Thermit

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Thermit
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Redoxreaktion Schweißen


Einleitung

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte Prof. Dr. Hans Goldschmidt in Essen die technische Gewinnung von Schwermetallen aus ihren Oxiden durch die Oxidation von Aluminium. Thermit ist ein gemisch aus Eisen(III)-oxid und Aluminium-Pulver. Dieser aluminothermische Vorgang wurde fortan „Goldschmidt“- oder Thermit-Prozeß genannt. Diese von Goldschmidt entwickelte Reaktion läuft in wenigen Sekunden unter starker Wärmeentwicklung ab. Seine größte Verbreitung hat das Thermit Schweißverfahren wegen seiner einfachen und von äußerlichen Energiequellen unabhängigen Ausführung bei der Schienenschweißung gefunden.


Chemische Reaktion

Die Thermitreaktion ist eine Redoxreaktion, bei der Aluminium als Reduktionsmittel benutzt wird, um Eisen(III)-oxid zu Eisen reduzieren. Das unedlere Aluminum reduziert das Eisen(III)-oxid zum Elementarischen Eisen und wird dabei zum Aluminiumoxid. (Redoxreaktion) Die Reaktion läuft sehr stark exotherm ab. Die Reaktionsprodukte sind Aluminiumoxid und elementarisches Eisen.

Fe2O3 + Al -> 2Fe + Al2O3

Gefahren

Die Ursprungsprodukte sind bei Raumtemperatur stabil, sie können sich entzünden, falls sie einer genügend großen Aktivierungsenergie ausgesetzt werden. Der Brennvorgang ist eine Stak exotherme Reaktion (bis zu 2500°C), Die Produkte werden somit aufgrund der erreichten Temperatur flüssig.

Da brennendes Thermit kein externen Sauerstoff benötigt, kann die reaktion nicht erstickt werden und in jeder Umgebung- auch unter Sand und Wasser- gezündet werden und weiter brennen.

Löschversuche mit Wasser sowie Feuchtigkeit führen zur Dissoziation von Wasser und erzeugen Knallgas

2H2O -> 2H2 + O2


Anwendungen

Thermit wird seit etwa 1920 zum aluminothermischen Schweißen und Fügen von Bahngleisen an den Schienenstößen angewendet.

Der Thermit-Prozeß läuft ab, wenn eine Mischung aus Eisenoxid und fein verteilten Aluminium in einem Tiegel zur Entzündung gebracht wird. Die entstehende chemische Reaktion (Umsetzung) liefert flüssiges Eisen und flüssige Aluminium-Schlacke (Korund), die beide eine Temperatur von 2450°C haben. Das flüssige Eisen wird im Entstehungszustand durch Auflegierung zu Thermit-Stahl hoher Qualität veredelt der sich im unteren Teil des Tiegels sammelt. Die aluminothermische Schlacke schwimmt wegen ihres geringen Gewichtes auf dem Thermit-Stahl. Nach einer geringen Wartezeit nach Ablauf der Umsetzung wird der Tiegel abgestochen. Der flüssige Stahl wird hauptsächlich für das Schweißen von großen Werkstücken und besonders von Schienen verwendet. Nach dem Einbringen der Bodenabdichtung in die Formhälften werden diese in die Haltebleche gelegt und mit dem Universalspanngerät mittig über der Schweißlücke mit den T-Schrauben angespannt. Nach der Beendigung der Umsetzung und nach Ablauf der Wartezeit kann der flüssige Thermit-Stahl über die Sandriegel laufen und verteilt sich von dort durch die Kanäle in die Formhohlräume, wo er die Randzonen der Schienen auflöst, sich mit diesem Stahl vermischt und durch die Erstarrung der Schienen verschweißt. Nach etwa 3-4 Minuten ist der Stahl in der Form erstarrt. Nach dieser Wartezeit werden die Formhaltebleche bei jeder Schienenform vorsichtig abgenommen. Zum Weiterlesen: www.die-zwei-hamburger.com

Abgrenzung

Das Thermitschweißen wird heute oft durch das effektivere Abbrennstumpfschweißverfahren ersetzt, welches jedoch einen höheren Geräteaufwand erfordert. Das Thermitverfahren hat nichts mit der Sauerstofflanze zu tun. Bei dieser erfolgt eine exotherme Eisen-Oxidation mithilfe von Sauerstoffgas.


Herstellung anderer Metalle

Die Redoxreaktion mit Aluminium kann auch verwendet werden, um andere Metalleoxide oder –Erze, etwa Uranerz, Chromoxid,, Siliziumdioxid oder Manganoxid zu den Jeweiligen Metallen reduzieren.


Thermit handout


Fragen

Thermit Fragebogen mit Antworten


Versuch

Aluminothermisches Verfahren (Thermit) unterstrichen

Geräte

Schutzbrille, Schutzhandschuhe aus Leder, Blumentopf (Höhe 8-10 cm), Stativ, Ringklammer, feuerfeste Unterlage (Kachel) oder besser Schale mit Sand, Zange, Hammer, Magnet, Wage, Schale, zwei Wunderkerzen Chemikalien: Gut getrocknetes Eisen(III)-oxid, Aluminium Grieß

Sicherheitshinweise:

Achtung:Die Chemikalien müssen völlig trocken sein, weil sonst die Mischung herausgeschleudert werden kann und es zu lebensgefährlichen Verbrennungen kommen kann! Der Versuch verläuft so heftig, daß es zum Herumspritzen von Eisenkügelchen kommen kann. (--> unbedingt im Abzug arbeiten) Deshalb Abstand halten (5 m). Kein brennbares Material in der Nähe (Gasschläuche fernhalten). Schutzbrille! Unter den angegebenen Bedingungen (vor allem: kleines Reaktionsgefäß verwenden) kann der Versuch im Klassenraum durchgeführt werden. Auf keinen Fall aus der Nähe in den Topf hineinsehen! Die Mischung neigt nämlich auch noch Minuten nach dem Zündversuch zur Reaktion.

Versuchsanleitung:

Man wiege 20 g Eisenoxid (noch besser ein Gemisch aus Eisen(II/III)-oxid) und 7 g Aluminium ein und vermische beide sorgfältig. Diese Mischung ist verschlossen lange Zeit stabil. In den Blumentopf gibt man zum Abdecken des Wasserablaufs etwas Aluminiumfolie. Man stelle ein Papprohr (Durchmesser etwa 1-2 cm) in die Mitte des Topfes und fülle außen herum Sand. Nun füllt man das Rohr mit dem Thermit-Gemisch. Unter den mittels Ringklammer befestigten Topf stellt man am Besten eine feuerfeste Schüssel, die mindestens 10 cm hoch mit Sand gefüllt ist. Zum Zünden nimmt man eine Wunder Kerze, die man in die Zündmischung steckt. Man zündet die andere Wunderkerze an und hält sie aneinander. Sobald die Reaktion beginnt sollte man einen Sicherheitsabstand von 5 m einhalten.


Man beobachtet eine heftige Reaktion mit Funkenbildung und großer Hitzeentwicklung (2000°C !). Aus dem Blumentopf tropft eine flüssige Masse in den Sand und bildet dort einen glühenden Regulus. Nach dem Abkühlen zerschlägt man den Regulus mit einem Hammer auf einer festen Unterlage, damit Schlacke und Eisen voneinander getrennt werden. Das Eisen kann mit einem Magneten identifiziert werden.


Weblinks

--Yvonne Weseloh 08:57, 25. Feb. 2008 (CET)