Aufbau und Funktion eines Schubschraubtrieb-Starters: Unterschied zwischen den Versionen

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Früher wurde er Anlasser genannt, heute heißt er Starter. Er soll möglichst leicht sein und mit einer geringen Stromaufnahme den Verbrennungsmotor auf Startdrehzahl von ca. 300 1/min (bei warmem Motor) bringen. Sobald der Motor angesprungen ist, soll er auf jeden Fall mechanisch von diesem abgekoppelt werden. Beim Pkw kommt nur der Schub-Schraubtrieb-Starter vor.  
 
Früher wurde er Anlasser genannt, heute heißt er Starter. Er soll möglichst leicht sein und mit einer geringen Stromaufnahme den Verbrennungsmotor auf Startdrehzahl von ca. 300 1/min (bei warmem Motor) bringen. Sobald der Motor angesprungen ist, soll er auf jeden Fall mechanisch von diesem abgekoppelt werden. Beim Pkw kommt nur der Schub-Schraubtrieb-Starter vor.  
  
== Funktion ==
 
  
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Moderne Starter sind Elektromotoren, deren Feldwicklung durch einen Permanentmagneten (Dauermagneten) ersetzt wurde. Sie werden durch den Magnetschalter kurzzeitig über einen Zahnradtrieb mit dem Verbrennungsmotor verbunden. Wegen der hohen Drehzahl des Elektromotors und dem erforderlichen Drehmoment ist ein großes Übersetzungsverhältnis (ca. 13: 1) erforderlich. Dies wird durch ein kleines Ritzel am Anlasser und ein großes auf dem Schwungrad erreicht, die für leichteres Einspuren beide geradverzahnt sind. Durch ein Planetengetriebe auf der Ankerwelle dreht diese bei gleicher Drehmomentabgabe höher. Dadurch kann das komplette System aus Batterie, Generator und Starter um 1/3 leichter ausgelegt werden.
 
Moderne Starter sind Elektromotoren, deren Feldwicklung durch einen Permanentmagneten (Dauermagneten) ersetzt wurde. Sie werden durch den Magnetschalter kurzzeitig über einen Zahnradtrieb mit dem Verbrennungsmotor verbunden. Wegen der hohen Drehzahl des Elektromotors und dem erforderlichen Drehmoment ist ein großes Übersetzungsverhältnis (ca. 13: 1) erforderlich. Dies wird durch ein kleines Ritzel am Anlasser und ein großes auf dem Schwungrad erreicht, die für leichteres Einspuren beide geradverzahnt sind. Durch ein Planetengetriebe auf der Ankerwelle dreht diese bei gleicher Drehmomentabgabe höher. Dadurch kann das komplette System aus Batterie, Generator und Starter um 1/3 leichter ausgelegt werden.
Der Starter selbst besteht hauptsächlich aus einem Elektromotor. Durch Fortschritte bei der Entwicklung von Permanentmagneten kann man beim Pkw wegen des geringeren Drehmoments auf eine Ständerwicklung verzichten. Die Ankerwicklung wird über einen Kommutator angesteuert. Wie bei einem Gleichstrom-Elektromotor üblich hat der Anker genau halb so viele Wicklungen, wie der Kommutator Segmente hat. Dabei ist jede Wicklung an ihren Enden mit zwei einander gegenüberliegenden Segmenten verbunden. Wegen der besonderen Anforderung an das Drehmoment und an den Stromfluss ist der Querschnitt zwischen den Kohlebürsten und den Segmenten besonders breit. Bei vier Kohlebürsten (Bild 3) können zwei Wicklungen zur gleichen Zeit wirksam sein.  
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Der Starter selbst besteht hauptsächlich aus einem Elektromotor. Durch Fortschritte bei der Entwicklung von Permanentmagneten kann man beim Pkw wegen des geringeren Drehmoments auf eine Ständerwicklung verzichten. Die Ankerwicklung wird über einen Kommutator angesteuert.
  
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Wie bei einem Gleichstrom-Elektromotor üblich hat der Anker genau halb so viele Wicklungen, wie der Kommutator Segmente hat. Dabei ist jede Wicklung an ihren Enden mit zwei einander gegenüberliegenden Segmenten verbunden. Wegen der besonderen Anforderung an das Drehmoment und an den Stromfluss ist der Querschnitt zwischen den Kohlebürsten und den Segmenten besonders breit. Bei vier Kohlebürsten (Bild 3) können zwei Wicklungen zur gleichen Zeit wirksam sein.
 
Der Elektromotor kann weit über 100 A Strom aufnehmen. Er hat keine Kühlrippen und darf nur für kurze Zeit betrieben werden.  
 
Der Elektromotor kann weit über 100 A Strom aufnehmen. Er hat keine Kühlrippen und darf nur für kurze Zeit betrieben werden.  
  
