Elemente zur Führung von Fluiden (Rohrleitungen): Unterschied zwischen den Versionen

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(Bauarten von Rohren)
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Formstücke sind Bauteile von Rohrleitungsanlagen, z.b. Rohrbogen, Fittings, Abzweig-und Verbindungsstücke, Wasserabscheider usw., die oft hohen Beanspruchungen unterliegen und entsprechend dem Verwendungszweck aus nahtlosem Stahlrohr oder als Schmiedestücke, in Stahlguss oder duklilem Gusseisen gefertigt sind
  
 
== Verbindungsarten von Rohrleitungen ==
 
== Verbindungsarten von Rohrleitungen ==

Version vom 21. Juni 2006, 17:19 Uhr

mapress.jpg

Einführung

Rohrleitungen stellen für den innerbetrieblichen Transport von Fluiden das wichtigste Verbindungsmedium dar. Die Förderung der Fluide erfolgt durch ein Druckgefälle zwischen Quell- und Zielort, so dass innerhalb der Rohrleitungen während des Förderprozesses in der Regel ein erhöhter Druck herrscht. In Systemen aus Rohrleitungen, Apparaten und Behältern übernehmen Armaturen als Rohrleitungsteile die Funktion des Stellens und Schaltens. Eine Rohrleitung ist die Zusammenstellung von Rohren, Formstücken, Armaturen, Dichtungen, Verbindungselementen wie Flansche, Fittinge, Verschraubungen , Muffen, Schweiß- und Lötnähten zu einer für den Transport von Fluiden nutzbaren Einheit. In dem weiteren Sinne gehören auch noch Pumpen und Rohrunterstützungen zu dieser Zusammenstellung. Diese Einzelteile unterliegen oft der Normung. So ist es möglich, eine Rohrleitung wie aus einem Baukasten zusammenstellen zu können. Rohrleitungen werden in der Nennweite von wenigen Millimetern bis zu einigen Metern ausgeführt und können zum beispiel bei einer Pipeline die Länge von Tausenden von Kilometern erreichen. Die Nenndruckstufen können bis zu einigen hundert bar erreichen. Die Wahl der Werkstoffe einer Rohrleitung richtet sich nach statischen und dynamischen Belastungen (z.B.: Nenndruckstufe, Verkehrslasten, Erddrücke, Drücke von innen oder außen, Druckstoß ), mechanischen Beanspruchungen (z.B.: Fließgeschwindigkeiten, Geschiebestoffe), korrosiver Beanspruchung sowie Art und Temperatur des zu transportierenden Fluids.

Funktion

Rohrleitungen dienen zur Führung von flüssigen, gasförmigen und feinen festen Stoffen. Die Förderung der Fluide erfolgt durch ein Druckgefälle zwischen Quell- und Zielort, so dass innerhalb der Rohrleitungen während des Förderprozesses in der Regel ein erhöhter Druck herrscht. Konstruktion, Montage, Betrieb und Instandhaltung von Rohrleitungen werden durch die gehandhabten Stoffe, Prozess- und Umgebungsparameter bestimmt.

Eigenschaften

  • Führung von Gasen oder Flüssigkeiten
  • Feststoffe mit Trägermedium oder mit Feststoffpumpen (Beton)
  • Energieversorgung fluidischer Antriebe
  • Druckdifferenz durch Gefälle, Absaugen, Überdruck
  • Topologie als Ringleitung, Rohrnetz oder Strahlenleitung
  • Querschnitt meist kreisförmig
  • Material Stahl, Buntmetall, Gusseisen, Leichtmetall, Kunststoff
  • Nennweite (DN) entspricht ungefähr dem Durchmesser und ist *Kenngröße für Rohre und passende Armaturen und Formteile
  • Nenndruck (PN) zulässiger Betriebsüberdruck bei 20°C

