Kaliumpermanganat
KMnO4, violett glänzende Kristalle, Dichte 2,7 g/cm³, oberhalb 240 °C Zersetzung unter Sauerstoff-Abspaltung.
Je 100 g Wasser lösen bei 10 °C 4,4 g, bei 30 °C 9,1 g u. bei 75 °C 32,4 g K. mit tiefvioletter Färbung. Die Lsg. sind prakt. vollkommen beständig, wenn man dafür Sorge trägt, daß sie nicht mit reduzierenden Verb. (Papier, Staubteilchen u. dgl.) in Berührung kommen. Die Lsg. werden gewöhnlich in braunen Flaschen aufbewahrt, obwohl sie gegen Licht verhältnismäßig unempfindlich sind. K. wirkt auch in verd. (neutraler, saurer u. alkal.) Lsg. als starkes Oxid.-Mittel; von solchen Lsg. wird sogar Filtrierpapier oxidiert, weshalb man durch Glaswolle od. Asbest filtrieren muß. Bei den Oxid.-Vorgängen entstehen oft braune Flecke von Braunstein. Unter Entflammung reagieren mit K. z. B. Glycerin, Ethylenglykol, Acetaldehyd, Benzaldehyd. Infolge seiner starken Oxid.-Wirkung zerstört K. auch Geruchstoffe, Gifte u. vernichtet viele Bakterien od. behindert sie im Wachstum.
Verwendung
Als Oxid.-Mittel, zur Reinigung von Stahl-, Draht- u. Profiloberflächen von Beiz- u. Verkokungsrückständen, bei der Wasser-Aufbereitung zur Entfernung von Mangan, Eisen u. als Algizid, als Bleichmittel u. Antiseptikum, zur Geruchsbeseitigung in Tierkörperverwertungsanstalten, Fischmehlfabriken usw., zur Herst. von Blitzlichtpulver, in fester Kristallform od. in Pastenform als Blutstillungsmittel, als Gegengift bei Vergiftungen mit Blausäure, Kaliumcyanid (Abbau über KCNO), Opium, Morphium u. Phosphor, in der s/w-Fotographie als Schleierentferner, Abschwächer, Bleichmittel, Fixiernatronzerstörer.
Quelle: Römpp Lexikon Chemie – Version 2.0, Stuttgart/New York: Georg Thieme Verlag 1999