Bauteile lassen sich einfach und kostengünstig mit Bolzen, Stiften oder ähnlichen Formteilen verbinden. Diese Verbindungselemente werden sowohl für lose als auch für feste Verbindungen, für Lagerungen, für Führungen, Zentrierungen, Halterungen und zum Sichern der Bauteile gegen Überlastung (z.B. Brechbolzen und [[Bolzen- und Stiftverbindungen: Sicherheits- kupplungen#Bolzengelenk|Sicherheits- kupplungen]]Sicherheits- kupplungen) verwendet.
Bei losen Verbindungen und auch zur Aufnahme von [http://de.wikipedia.org/wiki/Axialkraft Axialkräften] müssen die Bolzen bzw. die gelagerten oder verbundenen Teile häufig durch '''[[Sicherungselemente]]''', wie Splinte, Sicherungs -ringe oder Querstifte, gegen Verschieben oder Verdrehen gesichert werden.
== '''Bolzen''' ==
Bolzen werden häufig angewendet als Gelenkverbindung. Für die Bolzendurchmesser empfehlen die '''[[Normen]]''' die [http://www.maschinenbau.tu-ilmenau.de/mb/wwwkt/imk_lehrmaterialien/home/downld_ma/passungssynthese/passungssynthese_030102/html/glossar.html Toleranzklasse] [http://www.nto-online.de/Neuigkeiten/body_neuigkeiten.html h11].
Für die Bolzen wählt man meist einen härteren '''[[Werkstoff]]''' als für die Bauteile, um Fressgefahr und übermäßigen Verschleiß zu vermeiden. Normbolzen werden aus Automatenstahl hergestellt.Bolzenverbindungen mit Schwenk- bzw. langsamen Umlaufbewegungen arbeiten meist im Bereich der Festkörper-bzw. Mischreibung und sind deshalb durch Fressen bzw. übermäßigen Verschleiß (Ausschlagen) gefährdet. Betriebssichere Lösungen lassen sich durch die Wahl geeigneter Gleitpartner nach [[Bolzen- und Stiftverbindungen: TB 9-1|TB 9-1]] finden.
Weiche Bolzen können mit Spannbuchsen eingebaut werden. Bei höheren Anforderungen (extreme Temperaturen, höchste Lagerbelastungen, Korrosion u.a) ermöglicht eine dünne Gleitbeschichtung aus [http://de.wikipedia.org/wiki/Festschmierstoff Festschmierstoffe] oft eine wartungsfreie Lebensdauer -schmierung. Soll eine Schmierung der Lauffläche mittels [http://de.wikipedia.org/wiki/Schmiernippel Schmiernippel] durch den Bolzen hindurch erfolgen, dann sind Schmierlöcher nach DIN 1442 vorzusehen.
[[Bild:Bolzenformen.jpg|500px]]
Quelle RM Kapitel 9
'''a) Bolzen ohne Kopf, b) Bolzen ohne Kopf und mit Splintlöchern, c) Bolzen mit Kopf und mit Splintloch (Form A ohne Splintloch), d) Bolzen mit Kopf und mit Gewindezapfen'''
=== '''Einsatz :''' ===
* Sehr einfache und kostengünstige Verbindung
== Funktion und Wirkung ==* Sowohl für lose als auch feste Verbindungen
Bauteile lassen sich einfach und kostengünstig mit Bolzen, Stiften oder ähnlichen Formteilen verbinden.Diese Verbindungselemente werden sowohl für lose als auch für feste Verbindungen, für Lagerungen, für Führungen, Zentrierungen, Halterungen und zum Sichern der Bauteile gegen Überlastung (z.B. Brechbolzen und Sicherheits- kupplungen) verwendet.Bei losen Verbindungen und auch zur Aufnahme von Axialkräften müssen die Bolzen bzw. die gelagerten oder verbundenen Teile häufig durch Sicherungselemente, wie Splinte, Sicherungs -ringe oder Querstifte, gegen Verschieben oder Verdrehen gesichert werden.== '''Bolzen''' ==* Verdrehsicherung Nabe/[[Welle]]
