Elemente zur Führung von Fluiden (Rohrleitungen)
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung
- 2 Funktion
- 3 Bauarten von Rohren
- 4 Verbindungsarten von Rohrleitungen
- 5 Längenänderung in Rohrleitungen
- 6 Rohrleitungsarmaturen
- 7 Dimensionierung
- 8 Sicherheit Belastbarkeit
- 9 Beispiel einer Rohrvernetzung am Beispiel der Fernwärme Hamburg
- 10 Berechnungsgrundlagen
- 11 Kontrollfragen
- 12 Hersteller, Lieferanten
- 13 Richtlinien, Normung
Einführung
Rohrleitungen stellen für den innerbetrieblichen Transport von Fluiden das wichtigste Verbindungsmedium dar. Die Förderung der Fluide erfolgt durch ein Druckgefälle zwischen Quell- und Zielort, so dass innerhalb der Rohrleitungen während des Förderprozesses in der Regel ein erhöhter Druck herrscht. In Systemen aus Rohrleitungen, Apparaten und Behältern übernehmen Armaturen als Rohrleitungsteile die Funktion des Stellens und Schaltens. Eine Rohrleitung ist die Zusammenstellung von Rohren, Formstücken, Armaturen, Dichtungen, Verbindungselementen wie Flansche, Fittinge, Verschraubungen , Muffen, Schweiß- und Lötnähten zu einer für den Transport von Fluiden nutzbaren Einheit. In dem weiteren Sinne gehören auch noch Pumpen und Rohrunterstützungen zu dieser Zusammenstellung. Diese Einzelteile unterliegen oft der Normung. So ist es möglich, eine Rohrleitung wie aus einem Baukasten zusammenstellen zu können. Rohrleitungen werden in der Nennweite von wenigen Millimetern bis zu einigen Metern ausgeführt und können zum beispiel bei einer Pipeline die Länge von Tausenden von Kilometern erreichen. Die Nenndruckstufen können bis zu einigen hundert bar erreichen. Die Wahl der Werkstoffe einer Rohrleitung richtet sich nach statischen und dynamischen Belastungen (z.B.: Nenndruckstufe, Verkehrslasten, Erddrücke, Drücke von innen oder außen, Druckstoß ), mechanischen Beanspruchungen (z.B.: Fließgeschwindigkeiten, Geschiebestoffe), korrosiver Beanspruchung sowie Art und Temperatur des zu transportierenden Fluids.
Funktion
Rohrleitungen dienen zur Führung von flüssigen, gasförmigen und feinen festen Stoffen. Die Förderung der Fluide erfolgt durch ein Druckgefälle zwischen Quell- und Zielort, so dass innerhalb der Rohrleitungen während des Förderprozesses in der Regel ein erhöhter Druck herrscht. Konstruktion, Montage, Betrieb und Instandhaltung von Rohrleitungen werden durch die gehandhabten Stoffe, Prozess- und Umgebungsparameter bestimmt.
