Diskussion:Presseberichte März 2007
Landeszeitung zum Ausbau der Ostumgehung (2)
Behörden informieren Stadt und Kreis: Ostumgehung in der Favoritenrolle bei A 39-Bau
ml Lüneburg. Alle Beteiligten werden nicht müde zu betonen: „Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen“ – und doch wirkt es so, als seien zumindest die Weichen gestellt worden. Nachdem die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr die Ostumgehung noch einmal untersucht hat, erscheint den Planern ein Ausbau zur Autobahn nun doch möglich – „auch wenn das Problem der Verkehrssicherheit noch nicht geklärt ist“, sagt Dr. Holger Manthey von der Regierungsvertretung Lüneburg, die für das Raumordnungsverfahren zuständig ist. Vor allem die Stadt, aber auch der Landkreis Lüneburg hatten darauf gedrängt, die Ostumgehung erneut zu überprüfen – als Alternative zur so genannten, heftig kritisierten Klostertrasse. „Deshalb sind beide Kommunen am vergangenen Freitag vorab über das Ergebnis informiert worden“, erklärt Manthey. Alle anderen Betroffenen erhalten die Informationen schriftlich zusammen mit der Einladung zum Erörterungstermin am 19. und 20. April in Uelzen.
Zum Kreis der Gesprächsteilnehmer im Behördenzentrum auf der Hude gehörten Ende vergangener Woche außer Landrat Manfred Nahrstedt und Oberbürgermeister Ulrich Mädge die CDU-Landtagsabgeordneten Bernd Althusmann und Jens Kaidas sowie Vertreter der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr und der Regierungsvertretung. Aus Hannover angereist war zudem Staatssekretär Friedrich-Otto Ripke. Für Nahrstedt ein „positives Signal“: So konnten Stadt und Kreis noch einmal auf die besonderen Probleme der Vorzugsvariante im Bereich des Klosters Lüne hinweisen. Und Andrea Schröder-Ehlers, Verkehrsdezernentin der Stadt, ist sich sicher: „Unsere Argumente sind offenbar auf fruchtbaren Boden gefallen.“ Gleichzeitig gesteht sie ein: „Die Stadt hält zwar eine westliche oder weiter östliche Trasse für sinnvoller, doch die scheint nur schwer durchsetzbar.“ Auch Nahrstedt glaubt nach den Gesprächen, „dass sich die Ostumgehung als Trasse herausschält“ – und schiebt gleich eine Forderung nach: „Aber dann brauchen wir einen Deckel als Lärmschutz“. Schröder-Ehlers kündigt für die Stadt schon jetzt an, einen Autobahnverlauf auf der heutigen Ostumgehung „im Sinne der dort lebenden Menschen kritisch zu begleiten – auch mit der Hilfe von externen Gutachtern“. Als pragmatisch und vernünftig bezeichnet unterdessen der CDU-Landtagsabgeordnete Bernd Althusmann den Kompromiss. „Ein Deckel wäre natürlich das i-Tüpfelchen.“ Doch der will auch bezahlt sein, deshalb verweist der CDU-Mann auf den Finanzierungsvorbehalt des Geldgebers – und das ist der Bund. Für Parteifreund Kaidas stand ohnehin von Anfang an fest: „Die A39 kann nur auf der Ostumgehung verlaufen.“ So weit will Manthey zwar nicht gehen, doch er räumt ein: „Die Variante hat erhebliche Vorteile, viele Einwände der Stadt gegenüber der Klostertrasse fallen weg.“ Auch wenn die Ostumgehung jetzt wieder in den Mittelpunkt der Diskussion rückt, müssen die Anwohner eines nicht fürchten: „Der Abriss von Häusern steht nicht zur Debatte“, sagt Manthey. Und der muss es wissen, denn wie heißt es bei den Planern der Landesbehörde: „Entscheiden müssen die Raumordner“ –
nach dem Erörterungstermin.