Anschleifen von Spiralbohrern: Unterschied zwischen den Versionen
(Der Seiteninhalt wurde durch einen anderen Text ersetzt: 'Carsten Behr') |
Dg (Diskussion | Beiträge) |
||
(60 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
− | Carsten Behr | + | '''Carsten Behr''' |
+ | __TOC__ | ||
+ | |||
+ | |||
+ | == <u>'''Der Spiralbohrer'''</u> == | ||
+ | |||
+ | Spiralbohrer (auch Wendelbohrer genannt) haben eine kegelförmige Schneide, der Spitzenwinkel hat normalerweise 120° oder 135° für Hartmetalle. Weil man mit diesem Bohrer fast alle Metalle bohren kann, nennt man ihn auch Metallbohrer. Aber mit diesem Bohrer lassen sich auch z.B. Kunststoff und Holz bohren. | ||
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | === <u>Unterschiede</u> === | ||
+ | [[Bild:Das Bild.jpg]] | ||
+ | Spiralbohrer sind nicht sehr verschieden nur die Spitzenwinkel und Spiralwinkel ändern sich. | ||
+ | |||
+ | Bohrer Typ W: Ist nur für weiche Metalle und hat einen Spitzenwinkel von 120° und einen Spiralwinkel von 27-45°. | ||
+ | Bohrer Typ H: Ist für Hartmetalle und hat einen Spitzenwinkel von 135° und Spiralwinkel von 10-19°. | ||
+ | Bohrer Typ N: Ist für normalharte Metalle und hat einen Spitzenwinkel von 120° und einen Spiralwinkel von 19-40°. | ||
+ | |||
+ | ===<u>Sonderanschliffe für Spiralbohrer<br /></u>=== | ||
+ | |||
+ | [[Bild:Das.gif]] | ||
+ | |||
+ | == <u>'''Das Anschleifen von Spiralbohrern'''</u> == | ||
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | Bevor man einen Bohrer anschleift macht man ihn immer etwas stumpf, sodass die Spitze platt geschliffen ist. Beim Anschleifen muss man darauf achten, dass man zuerst einmal den Anschleifwinkel einhält. Wenn man einen Wendelbohrer (oder auch Spiralbohrer genannt) anschleift, beträgt der Spitzenwinkel 120°. Die Querschneide sollte 55° zu den Hauptschneiden haben. Nun hält man den Bohrer gerade an den Schleifstein und schleift ihn platt. Als nächstes hält man den Bohrerschaft in waagerechter Stellung gegen den Schleifstein. Nun einfach den Bohrerschaft nach unten bewegen und dabei ganz leicht nach vorne gegen den Schleifstein schieben. Beim Anschleifen muss man sehr darauf achten dass der Bohrer nicht heiß wird, sollte er warm oder sogar heiß werden muss er gekühlt werden. Ist ein Bohrer mal angelaufen beim Schleifen dann kann dieser Bohrer weggeschmissen werden! Nach dem schleifen müssen beide Hauptschneiden den gleichen Spitzenwinkel haben. Außerdem soll die Freifläche hinter der Hauptschneide so sein, dass die Schneide überhaupt richtig schneiden kann. Von der Seite, sieht man deutlich, wie die Freifläche nach hinten abfällt, damit die Hauptschneide der höchste Punkt ist. Mit dem Auge kann man nicht genau erkennen ob der Bohrer gut bohrt, dies merkt man nur beim Bohren. | ||
+ | |||
+ | |||
+ | [[Bild:Wendelbohrer.gif]] | ||
+ | |||
+ | == <u>'''Kühlmittel'''</u> == | ||
+ | |||
+ | Kühlmittel sollen die Reibung zwischen Werkstück und Bohrer verringern. Außerdem spült das Kühlmittel Späne, Schmant und Bohrschlamm raus. Durch das spülen wird die entstehende Wärme auch noch besser abgeleitet. Beim Stahl Bohren wird meistens Schneidöl benutzt. Für fast jeden Werkstoff gibt es auch ein eigenes Kühlmittel sodass der Bohrer länger scharf bleibt und seltener angeschliffen werden muss. | ||
