Glaskapillare
Aus BS-Wiki: Wissen teilen
Version vom 18. August 2015, 19:53 Uhr von Dg (Diskussion | Beiträge)
Die Glaskapillare, Kapillarröhrchen oder Kapillarpipette ist ein dünn ausgezogenes Glasröhrchen, mit dem das Volumen einer Lösung im Bereich zwischen 1-100 μL, also sehr genau dosiert werden kann. Das Messprinzip basiert auf der Kapillarwirkung.
Näherungsweise gilt für eine offene, wassergefüllte Glasröhre, folgender Zusammenhang zwischen der Steighöhe h (in mm) in dem Innendurchmesser d (in mm):
- d · h ≈ 28 mm²
Beispiel: Taucht man ein Kapillarröhrchen mit einem vergleichsweise großen Innendurchmesser von 1 mm in Wasser, steigt die Wassersäule in dem Röhrchen 28 mm hoch. Das Volumen dieser "Standardportion" errechnet sich als Zylinder gemäß: V = h · d² · π · 0,25 = 28 mm · 1 mm² · π · 0,25 = 22 mm³ = 22 μL.
Da gemäß Näherungsformel bei einem Innendurchmesser kleiner 1 mm die Steighöhe größer 28 mm beträgt, werden i. d. R. Kapillarröhrchen mit einer Länge von 30 mm eingesetzt, die sich per Kapillarwirkung vollständig füllen.