Gleitlager: Unterschied zwischen den Versionen

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== Hinweis ==
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Erklärung der benutzten Kürzel:
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Das Lehrbuch von Roloff Matek ist nur mit RM abgekürzt.
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Die Formelsammlung mit RM und in Klammern die Formelnummer z.B. RM (15-15).
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Das Tabellenbuch mit TB und dann die Tabellennummer z.B. TB (15-3).
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Alle Grafiken die nicht mit einer Quellenangabe versehen sind stammen aus denn Drei unten aufgelisteten Büchern von Roloff Matek.
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== <u>Was ist ein Gleitlager?</u> ==
  
  
== Was ist ein Gleitlager? ==
 
  
  
 
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<span style="color: Red">'''Gleitlager sind lager bei denen die Relativbewegung zweischen Welle und Lagerschale bzw. einem Zwischenmedium eine Gleitbewegung ist.'''</span>
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<span style="color: Red">'''Gleitlager sind Lager bei denen die Relativbewegung zwischen [[Welle]] und Lagerschale bzw. einem Zwischenmedium eine Gleitbewegung ist.'''</span>
 
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== <u>Allgemeines</u> ==
  
== <u>ALGEMEINES</u> ==
 
  
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=== Funktionen und Wirkungen ===
  
=== Funktion und Wirkung ===
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Man unterscheidet Gleitlager nach zwei Kriterien 1. nach <span style="color: Blue">Art der Tragkrafterzeugung</span> und 2. nach <span style="color: Blue">Anordnung der Gleitflächen</span>.
  
Man unterscheidet Gleitlager nach zwei kriterien 1. nach <span style="color: Blue">Art der Tagkraft erzeugung</span> und 2. nach <span style="color: Blue">Anordnung der Gleitflächen</span>.
 
  
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1. Nach Art der Tragkrafterzeugung unterscheidet man:
  
1.Nach Art der Tragkraft erzeugung unterscheidet man:
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* hydrodynamische Gleitlager
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** diese arbeiten nach aArt der internen Druckerzeugung, d.h. der tragende Schmierfilm wird durch die Relativbewegung zwischen Wellen und Lagerschale erzeugt.
  
  
* hydrodynamische Gleitlager
 
** diese Arbeiten nach Art der internen Druckerzeugung d.h der tragenden Schmierfilm wird durch die Relativbewegung zwischn Wellen und Lagerschale erzeugt.
 
 
* hydrostatische Gleitlager
 
* hydrostatische Gleitlager
** diese Arbeiten nach Art der externen Druck erzeugung d.h. der notwendige Schmierstoffdruck wird außeerhalb der Lagers durch eine Pumpe erzeugt.
+
** diese arbeiten nach Art der externen Druckerzeugung, d.h. der notwendige Schmierstoffdruck wird außerhalb des Lagers durch eine Pumpe erzeugt.
* Trockenlaufgleutlagern
+
 
** bei Trocklaufgleitlagern wird kein Zwischenmedium genutzt sie gleiten alleine auf Grund der werkstoffpaarung.  
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* Trockenlaufgleitlager
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** bei Trockenlaufgleitlagern wird kein Zwischenmedium genutzt, sie gleiten alleine auf Grund der Werkstoffpaarung.  
  
  
 
2. nach Anordnung der Gleitflächen unterscheidet man:
 
2. nach Anordnung der Gleitflächen unterscheidet man:
  
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* Axiallager (b)
 
* Radiallager (a)
 
* Radiallager (a)
* Axiallager (b)
 
  
[[Bild:Axallager.jpg]] [[Bild:Radialager.jpg]]
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[[Bild:Axiallager_und_Radiallager.jpg]]
  
 
=== Verwendung von Gleitlagern in der Praxis ===
 
=== Verwendung von Gleitlagern in der Praxis ===
  
  
Die Verwendung von Gleitlagern ergeben sich aus den Vorteilen die diese Bieten somit kommen wir auf den Schluss das Gleitlager speziell geeignet sind für:
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Die Verwendung von Gleitlagern ergeben sich aus den Vorteilen die diese bieten somit kommen wir auf den Schluss, dass Gleitlager speziell geeignet sind für:
  
  
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* hohe Belastungen  
 
* hohe Belastungen  
 
* für "Dauerläufer"
 
* für "Dauerläufer"
* bei geringen Platz
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* geringen Platz
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* Stöße und Erschütterungen
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* geräuscharmen Lauf
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* Lagerungen mit hoher Verschmutzungsgefahr
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* verschleißfreie Lager (Flüssigkeitsreibung oder Magnetlagerungen)
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* Günstige alternative zu Wälzlager
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* geteilte Lager
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Nachteile
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*hohes Anlaufdrehmoment
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*hoher Schmierstoffverbrauch
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*laufende Überwachung
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Diese und alle anderen einstazgebiete von Gleitlagern sind sehr stark abhängig von:
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Diese und alle anderen Einsatzgebiete von Gleitlagern sind sehr stark abhängig von:
  
  
 
* den Reibungszuständen  
 
* den Reibungszuständen  
* Hydrodynamischen oder Hydrostatischen Gleitlagern
+
* hydrodynamischen oder hydrostatischen Gleitlagern
 
* dem Schmierstoff
 
* dem Schmierstoff
* Wahl der Gleitlagerwerkstoff und dessen Paarung.
+
* der des Gleitlagerwerkstoffes und dessen Paarung
 +
* äußere Einflüsse
  
Genaueres dazu unten.
 