Häufig angewendet als Gelenkverbindung,Für die Bolzendurchmesser empfehlen die Normen die Toleranzklasse h11,Meist wählt man einen härteren Werkstoff als * Halterung für die Bauteile, Normbolzen werden aus Automatenstahl hergestellt,Verschleiß (Ausschlagen) gefährdet, Wahl geeigneter Gleitpartner nach TB 9-1 finden,Weiche Bolzen können mit Spannbuchsen eingebaut werden, Eine dünne Gleitbeschichtung aus Festschmierstoffen ermöglicht oft eine wartungsfreie Lebensdauer -schmierung oder man setzt Schmiernippel.[[Bild:04112005 01247646.png]] === '''Einsatz :''' ===Feder
* Sehr einfache und billige VerbindungLagegenaue Fixierung von Bauteilen
* Sowohl für lose als auch feste Verbindungen
* Verdrehsicherung Nabe/Welle
* Halterung für Feder
* Lagegenaue Fixierung von Bauteilen
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[[=== <u>Anwendungsbeispiele für Bolzenverbindungen</u> ===<gallery>Bild:Ke2-04112005 01311050Bolzen in Kranbau.png]] Bild:Kranbau.jpgBild:Kranbau1.pngBild:Maschinenteile.pngBild:Kolbenbolzen.pngBild:Bolzen mit Sicherung.pngBild:Gelenkverbindung.jpgBild:Gelenkverbindung2.jpg</gallery>
Quelle RM und video.tu-clausthal.de
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== '''Stifte''' ==
Stifte Stiftverbindungen werden mit Übermaß hergestellt, in dem in eine durch alle zu verbindenden Teile gehende Aufnahmebohrung ein Stift mit [http://de.wikipedia.org/wiki/Passung Übermaß] eingedrückt,wird. Die entstehende Verbindung ist form- und kraftschlüssig,. Stifte dienen zur Sicherung der Lage (Fixierung, Zentrierung),von Bauteilen,Zur scherfeste zur scherfesten Verbindungvon Maschinenteilen, zur Halterung von Federn oder "fliegenden" Lagerung von Maschinenteilen,zur Lagerung Sicherung von Bolzen und Muttern und zur Sicherung Wegbegrenzung von Maschinenteilen,(Anschlagstifte). Bestimmend für den Einsatz der verschiedenen Stiftformen sind die verlangte Fixiergenauigkeit, Herstellkosten für die Aufnahmebohrung(Passarbeit), die Sitzfestigkeit, die Lösbarkeit und die verlangte [http://www.chemgapedia.de/vsengine/popup/vsc/de/glossar/s/sc/scherkraft.glos.html Scherkraft,]. Stifte sollen härter aus einem härteren Werkstoff als die zu verbindenden Bauteile sein.
* Sicherung von Bolzen und Muttern
* Wegbegrenzung von Maschinenteilen (Anschlagstifte)
<u><span style="color: red">'''Nach der Form wird grundsätzlich unterschieden zwischen:''' </span>:</u>
* '''Kegelstift''' * '''Zylinderstift''' * '''Kerbstifte und Kerbnägel''' * '''Spannstift (Spannhülsen)''' * '''Spannbuchsen''' <u>'''<span style="color: red">Alle Stiftarten gibt es in verschiedenen Ausführungen</span>.'''</u> {{Sprungmarke Allgemeines}}
* Zylinderstift
* Kerbstift
* Spannstift und Spannbuchsen
'''Alle Stiftarten gibt es in verschiedenen Ausführungen.'''