Eigenschaften
- Führung von Gasen oder Flüssigkeiten
- Feststoffe mit Trägermedium oder mit Feststoffpumpen (Beton)
- Energieversorgung fluidischer Antriebe
- Druckdifferenz durch Gefälle, Absaugen, Überdruck
- Topologie als Ringleitung, Rohrnetz oder Strahlenleitung
- Querschnitt meist kreisförmig
- Material Stahl, Buntmetall, Gusseisen, Leichtmetall, Kunststoff
- Nennweite (DN) entspricht ungefähr dem Durchmesser und ist Kenngröße für Rohre, passende Armaturen und Formteile
- Nenndruck (PN) zulässiger Betriebsüberdruck bei 20°C
Bauarten von Rohren
Bauarten | Hartblei | Präzisionsrohr | Gewinderohr | Edelstahlrohr | Gusseisen | Kupferrohr | Aluminium | Kunststoff | |
Einsatz | Chemie, Trinkwasser | Hydraulik, Pneumatik | Gas, Wasser, Heizung | Lebensmittel, Chemie | Trinkwasser, Abwasser | Heizung, Schmieröl, Lebensmittel, Kältetechnik | Fahrzeugbau, Apparatebau, Lebensmittel | Installationstechnik, Haustechnik, Trinkwasser, Abwasser | |
Vorteile | gute chemische Beständigkeit | Genauigkeit, gut schweißbar | billig | gute chemische Beständigkeit, korrosionsbeständig | mit großem Durchmesser herstellbar | gute chemische Beständigkeit, gut schweißbar, hartlötbar | chemische Beständigkeit, gut schweißbar, bei tiefen Temperaturen einsetzbar | leicht korrosionsbeständig, kleben, schlagfest, wärmebeständig | |
Werkstoff | Blei Antimon (PbSb1As) | ST32 | Stahl | meist austenitischer Edelstahl, Cr Ni Stahl | duktiles Gusseisen | sauerstofffreie Kupfersorten | Al- und Al-Knetlegierungen | PVC, PE, PP | |
Herstellung | - | kaltgezogen, geglüht | Schwarz, verzinkt, Kunststoffüberzug | - | Überzug aus Zementmörtel, PE oder Zink | nahtlos gezogen | nahtlos gezogen oder stranggepresst | - | |
Norm: DIN 1262 | - | - | DIN EN ISO 1127 | EN 595, EN 969 | DIN 1754 | DIN 1795, DIN 9107 | DIN 8061, 8062 | DIN 8074, DIN 8075 | DIN 8077, 8078 |
Frage 1:
SchläucheWenn Verbindungen leicht lösbar sein sollen oder die Anschlussstellen gegeneinander beweglich sein müssen, werden statt Rohre Schläuche verwendet. Schläuche, als flexible, rohrförmige Halbzeuge aufgebaut aus mehreren Schichten dürfen keine Rückwirkung auf die angeschlossenen Aggregate ausüben. Schlauchleitungen sind genormt in der DIN 20066 http://www.wiebeck.de/hydr_l.htm FormstückeFormstücke sind Bauteile von Rohrleitungsanlagen, z.b. Rohrbogen, Fittings, Abzweig-und Verbindungsstücke, Wasserabscheider usw., die oft hohen Beanspruchungen unterliegen und entsprechend dem Verwendungszweck aus nahtlosem Stahlrohr oder als Schmiedestücke, in Stahlguss oder duklilem Gusseisen gefertigt sind Verbindungsarten von RohrleitungenSchweißverbindungen
siehe auch Artikel Schweißverbindungen FlanschverbindungenEigenschaften
Flansche mit Vor- und Rücksprung
RohrverschraubungenEigenschaften
Einsatz
HydraulikverschraubungenEigenschaften
Einsatz
Verschraubungsarten
Frage 2: Welche grundsätzlichen Möglichkeiten gibt es, Stahlrohre unlösbar, lösbar bzw. zu funktionsfähigen Leitungen zu verbinden?
Längenänderung in RohrleitungenFrage 3: Bei Rohrleitungen gibt es das Problem der Längenänderungen. Wodurch werden diese
Längenänderungen verursacht? Welche konstruktiven Möglichkeiten bestehen zur
Kompensation dieser Längenänderungen? Was versteht man unter natürlichem Dehnungsausgleich? RohrleitungsarmaturenMit Armaturen werden z.B. Durchflussmengen geregelt, Druckverluste eingestellt, Rückströmungen verhindert und sonstige Einflüsse auf den Strömungsvorgang ausgeübt. Sie werden meist elektrisch, hydraulisch, pneumatisch, mechanisch oder der von Hand betätigt. Mit Regelarmaturen (Klappen oder Ventile) können Durchflussmengen und Strömungswiderstände beeinflusst werden. Die aktuellen Einstellungen der Armaturen sind in der Leitwarte und vor Ort zu dokumentieren und vorzuhalten. VentileBewegung des Abschlusses senkrecht zur Strömung SchieberBewegung des Abschlusses quer zur Strömung
HähneDrehung des Abschlusses um die Längsachse quer zur Strömung, Abschluss geöffnet durchströmt Eigenschaften
KlappenDrehung des Abschlusses um die Längsachse quer zur Strömung, Abschluss geöffnet umströmt
Klappen haben allg. kurze Baulängen, jedoch ist bei zusätzlicher Installation von Armaturen (Rückschlagklappen, Kompensatoren usw.) auf genügend Freiraum zur Klappenöffnung zu achten.
