Ostumgehung: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Dieses kann nicht zuletzt damit begründet werden, daß die Realisierung der Autobahn A39 von Maschen nach Lüneburg bis zum Ochtmisser Kreisel mit höchster Dringlichkeit eingestuft und nach anderen Planfeststellungsverfahren betrieben wird, d.h. diese Bundesautobahn verständlicherweise <u>dort kaum enden kann</u>, so daß die Ostumgehung die Verbindungsfunktion für die spätere Weiterführung in südlicher Richtung - wann auch immer - übernehmen wird. | ||
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+ | Nach dem Bundesfernstraßengesetz besteht gem. § 2 Abs.3a sogar die Möglichkeit, unter den gegebenen Voraussetzungen eine öffentliche Straße (Bundesfernstraße) zu einer Bundesautobahn aufzustufen." | ||
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+ | "Die Nord/Süd-Autobahn ist in keinerlei Ausbauplanungen mehr enthalten." | ||
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+ | "Keineswegs ist an eine Einbeziehung in eine eventuelle künftige Nord-Süd-Autobahn gedacht, zumal im Rahmen der jetzt abgeschlossenen Fortschreibung des Ausbauplanes für die Bundesfernstraßen für eine solche Autobahn ein Bedarf nicht ermittelt und anerkannt wurde." | ||
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+ | Seite 5: Das Straßenbauamt erklärt: "In den 70er Jahren entstand der Gedanke, zwischen Maschen und dem Raum Wolfsburg/Braunschweig eine Autobahn zu bauen, wobei die Planung einer solchen Autobahn die Ostumgehung Lüneburg einbeziehen sollte. Diese Planungen sind jedoch eingestellt worden (vgl. dazu auch 2. Gesetz zur Änderung des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985 vom 25.08.1980, in BGBl: I. S. 1614, worin eine über Lüneburg hinausgehende Autobahn nach Süden nicht enthalten ist." | ||
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+ | Seite 6: Das Straßenbauamt erklärt: "In diesem Zusammenhang wird auch darauf hingewiesen, daß die A 39 zwischen Maschen und Lüneburg nicht als eine Durchgangsautobahn wie die A 7 von Hamburg in Richtung Hannover anzusehen sei, sondern als reine Zubringeautobahn für den Anschluß des Lüneburger Raumes an die Fernautobahnen..." | ||
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== Autobahnplanung == | == Autobahnplanung == |
Version vom 5. Dezember 2007, 21:57 Uhr
Versprochen gebrochen: |
Bei der Ostumgehung Lüneburg handelt es sich wohl dem Querschnitt, nicht jedoch der Funktion nach um eine autobahnähnliche Staße. Keineswegs ist an eine Einbeziehung in eine eventuelle künftige Nord-Süd-Autobahn gedacht, zumal im Rahmen der jetzt abgeschlossenen Fortschreibung des Ausbauplans für die Bundesfernstraßen für eine solche Autobahn ein Bedarf nicht ermittelt und anerkannt wurde. Der Niedersächsische Minister für Wirtschaft und Verkehr, 18.01.1980 |
Die sogenannte Ostumgehung - eine Stadttrasse
Abschnitt der B4, der im Norden an die A250 anschließt und Lüneburg nordöstlich im Moorfeld durchschneidet. Die sogenannte Ostumgehung stellt bereits seit langem eine starke Lärmbelästigung in den angrenzenden Wohngebieten dar. Für 15.000 Fahrzeuge pro Tag geplant, fahren heute ca. 46.000 Fahrzeuge pro Tag über diesen Streckenabschnitt. Für das Jahr 2015 prognostiziert das Verkehrsgutachten der Stadt Lüneburg an dieser Stelle deutlich mehr als 50.000 Fahrzeuge.