== '''Zylinderstifte,Spannstifte und = Kegelstifte''' ===
[[Bild:Ke2-04112005 00256083.png]]
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Kegelstifte können die bei häufigem Ausbau auftretende Abnutzung bzw. Lochaufweitung ausgleichen und stellen deshalb immer wieder die genaue Lage der Teile zueinander her. Sie werden überwiegend als Passstifte, aber auch als Verbindungsstifte z.B. als Querstifte bei [http://www.maedler.de/de/Catalog/P/1643/1625/862.aspx Stellringen] und Wellengelenken, verwendet. Da die Aufnahmebohrung kegelig aufgerieben und der Stift eingepasst werden muss, ist ihre Anwendung kostspielig. Kegelstifte lassen sich leicht lösen, sind aber nicht rüttelfest. Kann der Kegelstift nicht herausgeschlagen werden wie z.B. bei Grundlöchern, so sind Kegelstifte mit Gewindezapfen nach '''[[DIN]]'''Zylinderstifte und Spannstifte EN 28737 bzw. mit Innengewinde '''[[DIN]]''' EN 28736 zu verwenden, die mittels einer Mutter bzw. [[Schraubenverbindungen|Schraube]] gelöst werden können. [[Bild:Kegelstifte, ungehärtet.jpg|400px]]Quelle RM Kapitel 9 '''a) für durchgehende Löcher, b) mit Gewindezapfen (für Grundlöcher), c) mit Innengewinde (für Grundlöcher)'' ' === Zylinderstifte ===
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a) Zylinderstift Form A mit m6;
bZylinderstifte aus ungehärtetem Stahl und austenitischem Stahl nach '''[[DIN]]''' EN [[ISO]] 2338 werden in den [http://www.nto-online.de/Neuigkeiten/body_neuigkeiten.html Toleranzklassen] m6 und h8 gefertigt. Ihre anwendung entspricht den Kegelstiften. Das erforderliche Aufreiben der Bohrung macht ihre Anwendung kostspielig. Sie sind schwerer lösbar als Kegelstifte und auch nicht rüttelfest. Zum Verbinden und Fixieren von hochbeanspruchten und gehärteten Teilen an Vorrichtungen und Werkzeugen kommen durchgehärtete (Typ A) bzw. einsatzgehärtete(Typ B) Zylinderstifte nach '''[[DIN]]''' EN [[ISO]] 8734 mit der Toleranzklasse m6 in Frage. Kann der Zylinderstift Form nicht herausgeschlagen werden, wie z.B . bei Grundlöchern, so sind Zylinderstifte mit h8;Innengewinde nach '''[[DIN]]''' EN [[ISO]] 8733 und nach '''[[DIN]]''' EN [[ISO]] 8735 ausgeführt. Durch eine leichte Abflachung oder Längsrille am Stiftmantel kann beim Eindrücken des Stiftes verdrängte Luft (Öl)entweichen. Die Stifte können unter Zuhilfenahme von Abziehschrauben "gezogen" werden.
'''a) für durchgehende Löcher, b) bis d) mit Innengewinde und Abflachung oder Längsrille zur Druckentlastung (für Grundlöcher)'''e) Lösen eines Stiftes mit Hilfe einer Abziehschschraube, f) Spiral-SpannstiftLösen eines Stiftes mit Hilfe eines von Hand geführten Schlaggewichtes''' === '''Kerbstifte und Kerbnägel''' ===
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Im Gegensatz zu den glatten Kegel- und Zylinderstiften sind Kerbstifte und Kerbnägel am Umfang mit 3 Kerbwulstpaaren versehen, die beim Einschlagen in das nur mit dem [[Anschleifen von Spiralbohrern|Spiralbohrer]] hergestelte Loch elastisch in die Kerbfurchen zurückgedrängt werden.Die dadurch gegenüber der unbeschädigt bleibenden Bohrlochwandung entstehende radiale Verspannung hält den Kerbstift (Kerbnagel) rüttelfest.Er kann mehrfach wiederverwendet werden.Die Herstellung solcher Verbindungen ist aufgrund der einfachen Arbeitsweise sehr wirtschaftlich.Kerbstifte nach '''Kegelstifte [[DIN]]''' EN ISO 8739 bis 8745 werden sowohl als Befestigungs- und Sicherungsstifte an Stelle von Kegel- und Zylinderstiften sowie auch als Lager- und Gelenkbolzen vielseitig verwendet.Mit Kerbnägeln nach '''[[DIN]]''' EN ISO 8746 und 8747 können gering beanspruchte Teile, wie Rohrschellen und Schilder, einfach und schnell befestigt werden.Um ein ein Fressen der Stifte zu verhindern, muss ihre [[Festigkeit]] größer als die der Bauteile sein. [[Bild:Kerbwulst.jpg|800px]]Quelle RM Kapitel 9 '''a) Kerbprinzip, b) Passkerbstift mit Halös nach DIN 1469, c) Zylinderkerbstift mit Einführ-Ende, d) Kegelkerbstift, '''e) Passkerbstift, f) Zylinderkerbstift mit Fase, g) Steckkerbstift, h) Knebelkerbstift, i) Halbrundkerbnagel, k)''' '''Senkkerbnagel''' === Spannstifte (Spannhülsen) ===