Auswahl der richtigen ArmaturFördern von Fluiden
Pumpen sollten druckorientiert eingeplant werden, d.h. die erforderliche Druckerhöhung wird aus dem gesamten Δp (druckseitig) ermittelt: a) vom Pumpendruckstutzen bis zur Systemgrenze (offenes System) b) vom Pumpendruckstutzen bis zum Pumpensaugstutzen (geschlossenes System) Am Pumpensaugstutzen muss ein Mindestdruck vorliegen, sonst entsteht Kavitation KräfteDimensionierungAuslegung Nenndruck und NennweiteEs ist der wirtschaftlichste Rohrdurchmesser zu wählen: 1. geringer Strömungswiderstand 2. geringe Investition Strömungsgeschwindigkeiten für Flüssigkeiten im Rohr ca. 1-4 m/s
Rohrzusammenstellung nach: Nennweite DN Nenndruck PN
Mit der Kenngröße der Nennweite DN lassen sich unterschiedliche Rohrteile
und Flansche zu einem passenden einheitlichen Ganzen zusammenfassen.
Zugehörige Druckstufen lassen sich mit der Kenngröße Nenndruck PN ermitteln.
Achtung: die Druckfestigkeit innerhalb einer Nenndruckstufe nimmt mit steigender Produkttemperatur ab.
Sicherheit BelastbarkeitVerschleißWerkstoffBeispiel einer Rohrvernetzung am Beispiel der Fernwärme HamburgDurch ein 770 Kilometer langes Rohrleitungsnetz gelangt die Wärme zu den 9.800 Übergabestationen in den Gebäuden der Kunden. So lieferte Vattenfall im Jahr 2004 vier Milliarden Kilowattstunden Heizwärme. Rund 400.000 Wohneinheiten in Hamburg werden von uns mit Wärme versorgt – sicher, sauber, komfortabel.
BerechnungsgrundlagenDatei:Berechnungsgrundlagen.jpg AuslegungskriterienKontrollfragen18.4Nach DIN 3211 ist eine Armatur ein Rohrleitungsteil, das in Systemen aus Rohrleitungen, Behältern, Apparaten und Maschinen die Funktion des Schaltens und Stellens ausübt. Welche 4 Grundbauarten von Armaturen gibt es? 18.5 Welche Gesichtspunkte sind bei der Planung von Rohrleitungen zu beachten? 18.6 Von welchen Einflussgrößen hängt der Druckverlust in Rohrleitungen ab? 18.7 Welche konstruktiven Möglichkeiten stehen zur Verminderung oder Vermeidung von Druckstößen zur Verfügung? Hersteller, Lieferanten
Richtlinien, NormungDie EU-Druckgeräterichtlinie und die zugehörigen deutschen Vorschriften sind zu beachten. In einer technischen Dokumentation sind die Ergebnisse festzuhalten. Die Dokumentation beinhaltet die Anlagenbeschreibung mit Angaben zur Festigkeitsauslegung, einen Rohr- und Instrumentierungsplan (P&I) und einen Rohrverlegeplan mit detaillierten Angaben. Isometrien können unterstützend eingesetzt werden. http://www.eu.int/comm/enterprise/pressure_equipment/ped/directive/directive_de.html http://www.druckgeraete-online.de/pdf/ped_leitlinien(muster).pdf Toleranzen Kosten --Danny Ribens 10:09, 5. Nov 2005 (CET) |
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