Polyamid: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Anschließend gibt man die Lösung 2 in das dritte Becherglas. | ||
+ | Nun schichtet man langsam und vorsichtig (die Lösungen dürfen sich nicht vermischen) die Lösung 1 mit einem Trichter auf Lösung 2 in das Becherglas. | ||
+ | Es bildet sich zwischen den Lösungen eine dünne Schicht, die man nun mit der Pinzette aus dem Glas ziehen kann, um den daraus entstandenen Faden um das Glasstäbchen des Schraubers zu wickeln. Nun kann man mit dem Schrauber vorsichtig weiteren Faden aus den Flüssigkeiten gewinnen. | ||
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+ | Adipinsäuredichlorid und Hexamethylendiamin werden durch die Lösemittel Hexan und Wasser gelöst und treffen an der Grenzschicht aufeinander, es kommt zu einer Polykondensationsreaktion zwischen dem Adipinsäuredichlorid und dem Hexamethylendiamin. Nun spaltet sich Chlorwasserstoff ab und es entsteht der Polyester Nylon, der verschiedene Kettenlängen aufweist. | ||
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Version vom 16. August 2014, 10:09 Uhr
Polyamid | ||
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vernetzte Artikel | ||
Kunststoffe | Thermoplaste |
Abk. PA, Nylon
Sicherheitshinweise
Bei der Verwendung von Polyamid beim Experimentieren gilt:
Auf Chemikalien-Gefäßen finden sich codierte Hinweise auf Gefährdungen und entsprechende Vorsorgemaßnahmen beim Umgang mit dieser Chemikalie. Diese sogenannten H- & P-Sätze hängen gemeinsam mit den Arbeitsregeln für Schülerexperimente als Betriebsanweisung im Chemieraum aus und müssen in jedem Fall beachtet werden! |
Experimente
- Nylondarstellung, in: Chemie? - Aber sicher!, Seite 18-17
Arbeitsblatt: Media:Kunststoffexperimente.pdf Video zum Experiment: Video zum Thema Polyamid auf Youtube Herstellung von Nylon
CHEMIKALIEN und SICHERHEITSRATSCHLÄGE
Stoff | R-&S-Sätze | |
---|---|---|
Hexamethylendiamin | R 21/22-34-37 S (1-2)-22-26-36/37/39-45 E 10 | |
Adipinsäuredichlorid | R 34 S 26-36/37/39-45 E 15-2 | |
Hexan | R 11-38-48/20-51/53-62-65-67
S (2)-16-22-24-47 E 10 |
|
Phenolphthaleinlösung | R 40 S 36-37 | |
Destilliertes Wasser | -------- | -------- |
Dieses Experiment sollte mit Schutzbrille und -handschuhen durchgeführt werden und kann, zur Schonung der Schüler, da ein ziemlich strenger Geruch entsteht, unter einem Abzug gemacht werden. Die Abfälle müssen artengemäß korrekt entsorgt werden, da sie ein Umweltrisiko darstellen können.
MATERIAL
3 Bechergläser (100ml), Kleiner Trichter, zwei Glasstäbe, Pinzette, Akku-Schrauber, Messer und Einwegspritze
DURCHFÜHRUNG
Man spannt den Glasstab in einen Akku-Schrauber und stellt diesen so neben eines der Bechergläser, dass sich der Glasstab über diesem befindet. Nun setzt man in zwei Bechergläsern folgende Lösungen an:
Füllt 50mL Hexan in das erste Becherglas und gebt z.B. mittels Einwegspritze 2 ml Adepinsäurechlorid hinzu.
Füllt nun 50mL Wasser in das zweite Becherglas und gebt Hexamethlylendamin hinzu. Das Hexamethlylendamin ist bei Raumtemperatur im Festzustand und hat eine eisähnliche Konsistenz, es muss daher normalerweise mit einem Messer leicht zerstoßen werden, um es zu benutzen.
Nun müssen noch einige Tropfen Phenolphthalein (zur späteren besseren Unterscheidung der beiden Lösungen) hinzugegeben werden
Zur besseren Lösung der Stoffe in beiden Bechergläsern, sollte man sie jeweils mit einem Rührstab vermischen
Kurz gefasst:
Lösung 1 | Lösung 2 |
---|---|
2 ml Adipinsäuredichlorid | 2 g Hexamethylendiamin |
in 50 ml Hexan | in 50 ml Wasser |
Einige Tropfen Phenolphthalein |
Anschließend gibt man die Lösung 2 in das dritte Becherglas. Nun schichtet man langsam und vorsichtig (die Lösungen dürfen sich nicht vermischen) die Lösung 1 mit einem Trichter auf Lösung 2 in das Becherglas. Es bildet sich zwischen den Lösungen eine dünne Schicht, die man nun mit der Pinzette aus dem Glas ziehen kann, um den daraus entstandenen Faden um das Glasstäbchen des Schraubers zu wickeln. Nun kann man mit dem Schrauber vorsichtig weiteren Faden aus den Flüssigkeiten gewinnen.
Auswertung
Adipinsäuredichlorid und Hexamethylendiamin werden durch die Lösemittel Hexan und Wasser gelöst und treffen an der Grenzschicht aufeinander, es kommt zu einer Polykondensationsreaktion zwischen dem Adipinsäuredichlorid und dem Hexamethylendiamin. Nun spaltet sich Chlorwasserstoff ab und es entsteht der Polyester Nylon, der verschiedene Kettenlängen aufweist.