Frontantrieb
Aufgabe:
Im Gegensatz zum Antrieb ist die Radaufhängung im Bild unvollständig. Zu den McPherson-Federbeinen fehlen die unteren Querlenker. Rechts ist sogar das Federbein abmontiert. An der linken Schraubenfeder kann man die Schwenkachse des Rades erkennen. Sie geht von oben durch Reifen und Felge und weicht erheblich von der Dämpferachse ab. Das Modell zeigt eine Momentaufnahme im ausgefederten Zustand. Normal eingefedert sind die Antriebswellen eher waagerecht angeordnet. In der hier gezeigten Position erhält man eine Vorstellung davon, welche Beugungswinkel an den Gelenken dieser kurzen Wellen auftreten können, wenn noch der volle Lenkeinschlag hinzukommt.
Heckantrieb (Heckmotor)
 
Aufgabe
Als nach dem Zweiten Weltkrieg Mitte des vorigen Jahrhunderts die Menschen mit wachsendem Wohlstand so langsam vom Zweirad auf das Auto umstiegen, war der kompakte Heckmotor mit Heckantrieb gefragt. Eine standfeste Gelenkwelle mit Fett-Dauerfüllung gab es noch nicht. So reichte der geringe Beugungswinkel hinten am Achsantrieb, um die ersten bescheidenen Träume von der Einzelradaufhängung zu realisieren. Die beiden Gelenke einer Zweigelenk-Pendelachse konnten vom Getriebeöl mit geschmiert und von einigermaßen haltbaren Gummiabdeckungen geschützt werden. Leider waren radseitig noch keine Gelenke möglich, wodurch die Räder bei jenem Ausfedern in den positiven Sturz gingen ...
 
 
Funktion
Das Bild oben zeigt die Kombination mit einem Boxermotor. Seine kurze Bauweise, niedriger Schwerpunkt und geringe Bauhöhe harmonieren ideal mit dem gezeigten Heckantrieb. Meist ging der Antrieb jedoch von (konstengünstiger zu produzierenden) Reihenmotoren aus. Er ging am Achsantrieb vorbei nach vorne zu einem ebenfalls längs liegenden, ungleichachsigen Getriebe. Von dort aus ging es dann zurück zum zwischen Getriebe und Motor liegenden Achsantrieb. Hier erfolgte die Umlenkung um 90° und der Antrieb auf die Hinterräder über zwei Halbachsen.
 
 
Nachteile
Diese Antriebsart macht das Fahrzeug sehr hecklastig. Ein ausgeglichenes Fahrwerk ist bei dieser Achslastverteilung schwierig zu realisieren. Nur beim Bremsen und auf glatter Fahrbahn hat es die ideale Gewichtsverteilung. Der weiter hinten liegende Schwerpunkt verstärkt die Seitenwindempfindlichkeit. Nur mit z.T. drastischen Maßnahmen konnte das Übersteuern in der Kurve gemildert werden. Zusammen mit dem möglichen positiven Sturz an der Hinterachse hatten sich diese Fahrzeuge gedreht oder waren umgekippt, bevor sie mit entschiedenem Gegenlenken wieder eingefangen waren. Auch größere, variable und leicht zugängliche Kofferräume sucht man beim Heckmotor vergebens.
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