Ford Mustang
Ford Mustang
Der Ford Mustang ist ein amerikanischer Sportwagen der Pony Car Klasse. Er wird seit 1964 gebaut und ist eines der berühmtesten und beliebtesten Autos in Amerika.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung / Prototypen
Die Idee des Ford Mustangs beginnt 1960, mitten in einer florierenden Wirtschaftsphase der Amerikaner. Fast jeder konnte sich ein Auto leisten. Ford wollte einen kleinen sportlichen Zweisitzer auf Basis des Ford Falcon entwickeln, der wieder Freude am Fahren vermitteln sollte und endlich wieder jüngeren Kunden Ansprechen, die in den 50ern verloren gegangen waren. Den Namen gab man als Anlehnung an die P51-Mustang, ein amerikanischer Kampfjet aus dem zweiten Weltkrieg.
Ein Viersitzer sollte her. Da man noch nicht ahnte welch ein Verkaufsschlager der Wagen einmal werden würde, versuchte man viele Teile aus dem Falcon zu verwenden um die Kosten und Preis klein zu halten. 1963 wird der zweite Prototyp vorgestellt.
Das Markenzeichen, das galoppierende Pferd auf dem Kühlergrill. Ford dreht mächtig die Werbetrommel.
Nach 4 Jahren Entwicklungsarbeit stellt Ford den Mustang am 17.April 1964 in New York vor.
Mustang I (1964–1973)
Version 1 (1964-1966)
Im April 1964 wird der neue Ford Mustang offiziell eingeführt. Die Produktion beginnt am River Rouge in Michigan. Er ist ein preiswertes vier Personenfahrzeug im sportlichen Look. Basispreis umgerechnet 1.800€. Bereits am ersten Tag gingen 22.000 Bestellungen ein, man hatte einen wahren Hype losgetreten. In den Verkaufsräumen spielten sich wilde Szenen ab, man kamt mit der Produktion nicht mehr hinterher. Standardmotorisierung war ein 2,8 Liter 6 Zylinder. Des weiteren einen 4,2 Liter V8 und später einen 4,7 Liter V8 mit mechanischen Ventilstösseln und bis 271 PS, den berühmten 289 cid D-Code Motor. Angeboten werden die Varianten Hardtop/ Coupé und das Cabrio.
Im August beginnt der Verkauf des 65er Mustang mit einigen technischen Neuerungen. Neu auch der Mustang Fastback, mit einem schräg abfallenden Heck. Der 6 Zylinder erhält 3,3 Liter Hubraum, der 289cid Leistet nun mindestens 225 PS.
Um mit den Leistungsstarken Chevrolets, Dodges usw. mithalten zu können und den Mustang auch für die Rennstrecke attraktiv zu machen, wird der Shelby eingeführt. Den Anfang macht der GT 350 mit einem 4,7 Liter V8 und 306 PS. Nach einem Jahr waren bereits 418.000 Exemplare des Mustangs verkauft. 1966 folgten leichte optische Veränderungen. Noch immer ist Hype ungebremst, Ford hat Mühe mit der Nachfrage mitzukommen. 2 Jahre nach Einführung läuft Nummer 2.000.000 von Band.
Version 2 (1967-1968)
1967 erscheint ein komplett veränderter Mustang. Neue Optik, beim Fastback fällt das Heck nun bis zum Ende des Kofferraums schräg ab. Der Wagen wirkt bulliger, der Motorraum wird vergrößert um Platz für größere Motoren zu schaffen. Neu ein 6,4 Liter V8 aus dem Thunderbird, der erste Big Block Motor in einem Mustang. Die übrigen Motoren bleiben. 1968 folgen kleine optische Veränderungen, der 289cid wird durch einen 5,0 Liter 302cid V8 ersetzt. In Californien wird das Sondermodell California Special verkauft. 4 Jahre nach Einführung wird der Cobra Jet mit einem 7,0 Liter 428cid V8 eingeführt, der stärkste Serienmustang. Neben Hardtop, Cabrio und Fastback folgen die Typen Mach 1 und Grande mit luxuriöserer Ausstattung. Der 6-Zylinder wird auf 4,1 Liter Hubraum vergrößert und ein neuer 5,7 Liter V8 hält Einzug.
Auch beim Shelby gab es viele Neuerungen. Größere Lufteinlässe und mehr Lufthutzen. Neben dem GT 350 gab es nun den GT500 mit getunten Cobra Jet Motor und somit 355PS. 1968 wurde die Leistung bis auf über 400 PS gesteigert. Berühmt wurde vor allem das 68er Fastback Modell. Der Grund: Der Film Bullit.
Version 3 (1969-1970)
Der 70er Mustang wird eingeführt. Optische und technische Veränderungen folgen.
Das BOSS Sondermodell wird eingeführt, einmal mit dem 302 V8 und dem 7Liter 429cid V8.
Der Shelby wird 1970 eingestellt.