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a)Kegelstift geschliffen oder feingedreht;
Spannstifte werden aus gewalztem Federbandstahl gerollt. Die leichte Ausführung nach DIN EN ISO 13337 unterscheidet sich von der schweren Ausführung nach DIN EN ISO 8752 nur durch die Wanndicke (0,1 * d bzw. 0,2 * d). Die in Längsrichtung geschlitzten Hülsen haben gegenüber dem Lochdurchmesser je nach Größe ein Übermaß von 0,2 bis 0,5mm, so dass sich nach dem Eintreiben ein rüttelfester Sitz ergibt. Die Stifte lassen sich leicht austreiben und können mehrfach wieder verwendet werden. Kegelige Stiftenden erleichtern das Einführen in die Aufnahmebohrung. Spannstifte sind zur Aufnahme von Stoß- undSchlagarbeit geeignet. Sie werden ähnlich wie Kerbstifte als Pass-, Befestigungs- und Sicherungsstifte wervendet. Als Schrauben- und Bolzenhülsen werden sie dort eingesetzt, wo Scherkräfte zu übertragen sind und die Schrauben und Bolzen entlastet und klein gehalten werden sollen. Beim Einbau der Stifte ist die Lage des Schlitzes zur Kraftrichtung zu beachten.Für große Scherkräfte können aus zwei ineinandergeschobenen Stiften Verbundspannstifte gebildet werden. Beim Connex-Spannstift bewirken die versetzt angeordneten Zähne des Schlitzes eine zusätzliche Axialspannung. Spiral-Spannstifte und Connex-Spannstift weisen gegenüber Spannstiften mit offenem Schlitz folgende Vorteile auf:Erhöhte Sitzfestigkeit, gleichhoher Scherfestigkeit in jeder radialen Richtung. Sie sind unempfindlich gegen Stoß- und Schlagbeanspruchung und werden als Pass-, Verbindungs- und Gelenkstifte eingesetzt. Die Aufnahmebohrungen für alle Spannstifte können einfach mit Spiralbohrern hergestellt werden. [[Bild:Spannstifte.jpg|700px]]Quelle RM Kapitel 9 '''a) Spannstift, b)und weiche Federung (vermeiden), c) mit Gewinde zum Ausziehenharte Federung, d) Verbundspannstift, e) Spiral-Spannstift, '''f) Connex-Spannstift''' === Spannbuchsen ===
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Spannbuchsen werden aus vergütetem [http://www.banki.hu/~aat/oktatas/gepesz/anyagtudomany2/diagram/m_5026_56Si7.pdf Federbandstahl 55Si7] gerollt, wahlweise mit geradem, pfeilförmigem und schrägem Schlitz ausgeführt und als Einspannbuchsen für Bohrungen bzw. als Aufspannbuchsen für Zapfen verwendet.Sie können bei großen Lagerdrücken mit geringen Schwingbewegungen und bei nicht ausreichender Schmierung als Lager geeignet sein. Als leicht auswechselbare Verschleißteile erhöhen sie die Lebensdauer von Bauteilen, wie z.B. Bremsgestängen von Schienenfahrzeuge und Gelenken von Baumaschinen.Die aufnehmenden Bohrungen bzw. Zapfen werden in den Toleranzklassen H8 bzw. h8 ausgeführt. [[Bild:Spannbuchsen.jpg|600px]]Quelle RM Kapitel 9 '''a) Einspannbuchse ohne Aussenkung (Form E) und mit pfeilförmigem schlitz (Form P) für Lagerungen mit Umlaufbewegungen,'''b)Aufpspannbuchse mit geradem Schlitz (Form G) für Lagerungen mit Schwenkbewegungen''' === '''KerbstifteAnwendungs Beispiele für Stifte''' ===
Kerbstifte erzeugen die Vorspannung durch elastische und teilplastische Verformung der durch Einwalzen vorher aufgebrachten Kerbwulste.
