Heckreparatur

Aus BS-Wiki: Wissen teilen
Wechseln zu: Navigation, Suche

Reparatur eines Heckschadens am Mazda RX-7 TYP SA2 12A

1.Schadensaufnahme mit Fotos vom Schaden 2.Demontage der kaputten Teile 3.Richten der Karosse und der Teile 4.Einschweißen des Austauschheckblechs 5.Spachteln und Grundieren der Teile bzw. des Heckblechs 6.Lackieren des Hinterwagens

zu1. Schadensaufnahme des Unfalls----

        Um ein erfolgreiches Arbeiten und Wiederherstellen des Originalzustandes zu ermög-
        lichen, machte Ich mir ein eigenes Protokoll des Schadens.
        Also schrieb Ich mir auf, was am Auto kaputt ist und machte Bilder, um auch bei
        späteren Schäden dieser Art schneller und effektiver ans Ziel zu kommen, sprich
        den Schaden schneller zu beheben. Also schrieb Ich:
   
        1. Stoßfänger hinten komplett zerstört/Teil austauschen
        2. Stoßfängerhalter richten, da verbogen
        3. Heckblech richten oder austauschen
        4. Heckschloss erneuern
        5. Rückleuchten austauschen
        6. Seitenteile hinten links und rechts richten
        Außerdem machte Ich Fotos im zusammengebauten und demontierten Zustand des Fahr-
        zeugs.

zu2. Demontage der kaputten Teile

        Um zu sehen was hinter den kaputten Teilen auf mich wartete, schraubte Ich nacheinander
        die Teile ab. Angefangen habe Ich mit der hinteren Innenausstattung, um zu sehen, wie
        sehr der Schaden die Bodengruppe bzw, die Ersatzreifenmulde und die Seitenteile      
        angegriffen hat. Man sah dort deutlich die Spuren des Aufpralls. Die Schweißnähte
        der Ersatzreifenmulde waren aufgeplatzt und die hinteren Seitenteile waren nahe des
        Heckblechs die reinsten Wellen. Weiter ging es mit dem Soßfänger. Er ist mit 4 Schrauben
        von außen an die Karosse geschraubt. Dann nahm Ich die beiden zerstörten Rückleuchten
        heraus und musste feststellen, dass auch hier auf beiden Seiten die verpunkteten Nähte
        auseinander gerissen wurden. Somit blieb nur eine Wahl, da Ich für diesen Auftrag nur
        eine Woche Zeit hatte. HECKBLECH AUSTAUSCHEN.

zu3. Richten der Karosse und der Teile

        Da Ich nun alle kaputten Teile demontiert hatte, konnte Ich nun mit der eigentlichen
        Arbeit beginnen. Das demontieren der Teile hatte mich einen halben Tag gekostet, da Ich
        zwischendurch den Schadensbericht, Fotos und Schreibkram erledigen musste. Blieben also
        noch 4,5 Tage. Als erstes musste Ich das Heckblech heraustrennen. Dies stellte sich in 
        sofern als Schwierigkeit heraus, da man keine Naht sah, an die man sich halten konnte,
        sprich wo Heckblech und Seitenteile miteinander verbunden waren. Also Schruppscheibe
        auf den Winkelschleifer und ab geht die Post. Jetzt hieß es:"Naht freilegen"! Endlich!
        Da war sie! Eine Messingfarbene Naht, d.h. sie war hart gelötet. Sieht man heute nur noch
        selten. Gut, das Auto ist ja auch immerhin schon gut 25 Jahre alt! Naja, jetzt hatte Ich 
        jedenfalls einen Anhaltspukt zum heraustrennen des Heckblechs. Nun konnte das Richten
        beginnen. Die Holme mussten wieder in Form gebracht werden, die Ersatzreifenmulde, sowie
        die hinteren Seitenteile. Daran verbrachte Ich 1,5 Tage. Heißt also, noch 3 Tage bis zur
        Fertigstellung.

