Eriochromschwarz T: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Da Erio-T-Lösungen relativ unbeständig sind, ist die sog. ''Indikatorverreibung'' laborüblich, d. h. 1 g Erio T werden mit 100 g NaCl durchmischt und bei der Titration hiervon eine Spatelspitze, also etwa 0,2 g pro 100 mL Probelösung hinzugegeben. | ||
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+ | : Prof. Dr. Heinrich Lang, TU Chemnitz: [http://homepages.tu-darmstadt.de/~busch_h/studium/files/ac/Analyt-Praktikum-TU-Chemnitz.pdf Skript Analytisches Praktikum, Quantitative Analysen]<br />Die nachfolgend gelisteten Analysen entsprechen den Seitenzahlen im Skript:<br />S. 14: Bestimmung von Magnesium / Zink / Cadmium mit Komplexon III gegen [[Eriochromschwarz T]]<br />S. 17: Bestimmung der Wasserhärte | ||
+ | : [http://www.imn.htwk-leipzig.de/~pfestorf/praktikum/prak4ME071003.pdf FH Leipzig: Komplexometrische Bestimmung von Ca<sup>2+</sup> mit Eriochromschwarz als Indikator] | ||
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+ | [[Kategorie:Chemie]] | ||
+ | [[Kategorie:Chemikalien]] | ||
+ | [[Kategorie:Reagenzien]] |
Aktuelle Version vom 19. Januar 2018, 16:12 Uhr
Eriochromschwarz T | ||
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vernetzte Artikel | ||
Komplexometrische Titration | quantitative Analyse |
Inhaltsverzeichnis
Chemische Eigenschaften
Im mittleren pH-Bereich (pH 6,3 pH - 9,5) ist die wässrige Lösung grünblau, unterhalb und oberhalb rot gefärbt.
Eriochromschwarz T (Erio T, E. T, Chromschwarz, C.I. 14645) ist ein metallochromer Indikator, d. h. Erio T bildet im Bereich um pH 10 mit vielen Metallionen rote Komplexe. Bei Ca, Mg u. Zn kann der Ligand E. T durch Zugabe eines stärkeren Komplexbildners wie EDTA wieder verdrängt werden. Da dieser Ligandentausch mit einem Farbwechsel rot-blau einhergeht, eignet sich E. T als Indikator für die komplexometrische Titration, lese vergleichend hierzu den ausführlicheren Artikel über Calconcarbonsäure. Da der Erio T-Komplex mit Ag, Al, Cu, Co, Fe, Ni stabiler ist, findet bei diesen Metallen kein Ligandentausch statt.
Dosierung
Da Erio-T-Lösungen relativ unbeständig sind, ist die sog. Indikatorverreibung laborüblich, d. h. 1 g Erio T werden mit 100 g NaCl durchmischt und bei der Titration hiervon eine Spatelspitze, also etwa 0,2 g pro 100 mL Probelösung hinzugegeben.
Um dieses Verfahren zu vereinfachen, werden alternativ auch sog. Indikator-Puffertabletten eingesetzt, die neben genau dieser Menge an Erio T noch Methylorange oder Methylrot als gelbe Kontrastfarbe im alkalischen Bereich (ergibt Umschlag von Rot über Grau nach Grün), Mg-Komplex sowie Ammoniumchlorid als Puffer enthalten. Bei ihrer Verwendung genügt der Zusatz von ca. 1 mL konz. Ammoniaklösung, um den nötigen pH-Wert von 10 - 10,5 einzustellen.
Laborpraxis: Gemeinsame Bestimmung des Calcium- und Magnesiumgehaltes in Trinkwasser (Gesamthärte)
Die Titration wird bei einem gepufferten pH-Wert von 10 durchgeführt und ist in der Vorgehensweise vergleichbar mit der Calconcarbonsäure-Methode. Die Bestimmungsgrenze der Summe aus Calcium- und Magnesium-Konzentration liegt bei etwa 0,1 mmol/L. Beschreibung siehe Linkliste.
Sicherheitshinweise
Bei der Verwendung von Eriochromschwarz T beim Experimentieren gilt:
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Auf Chemikalien-Gefäßen finden sich codierte Hinweise auf Gefährdungen und entsprechende Vorsorgemaßnahmen beim Umgang mit dieser Chemikalie. Diese sogenannten H- & P-Sätze hängen gemeinsam mit den Arbeitsregeln für Schülerexperimente als Betriebsanweisung im Chemieraum aus und müssen in jedem Fall beachtet werden! |
Weblinks
- Eriochromschwarz T als Google-Suchbegriff
- Eriochromschwarz T in der Wikipedia
- Eriochromschwarz T hier in bs-wiki.de mit Google
- Eriochromschwarz T als Youtube-Video
- Sicherheitsdatenblatt und Produktseite von Eriochromschwarz T unseres Lieferanten Carl Roth für Verreibung von Eriochromschwarz T mit NaCl 1:100
- Sicherheitsdatenblatt für Eriochromschwarz T unseres Lieferanten Bernd Kraft GmbH in Indikatorpuffertabletten für die Bestimmung der Wasserhärte mit EDTA
- Versuchsanleitungen:
- Prof. Dr. Heinrich Lang, TU Chemnitz: Skript Analytisches Praktikum, Quantitative Analysen
Die nachfolgend gelisteten Analysen entsprechen den Seitenzahlen im Skript:
S. 14: Bestimmung von Magnesium / Zink / Cadmium mit Komplexon III gegen Eriochromschwarz T
S. 17: Bestimmung der Wasserhärte - FH Leipzig: Komplexometrische Bestimmung von Ca2+ mit Eriochromschwarz als Indikator