  
  
Was hier aber klar werden soll ist das Gleitlager nicht gleich Gleitlager für jeden Zweck sind.
+
Was hier aber klar werden soll ist, dass Gleitlager nicht gleich Gleitlager für jeden Zweck sind.
  
 
                 ''' <span style="color: Red">Eine gewissenhafte Berechnung ist nicht zu umgehen!!!</span> '''
 
                 ''' <span style="color: Red">Eine gewissenhafte Berechnung ist nicht zu umgehen!!!</span> '''
  
=== Vor- und Nachteile von Gleitlagern ===
 
  
Vorteile
 
  
*unempfindlich gegen Stöße, Erschütterungen
+
=== Was versteht man unter Reibungszustände? ===
*geräuscharmer Lauf
 
*unempfindlich gegen Verschmutzung
 
*unbegrenzte Drehzahlen
 
*kein Verschleiß (Flüssigkeitsreibung)
 
*billig
 
  
 +
Unter Reibungszuständen versteht man das Reibungsverhalten was mit dem Symbol μ bezeichnet wird.
  
Nachteile
+
1. μ hängt von der Oberflächenbeschaffenheit ab.
  
*hohes Anlaufdrehmoment
+
2. unterschieden werden:
*hoher Schmierstoffverbrauch
+
Festkörperreibung (μ sehr hoch und somit eine kurze Lebensdauer möglich; μ hat hier ca. einen wert von 0,3) und
*laufende Überwachung
+
Flüssigkeitsreibung (μ sehr klein und somit ist eine lange Lebensdauer möglich; μ erreicht einen Wert von 0,005 bis 0,001.
  
=== Was versteht man unter Reibungszustände? ===
 
  
Unter den Reibungszuständen versteht man das Reibungsverhalten was mit dem Symbol μ bezeichnet wird.
 
  
1. μ hängt von der Oberflächenbeschaffenheit ab.
+
[[Bild:Reibungszustände.jpg]]
  
2. unterschieder werden:
 
Festkörperreibung (μ sehr hoch und eine schneller Verschleiß μ hat hier ca. einen wert von 0,3 ) und
 
Flüssigkeitsreibung ( μ sehr klein und somit ist eine lange Lebensdauer möglich μ erreicht einen Wert von 0,005 bis 0,001.
 
  
 +
Flüssigkeitsreibung tritt immer dann auf wenn ein Zwischenmedium zwischen Lagerschale und Lagerwelle ist, dies kann durch hydrodynamische oder hydrostatische Schmierung erzeugt werden.
  
 +
=== Schmierstoffe / Zwischenmedien ===
  
[[Bild:Reibungszustände.jpg]]
 
  
  
 +
Schmierstoffe sorgen für ein geringeres Reibungsverhalten und somit für eine längere Lebensdauer. An zweiter Stelle sorgen sie für eine Trennung von Lagerschale und Lagerwelle.
 +
(siehe hierzu hydrodynamische und hydrostatische Schmierung)
  
  
=== Schmierstoffe / Zwischenmedien ===
 
  
 +
Kommen wir jetzt zu den Eigenschaften die ein Schmierstoff ausmacht und diese unterscheiden.
  
 +
1. [[Viskosität]] (Zähigkeit)
  
 +
2. wird die Temperatur des Schmierstoffes größer, sinkt die Viskosität (siehe RM TB 15-9)
  
Kommen wir erstmal zu den Eigenschaften die ein Schmierstoff ausmachen und sie unterscheiden.
+
3. bei steigendem Druck ''p'' (z.B. in bar), steigt die Viskosität
  
1.Viskosität (Zähigkeit)
+
[[Bild:Schmieröl1.jpg |right|]]
2.wird die Temperatur des Schmierstoffes größer sinkt die Viskosität (siehe RM TB 15-9).
 
3. bei steigendem Druck p(z.B. In bar) steigt die Viskosität
 
  
 
Als Schmierstoffe werden verwendet:
 
Als Schmierstoffe werden verwendet:
  
• Gase
+
 
 +
• Gase <sup>1</sup>
 +
 
 
• Öle
 
• Öle
 +
 
• Fette
 
• Fette
 +
 
• Wasser
 
• Wasser
 +
 
• Festschmierstoffe
 
• Festschmierstoffe
• Magnetfelder
 
  
Als Ergänzung ist noch zu sagen das Trockenlager ohne Zwischenmedien (Schmierstoffen) arbeiten und das es auch Gleitlager gibt die ohne Festkörperreibung arbeiten und auch kein Schmierstoff benötigen.(Magnetlager)
+
• Magnetfelder <sup>2</sup>
 +
 