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[[Bild:Ke2-04112005 0076892200960657.png]]Quelle video.tu-clausthal.de {{Sprungmarke Allgemeines}} == '''Wiederholungsfragen''' == 1-) Wie lassen sich Bauteile mit Bolzen und Stiften verbinden? 2-) Warum werden Bolzen bei losen Verbindungen gegen Verschieben oder Verdrehen gesichert? 3-) Aus welchen Werkstoff werden Bolzen hergestellt und warum wählt man einen härteren Werkstoff als für die Bauteile? 4-) Wie werden Stiftverbindungen hergestellt? 5-) Was ist bestimmend für den Einsatz der verschiedenen Stiftformen? 6-) Warum ist die Anwendung von Kegelstiften kostspielig? 7-) Wo kommen den Typ A und Typ B Zylinderstifte zum Einsatz? 8-) Was haben Kerbstifte Gegensatz zu den glatten Kegel und Zylinderstiften am Umfang? 9-) Wo werden Kerbnägel Eingesetzt? 10-) Wodurch unterscheiden sich die Leichte Ausführung und die schwere Ausführung von Spannstiften? 11-) Wo werden Spannbuchsen als leicht auswechselbare Verschleißteile eingesetzt? [[Bolzen- und Stiftverbindungen: Lösungen#Lösungen|Hier geht's zur Lösung!]] == '''Berechnungsgrundlagen für Bolzenverbindungen''' == [[Bild:Neues_Bild_(1).JPG|thumb|right|300px|Quelle RM Kapitel 9]] '''Die Bolzenverbindungen werden in Prinzip wie im Bild dargestellt, gestaltet. Die Bolzen werden dabei auf Scherung, Biegung und Flächenpressung beansprucht.''' '''<u><span style="color: red">Die Fügebedingungen des Bolzens in der Gabel und in der Stange haben einen erheblichen Einfluss auf die Größe der im Bolzen auftretenden Biegemomente.</span></u>''' === <u>Einbaufälle und Biegemomente von Bolzen (Einbaufall 1)</u> === <u>'''Einbaufall 1'''</u> <u>Der Bolzen sitzt in der Gabel und in der Stange mit einer Spielpassung.</u> [[Bild:Einbaufall 1.png|thumb|right|300px|Quelle RM Kapitel 9]] 1-) Bolzen als frei aufliegender Träger 2-) Querkraftfläche 3-) Momentenfläche [[Bild:Mbmax.png]] M<sub>bmax</sub> = maximales Biegemoment F = Nenn-Betriebskraft ''ts'' = Dicke des Stangen t<sub>G</sub> = Dicke des Gabelauges === <u>'''Einbaufall 2'''</u> === <u>Der Bolzen sitzt in der Gabel mit einer Übermaßpassung und in der Stange mit einer Spielpassung.</u> [[Bild:Einbaufall2.png|thumb|right|300px|Quelle RM Kapitel 9]] 4-) Bolzen als beidseitig eingespannter Träger 5-) Querkraftfläche im Bereich der Stange 6-) Momentenfläche im Bereich der Stange [[Bild:Mbmax2.png]] M<sub>bmax</sub> = maximales Biegemoment F = Nenn-Betriebskraft ''ts'' = Dicke des Stangen Gleichgroßes Biegemoment in den Bolzenquerschnitten A-B und C-D.