Hier muss bereits jetzt eine deutliche Verbesserung des Lärmschutzes sowie der gesamten lokalen und regionalen Verkehrssituation eingefordert werden:
- Geschwindigkeitsreduzierungen für PKW (80 km/h) und LKW (60 km/h) mit entsprechenden Kontrollen
- Durchfahrverbote und/oder Mautpflicht für ortsfremden LKW-Verkehr mit entsprechenden Kontrollen
- Weitere Verbesserung des lokalen und regionalen öffentlichen Verkehrs mit Bus und Bahn
- Verlagerung der Gütertransporte auf Schienen und Kanäle
- Umgehungsstraßen um Lüneburg (aber: KEINE! A39)
Planung der sogenannten Ostumgehung
Dokumente aus dem Planfeststellungsverfahren von 1979 / 1980
"Durch den vierspurigen Ausbau im Anschluß an die geplante Autobahn Maschen - Lüneburg besteht die ständige Gefahr, daß die Ostumgehung zum Teilstück einer späteren Nord-Süd-Autobahn erklärt wird"
- Einwendung von Klaus-Günter Hochleitner vom 13.11.1979 (PDF, 259 kB)
"Die sogenannte Ostumgehung ist entsprechend der Größe und dem Verkehrsaufkommen einer Bundesautobahn gleichzusetzen, da diese künftige Bundesfernstraße auch den weiträumigen Verkehr (Fernverkehr) aufnehmen wird.
Dieses kann nicht zuletzt damit begründet werden, daß die Realisierung der Autobahn A39 von Maschen nach Lüneburg bis zum Ochtmisser Kreisel mit höchster Dringlichkeit eingestuft und nach anderen Planfeststellungsverfahren betrieben wird, d.h. diese Bundesautobahn verständlicherweise dort kaum enden kann, so daß die Ostumgehung die Verbindungsfunktion für die spätere Weiterführung in südlicher Richtung - wann auch immer - übernehmen wird.
Nach dem Bundesfernstraßengesetz besteht gem. § 2 Abs.3a sogar die Möglichkeit, unter den gegebenen Voraussetzungen eine öffentliche Straße (Bundesfernstraße) zu einer Bundesautobahn aufzustufen."
Frustierend: dieses Schreiben ist nicht mehr als eine freundliche Absichtserklärung, sich für Lärmschutz einzusetzen.
- Antwortschreiben von MDB Schröder an die Aktionsgemeinschaft Ostumgehung vom 12.12.1979 (PDF, 74 kB)
"Die Nord/Süd-Autobahn ist in keinerlei Ausbauplanungen mehr enthalten."
- Antwortschreiben des Nds. Verkehrsministeriums an die Aktionsgemeinschaft Ostumgehung vom 18.1.1980 (PDF, 133 kB)
"Keineswegs ist an eine Einbeziehung in eine eventuelle künftige Nord-Süd-Autobahn gedacht, zumal im Rahmen der jetzt abgeschlossenen Fortschreibung des Ausbauplanes für die Bundesfernstraßen für eine solche Autobahn ein Bedarf nicht ermittelt und anerkannt wurde."
- Niederschrift des Erörterungstermins vom 11.11.1980 (PDF, 1477 kB)
Seite 5: Das Straßenbauamt erklärt: "In den 70er Jahren entstand der Gedanke, zwischen Maschen und dem Raum Wolfsburg/Braunschweig eine Autobahn zu bauen, wobei die Planung einer solchen Autobahn die Ostumgehung Lüneburg einbeziehen sollte. Diese Planungen sind jedoch eingestellt worden (vgl. dazu auch 2. Gesetz zur Änderung des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985 vom 25.08.1980, in BGBl: I. S. 1614, worin eine über Lüneburg hinausgehende Autobahn nach Süden nicht enthalten ist."
Seite 6: Das Straßenbauamt erklärt: "In diesem Zusammenhang wird auch darauf hingewiesen, daß die A 39 zwischen Maschen und Lüneburg nicht als eine Durchgangsautobahn wie die A 7 von Hamburg in Richtung Hannover anzusehen sei, sondern als reine Zubringeautobahn für den Anschluß des Lüneburger Raumes an die Fernautobahnen..."
Autobahnplanung
Variante 503
Auch die "Ostumgehung" ist vom Autobahnbau bedroht, da auf ihr der Planungsabschnitt 503 verläuft, dem möglicherweise über 30 Häuser mit mehr als 100 Anwohnern zum Opfer fallen würden. In diesem Fall würde der Verkehr auf 60.000 Fahrzeuge ansteigen.