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | [[Bild:Bohrer.gif]] | ||
+ | |||
+ | == '''Senken''' == | ||
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | Das Senken ist auch ein Bohrverfahren und hauptsächlich wird zum Entgraten genutzt. Außerdem kann man damit auch Kegelförmige und Zylinderförmige Absätze bohren. | ||
+ | |||
+ | Dies macht man damit, man die Schraubenköpfe, Muttern oder Niete in der Senkung bündig mit der Werkstückoberfläche aufliegen lassen kann. Zum Gewinde schneiden senkt man Bohrungen auch an. | ||
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | === <u>Senkwerkzeuge</u> === | ||
+ | |||
+ | <u>Kegelsenker</u> haben eine Schneidspitze die einem Kegel ähnelt, der Spitzenwinkel ist üblicherweise 60 Grad (zum Entgraten) oder 90 Grad (für Senkkopfschrauben). Eher selten sind Kegelsenker mit 75° Spitzenwinkel (eignen sich für Nietkopfsenkungen) und mit 120° (eignen sich für Blechnietsenkungen). Normalerweiser ist der Durchmesser des Senkkopfes größer als der Schaftdurchmesser. Um eine Laufruhe beim Senken zu erreichen, ist die Schneidenanzahl üblicherweise ungerade (3 oder 5 Schneiden). | ||
+ | |||
+ | [[Bild:L6150.gif]] | ||
+ | |||
+ | <u>Flachsenker</u>, auch Plansenker genannt, haben eine gerade Schneide und erzeugen eine flache Senkung (180 Grad). Sie können zwei, drei oder vier Schneiden haben. | ||
+ | Zapfensenker stellen eine Erweiterung der oben genannten Senker dar. Ein Zapfen (mit Einführfase) in der rotationssymetrischen Achse führt das Werkzeug in der Bohrung und ermöglicht ein genaues Arbeiten. Zapfensenker werden verwendet, um Senkungen für Schrauben mit zylinderförmigen Köpfen (z. B. Innensechskantschrauben) herzustellen. | ||
+ | |||
+ | [[Bild:Flachsenker.jpg]] | ||
+ | |||
+ | <u>Spiralsenker</u> sind Spiralbohrer mit drei oder vier Schneiden. Mit ihnen werden vorgefertigte Löcher aufgebohrt. Sie gehören nicht zur Gruppe der Senker. | ||
+ | Der Spiralsenker hat den Zweck, bereits vorgebohrte Löcher auf einen bestimmten Durchmesser zu erweitern und gleichzeitig die Lochwandungen zu glätten. Der Querschnitt des Werkzeugs ist hier quadratisch und die vier Kanten laufen in einer Spitze zusammen. | ||
+ | |||
+ | [[Bild:0428-000.jpg]] | ||
+ | |||
+ | Senker sind üblicherweise aus HSS hergestellt, es gibt aber auch Senker aus Hartmetall. |
Aktuelle Version vom 25. Juli 2015, 09:28 Uhr
Carsten Behr
Inhaltsverzeichnis
Der Spiralbohrer
Spiralbohrer (auch Wendelbohrer genannt) haben eine kegelförmige Schneide, der Spitzenwinkel hat normalerweise 120° oder 135° für Hartmetalle. Weil man mit diesem Bohrer fast alle Metalle bohren kann, nennt man ihn auch Metallbohrer. Aber mit diesem Bohrer lassen sich auch z.B. Kunststoff und Holz bohren.
Unterschiede
Spiralbohrer sind nicht sehr verschieden nur die Spitzenwinkel und Spiralwinkel ändern sich.
Bohrer Typ W: Ist nur für weiche Metalle und hat einen Spitzenwinkel von 120° und einen Spiralwinkel von 27-45°. Bohrer Typ H: Ist für Hartmetalle und hat einen Spitzenwinkel von 135° und Spiralwinkel von 10-19°. Bohrer Typ N: Ist für normalharte Metalle und hat einen Spitzenwinkel von 120° und einen Spiralwinkel von 19-40°.