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Kerbstifte === <u>'''Einbaufall 3'''</u> === <u>Der Bolzen sitzt in der verschiedenen Bauarten Stange mit einer Übermaßpassung und in der Gabel mit einer Spielpassung.</u> [[Bild:Einbaufall 3.png|right|thumb|300px|Quelle RM Kapitel 9]] 7-) Bolzen als mittig eingespannter Träger 8-) Querkraftfläche im Bereich der Gabel 9-) Momentenfläche im Bereich der Gabel [[Bild:Mbmax3.png]] M<sub>bmax</sub> = maximales Biegemoment ''F'' = Nenn-Betriebskraft t<sub>G</sub> = Dicke des Gabelauges Größtes Biegemoment in den Einspannquerschnitten A-B . === <u>Festlegen der Bauteilabmessungen</u> ===[[Bild:Bolzen Durchmesser.png|thumb|right|400px|Quelle RM-FS Kapitel 9]] <u>'''Bolzendurchmesser (Entwurfsberechnung)'''</u> [[Bild:D.png|150px]] '''<u>Für Augen und Naben Durchmesser:</u>''' '''D = (2,5…3) * d (für Stahl und GS)''' '''D = (3…3,5) * d (für GJL und GG)''' ''d'' = Bolzendurchmesser ''K<sub>A</sub>'' = Anwendungsfaktor zur Berücksichtigung stoßartiger Belastung [[Bolzen- und Stiftverbindungen: (TB 3-5c)#Bolzengelenk|(TB 3-5c)]] ''k'' = Einspannfaktor,abhängig vom Einbaufall (siehe Bild rechts) ''Rm'' = Mindestzugfestigkeit des Bauteilwerkstoffes [[Bolzen- und Stiftverbindungen: (TB 1-1)#Bolzengelenk|(TB 1-1)]] F<sub>nenn</sub> = Nenn-Betriebskraft '''σ'''<sub>bzul</sub> = zulässige Biegespannung (Belastung abhängig siehe Bild rechts) ''ts'' = Dicke des Stangen (Formel siehe Bild rechts) t<sub>G</sub> = Dicke des Gabelauges (Formel siehe Bild rechts) <span style="color: red">Für nicht gehärtete Normbolzen und Normstifte (Nummern bedeuten NormbezeichnungenHärte 125 bis 245 HV)kann mit dem Richtwert <u>''Rm'' = 400 N/mm<sup>2</sup></u> gerechnet werden.</span>
''Rm'' = Mindestzugfestigkeit des Bauteilwerkstoffes [[Bolzen- und Stiftverbindungen: (TB 1-1)#Bolzengelenk|(TB 1-1)]]
[[Bild:Biegespannung.png]]
<span style="color: red">Für nicht gehärtete Normbolzen und Normstifte (Härte 125 bis 245 HV) kann mit dem Richtwert <u>''Rm'' = 400 N/mm<sup>2</sup></u> gerechnet werden.</span>
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=== '''<u>Schubspannung in der Nulllinie (Vollbolzen)</u>''' ===
''K''<sub>A</sub> = Anwendungsfaktor zur Berücksichtigung stoßartiger Belastung nach [[Bolzen- und Stiftverbindungen: (TB 3-5c)#Bolzengelenk|(TB 3-5c)]]
''A''<sub>S</sub> = Querschnittsfläche des Bolzens
''Rm'' = Mindestzugfestigkeit des Bauteilwerkstoffes [[Bolzen- und Stiftverbindungen: (TB 1-1)#Bolzengelenk|(TB 1-1)]]
[[Bild:Tmax.png]]
<span style="color: red">Für nicht gehärtete Normbolzen und Normstifte (Härte 125 bis 245 HV) kann mit dem Richtwert <u>''Rm'' = 400 N/mm<sup>2</sup></u> gerechnet werden.</span>
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== Berechnungsaufgabe für eine Bolzenverbindung ='''<u>Mittlere Flähenpressung</u>''' === [[Bild:Pzul.png|thumb|right|300px|Quelle RM-FS Kapitel 9]] [[Bild:Flächenpressung.png]]
[[Bolzen- und Stiftverbindungen: TB 9-1|(TB 9-1]] für gleitende Belastung)
''F''nenn = Stangenkraft
''K''<sub>A</sub> = Anwendungsfaktor zur Berücksichtigung stoßartiger Belastung nach [[Bolzen- und Stiftverbindungen: (TB 3-5c)#Bolzengelenk|(TB 3-5c)]]
''A''<sub>proj</sub> = Projektionsfläche zur Berechnung der mittleren Flächenpressung
''Rm'' = Mindestzugfestigkeit des Bauteilwerkstoffes [[Bolzen- und Stiftverbindungen: (TB 1-1)#Bolzengelenk|(TB 1-1)]]
<span style="color: red">Für nicht gehärtete Normbolzen und Normstifte (Härte 125 bis 245 HV) kann mit dem Richtwert <u>''Rm'' = 400 N/mm<sup>2</sup></u> gerechnet werden.</span>
{{Sprungmarke Allgemeines}}
== '''Berechnungsaufgabe für eine Bolzenverbindung''' ==
Nach: Rololff/Matek
Ein Bolzengelenk soll durch eine sehr stark stoßhaft auftretende Kraft F=14,5kN schwellend belastet werden.