 +
 
 +
<sup>1</sup> Gas Gleitlager finden immer größerer Beliebtheit da es keinen störenden Schmierstoff gibt.
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Sie finden Anwendung in der Pharma-, Nahrungs- und Genussmittel-Industrie aber auch in der Raumfahrttechnik und bei Turbomaschinen.
 +
 
 +
 
 +
<sup>2</sup> Magnetlager finden derzeitig Anwendung bei Werkzeug- und Turbomaschinen und in der Vakuumtechnik.
 +
Sie eignen sich vorzugsweise für
 +
 
 +
 
 +
[[Bild:Magnetlager1.jpg|right|]]
  
  
=== Wahl von Gleitlagerwerkstoffen ===
 
  
  
 +
* berührungslosen Betrieb
 +
* einstellbare Steifigkeit und Dämpfung
 +
* hohe Drehzahlen bei mittlerer Traglast
 +
* hohe Laufgenauigkeit
  
Die Auswahl der Werkstoffpaarung ist bei Gleitlagern sehr wichtig.
 
  
  
Bei Falscher wahl kommst es schnell zu Beschädigungen an welle und Lager.
 
  
  
Als <u>Wellenwerkstoff</u> wird meistens <span style="color: RED">'''''unlegierte Einsatzstahle'''''</span> verwendet und nur bei sehr großen Durchmessern <span style="color: RED">'''''Vergütungsstahl''''</span>'.
 
  
  
  
Als <u>Lagerwerkstoff</u> wir je nach einsatzgebiet ausgesucht. Dazu werden Tabellen wie die unten aufgezeigt benutzt.
 
  
Es kommen am häufigsten <span style="color: RED">'''''Nichteisenmetal Legierungen'''''</span> vor da welche wie z.B. Kohle, Graphit und mit Kupfer eine sehr gute gleit Eigenschaft haben.
 
  
 +
Als Ergänzung ist noch zu sagen das Trockenlager ohne Zwischenmedien (Schmierstoffen) arbeiten.
  
 +
=== Lagerdichtungen ===
  
 +
Damit die eben erwähnten Schmierstoffe nicht austreten benutzt man Lagerdichtungen.
 +
Ein anderer sehr wichtiger Grund für Lagerdichtungen ist, dass keine Fremdkörper in das Lager eindringen und die Funktion stören.
 +
Dies kann wie auch bei Wälzlagern schnell zur Zerstörung des Lagers führen.
 +
Es gibt berührende Dichtungen und berührungsfreie Dichtungen.
 +
Bei Gleitlagern werden oft berührungsfreie Dichtungen eingesetzt. Diese haben aber den Nachteil, dass sie eine Mindestdrehzahl brauchen um einen Schutz bieten zu können.
  
[[Bild:Lagerwerkstoffe.jpg]]
 
  
 +
<div style="text-align: center;">
 +
'''Unter diesem Link finden sie zwei sehr gute Animationen über Lagerdichtungen.'''
  
[[Bild:Tabelle_Gleitlagerwerkstoffe.jpg]]
 
  
 +
[http://www.prelon.de/animationen/index.html
 +
</div>
  
 +
=== Wahl von Gleitlagerwerkstoffen ===
  
== <u>Hydrodynamische Schmierung</u> ==
 
  
Hydrodynamische Gleitlager arbeiten nach dem Prinzip der internen Druckerzeugung, durch die Drehfrequenz (Drehzahl n) bildet sich ein tragender Schmierfilm zwischen Welle und Lager. Die Welle dreht sich nun im Mittelpunkt vom Lager.
 
  
  
=== Druckverteilung ===
+
Die Auswahl der Werkstoffpaarung ist bei Gleitlagern sehr wichtig.
 
  
*Die Druckverteilung hängt stark von Drehzahl (n) ab
 
*Allgemein ist zu sagen das ja größer die Drehzahl, je größer auch der Druck
 
*Beim Anlaufen durchläuft das Hydrodynamische Lager die Fest-, Misch- und bleibt Idealerweise in der Flüssigkeitsreibung
 
  
 +
Bei falscher Wahl kommst es schnell zu Beschädigungen an Welle und Lager.
  
Kurze beschreibung der Bilder:
 
  
Bild 1: Die Welle hat keine bewegung und liegt somit auf der Lagerschale.
+
Als <u>Wellenwerkstoff</u> werden meistens <span style="color: RED">'''''unlegierte Einsatzstähle'''''</span> verwendet und nur bei sehr großen Durchmessern <span style="color: RED">'''''Vergütungsstahl''</span>'.
  
Bild 2: Die Drehzahl der Welle ist zu klein und somit reicht der erzeugte Druck des Schmierstoffes nicht aus um sie in die mitte der Lagerschale zu drücken.
 
  
Bild 3: Die Drehzahl ist zu hoch, dieses und die Gewichtsgraft F<sub>G</sub> sorgt dafür das der Mittelpunkt der Welle nach links und nach unten gedrückt wird.
 
  
Bild 4: Die Drehzahl passt ganau auf die Gewichtskraft der Welle (Wunsch zustand).
+
Der <u>Lagerwerkstoff</u> wird je nach Einsatzgebiet ausgesucht. Dazu werden Tabellen (siehe unten) aufgezeigt.
  