Sonderanschliffe für Spiralbohrer
Das Anschleifen von Spiralbohrern
Bevor man einen Bohrer anschleift macht man ihn immer etwas stumpf, sodass die Spitze platt geschliffen ist. Beim Anschleifen muss man darauf achten, dass man zuerst einmal den Anschleifwinkel einhält. Wenn man einen Wendelbohrer (oder auch Spiralbohrer genannt) anschleift, beträgt der Spitzenwinkel 120°. Die Querschneide sollte 55° zu den Hauptschneiden haben. Nun hält man den Bohrer gerade an den Schleifstein und schleift ihn platt. Als nächstes hält man den Bohrerschaft in waagerechter Stellung gegen den Schleifstein. Nun einfach den Bohrerschaft nach unten bewegen und dabei ganz leicht nach vorne gegen den Schleifstein schieben. Beim Anschleifen muss man sehr darauf achten dass der Bohrer nicht heiß wird, sollte er warm oder sogar heiß werden muss er gekühlt werden. Ist ein Bohrer mal angelaufen beim Schleifen dann kann dieser Bohrer weggeschmissen werden! Nach dem schleifen müssen beide Hauptschneiden den gleichen Spitzenwinkel haben. Außerdem soll die Freifläche hinter der Hauptschneide so sein, dass die Schneide überhaupt richtig schneiden kann. Von der Seite, sieht man deutlich, wie die Freifläche nach hinten abfällt, damit die Hauptschneide der höchste Punkt ist. Mit dem Auge kann man nicht genau erkennen ob der Bohrer gut bohrt, dies merkt man nur beim Bohren.
Kühlmittel
Kühlmittel sollen die Reibung zwischen Werkstück und Bohrer verringern. Außerdem spült das Kühlmittel Späne, Schmant und Bohrschlamm raus. Durch das spülen wird die entstehende Wärme auch noch besser abgeleitet. Beim Stahl Bohren wird meistens Schneidöl benutzt. Für fast jeden Werkstoff gibt es auch ein eigenes Kühlmittel sodass der Bohrer länger scharf bleibt und seltener angeschliffen werden muss.
Senken
Das Senken ist auch ein Bohrverfahren und hauptsächlich wird zum Entgraten genutzt. Außerdem kann man damit auch Kegelförmige und Zylinderförmige Absätze bohren.
Dies macht man damit, man die Schraubenköpfe, Muttern oder Niete in der Senkung bündig mit der Werkstückoberfläche aufliegen lassen kann. Zum Gewinde schneiden senkt man Bohrungen auch an.
Senkwerkzeuge
Kegelsenker haben eine Schneidspitze die einem Kegel ähnelt, der Spitzenwinkel ist üblicherweise 60 Grad (zum Entgraten) oder 90 Grad (für Senkkopfschrauben). Eher selten sind Kegelsenker mit 75° Spitzenwinkel (eignen sich für Nietkopfsenkungen) und mit 120° (eignen sich für Blechnietsenkungen). Normalerweiser ist der Durchmesser des Senkkopfes größer als der Schaftdurchmesser. Um eine Laufruhe beim Senken zu erreichen, ist die Schneidenanzahl üblicherweise ungerade (3 oder 5 Schneiden).
Flachsenker, auch Plansenker genannt, haben eine gerade Schneide und erzeugen eine flache Senkung (180 Grad). Sie können zwei, drei oder vier Schneiden haben. Zapfensenker stellen eine Erweiterung der oben genannten Senker dar. Ein Zapfen (mit Einführfase) in der rotationssymetrischen Achse führt das Werkzeug in der Bohrung und ermöglicht ein genaues Arbeiten. Zapfensenker werden verwendet, um Senkungen für Schrauben mit zylinderförmigen Köpfen (z. B. Innensechskantschrauben) herzustellen.
Spiralsenker sind Spiralbohrer mit drei oder vier Schneiden. Mit ihnen werden vorgefertigte Löcher aufgebohrt. Sie gehören nicht zur Gruppe der Senker. Der Spiralsenker hat den Zweck, bereits vorgebohrte Löcher auf einen bestimmten Durchmesser zu erweitern und gleichzeitig die Lochwandungen zu glätten. Der Querschnitt des Werkzeugs ist hier quadratisch und die vier Kanten laufen in einer Spitze zusammen.
Senker sind üblicherweise aus HSS hergestellt, es gibt aber auch Senker aus Hartmetall.