Für Stangen- und Gabelkopf ist der Werkstoff S275JR vorgesehen. Als Bolzen soll ein ungehärteter Zylinderstift nach '''[[DIN ]]''' EN ISO 2338,Toleranzfeld h8 verwendet werden, der in der Bohrung des Stangenkopfes mit einer Spielpassung und in der Bohrung der Gabel mit einer Übermaßpassung sitzt.Im Betrieb führt der Bolzen keine Gleitbewegung in dem Stangenkopf aus.
<u>'''Gesucht''':</u>
a-) Die Hauptabmessungen des Gelenkes (''d'',''ts'',tG t<sub>G</sub> ,''D '' und ''l '' ) sind zu ermitteln. (''l''= Stiftlänge)Für den Bolzen ist dieNormbezeichnung anzugeben. [[Bolzen- und Stiftverbindungen: (TB 9-3)#Bolzengelenk|(TB 9-3)]]
b-) Das Gelenk ist auf Abscheren und auf Flächenpressung in der Gabelbohrung und in der Stangenbohrung zu prüfen.
c-) Der Bolzen ist auf Biegespannung zu prüfen.
[[Media:Bolzen_Aufgabe.pdf|Aufgabe als pdf Datei]]
[[Bolzen- und Stiftverbindungen: Lösung#Bolzengelenk|Hier geht's zur Lösung!]]
== '''Berechnungsgrundlagen für Stiftverbindungen''' ==
'''Querstiftverbindungen, die ein Drehmoment zu übertragen haben, wie z.B. Hebelnaben, werden bei größeren Kräften auf Flächenpressung und auf Abscheren nachgeprüft.'''
''K''<sub>A</sub> = Anwendungsfaktor zur Berücksichtigung stoßartiger Belastung nach [[Bolzen- und Stiftverbindungen: (TB 3-5c)#Bolzengelenk|(TB 3-5c)]]
''T''nenn = von der Verbindung zu übertragendes Nenndrehmoment
''d'' = Stiftdurchmesser
[Erfahrungsgemäß wird für den Entwurf gewählt: ''d'' = (0,2...0,3) * dw]
dw = Wellendurchmesser
''D'' = 2 * ''s'' + dw
''s'' = Dicke der Nabenwand
[Erfahrungsgemäß wird für den entwurfgewählt: ''s'' = (0,25...0,5) * dw für St- und GS-Naben, ''s'' = 0,75 * dw für GJL-(GG-)Naben]
'''Bei Steckstiftverbindungen entprechend Bild wird der Stift durch das Moment ''M'' = ''F'' * ''l'' auf Biegung und durch ''F'' als Querkraft auf Schub, der jedoch vernahlässigt werden kann, sowie auf Flächenpressung beansprucht.'''
''K''<sub>A</sub> = Anwendungsfaktor zur Berücksichtigung stoßartiger Belastung nach [[Bolzen- und Stiftverbindungen: (TB 3-5c)#Bolzengelenk|(TB 3-5c)]]
''d'' = Stiftdurchmesser
''Rm'' = Mindestzugfestigkeit des Bauteilwerkstoffes [[Bolzen- und Stiftverbindungen: (TB 1-1)#Bolzengelenk|(TB 1-1)]]
''K''<sub>A</sub> = Anwendungsfaktor zur Berücksichtigung stoßartiger Belastung nach [[Bolzen- und Stiftverbindungen: (TB 3-5c)#Bolzengelenk|(TB 3-5c)]]
''F''nenn = senkrecht zur Stiftachse wirkende Nennbiegekraft
''l'' = Hebelarm der Biegekraft
''s'' = Einstecktiefe des Stiftes
''d'' = Stiftdurchmesser
''p''<sub>zul</sub> = zulässige mittlere Flähenpressung, (Belastungsfall beachten) für Kerbstifte gelten 0,7 fache Werte [[Bolzen- und Stiftverbindungen: TB 9-1|(TB 9-1]] für gleitende Belastung)
''Rm'' = Mindestzugfestigkeit des Bauteilwerkstoffes [[Bolzen- und Stiftverbindungen: (TB 1-1)#Bolzengelenk|(TB 1-1)]]
'''Längsstiftverbindungen, die entsprechend Bild ein Drehmoment zu übertragen haben, werden auf Flächenpressung und Abscheren des Stiftes beansprucht. Da rechnerisch die mittlere Flächenpressung doppelt so groß wie die Abscherspannung ist, kann die Scherbeanspruchung in Vollstiften vernachlässigt werden, solange 2 * '''τ'''<sub>azul</sub> > ''p''<sub>zul</sub> ist, was für alle üdlichen Werkstoffpaarungen zutrifft.'''