Bauarten von Rohren

Bauarten Hartblei Präzisionsrohr Gewinderohr Edelstahlrohr Gusseisen Kupferrohr Aluminium Kunststoff
Einsatz Chemie, Trinkwasser Hydraulik, Pneumatik Gas, Wasser, Heizung Lebensmittel, Chemie Trinkwasser, Abwasser Heizung, Schmieröl, Lebensmittel, Kältetechnik Fahrzeugbau, Apparatebau, Lebensmittel Installationstechnik, Haustechnik, Trinkwasser, Abwasser
Vorteile gute chemische Beständigkeit Genauigkeit, gut schweißbar billig gute chemische Beständigkeit, korrosionsbeständig mit großem Durchmesser herstellbar gute chemische Beständigkeit, gut schweißbar, hartlötbar chemische Beständigkeit, gut schweißbar, bei tiefen Temperaturen einsetzbar leicht korrosionsbeständig, kleben, schlagfest, wärmebeständig
Werkstoff Blei Antimon (PbSb1As) ST32 Stahl meist austenitischer Edelstahl, Cr Ni Stahl duktiles Gusseisen sauerstofffreie Kupfersorten Al- und Al-Knetlegierungen PVC, PE, PP
Herstellung - kaltgezogen, geglüht Schwarz, verzinkt, Kunststoffüberzug - Überzug aus Zementmörtel, PE oder Zink nahtlos gezogen nahtlos gezogen oder stranggepresst -
Norm: DIN 1262 - - DIN EN ISO 1127 EN 595, EN 969 DIN 1754 DIN 1795, DIN 9107 DIN 8061, 8062 DIN 8074, DIN 8075 DIN 8077, 8078

Schläuche

Wenn Verbindungen leicht lösbar sein sollen oder die Anschlussstellen gegeneinander beweglich sein müssen, werden statt Rohre Schläuche verwendet. Schläuche, als flexible, rohrförmige Halbzeuge aufgebaut aus mehreren Schichten dürfen keine Rückwirkung auf die angeschlossenen Aggregate ausüben. Schlauchleitungen sind genormt in der DIN 20066 http://www.wiebeck.de/hydr_l.htm

Formstücke

Formstücke sind Bauteile von Rohrleitungsanlagen, z.b. Rohrbogen, Fittings, Abzweig-und Verbindungsstücke, Wasserabscheider usw., die oft hohen Beanspruchungen unterliegen und entsprechend dem Verwendungszweck aus nahtlosem Stahlrohr oder als Schmiedestücke, in Stahlguss oder duklilem Gusseisen gefertigt sind

Verbindungsarten von Rohrleitungen

Schweißverbindungen

Datei:Schweißverbindungen.jpg


siehe auch Artikel Schweißverbindungen

Flanschverbindungen

Datei:Flanschverbindungen.jpg Datei:Flanschverbindungen1.jpg

Rohrverschraubungen

Datei:Rohrverschraubungen.jpg Datei:Rohrverschraubungen1.jpg Datei:Rohrverschraubungen2.jpg

Rohrleitungsarmaturen

Mit Armaturen werden z.B. Durchflussmengen geregelt, Druckverluste eingestellt, Rückströmungen verhindert und sonstige Einflüsse auf den Strömungsvorgang ausgeübt. Sie werden meist elektrisch, hydraulisch, pneumatisch, mechanisch oder der von Hand betätigt. Mit Regelarmaturen (Klappen oder Ventile) können Durchflussmengen und Strömungswiderstände beeinflusst werden. Die aktuellen Einstellungen der Armaturen sind in der Leitwarte und vor Ort zu dokumentieren und vorzuhalten.

Ventile

Datei:Ventile.jpg

Schieber

Absperrschieber.jpg

Hähne

Hähne.jpg

Klappen

Klappen haben allg. kurze Baulängen, jedoch ist bei zusätzlicher Installation von Armaturen (Rückschlagklappen, Kompensatoren usw.) auf genügend Freiraum zur Klappenöffnung zu achten. Datei:Klappen.jpg

Auswahl der richtigen Armatur

Auswahl der Armatur.jpg

Fördern von Fluiden

Normpumpen
Zur Förderung flüssiger Medien werden

meist Kreiselpumpen eingesetzt.

Inlinepumpen
Text 2

Pumpen sollten druckorientiert eingeplant werden, d.h. die erforderliche Druckerhöhung wird aus dem gesamten Δp (druckseitig) ermittelt: a) vom Pumpendruckstutzen bis zur Systemgrenze (offenes System) b) vom Pumpendruckstutzen bis zum Pumpensaugstutzen (geschlossenes System) Am Pumpensaugstutzen muss ein Mindestdruck vorliegen, sonst entsteht Kavitation Kreisel.jpg Pumpenlaufrad mit Kavitationsschäden Kavitation = Dampfbildung bei Unterschreitung des Dampfdruckes mit anschließender Implosion der Dampfblasen durch Druckerhöhung im System.

