Lugolsche Lösung: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Lugolsche Lösung''', auch Lugols Lösung, ist eine wässrige Jod-Kaliumjodid-Lösung, deren Zusammensetzung verschieden angegeben wird, z. B. mit (1 bis) 5 Teilen Jod, (2 bis) 10 Teilen Kaliumjodid u. 85 Tl. Wasser.
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'''Lugolsche Lösung''', auch Lugols Lösung, ist eine wässrige Jod-Kaliumiodid-Lösung, deren Zusammensetzung verschieden angegeben wird, z. B. mit (1 bis) 5 Teilen Iod, (2 bis) 10 Teilen Kaliumiodid u. 85 Tl. Wasser.
  
Reines Jod löst sich in Wasser sehr schlecht. Liegen jedoch schon gelöste Jodid-Ionen vor, löst sich das Jod unter Bildung von Polyjodidionen:
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Reines [[Iod]] löst sich in Wasser sehr schlecht. Liegen jedoch schon gelöste Iodid-Ionen vor, löst sich das [[Iod]] unter Bildung von Polyiodidionen:
 
I<sub>2</sub> + I<sup>-</sup> --> I<sub>3</sub><sup>-</sup> + I<sub>2</sub> --> I<sub>5</sub><sup>-</sup>
 
I<sub>2</sub> + I<sup>-</sup> --> I<sub>3</sub><sup>-</sup> + I<sub>2</sub> --> I<sub>5</sub><sup>-</sup>
  
Die I<sub>5</sub><sup>-</sup>-Ionen können sich zum Beispiel in Stärke-Moleküle einlagern, die  blaue Farbe der Einschlussverbindung dient als Stärkenachweis (Jodprobe).
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Die I<sub>5</sub><sup>-</sup>-Ionen können sich zum Beispiel in [[Stärke]]-Moleküle einlagern, die  blaue Farbe der Einschlussverbindung dient als Stärkenachweis (Iodprobe).
  
 
Die Lugolsche Lösung ist nach dem französischen Arzt Lugol benannt, der sie durch Zufall 1835 entdeckte.
 
Die Lugolsche Lösung ist nach dem französischen Arzt Lugol benannt, der sie durch Zufall 1835 entdeckte.
  
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Ebenfalls wird die Lösung bei der [[Gramfärbung]] von Bakterien verwendet. Pathologen verwenden sie, um bei der Autopsie eine [[Amyloidose]] nachzuweisen.
 
Ebenfalls wird die Lösung bei der [[Gramfärbung]] von Bakterien verwendet. Pathologen verwenden sie, um bei der Autopsie eine [[Amyloidose]] nachzuweisen.
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Version vom 5. April 2006, 00:51 Uhr

Lugolsche Lösung, auch Lugols Lösung, ist eine wässrige Jod-Kaliumiodid-Lösung, deren Zusammensetzung verschieden angegeben wird, z. B. mit (1 bis) 5 Teilen Iod, (2 bis) 10 Teilen Kaliumiodid u. 85 Tl. Wasser.

Reines Iod löst sich in Wasser sehr schlecht. Liegen jedoch schon gelöste Iodid-Ionen vor, löst sich das Iod unter Bildung von Polyiodidionen: I2 + I- --> I3- + I2 --> I5-

Die I5--Ionen können sich zum Beispiel in Stärke-Moleküle einlagern, die blaue Farbe der Einschlussverbindung dient als Stärkenachweis (Iodprobe).

Die Lugolsche Lösung ist nach dem französischen Arzt Lugol benannt, der sie durch Zufall 1835 entdeckte.


Verwendung

Lugolsche Lösung kann u.a. zum Stärkenachweis oder als Desinfektionsmittel verwendet werden. Auch in der Iodometrie findet sie Verwendung.

Ebenfalls wird die Lösung bei der Gramfärbung von Bakterien verwendet. Pathologen verwenden sie, um bei der Autopsie eine Amyloidose nachzuweisen.


Achtung.gif Auf allen Chemikalien-Gefäßen, die an der BBS Winsen verwendet werden, finden sich codierte Hinweise auf Gefährdungen und entsprechende Vorsorgemaßnahmen beim Umgang mit dieser Chemikalie. Diese sogenannten H- & P-Sätze hängen gemeinsam mit den Arbeitsregeln für Schülerexperimente als Betriebsanweisung im Chemieraum aus und müssen in jedem Fall beachtet werden!