''K''<sub>A</sub> = Anwendungsfaktor zur Berücksichtigung stoßartiger Belastung nach [[Bolzen- und Stiftverbindungen: (TB 3-5c)#Bolzengelenk|(TB 3-5c)]]
''T''nenn = von der Verbindung zu übertragendes Nenndrehmoment
''d'' = Stiftdurchmesser
[Erfahrungsgemäß wird für den Entwurf gewählt: ''d'' = (0,15...0,2) * dw]
dw = Wellendurchmesser
''l'' = tragende Stiftlänge, abhängig von der Nabenbreite, üblich ''l'' = (1...1,5) * dw
''p''<sub>zul</sub> = zulässige mittlere Flähenpressung, (Belastungsfall beachten) für Kerbstifte gelten 0,7 fache Werte [[Bolzen- und Stiftverbindungen: TB 9-1|(TB 9-1]] für gleitende Belastung)
''Rm'' = Mindestzugfestigkeit des Bauteilwerkstoffes [[Bolzen- und Stiftverbindungen: (TB 1-1)#Bolzengelenk|(TB 1-1)]]
== '''Berechnungsaufgabe für eine Stiftverbindung''' ==
Nach: Rololff/Matek
Vgl.: Beispiel 9.3 (Seite: 295 RM)
[[Bild:Schalthebel.jpg|400px]]
Die Nabe eines Schalthebels aus EN-GJL-200 soll mit einer Welle aus E295 mit dw=32mm Durchmesser durch einen Kegelkerbstift nach DIN EN ISO 8744 als Querstift verbunden werden. Am Ende des Hebels mit Länge ''l''<sub>1</sub>= 80mm ist zur Befestigung der Rückstellfeder ein Passkerbstift DIN 1469-C8x25-St (Kerbstift mit Hals und gerundeter Nut am Ende) eingesetzt, so dass bei s= 12mm, die freie Stiftlänge ''l''<sub>2</sub>= 15mm beträgt. Die größte Federkraft F=400 N greift schwellend an. Stöße treten nicht auf.
<u>'''Gesucht''':</u>
a-) Der zum Wellendurchmesser dw passende (mittlere) Durchmesser ( d ) des Querstiftes und dessen Länge '''''l''''' sind festzulegen,
wenn der Nabendurchmesser D= 2 * dw ausgeführt wird. Die Normbezeichnung des Kegelkerbstiftes ist anzugeben.
b-) Die Querstiftverbindung ist nach Flächenpressung (Nabe, Welle) und Abscheren zu prüfen.
c-) Der Passkerbstift ist zu prüfen ( auf Biegung ), für den zunächst ein Durchmesser d1= 8mm vorgesehen wird, der ggf. zu ändern ist.
d-) Die Flächenpressung für den Passkerbstift ist zu prüfen.
[[Media:Aufgabe_Stifte.pdf|Aufgabe als pdf Datei]]
[[Bolzen- und Stiftverbindungen: Lösung#Schalthebel|Hier geht's zur Lösung!]]
== Formelzeichen mit Einheiten ==
[[Bolzen- und Stiftverbindungen: Lösung#Formelzeichen|Hier geht's zur Formelzeichen!]]
[http://video.tu-clausthal.de/vorlesungen/imw/ke2-ws0506/04112005/ke2-04112005.html video.tu-clausthal.de] '''Hier findest du eine Vorlesung zum Thema Bolzen und Stiftverbindungen.'''
[http://www.fh-merseburg.de/~awageman/Bolzen_und_Stiftverbindungen.pdf Bolzen und Stiftverbindungen.pdf]