Airbag: Unterschied zwischen den Versionen
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== Funktion des Airbags == | == Funktion des Airbags == |
Version vom 27. Mai 2010, 09:13 Uhr
Der Airbag ist eine Einrichtung zur Steigerung der passiven Sicherheit im Kfz.
Inhaltsverzeichnis
Sicherheitsvorschriften
Es gibt viele Vorschriften und eine Menge Richtlinien, dazu zählt zum Beispiel, dass man einen extra "Airbagschein" machen muss, um am Fahrzeug den Airbag zu demontieren oder einen Gurtstraffer zu ersetzen!
Arbeiten an der Anlage nur durch vorgeschultes Personal.
Bei Arbeiten an der Anlage grundsätzlich Batterie abklemmen.
Die besonderen Herstellervorschriften über Aus und Einbau,Transsport, Lagerung usw. genaustens beachten.
Besondere Vorsicht bei Richt- und Schweißarbeiten.
Eine Entschärfung vor Ort darf nur im Rahmen einer nach § 7 SprengG erlaubten Tätigkeit und durch fachkundige Personen (Befähigungsschein nach § 20 SprengG „Umgang mit pyrotechnischen Gegenständen für technische Zwecke“, Airbagschein) erfolgen.
Bei der Entschärfung ist ein Mindestabstand von 10 Metern einzuhalten.
- Vorzugsweise ist der Airbag im eingebauten Zustand im geschlossenen Fahrzeug zu zünden.
- Das Vernichten im eigenen Betrieb durch Zünden außerhalb des Fahrzeuges ist aufgrund der Gefährdung durch unkontrolliert umherfliegender Teile nur auf geeigneten, freien Plätzen durchzuführen.
- Sprengung eines Airbags im Unterricht? Video.
Gemäß §5(3)2 der SprengV1 ist das Sprengstoffgesetz nicht anzuwenden auf ... das Vernichten ... von explosionsgefährlichen Stoffen bis zu einer Gesamtmenge von 100 g durch ... berufsbildende Schulen, soweit dies zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben erforderlich ist.
Gezündete Airbageinheiten können gemäß Vorgaben des Herstellers über den normalen Gewerbemüll entsorgt werden, da sie keine Gefahr mehr darstellen, weil die Sprengeinheit ja schon gezündet ist!
Ein Airbag darf nur an Vertragswerkstätten bzw. Fachwerkstätten verkauft werden.Die müssen dann auch ein Registrierblatt ausfüllen, es darf auf keinen Fall an Privatpersonen heraus gegeben werden, auch wenn der Kunde sich in der Werkstatt ein Sportlenkrad einbauen lässt, darf ihm das Originalteil, sprich der Airbag nicht rausgegeben werden. Man muss dann den Airbag ausbauen und erst dann darf dem Kunden das Lenkrad ausgehändigt werden.
Aufbewahrung
Airbags dürfen nur in gewerblich genutzten Räumen oder in einem Lagerraum aufbewahrt werden, in diesem Fall tritt die Sprengstoffrichtlinie 240 in Kraft! In einem Arbeitsraum darf man maximal 10 kg und in einem Lagerraum maximal 100 kg lagern.
Transport
Sollte man mal einen Airbag ausbauen und ihn nicht gleich wieder einbauen, dann muss der Airbag im Kofferraum des Fahrzeugs eingeschlossen werden, so dass keine dritte Person drauf zugreifen kann, man darf einen Airbag nie unbeaufsichtigt liegen lassen.
Nicht gezündete Airbageinheiten sind an das Vertriebszentrum zurück zu schicken. Die Verpackungen sehen meist aus wie normale Kartons, aber die sind geprüft wurden und meistens mit einem Kunststoffeinsatz versehen, so dass der Airbag eigentlich nicht da drin explodieren kann! Diese Kartons müssen mit dem Gefahrzettel der Klasse 1.4S gekennzeichnet werden und in diesem Karton dürfen dann auch keine Gefahrgüter andere Klassen mit verschickt werden.
Sicherheitsaspekt
Eine Überwachungselelektronik führt eine dauernde Überprüfung des Systems zur Erkennung von Fehlern und Ausfällen an Bauteilen und Leitungen durch. Diese werden gespeichert und bei Diagnoseabruf angezeigt bzw. dem Fahrer über die Kontrolllampen am Armaturenbrett angezeigt.
Funktion des Airbags
Beim heftigen Aufprall des Fahrzeugs auf ein Hindernis wird der Airbag von einem Gasgenerator innerhalb von Millisekunden prall gefüllt.Es wirkt als schützendes Luftkissen zwischen Fahrer und Lenkrad.
