Widerstandsschweißen

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Version vom 27. April 2011, 16:48 Uhr von Christopher (Diskussion | Beiträge) (Rollennahtschweißen)
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Widerstandsschweißen

Nicht so wie bei den anderen Schweißprozessen benötigen die meisten Widerstandsschweißprozesse eine Elektrodenkraft, um eine Verbindung herzustellen. Es wirkt also eine Presskraft auf das Werkstück ein. Deshalb spricht man oft auch vom so genannten „Widerstandspressschweißverfahren“. In der Literatur und im folgenden Text wird, auch wenn dies nicht ganz korrekt ist, häufig nur der Begriff „Widerstandsschweißen“ benutzt.

Diese Verfahren sind nicht zu verwechseln mit den Widerstandsschmelzschweiß-Prozessen, die ohne eine Presskraft auskommen.

Das Haupteinsatzgebiet der Widerstandspressschweißverfahren liegt im Bereich der Blechkonstruktionen von ca. 0,5 bis 3 mm Einzelblechdicke. Dort werden vorzugsweise Überlappnähte hergestellt. Durch den Einsatz von Spezialmaschinen ist es auch möglich wesentlich dünnere sowie dickere Bleche zu verschweißen.

Die Varianten des Stumpfschweißens ermöglichen, je nach Leistungsfähigkeit der Maschine, die Verbindung von Schweißquerschnitten von bis zu ca. 100.000 mm².

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Einteilung der Schweißverfahren nach DIN EN 14610, DIN 1910-100


Prinzip der Widerstandsschweißung
Beim Widerstandsschweißen wird die Wärme innerhalb des Materials erzeugt, indem der elektrische Schweißstrom durch die Widerstände im Material fließt. Die erzeugte Wärme ergibt sich nach dem Joul'schen Gesetz:

Q = I² x R x t

(Q= Wärme; I= Strom; R= Widerstand; t= Zeit)

Im folgenden Text werden verschiedene Widerstandsschweißprozesse genauer beschreiben: Widerstandspunktschweißen, Rollennahtschweißen, Buckelschweißen und Stumpfschweißen (teilt sich in Pressstumpf- und Abbrennstumpfscheißen).

Widerstandpunktschweißen

Punktschweißen3.gif

Anwendungsbereiche Merkmale
Stahl: 0,5 ... 3,0 mm linsenförmige Verbindung
Aluminium: 0,5 ... 2,0 mm Werkstücke überlappen
stiftförmige Elektroden

Rollennahtschweißen

Rollnahtscheißen.gif

Anendungsbereiche Merkmale
Stahl: 0,5 ... 2,0 mm Dichtnähte oder Punktnähte
Aluminium: 0,5 ... 1,5 mm Werkstücke überlappen (auch stumpf möglich!)
rollenförmige, angetriebene Elektroden

Beim Rollennahtschweißen werden linienförmige Nähte erzeugt. Diese können entweder unterbrochen (Rollpunktnaht) oder durchgehend (Dichtnaht) geschweißt werden. Die Schweißgeschwindigkeit wird durch die Drehzahl und den Durchmesser der Rollen bestimmt. Während des Schweißens drehen sich die Elektrodenrollen üblicherweise weiter.

Buckelschweißen

Buckelschweißen.gif

Anwendungsbereich Merkmale
Stahl: 0,8 ... 3,0 mm Werkstückform bewirkt Stromkonzentration
Aluminium: 1,0 ... 2,0 mm Werkstücke überlappen
großflächige Elektroden
linsenförmige Verbindungen
mehrere Verbindungen gleichzeitig


Beim Buckelschweißen erfolgt die notwendige Stromkonzentration durch die Form der Werkstücke. Dies kann, z.B. bei Drahtschweißungen im Kreuzungsstoß, bereits durch die natürliche Form der Teile gegeben sein. Meist werden jedoch bestimmte Geometrien, die sogenannten Buckel, in eines der beiden Werkstücke eingearbeitet.

In der Praxis werden sowohl genormte, als auch nicht genormte Buckel eingesetzt. Zu den genormten Buckeln gehören die „geprägten“ Rundbuckel nach ISO 8167 (EN 28167) sowie Längs- und Ringbuckel nach DIN 8519. Allerdings werden häufig auch nicht genormte Buckel verschiedenster Art eingesetzt.

Typische Anwendungsgebiete sind das Anschweißen von Bolzen (nicht zu verwechseln mit dem Bolzenschweißen), Muttern, Hülsen und Massivteilen.

Stumpfschweißen

Stumpfschweißen.png

                                         Pressstumpfschweißen                                                                                   Abbrennstumpfschweißen

Anwendungsbereich Merkmale Anwendungsbereich Merkmale
Stahl: ∅ 0,5 ... 30 mm, max. 1000mm² Spannelektroden Stahl: ∅ 1,5 ... 300 mm, max. 100.000mm² Spannelektroden
Aluminium: nur kleine Drähte (Oxyde) Stauchwulst Aluminium: bis ca. 12.000 mm² schartiger Stauchgrat
Vorbereitung: glatte Werkstückenden Vorbereitung: grob geschnittene Stoßflächen
Stumpfstoß Stumpfstoß
Schweißung mit/ohne Vorwärmung
Abbrenn- und Stauchphase

Beim Stumpfscheißen unterscheidet man zwischen dem Pressstumpfschweißen und dem Abbrennstumpfschweißen.

Beide Varianten werden ausschließlich für die Herstellung von Stumpfverbindungen eigesetzt. Die Werkstücke können im Fügebereich eine nahezu beliebige Form aufweisen, sollten jedoch möglichst gleich sein. Ansonsten ist eine ungleiche Erwärmung zu erwarten.

Typische Anwendungsgebiete sind das Schweißen von LKW-Felgen, Gleitschutzketten, Bierfassflanschen, Belüftungsrahmen, Betonstählen und Eisenbahnschienen.