 +
Es kommen am häufigsten <span style="color: RED">'''''Nichteisenmetall-Legierungen'''''</span> vor,  z.B. solche mit Kohle, Graphit und  Kupfer, da sie eine sehr gute Gleiteigenschaft haben.
  
[[Bild:Druckverteilung.jpg]]
 
  
 +
Hier sehen sie verschiedene Lagerwerkstoffe und eine kurze Beschreibung des Einsatzgebietes.
  
=== Reibungszahl ===
+
[[Bild:Lagerwerkstoffe.jpg]]
  
Mit diesen Bild will ich die Reibungszahl beim Anlaufen der Welle und beim Lauf selber mit unterschidlichen:
 
* Mittleren Drucken P<sub>L</sub>
 
* dynamischen Viskositäten η  (von Schmierstoffen)
 
in abhängigkeit von der Drehzahl n optisch zu zeigen.
 
  
 +
[[Bild:Tabelle_Gleitlagerwerkstoffe.jpg]]
  
<div style="text-align: center;">
+
=== Fragen Allgemeiner Teil ===
[[Bild:Ausklinkpunkte2.jpg]]
 
  
  
η = dynamische Viskosität
 
  
P<sub>L</sub> = mittlerer Lagerdruck
 
  
n = Drehzahl
 
</div>
 
  
 +
<div style="text-align: center;">
  
Im Bereich Stillstand und Anfahren berühren sich die Welle und die Lagerschale. Mit zunehmender Drehzahl wird der Schmierfilm tragfähig und das Gleitlager befindet sich im Übergangsbereich. In diesem Bereich herrscht Mischreibung. Nimmt die Drehfrequenz weiter zu ist der volltragende Bereich erreicht. In diesem Bereich gibt es nur noch Flüssigkeitsreibung. Ein hydrodynamisches Gleitlager kann den tragenden Schmierfilm nur aufbauen, wenn die Welle exzentrisch läuft. Bei zu hoher Drehfrequenz nähert sich die Welle dem Mittelpunkt der Lagerschale. Beim Überschreiten einer bestimmten Drehfrequenz dreht sich die Welle zentrisch in der Lagerschale, wenn das geschieht ist die interne Druckerzeugung nicht mehr möglich und der tragende Schmierfilm ist nicht mehr vorhanden. Das Lager wird dann mit hoher Wahrscheinlichkeit zerstört.
+
# Nenne die zwei Kriterien wonach man Gleitlager unterscheidet, und die Unterpunkte.
 +
# Nenne drei Vorteile von Gleitlagern.
 +
# Welche Reibungszustände gibt es?
 +
# Welchen Zweck erfüllt der Schmierstoff?
 +
# Wofür werden Lagerdichtungen eingebaut?
 +
# Bestimme aus dem Tabellenbuch (Roloff Matek) den Lagerwerkstoff für „geringe bis mäßige Belastung, ausreichende Schmierung".
 +
</div>
  
  
  
===Einfürung Rechnen===
+
<div style="text-align: center;">
 +
'''ANTWORTEN:'''
 +
[[Bild:Fragen-Algemeiner-Teil.pdf]]
 +
</div>
  
 +
== <u>Hydrodynamische Schmierung</u> ==
  
 +
Hydrodynamische Gleitlager arbeiten nach dem Prinzip der internen Druckerzeugung, durch die Drehfrequenz (Drehzahl n) bildet sich ein tragender Schmierfilm zwischen Welle und Lager. Die Welle dreht sich nun im Mittelpunkt vom Lager.
  
Hier habe ich eine sehr Übersichtliche einführung in die zu Berechnenden größen für die Hydrodynnamische Schmierung. Wonach sie die Folgende Übungs aufgabe rechnen können.
 
  
[[Bild:Hydrodynamische_Schmierung1.pdf]]
+
=== Druckverteilung ===
 +
  
 +
*Die Druckverteilung hängt stark von der Drehzahl (n) ab
 +
*Allgemein ist zu sagen das je größer die Drehzahl, desto größer auch der Druck
 +
*Beim Anlaufen durchläuft das hydrodynamische Lager die Fest-, Misch- und Flüssigkeitsreibung und bleibt idealerweise im letzteren
  
  
=== Übungs Aufgabe  ===
+
Kurze Beschreibung der Bilder:
  
Hier können sie eine Dimmensionierung von einen Radial-Gleitlager rechnerisch Prüfen und somit die Sicherheit für denn Einbau und die Verwedndung sicherstellen.
+
Bild 1: Die Welle hat keine Bewegung und liegt somit auf der Lagerschale.
  
 +
Bild 2: Die Drehzahl der Welle ist zu klein und somit reicht der erzeugte Druck des Schmierstoffes nicht aus, um sie in die Mitte der Lagerschale zu drücken.
  
Frage Zettel mit Hinweisen:
+
Bild 3: Die hohe Drehzahl und die Gewichtskraft F<sub>G</sub> sorgen dafür, dass der Mittelpunkt der Welle nach links unten gedrückt wird.
  