Füllvorgang
Der Gasgenerator enthält eine genau bemessene Menge Treibstoff gepresst in Tablettenform. Dieser ist in einer geschlossenen Brennkammer untergebracht.Sobald ein elektrischer Impuls an die Zündpille gelangt,wird in 10-40 Millisekunden über die Beiladung der Treibstoff gezündet.Das entstehende Treibgas gelangt durch ein Metallfilter,gereinigt und abgekühlt,in den zusammengefalteten Airbag.Dieser füllt sich mit dem Gas,die Airbag-Abdeckklappe reißt an der Sollreißnaht auf, klappt auseinander und gibt den Luftsack frei.
Steuerung
Bei einem Frontaufprall mit mindestens 20km/h auf ein Hindernis bewegt sich die Gewichtsrolle im Crashsensor nach vorne.Berührt sie dabei die Kontaktfeder wird kurzzeitig ein elektrischer Kontakt geschlossen,welcher einen Stromimpuls zum Steuergerät zur folge hat.Darauf hin löst das Airbagsteuergerät den Airbag aus.
Airbags dürfen nur bei einen Aufprall entsprechender Stärke ausgelöst werden,nicht aber bei Erschütterungen durch Schlaglöcher, Bahnübergänge, Bordsteine usw. oder bei Werkstattarbeiten.Deshalb müssen mindestens zwei Crashsensoren gleichzeitig und voneinander unabhängig einen Aufprall melden.Erst dann löst das Steuergerät den Airbag aus.Daher sind die Crashsensoren auch parallel geschaltet.
Bereitstellung der Zündenergie
Die elektrische Energie zur Zündung des Gasgenerators über die Zündpille wird der Fahrzeugbatterie entnommen.Ein Ladewandler hebt die Spannung aus 35 Volt und lädt den Zündkondensator auf,welcher die Zündenergie bis zur Zündung speichert.
Ein Airbag ist nur dann am wirkungsvollsten wenn auch der Gurtstraffer funktioniert. Sollte er dies nicht tun wird auch ein Fehlerkot ausgelöst.
Airbag-Chemie
Der Sprengsatz des Airbags besteht aus einer Mischung des Sprengstoffes Natriumazid mit Kaliumnitrat und Quarzsand. Nach der elektrischen Zündung erfolgt das Füllen des Airbags durch Freisetzen großer Mengen des Gases Stickstoff:
10 NaN3 + 2 KNO3 + 5 SiO216 N2 + Na2O · K2O · 5 SiO2
Sicherheitsaspekt
Eine Überwachungselelektronik führt eine dauernde Überprüfung des Systems zur Erkennung von Fehlern und Ausfällen an Bauteilen und Leitungen durch. Diese werden gespeichert und bei Diagnoseabruf angezeigt bzw. dem Fahrer über die Kontrolllampen am Armaturenbrett angezeigt.
Airbagarten und Geschichte
Es gibt Fahrer-, Beifahrer-, Seiten-, Knie-, Kopf-, Sitzpolster-, Heck-, Rücksitz-, Pelvisbag und Motorradairbags.
1995 Seitenairbag im allen Volvomodellen
1996 Knieairbag im Kia Sportage
1997 Kopfairbags für die vorderen Insassen im 5er BMW (E39)
1998 Kopfairbags für die Fondpassagiere im Volvo S80
2002 Sitzpolsterairbags im Renault Megane
2009 Heckairbag im Toyota iQ
2009 Pelvisbag im Mercedes E-Klasse
Der erste Airbags der Welt wurden 1974 von GM in einem Oldsmobile Toronado, Oldsmobile 88, Oldsmobile 98, Buick Electra, Buick LeSabre, Buick Riviera und in den meisten Cadillac modellen eingeführt.
Übung
- Stöchiometrie: Wieviel Natriumazid wird benötigt, um einen Fahrer-Airbag mit 60 Liter Stickstoff zu befüllen?
Fragen
- Welche Sicherheitsvorschriften in bezug auf dem Airbag sind bei Schweißarbeiten zu beachten?
- Wieviel Millisekunden braucht der Airbag um sich voll zu entfalten?
- Wieviel Meter Sicherheitsabstand muss man bei einer Airbagsprengung einhalten?
- Wieviel kg Airbag darf man maximal in einem Lagerraum lagern?
- Wer hat den ersten Heckairbag verbaut?
Weblinks
- Airbag als Google-Suchbegriff
- Airbag in der Wikipedia
- Airbag hier in bs-wiki.de mit Google
- Airbag als Youtube-Video
- Broschüre des Airbag-Herstellers TRW
- Buch Airbag und Gurtstraffer, Vogel-Verlag
Dieser Artikel wird bearbeitet von --[Benutzer:lexus423_132 20.05.2010