Version 4 (1971-1973)
1971 wird der Mustang deutlich breiter und länger und nimmt 300Kg an Gewicht zu. Der 429 Motor leistet nun 375PS. Der BOSS wird gestrichen, genauso wie das Cabrio.
1972 werden die Leistungsstarken Motoren aus dem Programm genommen, das erste Mal gehen die Verkaufszahlen in den Keller.
Mustang II (1973–1978)
Die zweite Generation des Mustangs wird vorgestellt. Es handelt sich um einen komplett neu entwickelten Wagen, die Zeit der Hubraummonster war vorerst vorbei. Dies waren die Folgen der weltweiten Ölkrise und ein sparsameres Image sollte die Verkaufszahlen wieder ankurbeln.
Neu sind ein 2,3Liter 4-Zylinder und ein 2,8 Liter V6. Die Erwartungen werden im vollem Umfang erfüllt, die Verkaufszahlen steigen wieder in die Höhe.
Ab 1975 wird wieder ein V8 angeboten.
Ende des Jahrzehnts kehrt man langsam wieder zu mehr Sportlichkeit zurück.
Mustang III (1979–1993)
1979 erhält der Mustang ein mehr europäisch wirkendes Design, ein 4-Zylinder Turbo feiert sein Debüt. Die Leistung des V8 wird dagegen vermindert. 1983 wird nach 10 Jahren wieder ein Cabrio angeboten, dazu kommt ein noch leistungsstärkerer 4-Zylinder Turbo. Bis 1985 steigert sich die Leistung auf 200PS, doch an den Erfolg des V8 kommt er nie an.
1987 folgt die letzte große Änderung. Neue Optik, der 6-Zylinder wird gestrichen, der V8 leistet nun 225PS.
Mustang IV (1994–2004)
Der neue Mustang erhält ein deutlich moderneres Design, für viele Mustang Fans ein Schock. Nun ist er nur noch als Cabrio und Coupé erhältlich. Es gibt nur noch 2 Motoren. Einen 3,8 Liter V6 mit 147PS und ein 5Liter V8 mit 217PS. 2000 erscheint der Cobra R mit einem 5,4 Liter V8, 2 obenliegenden Nockenwellen und 362 PS.
Der Erfolg dieser Generation hielt sich in Grenzen, nach 40 Jahren war nicht mehr viel übrig vom einstigen Glanze.
2001 kommt ein „Bullit“ Sondermodell.
Mustang V (seit 2004)
Version 1 (2004-2009)
2004 wollte Ford den Mustang wieder zu alten Erfolgen bringen. Ein Neues oder besser gesagt altes Konzept musste her. Kurzerhand ließ man das Design des 64er Mustangs neu aufleben. Der „Retro“ Mustang war geschaffen. Diesmal hatte man von Anfang an die gesamte Mustang Fangemeinde auf ihrer Seite, es war das perfekte Geschenk zum 40. Jubiläum. Es wurden 2 Motorisierungen angeboten. Einmal einen 4 Liter V6 mit 213 PS und den GT mit einem 4,6 Liter V8 mit 306 PS. Die Motorentechnik nicht wirklich neu, vorne gab es eine Einzelradaufhängung, hinten die Mustangtypische Starrachse mit Blattfedern. 2005 wurde zusätzlich das Cabrio „Convertible“ angeboten. 2006 ließ man einen weiteren Mythos wieder aufleben. Den Shelby. 36 Jahre mussten die Fans warten, der GT500 feiert sein Comeback. Angetrieben wird er durch einen 5,4 Liter Kompressor aufgeladenen V8 mit 500PS, 2 obenliegenden Nockenwellen und 651 Nm Drehmoment. In der KR Variante leistet er sogar 540 PS. Ebenfalls wieder eingeführt wurde das Sondermodell „California Special“. Größere Lufteinlässe und aufgewertete Optik Innen und Außen. 2007 folgt eine kleine Modellpflege. 2008, 40 Jahre nach dem berühmten Film erschien das Sondermodell „Bullit“. Dunkelgrüne Lackierung, dunkelgraue Felgen, weniger Bodenfreiheit, strafferes Fahrwerk. Sämtliche Mustang Embleme sind wie beim Original entfernt, der Innenraum besteht aus gebürstetem Aluminium. Dazu wurde versucht den Auspuffklang extra in Anlehnung an 1968 abzustimmen.