[[Bild:Übung-Radiallager-Fragen.jpg]]
+
Bild 4: Die Drehzahl passt genau auf die Gewichtskraft der Welle (Wunschzustand).
  
Komplette Lösung:
 
  
[[Bild:Übung-Radiallager-Fragen-Antworten.jpg]]
+
[[Bild:Druckverteilung.jpg]]
  
== <u>Hydrostatische Schmierung</u> ==
+
=== Reibungszahl ===
  
Bei hydrostatischen Gleitlager muss zuerst ein Schmierfilm zwischen Lager und Welle erzeugt werden. Dies geschied durch eine externe Pumpe. Das Zwischenmedium wird durch den Lagerspalt zugeführt. Die Pumpe drückt das Zwischenmedium über Einlasskanäle in Schmiertaschen (siehe Bild). Das Schmiermittel wird zwischen Lager und Welle gepresst und trennt diese durch einen dünnen Schmierfilm. Da wir durch denn immer vorhandenen Schmierspalt (s) nur Flüssigkeitsreibung haben, haben wir eine nahezu unbegentzte Lebensdauer.
+
Mit diesem Bild möchte ich die Reibungszahl beim Anlaufen der Welle und beim Lauf mit unterschiedlichen
 +
* mittleren Drücken P<sub>L</sub>
 +
* dynamischen [[Viskosität]]en η  (von Schmierstoffen)
 +
in Abhängigkeit von der Drehzahl n optisch zeigen.
  
  
[[Bild:Hydrostatische-schmierung1.gif]]
+
<div style="text-align: center;">
 +
[[Bild:Ausklinkpunkte2.jpg]]
  
  
 +
η = dynamische Viskosität
  
=== Einfürung Rechnen ===
+
P<sub>L</sub> = mittlerer Lagerdruck
  
Hier habe ich eine sehr Übersichtliche einführung in dei zu Berechnenden größen für die Hydrodynnamische Schmierung.
+
n = Drehzahl
 +
</div>
  
[[Bild:Hydrodynamische_Schmierung1.pdf]]
 
  
== Zwischenüberschrift ==
+
Beim Anfahren berühren sich die Welle und die Lagerschale. Mit zunehmender Drehzahl wird der Schmierfilm tragfähig und das Gleitlager befindet sich im Übergangsbereich. In diesem Zustand herrscht Mischreibung. Nimmt die Drehfrequenz weiter zu ist der volltragende Bereich erreicht. In diesem Bereich gibt es nur noch Flüssigkeitsreibung. Ein hydrodynamisches Gleitlager kann den tragenden Schmierfilm nur aufbauen, wenn die Welle exzentrisch läuft. Bei zu hoher Drehfrequenz nähert sich die Welle dem Mittelpunkt der Lagerschale. Beim Überschreiten einer bestimmten Drehfrequenz dreht sich die Welle zentrisch in der Lagerschale, wenn das geschieht ist die interne Druckerzeugung nicht mehr möglich und der tragende Schmierfilm ist nicht mehr vorhanden. Das Lager wird dann mit hoher Wahrscheinlichkeit zerstört.
  
== Quelle ==
+
===Einführung Rechnen===
[[Bild:Roloff Matek.jpg|Thumb|60px|left]][[Bild:Roloff MatekFormelsammlung-1.jpg|Thumb|60px|left]][[Bild:Europa Tabellenbuch-1.jpg|Thumb|60px|left]]
 
  
 +
Hier habe ich eine sehr übersichtliche Einführung in die zu berechnenden Größen für die hydrodynamische Schmierung. Mit dessen Hilfe können sie die folgende Übungsaufgabe rechnen.
  
# Roloff/Matek: Maschinenelemente, Lehrbuch und Tabellenbuch, [http://www.vieweg.de/index.php?sid=672ba60c106180921631e0aeb1dc7fcc| Vieweg Verlag ], 18. Aufl. 2007, ISBN 3-834-80262-X , € 36,90.
+
[[Bild:Einführung_Rechnen.pdf]]
  
 +
=== Übungsaufgabe  ===
  
 +
Hier können sie eine Dimensionierung von einem Radiallager rechnerisch Prüfen und somit die Sicherheit für den Einbau und die Verwendung sicherstellen.
 +
* [[Gleitlager: Lösung]]
  
 +
== <u>Hydrostatische Schmierung</u> ==
  
 +
Bei hydrostatischen Gleitlagern muss zuerst ein Schmierfilm zwischen Lager und Welle erzeugt werden. Dies geschieht durch eine externe Pumpe. Das Zwischenmedium wird durch den Lagerspalt zugeführt. Die Pumpe drückt das Zwischenmedium über Einlasskanäle in Schmiertaschen (siehe Bild). Das Schmiermittel wird zwischen Lager und Welle gepresst und trennt diese durch einen dünnen Schmierfilm. Da wir durch den immer vorhandenen Schmierspalt (s) nur Flüssigkeitsreibung haben, ergibt sich eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer.
  