Kräfte

Dimensionierung

Auslegung Nenndruck und Nennweite

Es ist der wirtschaftlichste Rohrdurchmesser zu wählen: 1. geringer Strömungswiderstand 2. geringe Investition

Strömungsgeschwindigkeiten für Flüssigkeiten im Rohr ca. 1-4 m/s Rohrzusammenstellung nach: Nennweite DN Nenndruck PN Mit der Kenngröße der Nennweite DN lassen sich unterschiedliche Rohrteile und Flansche zu einem passenden einheitlichen Ganzen zusammenfassen. Zugehörige Druckstufen lassen sich mit der Kenngröße Nenndruck PN ermitteln. Achtung: die Druckfestigkeit innerhalb einer Nenndruckstufe nimmt mit steigender Produkttemperatur ab. PN-Wärme.jpg Hinweis: Kunststoffrohre sind nicht über Nennweiten zusammenfassbar, sondern über die jeweiligen Außendurchmesser ! PN Kunststoff.jpg Bei Kunststoffrohren ändern sich die inneren Durchmesser abhängig von der Druckfestigkeit deutlicher als bei Stahlrohren. Die hydraulischen Auswirkungen auf das System sind zu beachten. Die temperaturabhängige Festigkeit ist besonders zu beachten Kunststoffbauteile werden meist miteinander verklebt (siehe auch Klebverbindungen) und/oder verschraubt. Die Herstellerangaben sind unbedingt zu befolgen, um Undichtigkeiten und verminderte Druckfestigkeiten zu verhindern. Kunstoffrohre und Stahlrohre können mittels Flansche verbunden werden. ACHTUNG: Kunststoffflansche entsprechen nicht der Stahlrohrnorm, die entsprechenden Herstellervorgaben sind zu beachten. Die Produktverträglichkeit der Kunststoffrohre ist zu beachten.

Sicherheit Belastbarkeit

Verschleiß

Werkstoff

Beispiel einer Rohrvernetzung am Beispiel der Fernwärme Hamburg

Durch ein 770 Kilometer langes Rohrleitungsnetz gelangt die Wärme zu den 9.800 Übergabestationen in den Gebäuden der Kunden. So lieferte Vattenfall im Jahr 2004 vier Milliarden Kilowattstunden Heizwärme. Rund 400.000 Wohneinheiten in Hamburg werden von uns mit Wärme versorgt – sicher, sauber, komfortabel.

Das Fernwärmenetz.jpg Versorgungsgebiet.jpg Tunnel Moorburg.jpg Fernwärmenetz im Überblick: http://www.vattenfall.de/www/vf/vf_de/204178priva/222253wxrme/222283ansch/222313netzk/index.jsp?WT.ac=content

Berechnungsgrundlagen

Vpunkt.gif = V / t

Datei:Berechnungsgrundlagen.jpg

Auslegungskriterien

Datei:Auslegungskriterien.jpg

Kontrollfragen

18.1

Welche Rohrarten werden im Rohrleitungsbau eingesetzt? Zu jeder Rohrart sind zwei für den Einsatz wichtige Eigenschaften und ein typisches Anwendungsbeispiel zu nennen.

18.2

Welche grundsätzlichen Möglichkeiten gibt es, Stahlrohre unlösbar, lösbar bzw. zu funktionsfähigen Leitungen zu verbinden.

18.3

Bei Rohrleitungen gibt es das Problem der Längenänderungen. Wodurch werden diese Längenänderungen verursacht? Welche konstruktiven Möglichkeiten bestehen zur Kompensation dieser Längenänderungen? Was versteht man unter -natürlichem- Dehnungsausgleich?

18.4

Nach DIN 3211 ist eine Armatur ein Rohrleitungsteil, das in Systemen aus Rohrleitungen, Behältern, Apparaten und Maschinen die Funktion des Schaltens und Stellens ausübt. Welche 4 Grundbauarten von Armaturen gibt es?

18.5 Welche Gesichtspunkte sind bei der Planung von Rohrleitungen zu beachten?

18.6 Von welchen Einflussgrößen hängt der Druckverlust in Rohrleitungen ab?

18.7 Welche konstruktiven Möglichkeiten stehen zur Verminderung oder Vermeidung von Druckstößen zur Verfügung?

Zu den Lösungen

Hersteller, Lieferanten

Richtlinien, Normung

Die EU-Druckgeräterichtlinie und die zugehörigen deutschen Vorschriften sind zu beachten. In einer technischen Dokumentation sind die Ergebnisse festzuhalten. Die Dokumentation beinhaltet die Anlagenbeschreibung mit Angaben zur Festigkeitsauslegung, einen Rohr- und Instrumentierungsplan (P&I) und einen Rohrverlegeplan mit detaillierten Angaben. Isometrien können unterstützend eingesetzt werden. http://www.eu.int/comm/enterprise/pressure_equipment/ped/directive/directive_de.html http://www.druckgeraete-online.de/pdf/ped_leitlinien(muster).pdf Toleranzen Kosten

--Danny Ribens 10:09, 5. Nov 2005 (CET)