Räder und Reifen

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Aufbau/Herstellung

Schwerpunkte der Reifen-Herstellung sind:

  • die definierte Mischung von verschiedenen Kautschuksorten und chemischen Zusätzen:

Es gibt verschiedene Kautschuksorten. Neben dem Naturkautschuk (der in äquatornahen Plantagen aus dem Saft des Hevea-Baumes gewonnnen wird) setzt man heutzutage vermehrt auf Kunst- bzw. Synthese-Kautschuk.

  • die Herstellung unterschiedlicher Cordgewebe für die Karkasse:

Die Karkasse ist der wesentliche Bestandteil des tragenden Reifenunterbaus. Er verleiht dem Pneu seine Festigkeit und sorgt für Zusammenhalt. Das Cordgewebe besteht aus Fäden, die als entscheidender Festigkeitsträger aus Rayon, Nylon oder Polyester gefertigt werden. Das Gewebe ist in das Gummi eingebettet. Der Lauf der Fäden von Wulst zu Wulst bestimmt die Reifenbauart. Es gibt Diagonal- und Radialreifen


Radialreifen

Diagonalreifen

www.goodyear.de

www.bridgestone.de


  • die Herstellung von hochfestem Stahlcord für den Gürtel
  • die Wulstbefestigung:

Den Innenring der Reifenflanken nennt man Wulst. Er sorgt für einen sicheren Sitz des Reifens auf der Felge. Der Wulstkern enthält einen oder mehrere Drahtkerne mit den darumgelegten Karkassenfäden. Über dem Wulstkern sitzt der Kernreiter aus Gummi. Dabei lassen sich Reifenverformungen bei auftretenden Querkräften, Lenkreaktion und der Federungskomfort beeinflussen. Zur Verstärkung kann ein Wulstverstärker aus Kunststoff an der Außenseite integriert werden.

  • der Rohreifenbau als Endmontage
  • das Vulkanisieren in der Heizpresse:

Dies ist die letzte Station der Reifenproduktion. In der Vulkanisationspresse erhält der Reifenrohling sein endgültiges Gesicht. Hier verbinden sich auch die einzelnen Reifenkomponenten durch die gezielte Steuerung von Druck und Temperatur bei exakten Zeitvorgaben und werden zu elastischem Gummi. Dies geschieht bei rund 165 bis 200 °C und einem Druck von 12 bis 24 bar in etwa 9 bis 17 min.

  • die umfassende Endkontrolle jedes einzelnen Reifens:

Jeder hergestellte Reifen wird von speziell ausgebildeten Fachleuten kontrolliert und begutachtet bevor er in den Handel geht.

Verwendung/ Funktion

Die Reifen eines Kraftfahrzeugs sind die einzige Verbindung zur Fahrbahn. Reifen gehören zur Baugruppe Antrieb bei einem Kraftfahrzeug. Sie entscheiden über Bremsweg, Fahrstabilität und Dynamik, Verhalten bei Nässe und Trockenheit und übertragen die gesamten Kräfte beim Beschleunigen, Bremsen und bei Kurvenfahrten. Daher spielt die Bereifung eine große Rolle bei der aktiven Sicherheit. Weitere Anforderungen an Reifen sind das Auffangen und Dämpfen von Fahrbahnstößen, geringer Rollwiderstand (geringere Reibung und Wärmeentwicklung), ausreichende Lebensdauer und Geräusch- und vibrationsarmes Abrollen.


Reparaturen im Kfz-Bereich

Fast 100% aller Reifenschäden sind auf unsachgemäßen Umgang mit den Reifen zurückzuführen. Oftmals ist ein Reifenschaden schon vorprogrammiert, wenn man seinen Reifen zu wenig Aufmerksamkeit schenkt, oder die Reifen streckenweise überlastet werden. Nur eine regelmäßige Sichtkontrolle deckt frühzeitig Schäden auf. Die Ursache der häufigsten Defekte: - Zu geringer Luftdruck

  • Falsches Lagern der Reifen
  • Beschädigung durch Hindernisse (z. B. Bordsteinkanten)
  • Beschädigung durch Fremdkörper
  • Beschädigung durch Hochdruckreiniger
  • Beschädigung durch Öl und Kraftstoff
  • Montagefehler
  • Überalterung d.h. unter 1,6mm Reifenprofil oder älter als 10 Jahre

Der Verschleiß ist von der Reifenalterung und vom Fahrbetrieb abhängig. Die Reifenhaltbarkeit wird vom Fahrstil, der Beladung des Fahrzeugs, den Streckenverhältnissen und der Pflege (Luftdruck) bestimmt. Bei gleichem Fahrzeug- und Reifentyp sind Leistungsdifferenzen von einigen tausend Kilometern möglich.

Ts-reifenschaden.jpg

reifenschaden2.jpg

Fragen zum Text:

1. Aus welchen Stoffen besteht ein Reifen?

2. Wie nennt man den Innenring der Reifenflanken?

3. Welche Ursachen können für einen Defekt am Reifen verantwortlich sein?

Räder und Reifen Antworten


Siehe auch: Bereifung und Räder: An- und Abbau