  
# Roloff/Matek Maschinenelemente Formelsammlung,[http://www.vieweg.de/index.php?sid=672ba60c106180921631e0aeb1dc7fcc| Vieweg Verlag ], 8. Aufl. 2006. ISBN 3-834-80119-4, € 20,90.
+
[[Bild:Hydrostatische-schmierung1.gif]]
  
  
 +
=== Einsatzgebiete ===
  
 +
Hydrostatische Gleitlager werden eingestezt für:
  
 +
* verschleißfreie und reinigungsarme Lager bei niedriger Drehzahl (z.B. große Antennen, Werkzeugmaschinen)
  
 +
* verschleißfreie Präzisionslager
  
 +
* niedrige Drehzahlen wo keine hydrodynamische Schmierung entstehen kann
  
# Tabellenbuch Metall, 43. Auflage. [http://www.europa-lehrmittel.de/4dcgi/page?responsePage=/html/index2.html&0.9606717324196992| Europa Verlag ], ISBN 3-8085-1673-9, € 21,50
+
== <u>Quelle</u> ==
  
  
 +
[[Bild:Roloff Matek.jpg|Thumb|60px|left]][[Bild:Roloff MatekFormelsammlung-1.jpg|Thumb|60px|left]][[Bild:Europa Tabellenbuch-1.jpg|Thumb|60px|left]]
  
  
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# Roloff/Matek: Maschinenelemente, Lehrbuch und Tabellenbuch, [http://www.vieweg.de/index.php?sid=672ba60c106180921631e0aeb1dc7fcc| Vieweg Verlag ], 18. Aufl. 2007, ISBN 3-834-80262-X , € 36,90.
  
  
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# Roloff/Matek Maschinenelemente Formelsammlung,[http://www.vieweg.de/index.php?sid=672ba60c106180921631e0aeb1dc7fcc| Vieweg Verlag ], 8. Aufl. 2006. ISBN 3-834-80119-4, € 20,90.
  
  
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 +
# Tabellenbuch Metall, 43. Auflage. [http://www.europa-lehrmittel.de/4dcgi/page?responsePage=/html/index2.html&0.9606717324196992| Europa Verlag ], ISBN 3-8085-1673-9, € 21,50
  
  
 
--[[Benutzer:Preuß|Preuß]] 12:29, 8. Dez 2007 (CET)
 
--[[Benutzer:Preuß|Preuß]] 12:29, 8. Dez 2007 (CET)
 +
[[Kategorie:Entwicklung und Konstruktion]]

Aktuelle Version vom 28. März 2021, 11:01 Uhr

Bild2.jpg

Hinweis

Erklärung der benutzten Kürzel:

Das Lehrbuch von Roloff Matek ist nur mit RM abgekürzt.

Die Formelsammlung mit RM und in Klammern die Formelnummer z.B. RM (15-15).

Das Tabellenbuch mit TB und dann die Tabellennummer z.B. TB (15-3).

Alle Grafiken die nicht mit einer Quellenangabe versehen sind stammen aus denn Drei unten aufgelisteten Büchern von Roloff Matek.

Was ist ein Gleitlager?

Gleitlager sind Lager bei denen die Relativbewegung zwischen Welle und Lagerschale bzw. einem Zwischenmedium eine Gleitbewegung ist.

Allgemeines

Funktionen und Wirkungen

Man unterscheidet Gleitlager nach zwei Kriterien 1. nach Art der Tragkrafterzeugung und 2. nach Anordnung der Gleitflächen.


1. Nach Art der Tragkrafterzeugung unterscheidet man:


  • hydrodynamische Gleitlager
    • diese arbeiten nach aArt der internen Druckerzeugung, d.h. der tragende Schmierfilm wird durch die Relativbewegung zwischen Wellen und Lagerschale erzeugt.


  • hydrostatische Gleitlager
    • diese arbeiten nach Art der externen Druckerzeugung, d.h. der notwendige Schmierstoffdruck wird außerhalb des Lagers durch eine Pumpe erzeugt.


  • Trockenlaufgleitlager
    • bei Trockenlaufgleitlagern wird kein Zwischenmedium genutzt, sie gleiten alleine auf Grund der Werkstoffpaarung.


2. nach Anordnung der Gleitflächen unterscheidet man:

  • Axiallager (b)
  • Radiallager (a)


Axiallager und Radiallager.jpg

Verwendung von Gleitlagern in der Praxis

Die Verwendung von Gleitlagern ergeben sich aus den Vorteilen die diese bieten somit kommen wir auf den Schluss, dass Gleitlager speziell geeignet sind für:


  • hohe Drehzahlen
  • hohe Belastungen
  • für "Dauerläufer"
  • geringen Platz
  • Stöße und Erschütterungen
  • geräuscharmen Lauf
  • Lagerungen mit hoher Verschmutzungsgefahr
  • verschleißfreie Lager (Flüssigkeitsreibung oder Magnetlagerungen)
  • Günstige alternative zu Wälzlager
  • geteilte Lager


Nachteile

  • hohes Anlaufdrehmoment
  • hoher Schmierstoffverbrauch
  • laufende Überwachung



Diese und alle anderen Einsatzgebiete von Gleitlagern sind sehr stark abhängig von:


  • den Reibungszuständen
  • hydrodynamischen oder hydrostatischen Gleitlagern
  • dem Schmierstoff
  • der des Gleitlagerwerkstoffes und dessen Paarung
  • äußere Einflüsse


Was hier aber klar werden soll ist, dass Gleitlager nicht gleich Gleitlager für jeden Zweck sind.