Version 2 (seit 2010)
2010 folgt zuallererst größere äußere Veränderung, der Wagen wirkt bulliger erinnert nun mehr an den 68er Mustang. Dann wurde technisch einiges verändert. Die Sicherheit wird verstärkt, es ist nun LED Tagfahrlicht und Xenonlicht zu Ordern und der Wagen wird leichter. 2011 folgen dann komplett neue modernere verbrauchsärmere Motoren. Basismotor ist nun ein 3,7 Liter V6 mit 2 obenliegenden Nockenwellen und 305 PS. Der GT erhält einen 5 Liter V8, ebenfalls DOHC, mit 412 PS. Es wird wieder wie gewohnt das Coupé und das Cabrio angeboten und der Shelby GT500. Der leistet nun 650 PS und der Kompressor V8 leitet über 800 Newtonmeter Drehmoment an die Hinterachse. Höchstgeschwindigkeit liegt bei 320 Stundenkilometer. Neuer Kompressor, Kohlefaser Kardanwelle. Dazu kann nun Launch-Control , spezielles Sperrdifferential und elektronisch einstellbare Dämpfer und Ölkühler Ordern. Allerdings hatte man anfangs das Problem mit abscheerenden Antriebswellen. 2012 wurde dann der nächste Klassiker aus Schrank geholt. Der BOSS 302. Veränderte Optik und BOSS Lackierung. Dazu ein neu entwickeltes Auspuffsystem das in Side-Pipes endet. Folge ist ein deutlich lauterer und intensiverer Sound. Der 5Liter V8 aus dem GT, der übrigens wie damals im BOSS 302cid Hubraum hat, wird auf 444PS gesteigert. Dazu gibt es noch die noch etwas leichter Variante BOSS 302 Laguna Seca. Beide besitzen ein Rennfahrwerk. In Laguna Seca hat man von der Rundenzeit sogar den aktuellen BMW M3 in die Schranken weisen können. Dazu gibt es noch einen Zweitschlüssel, den sogenannten „Track Key“. Starte man mit diesem Schlüssel das Auto verschärfen sich nochmal einige Parameter, dies kann individuell beim Händler programmiert werden. Im Innenraum sind Schalensitze verbaut. War der GT500 bisher der Leistungsstärkste Mustang bietet Shelby ab 2012 den GT1000 an. Der stärkste Serien Mustang aller Zeiten. Basis ist der 5,4 Liter V8 aus dem GT500. Optimiert wurde er durch einen Hochleistungskompressor, leichtere Kurbelwelle, Verstärkung der Kolben und Pleuel, größerer Kühler für Öl, Getriebe und Hinterachsdifferential. In der Straßenversion leistet er nun 950PS, in der Rennversion bis zu 1150 PS. Dau kommt eine neue Bremsanlage, komplett einstellbares Fahrwerk und verbesserte Aerodynamik. Kaufen kann man dieses Auto nicht einfach so. Basis ist der GT500 und Shelby baut diesen für 113.000€ um. Das Ganze ist streng limitiert. Für 2013 ist die nächste Modellpflege geplant. Angeboten werden die üblichen Fahrzeugvarianten, die Motoren bleiben die Gleichen.
Mustang in Filmen
Aufgrund der großen Popularität spielte der Ford Mustang in vielen Filmen und Serien mit. Doch 2 Filme sind besonders verbreitet und haben den größten Eindruck bei den Mustang Fans hinterlassen. Zuallererst der Film US-amerikanische Actionthriller „Bullit“. Der Film erschien im Jahre 1968. Hauptrolle spielte der berühmte Schauspieler und Hobbyrennfahrer Steve McQueen. Bekannt wurde der Film durch eine der spektakulärsten und längsten Verfolgungsjagden der Filmgeschichte. Knapp neun Minuten jagt ein 68er Ford Mustang Fastback in dunkelgrün mit dunklen Felgen einen schwarzen Dodge Charger R/T durch die hügeligen Straßen von San Francisco. Während der ganzen Verfolgungsjagt gibt es keine Dialoge oder Musik, einzig das quietschen der Reifen und der Motorensound der 8-Zylinder. Der Mythos des Bullit-Mustang ist geboren. Der dunkelgrüne Fastback erlangt Berühmtheit in der ganzen Welt. 2001 und 2008 bringt Ford zu ehren dieses Autos jeweils ein Bullit Sondermodell.
Im Jahre 2000 schafft es ein besonderer Mustang berühmt zu werden. Der Actionfilm „Nur noch 60 Sekunden“ mit Nicolas Cage erscheint in den Kinos. Eine Gruppe von ehemaligen Autodieben sollen in einer Nacht 50 Wagen klauen. Wagen Nummer 50 spielt die tragische Hauptrolle des Filmes. Ein 67er Ford Mustang Shelby GT500. Im Film erhält er den Namen „Eleanor“. Unter diesem Synonym wird der Wagen berühmt. Doch es handelt sich nicht um einen normalen GT500. Im Film wurde ein spezielles Bodykit angebracht, er hatte Side-Pipe Auspuffrohre und ist grau mit schwarzen Streifen lackiert. Unter dem Blech wurden auch Optimierungen vorgenommen. Der V8 wurde Kompressor aufgeladen und der Wagen verfügt über direkte Lachgaseinspritzung. Der Hubraum wurde auf 6,7 Liter aufgebohrt. Der Wagen leistete circa 500PS. Aufgrund der hohen Nachfrage bot „Unique Performance“ diese Form des GT 500 unter dem Namen Shelby GT500E an. Es gab verschiedene Leistungsstufen, die bei 325PS begannen. 2007 wurde die Produktion eingestellt. Bis heute bauen viele Fans Mustangs im Eleanor Design um.