zu4. Einschweißen des Austauschheckblechs

        Jetzt nahm Ich meinen Winkelschleifer und einen Kollegen mit nach draußen und wir
        schnitten gemeinsam ein Heckteilaus einem gleichen Modell. Nach 3 stunden Arbeit konnten
        wir dann endlich zurück in die warme Werkstatt, denn draußen war es kalt geworden. Ich
        passte sogleich das Heckblech ein. Um das Heckblech einzuarbeiten, fertigte Ich mir 6 
        Blechstreifen an. Sie wurden von innen mit dem Heckblech und den Seitenteilen verbunden.
        Es hielt. Nun ging es an das Verzinnen der Übergänge. Dabei half mir ein Geselle.
        Hierbei wird mittels einer Lötlampe die Zinnstange erhitzt und auf`s Blech gedrückt.
        Natürlich wurde vorher Flußmittel verwendet. Dann wird das Zinn nochmals erhitzt und mit
        einem Spatel glatt gezogen. Zum Schluss wird mit einer speziellen Feile alles glatt und
        eben geschliffen. Nur noch 2 Tage um den Wagen fertig zu bekommen.

zu5. Spachteln und Grundieren der Teile bzw. des Heckblechs

        Trotz des Verzinnens bleiben immernoch letzte Unebenheiten an den Reparaturteilen.
        Sie werden mit Hilfe von Polyesterspachtel ausgeglichen. Ich schliff die zu spachtelnen 
        Stellen mit 80er Papier an. Dann ging es los. Spachtelmasse + 2% Härter angemischt und 
        aufgetragen. Nach 5 minütiger Wartezeit konnte Ich schleifen. Und diese Vorgänge 
        wiederholten sich 3-4 mal. Dann war das Ergebnis endlich Zufriedenstellend. Noch Poren-
        füller drüber, um die kleinsten Poren zu schließen und dann konnte mit 240er Naßschleif-
        papier alles naß angeschliffen werden. Die nicht zu Grundierenden Teile wurden abgeklebt.
        Jetzt stand der RX-7 in der Lackierhalle und wartete auf seine Grundierung. Also mischte
        Ich die Grundierung im Verhältnis 4:1:1 an, d.h. auf 4 Teile Grundierung kommt 1 Teil
        Härter und 1 Teil Verdünnung! Umgerührt und ab in den Becher auf der Grundierpistole.
        Vorher natürlich alles mit Silikonentferner abgewischt, um Silikonreste und Dreck zu
        beseitigen.

zu6. Lackierung des Hinterwagens

        Vor dem Lackieren, meiner Lieblingsbeschäftigung, musste Ich noch mal alles was lackiert
        werden sollte mit 800er Naßschleifpapier anschleifen. Das war nach gut 1,5 Stunden 
        erledigt. Alles Wasser weg gewischt, Teile abgeklebt und alles mit Silikonentferner
        abgewischt. Dann habe Ich den Lack angemischt, einen 2-K Unilack. Unilack bedeutet, das
        am Ende kein Auftragen von Klarlack notwendig wird, da dieser schon einen bestimmten
        Anteil von Klarlack enthält! Er wird im Verhältnis 2:1 angemischt, d.h. auf 2 Teile
        Lack kommen 1 Teil Härter und rund 10% Verdünnung. Alles schön durchgerürt durch ein Sieb
        in den Becher auf der Lackierpistole fließen lassen. Danach habe Ich mit einem Staubbinde-
        tuch die Teile ein letztes Mal abgewischt. Dann wurde lackiert. Die 1. Schicht, auch als
        Klebeschicht bekannt wird sehr dünn aufgetragen. Nach einer viertel Stunde Ablüftzeit
        kam dann die 2. Schicht ebenfalls dünn, aber deckend lackiert. Wiederum nach einer 
        viertel Stunde Ablüftzeit Konnte Ich dann die 3. und letzte Schicht dick und gut deckend
        auftragen. Am darauf folgenden Tag, war der Lack durchgetrocknet und der Mazda RX-7 Typ
        SA2 12A konnte komplettiert werden.