                 Eine gewissenhafte Berechnung ist nicht zu umgehen!!! 


Was versteht man unter Reibungszustände?

Unter Reibungszuständen versteht man das Reibungsverhalten was mit dem Symbol μ bezeichnet wird.

1. μ hängt von der Oberflächenbeschaffenheit ab.

2. unterschieden werden: Festkörperreibung (μ sehr hoch und somit eine kurze Lebensdauer möglich; μ hat hier ca. einen wert von 0,3) und Flüssigkeitsreibung (μ sehr klein und somit ist eine lange Lebensdauer möglich; μ erreicht einen Wert von 0,005 bis 0,001.


Reibungszustände.jpg


Flüssigkeitsreibung tritt immer dann auf wenn ein Zwischenmedium zwischen Lagerschale und Lagerwelle ist, dies kann durch hydrodynamische oder hydrostatische Schmierung erzeugt werden.

Schmierstoffe / Zwischenmedien

Schmierstoffe sorgen für ein geringeres Reibungsverhalten und somit für eine längere Lebensdauer. An zweiter Stelle sorgen sie für eine Trennung von Lagerschale und Lagerwelle. (siehe hierzu hydrodynamische und hydrostatische Schmierung)


Kommen wir jetzt zu den Eigenschaften die ein Schmierstoff ausmacht und diese unterscheiden.

1. Viskosität (Zähigkeit)

2. wird die Temperatur des Schmierstoffes größer, sinkt die Viskosität (siehe RM TB 15-9)

3. bei steigendem Druck p (z.B. in bar), steigt die Viskosität

Schmieröl1.jpg

Als Schmierstoffe werden verwendet:


• Gase 1

• Öle

• Fette

• Wasser

• Festschmierstoffe

• Magnetfelder 2


1 Gas Gleitlager finden immer größerer Beliebtheit da es keinen störenden Schmierstoff gibt. Sie finden Anwendung in der Pharma-, Nahrungs- und Genussmittel-Industrie aber auch in der Raumfahrttechnik und bei Turbomaschinen.


2 Magnetlager finden derzeitig Anwendung bei Werkzeug- und Turbomaschinen und in der Vakuumtechnik. Sie eignen sich vorzugsweise für


Magnetlager1.jpg



  • berührungslosen Betrieb
  • einstellbare Steifigkeit und Dämpfung
  • hohe Drehzahlen bei mittlerer Traglast
  • hohe Laufgenauigkeit






Als Ergänzung ist noch zu sagen das Trockenlager ohne Zwischenmedien (Schmierstoffen) arbeiten.

Lagerdichtungen

Damit die eben erwähnten Schmierstoffe nicht austreten benutzt man Lagerdichtungen. Ein anderer sehr wichtiger Grund für Lagerdichtungen ist, dass keine Fremdkörper in das Lager eindringen und die Funktion stören. Dies kann wie auch bei Wälzlagern schnell zur Zerstörung des Lagers führen. Es gibt berührende Dichtungen und berührungsfreie Dichtungen. Bei Gleitlagern werden oft berührungsfreie Dichtungen eingesetzt. Diese haben aber den Nachteil, dass sie eine Mindestdrehzahl brauchen um einen Schutz bieten zu können.


Unter diesem Link finden sie zwei sehr gute Animationen über Lagerdichtungen.


[http://www.prelon.de/animationen/index.html

Wahl von Gleitlagerwerkstoffen

Die Auswahl der Werkstoffpaarung ist bei Gleitlagern sehr wichtig.


Bei falscher Wahl kommst es schnell zu Beschädigungen an Welle und Lager.


Als Wellenwerkstoff werden meistens unlegierte Einsatzstähle verwendet und nur bei sehr großen Durchmessern Vergütungsstahl'.


Der Lagerwerkstoff wird je nach Einsatzgebiet ausgesucht. Dazu werden Tabellen (siehe unten) aufgezeigt.

Es kommen am häufigsten Nichteisenmetall-Legierungen vor, z.B. solche mit Kohle, Graphit und Kupfer, da sie eine sehr gute Gleiteigenschaft haben.


Hier sehen sie verschiedene Lagerwerkstoffe und eine kurze Beschreibung des Einsatzgebietes.

Lagerwerkstoffe.jpg


Tabelle Gleitlagerwerkstoffe.jpg

Fragen Allgemeiner Teil

  1. Nenne die zwei Kriterien wonach man Gleitlager unterscheidet, und die Unterpunkte.
  2. Nenne drei Vorteile von Gleitlagern.
  3. Welche Reibungszustände gibt es?
  4. Welchen Zweck erfüllt der Schmierstoff?
  5. Wofür werden Lagerdichtungen eingebaut?
  6. Bestimme aus dem Tabellenbuch (Roloff Matek) den Lagerwerkstoff für „geringe bis mäßige Belastung, ausreichende Schmierung".


