in den VW-Bus T3 neben den bewährten luftgekühlten Motoren auch wassergekühlte Varianten („Wasserboxer“, WBX) eingebaut. Die leistungsstärksten waren bereits mit einer elektronischen Zündung und Benzineinspritzung ausgestattet (Digifant mit Kat und 95 PS bzw. Digijet ohne Kat und 112 PS). Wegen der aufwendigen Führung der Wasserrohre zwischen den beiden Zylinderköpfen und der Verbindung zum Frontkühler waren diese Wagen jedoch störungsanfälliger als ihre luftgekühlten Vorgänger. Deshalb wurde 1992 – zwei Jahre nach Einführung des frontgetriebenen VW-Bus T4 – die Produktion der VW-Boxermotoren in Deutschland nach über 50 Jahren eingestellt.