Variante 586
Im März 2007 erklärt Dr. Manthey von der Regierungsvertretung Lüneburg auf Anfrage, dass die Variante 503 durch die Planungsbehörde zugunsten einer "alternativen" Planung verworfen würde: Mit der "Variante 586" soll der Ausbau der Ostumgehung zur Autobahn ohne Abflachung des Kurvenradius bzw. Häuserabriss erfolgen. Die Nachfrage nach einer Realisierbarkeit von Standstreifen ließ er unbeantwortet und verwies auf das Planfeststellungsverfahren.
Lesenswert in diesem Zusammenhang ist der 2. Variantenvergleich der Planungsbehörde vom März 2007: Ein Jahr nach der Präsentation der Klostertrasse (Variante 502) als "Ei des Kolumbus" bei gleichzeitiger Ablehnung eines Ausbaus der "Ostumgehung" (Variante 503), wurde die "neue Variante" 586 aus dem Hut gezaubert. Frei nach dem Motto "Die Ostumgehung ist tot, es lebe die Ostumgehung!" In Zahlen: 29,5 m Fahrbahnbreite inkl. Standstreifen und 6 m hohe Lärmschutzwände.
Presseberichte
9. Oktober 2006
Landeszeitung zur Demonstration gegen Ausbau der Ostumgehung zur A39
Die Angst vor der Autobahn
Fast 250 Menschen demonstrieren gegen den geplanten Bau der A 39 auf Stadtgebiet
pet Lüneburg.
Martin Knoop lebt in Angst und Ungewissheit. Und das schon seit dem Frühjahr. Der 60-jährige Lüneburger zählt zu den etwa 30 Hausbesitzern im Stadtteil Lüne-Moorfeld, die im Fall der Realisierung der „Teilvariante 503“ der geplanten Autobahn A39 ihr Haus verlassen müssten: Abriss. Und so war es klar, dass Knoop zu den 250 Menschen gehören würde, die am Sonnabend an der Erbstorfer Landstraße gegen die geplante Autobahn und besonders gegen die Varianten, die den Ausbau der Ostumgehung zur A39 vorsehen, demonstrierten.
Die Bürgerinitiative Lüne- Moorfeld hatte zur Aktion aufgerufen. In roten T-Shirts und Pullovern, mit Transparenten und Plakaten standen Alt und Jung an der Erbstorfer Landstraße und auf den Grünstreifen der Auffahrt zur Ostumgehung. „Wir setzen uns für das Schutzgut Mensch ein. Wir versuchen, unsere Lüneburger Betroffenheit zum Ausdruck zu bringen und wenden uns gegen die gesamte A39 – nicht nur hier“, sagte Stefanie Becker, eine der Sprecherinnen der im Frühjahr gegründeten Bürgerinitiative.
Martin Knoop wohnt seit 29 Jahren an der Rilkestraße. „Das sollte mein Altersruhesitz werden“, erzählt der Lüneburger, der mit seiner Frau und dem jüngsten Sohn im Haus lebt. „Jetzt ist das Haus bezahlt und ich dachte, ich habe Ruhe. Unsere Altersversorgung – das wäre alles zum Teufel. Man kann doch nicht eine Autobahn durch ein Wohngebiet führen“, schimpft er weiter – und hofft, dass die aktuellen Pläne nicht realisiert werden.
Eine Stunde lang harrten er, Stefanie Becker und viele Nachbarn aus, dann ging es nach Hause. Aber schon in wenigen Tagen wollen sie sich wieder treffen, der Kampf soll weitergehen: Am 13., 20. und 27. Oktober, jeweils freitags um 18 Uhr, sind Mahnwachen geplant. Am Sonnabend, 4. November, 17.30 Uhr beginnt ein Laternenumzug. Für Plakate und Postkarten haben sich 60 Menschen der Region fotografieren lassen, dokumentieren so ihren Protest gegen die A39. Motto: „Wir lieben Lüneburg“. Die Bürgerinitiative trifft sich jeden ersten Montag im Monat um 20 Uhr im Stadtteilladen ELM in der Hermann-Löns-Straße 22.