ANTWORTEN: Datei:Fragen-Algemeiner-Teil.pdf

Hydrodynamische Schmierung

Hydrodynamische Gleitlager arbeiten nach dem Prinzip der internen Druckerzeugung, durch die Drehfrequenz (Drehzahl n) bildet sich ein tragender Schmierfilm zwischen Welle und Lager. Die Welle dreht sich nun im Mittelpunkt vom Lager.


Druckverteilung

  • Die Druckverteilung hängt stark von der Drehzahl (n) ab
  • Allgemein ist zu sagen das je größer die Drehzahl, desto größer auch der Druck
  • Beim Anlaufen durchläuft das hydrodynamische Lager die Fest-, Misch- und Flüssigkeitsreibung und bleibt idealerweise im letzteren


Kurze Beschreibung der Bilder:

Bild 1: Die Welle hat keine Bewegung und liegt somit auf der Lagerschale.

Bild 2: Die Drehzahl der Welle ist zu klein und somit reicht der erzeugte Druck des Schmierstoffes nicht aus, um sie in die Mitte der Lagerschale zu drücken.

Bild 3: Die hohe Drehzahl und die Gewichtskraft FG sorgen dafür, dass der Mittelpunkt der Welle nach links unten gedrückt wird.

Bild 4: Die Drehzahl passt genau auf die Gewichtskraft der Welle (Wunschzustand).


Druckverteilung.jpg

Reibungszahl

Mit diesem Bild möchte ich die Reibungszahl beim Anlaufen der Welle und beim Lauf mit unterschiedlichen

  • mittleren Drücken PL
  • dynamischen Viskositäten η (von Schmierstoffen)

in Abhängigkeit von der Drehzahl n optisch zeigen.


Ausklinkpunkte2.jpg


η = dynamische Viskosität

PL = mittlerer Lagerdruck

n = Drehzahl


Beim Anfahren berühren sich die Welle und die Lagerschale. Mit zunehmender Drehzahl wird der Schmierfilm tragfähig und das Gleitlager befindet sich im Übergangsbereich. In diesem Zustand herrscht Mischreibung. Nimmt die Drehfrequenz weiter zu ist der volltragende Bereich erreicht. In diesem Bereich gibt es nur noch Flüssigkeitsreibung. Ein hydrodynamisches Gleitlager kann den tragenden Schmierfilm nur aufbauen, wenn die Welle exzentrisch läuft. Bei zu hoher Drehfrequenz nähert sich die Welle dem Mittelpunkt der Lagerschale. Beim Überschreiten einer bestimmten Drehfrequenz dreht sich die Welle zentrisch in der Lagerschale, wenn das geschieht ist die interne Druckerzeugung nicht mehr möglich und der tragende Schmierfilm ist nicht mehr vorhanden. Das Lager wird dann mit hoher Wahrscheinlichkeit zerstört.

Einführung Rechnen

Hier habe ich eine sehr übersichtliche Einführung in die zu berechnenden Größen für die hydrodynamische Schmierung. Mit dessen Hilfe können sie die folgende Übungsaufgabe rechnen.

Datei:Einführung Rechnen.pdf

Übungsaufgabe

Hier können sie eine Dimensionierung von einem Radiallager rechnerisch Prüfen und somit die Sicherheit für den Einbau und die Verwendung sicherstellen.

Hydrostatische Schmierung

Bei hydrostatischen Gleitlagern muss zuerst ein Schmierfilm zwischen Lager und Welle erzeugt werden. Dies geschieht durch eine externe Pumpe. Das Zwischenmedium wird durch den Lagerspalt zugeführt. Die Pumpe drückt das Zwischenmedium über Einlasskanäle in Schmiertaschen (siehe Bild). Das Schmiermittel wird zwischen Lager und Welle gepresst und trennt diese durch einen dünnen Schmierfilm. Da wir durch den immer vorhandenen Schmierspalt (s) nur Flüssigkeitsreibung haben, ergibt sich eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer.


Hydrostatische-schmierung1.gif


Einsatzgebiete

Hydrostatische Gleitlager werden eingestezt für:

  • verschleißfreie und reinigungsarme Lager bei niedriger Drehzahl (z.B. große Antennen, Werkzeugmaschinen)
  • verschleißfreie Präzisionslager
  • niedrige Drehzahlen wo keine hydrodynamische Schmierung entstehen kann

Quelle

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  1. Roloff/Matek: Maschinenelemente, Lehrbuch und Tabellenbuch, Vieweg Verlag , 18. Aufl. 2007, ISBN 3-834-80262-X , € 36,90.




  1. Roloff/Matek Maschinenelemente Formelsammlung,Vieweg Verlag , 8. Aufl. 2006. ISBN 3-834-80119-4, € 20,90.




  1. Tabellenbuch Metall, 43. Auflage. Europa Verlag , ISBN 3-8085-1673-9, € 21,50


--Preuß 12:29, 8. Dez 2007 (CET)