Schnellarbeitsstahl: Unterschied zwischen den Versionen

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Diesen Schneidstoffen bzw. Werkzeugen kommt speziell in der metallverarbeitenden Industrie eine dominierende Rolle zu. Obwohl selbst nur mit 2-5% an den Gesamtherstellkosten eines Werkstückes beteiligt, beeinflussen sie jedoch durch ihre Leistungsfähigkeit mehr als 50% der Produktionskosten eines Bauteils. Aus diesem Grund sind die Schneidstoffe schon immer Gegenstand intensiver Forschung gewesen.
 
Diesen Schneidstoffen bzw. Werkzeugen kommt speziell in der metallverarbeitenden Industrie eine dominierende Rolle zu. Obwohl selbst nur mit 2-5% an den Gesamtherstellkosten eines Werkstückes beteiligt, beeinflussen sie jedoch durch ihre Leistungsfähigkeit mehr als 50% der Produktionskosten eines Bauteils. Aus diesem Grund sind die Schneidstoffe schon immer Gegenstand intensiver Forschung gewesen.
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Version vom 19. März 2009, 20:42 Uhr

Schnellarbeitsstahl ( HSS )



- Einleitung -

Diesen Schneidstoffen bzw. Werkzeugen kommt speziell in der metallverarbeitenden Industrie eine dominierende Rolle zu. Obwohl selbst nur mit 2-5% an den Gesamtherstellkosten eines Werkstückes beteiligt, beeinflussen sie jedoch durch ihre Leistungsfähigkeit mehr als 50% der Produktionskosten eines Bauteils. Aus diesem Grund sind die Schneidstoffe schon immer Gegenstand intensiver Forschung gewesen.

In diesem Referat befassen wir uns mit den Hochleistungsschnellarbeitsstählen, vor allem bekannt durch das übliche technische Kürzel HSS ( engl.: High Speed Steel ) dieses bezeichnet eine Gruppe Hochlegierter Werkzeugstähle. In der industriellen Fertigung spielen sie inzwischen eine untergeordnete Rolle, jedoch werden sie in absehbarer Zeit in einigen Bearbeitungsfällen nicht durch andere Schneidstoffe zu ersetzen sein.

HSS - Werkstoffe zeichnen sich durch große Härte, Anlassbeständigkeit, Verschleißfestigkeit und Warmfestigkeit aus und lässt Arbeitstemperaturen bis zu 600°C zu. Beschichtungen aus Titannitrid steigern diese Härte und Verschleißfestigkeit noch weiter und erhöhen dabei auch die Korrosionsbeständigkeit. Sie werden hauptsächlich für Werkzeuge zur spanenden Metall Bearbeitung mit Werkzeugmaschinen verwendet. Bei der Abkürzung HSS-G steht das "G" für geschliffen; HSS-E ist ein höherwertiger Werkstoff, der zusätzlich mit Kobalt legiert ist. Er wird für die Bearbeitung von Materialien mit höherer Festigkeit eingesetzt.


- Zusammensetzung -


Hochleistungsschnellarbeitsstahl werden hergestellt mit bis zu 2,2 % Kohlenstoffgehalt und bis zu 30 % Anteil an Legierungselementen wie Kobalt, Wolfram, Molybdän, Nickel, Vanadium und Titan. Diese bilden zusammen mit dem Kohlenstoff die für den Einsatzzweck Maßgeblichen Karbide.


HSS ist ein hochlegierter Stahl mit Verschleiß- und wärmebeständigen Bestandteilen wie Wolfram, Vanadium, Molybdän, Kobalt und Chrom.


PM - HSS sind Pulvermetallurgisch erzeugte Werkzeuge mit besonders gleichmäßig verteilen Karbidkörnern, was hohe Schneidkantenstabilität ergibt. PM- HSS hat im Gegensatz zu HSS im Auslieferungszustand schon eine Härte von ca. 260 HB (880 N/mm²), wobei HSS nur ca. 190 HB (640N/mm² ).

Beide Stahlarten können aber mit dem Verfahren der Wärmebehandlung auf verschiedene Härten gebracht werden.


  • bei HSS können Härten von 56-57 HRc** erreicht werden
  • bei PM- HSS sind Härten von 64-66 HRc** erreichbar


( **HRc = Härteprüfung nach Rockwell aus der Skale c )


- Wärmebehandlung -


Stahl sollte vor Entkohlung/Oxidation geschützt werden Weichglühen: 810 °C, Haltezeit 4 Std, langsame Ofenabkühlung oder Sand Spannungsarmglühen: 650-700 °C, Haltezeit 2 Std, langsame Ofenabkühlung oder Sand Härten: 2- oder 3- stufiges Vorwärmen 700, 800 und evtl. 1050 °C für das Vakuumhärten Austenitisieren: 960-1180 °C je nach erforderlicher Härte Abschrecken: mit Temperaturausgleich bei 540 und 200 °C möglich Anlassen: stets bei 560 °C mindestens 3 mal anlassen


Austernitisierungstemperatur gewünschte Härte:




Beschichtete HSS - Werkzeuge mit TiN (Titannitrid; goldfarben) sind verschleißfest und haben damit hohe Standzeit. Anwendung: Alle Werkzeuge die auch als HSS - Werkzeuge hergestellt werden. (Gewindeschneider, Gewinderollen, Gewindeformer)



Zur Leistungssteigerung der Stähle werden verschiedene Oberflächenhärtende Behandlungsverfahren angewandt. Aus der Fülle der älteren Verfahren ist besonders das Hartverchromen, das Nitrieren und das Carbonitrieren erwähnenswert. In den 1980ern und 1990ern hat sich wegen der Prozesssicherheit und des geringen Preises das Beschichten im PVD- Verfahren mit einer Hartstoffschicht von 2 µm bis 4 µm Dicke aus Titannitrid oder Titancarbid durchgesetzt, wobei die Prozesstemperatur zwischen 450 °C und 500 °C liegt und somit eine Gefügeänderung gering bleibt. Die gesteigerte Oberflächenhärte sowie die geringere Oberflächenrauigkeit verhindern ein Anhaften des Spanes und tragen so zur Maßhaltigkeit der Werkstücke sowie der Standzeiterhöhung des Werkzeugs bei.



- Herstellung -


HSS wird schmelzmetallurgisch hergestellt. Die Härtetemperaturen (1180-1280°C je nach Legierung) und die Tauchzeiten werden so gewählt, dass ein möglichst großer Teil der Karbide in Lösung geht, so dass keine Grobkörnigkeit entsteht. Der verbleibende Austenitanteil kann durch mehrmaliges Anlassen (540-580°C) verringert werden. Dem damit verbundenen Härteabfall durch Zerfall von Martensit wirkt die Ausscheidung von Karbiden entgegen. Der Härteabfall ist jedoch mit einer Zunahme der Zähigkeit verbunden.

- Herstellung im Hochofen wie jeder andere normale Stahl auch, es ist aber ein Hochlegierter Arbeitsstahl.