 
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http://www.motorrad-suedamerika.de/motorrad_images_tipps/anlasser.jpg Einzelteile/Anlasser
 
 
 
 
'''Schub-Schraubtrieb-Starter'''
 
Beim Einspuren bewegt sich der mit dem Ritzel über einen Rollenfreilauf gekuppelte Mitnehmer auf dem Steilgewinde der Ankerwelle.
 
 
 
Der Mitnehmer wird federnd durch den vom Magnetschalter bewegten Einrückhebel
 
 
 
 
 
 
 
http://www.motorrad-suedamerika.de/motorrad_images_tipps/anlasser.jpg Einzelteile/Anlasser
 
 
# Befestigungs-Schraube Magnetschalter  
 
# Befestigungs-Schraube Magnetschalter  
 
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Beim Einspuren bewegt sich der mit dem Ritzel über einen Rollenfreilauf gekuppelte Mitnehmer auf dem Steilgewinde der Ankerwelle.
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Der Mitnehmer wird federnd durch den vom Magnetschalter bewegten Einrückhebel
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Version vom 2. Februar 2006, 13:04 Uhr

--Björge K.

Aufgabe

Früher wurde er Anlasser genannt, heute heißt er Starter. Er soll möglichst leicht sein und mit einer geringen Stromaufnahme den Verbrennungsmotor auf Startdrehzahl von ca. 300 1/min (bei warmem Motor) bringen. Sobald der Motor angesprungen ist, soll er auf jeden Fall mechanisch von diesem abgekoppelt werden. Beim Pkw kommt nur der Schub-Schraubtrieb-Starter vor.


Aufbau

Moderne Starter sind Elektromotoren, deren Feldwicklung durch einen Permanentmagneten (Dauermagneten) ersetzt wurde. Sie werden durch den Magnetschalter kurzzeitig über einen Zahnradtrieb mit dem Verbrennungsmotor verbunden. Wegen der hohen Drehzahl des Elektromotors und dem erforderlichen Drehmoment ist ein großes Übersetzungsverhältnis (ca. 13: 1) erforderlich. Dies wird durch ein kleines Ritzel am Anlasser und ein großes auf dem Schwungrad erreicht, die für leichteres Einspuren beide geradverzahnt sind. Durch ein Planetengetriebe auf der Ankerwelle dreht diese bei gleicher Drehmomentabgabe höher. Dadurch kann das komplette System aus Batterie, Generator und Starter um 1/3 leichter ausgelegt werden. Der Starter selbst besteht hauptsächlich aus einem Elektromotor. Durch Fortschritte bei der Entwicklung von Permanentmagneten kann man beim Pkw wegen des geringeren Drehmoments auf eine Ständerwicklung verzichten. Die Ankerwicklung wird über einen Kommutator angesteuert.


Funktion

Wie bei einem Gleichstrom-Elektromotor üblich hat der Anker genau halb so viele Wicklungen, wie der Kommutator Segmente hat. Dabei ist jede Wicklung an ihren Enden mit zwei einander gegenüberliegenden Segmenten verbunden. Wegen der besonderen Anforderung an das Drehmoment und an den Stromfluss ist der Querschnitt zwischen den Kohlebürsten und den Segmenten besonders breit. Bei vier Kohlebürsten (Bild 3) können zwei Wicklungen zur gleichen Zeit wirksam sein. Der Elektromotor kann weit über 100 A Strom aufnehmen. Er hat keine Kühlrippen und darf nur für kurze Zeit betrieben werden.

anlasser.jpg Einzelteile/Anlasser

  1. Befestigungs-Schraube Magnetschalter
  2. Ausrückhebel
  3. Magnetschalter-Kolben
  4. Feder
  5. Gehäuseplatte
  6. Magnetschalter
  7. Leitung
  8. Gewindestift
  9. Zwei Befestigungsmuttern (Kupfer)
  10. Hinterer Gehäusedeckel
  11. Kohle-Federn
  12. Befestigungs-Schrauben Magnetschalter
  13. Kohlebürsten
  14. Kohlebürste mit kurzer Leitung
  15. Kohlebürstenhalter
  16. Untersetzungsgetriebe
  17. Anlasserdeckel
  18. Drei Befestigungs-Schrauben



Schub-Schraubtrieb-Starter Beim Einspuren bewegt sich der mit dem Ritzel über einen Rollenfreilauf gekuppelte Mitnehmer auf dem Steilgewinde der Ankerwelle.

Der Mitnehmer wird federnd durch den vom Magnetschalter bewegten Einrückhebel



startermotor.jpg



Fragen:

1. Wieso darf ein Starter nur für kurze zeit betrieben werden?

2. Wie groß ist das Übersetzungsverhältnis zwischen Elektromotor und Ritzel?

3. Auf welche Drehzahl soll der Starter einen warmen Motor in etwa bringen?

Aufbau und Funktion eines Schubschraubtrieb-Starters Antworten


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