Kleben ist das Verbinden verschiedenartiger oder gleicher Werkstoffe durch Oberflächenhaftung mittels Klebstoffe. Klebverbindungen gehören zu der Gruppe der [[stoffschlüssige Verbindungen|stoffschlüssigen Verbindungen]]. Hier findet man die Kurzerklärung zu Ausdrücken aus dem Bereich [http://www.uhu.de/indexx.html Kleben] Klebeberatung--> Kleben von A-Z
==Vorwort==
<div style=== Vorteile ==="text-align: center;">*Verbinden gleicher und verschiedenartiger Werkstoffe möglich*keine ungünstigen Werkstoffbeeinflussungen durch Ausglühen, Aushärten und Oxidieren*keine bzwDieser Artikel enthält sehr viele Informationen rund um das Thema Kleben. ..... geringe thermische Werkstoffbeanspruchung und damit geringer Wärmeverzug*dichte, spaltfreie und isolierende Verbindung*keine Oberflächenschädigung*keine Kontaktkorrosion*keine Querschnittsminderung der Bauteile durch Löcher wie bei [[Schraubenverbindungen |Schrauben- ]]oder [[Nietverbindungen]] -> daraus ergibt sich auch eine Gewichtsminderung
*kerbfreie Verbindungen der Bauteile*gleichmäßige Kraft- und Spannungsverteilung*schwingungsdämpfend*optisch anspruchsvolle Um direkt zu dem Bereich Entwicklung Konstruktion möglich*Sandwichbauweise ermöglicht hohe Steifigkeit und Gewichtsersparnis (Leichtbau)dieses Artikels zu gelangen bitte
<table width="18%" border="0" align= Nachteile "center"> <tr> <td height="32" bgcolor="#CCCCCC"><div align=*meist aufwendige Oberflächenbehandlung der "center">[[Fügen Klebverbindungen#Auslegung.2FGestaltung.2FBerechnung:|FügeteileHIER KLICKEN!]] erforderlich*z. T. lange Abbindzeiten bis zur Endfestigkeit der Verbindung*vielfach Wärme zum Abbinden notwendig *Kriechneigung bei Langzeitbeanspruchung*geringe Schäl-, Warm- und Dauerferstigkeit</div></td>*empfindlich gegen Schlag- und Stoßbelastung </tr>*zerstörungsfreies Prüfen der Verbindung vielfach nicht möglich</table>
''Frage 1:'' Welche Vor- und Nachteile haben mit Wärme</Temperatur zu tun?[[Klebverbindung:Antworten#Frage_1|Antwort 1]]div>
== Funktion Allgemeines==Klebeverbindungen beruhen auf Adhäsion (Anziehungskräfte an den Grenzflächen zweier Stoffe) zwischen dem Klebstoff und den zuverklebenden Werkstoffen und Kohäsion (Kräfte zwischen den Molekülen eines Stoffes) des Klebstoffes selber. Die Aufgabe des Klebstoffes ist es, in die Oberflächenrauhheit der Werkstoffe einzudringen und die zwischenmolekularen Kräfte (Adhäsion) zu aktivieren. Voraussetzung ist, dass der Klebstoff erst eine geringe [[Viskosität]] und Oberflächenspannung besitzt. Nach dem Abbinden muss er aber eine große [[Viskosität]] entwickeln, um eine hohe Kohäsion zu erreichen.
''Frage 2:'' Welche Vorausetzung benötigt der Klebstoff, um die zwischenmolekularen Kräfte zu aktivieren? [[Klebverbindung:Antworten#Frage_2 |Antwort 2]]===<u>Geschichtliches</u>===
== Art <p><u>Kurzer Exkurs über die geschichtliche Entwicklung der Klebstoffe :</u></p><table border="0" cellpadding="0" width="100%">Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Klebstoffarten zu unterscheiden z <tr> <td width="19%" valign="top" bgcolor="#E6E6E6"> Ca.B5000 -2000 v. nach Anwendungstechnik Chr. Laut [http:</td> <td width="81%" bgcolor="#E6E6E6"><p>Birkenharz diente zum Befestigen von Harpunen- und Speerspitzen im Schaft</p></td> </tr> <tr> <td width="19%" valign="top" bgcolor="#E6E6E6"> </wwwtd> <td width="81%" bgcolor="#E6E6E6"><p>Sumerer und Ägypter, benutzten für ihre Tempel Asphalt.vdiWeitere Rohstoffe aus denen sie Klebstoff gewinnen konnten waren: Erdpech und Baumharz.de</vdip></vrptd> </tr> <tr> <td width="19%" bgcolor="#E6E6E6"><p>1754</richtliniendetailsp></indextd> <td width="81%" bgcolor="#E6E6E6"><p>Zum ersten mal wurde ein Klebstoff ( ein Tischlerleim ) in England patentiert.php?ID</p></td> </tr> <tr> <td width="19%" bgcolor="#E6E6E6"><p>um 1870 </p></td> <td width="81%" bgcolor=1363373 VDI"#E6E6E6"><p>Synthetische Klebstoffe </p></td> </tr> <tr> <td width="19%" bgcolor="#E6E6E6"><p> </p></td> <td width="81%" bgcolor="#E6E6E6"><p>Entdeckung der Nitrozellulose </p></td> </tr> <tr> <td width="19%" bgcolor="#E6E6E6"><p>um 1900 </p></td> <td width="81%" bgcolor="#E6E6E6"><p>Entwicklung der Phenol-Richtlinie 2229Formaldehydharze </p></td> </tr> <tr> <td width="19%" bgcolor="#E6E6E6"><p>um 1912 </p></td> <td width="81%" bgcolor="#E6E6E6"><p>Entwicklung von PVAc </p></td> </tr> <tr> <td width="19%" bgcolor="#E6E6E6"><p>bis 1935 </p></td> <td width="81%" bgcolor="#E6E6E6"><p>Entwicklung der Polyacrylate, [[Harnstoff] werden Klebstoffe aber nach ]-Formaldehydharze, Polyurethane, Polychloroprene </p></td> </tr> <tr> <td width="19%" bgcolor="#E6E6E6"><p>um 1940 </p></td> <td width="81%" bgcolor="#E6E6E6"><p>Entwicklung der Epoxidharze </p></td> </tr> <tr> <td width="19%" bgcolor="#E6E6E6"><p>um 1950 </p></td> <td width="81%" bgcolor="#E6E6E6"><p>Entwicklung der Art des [http:Cyanacrylate (Sekundenkleber) </p></td> </de.wikipedia.orgtr></wikitable><br /Abbinden Abbindens] unterschieden:>
physikalisch abbindende ===<u>Was versteht man eigentlich unter Kleben ?</u>===Unter Kleben (nach [[DIN]] 16920) ist das oftmals nicht lösbare Verbinden/[[Fügen]] zwischen verschiedenenoder gleichen Werkstoffen/Materialien zu verstehen. Das Verbinden/[[Fügen]] geschieht mit Hilfe einesKlebstoffes, welcher auf die Werkstoffe/Materialien aufgetragen oder zwischen ihnen eingebracht wird.Kleben ist somit eine feste und chemisch abbindende Klebstoffedauerhafte Oberflächenverbindung.
=== Physikalisch abbindende Klebstoffe <u>Was ist ein Klebstoff?</u>===Es sind oftmals Lösungen von natürlichen oder synthetischen [http://de.wikipedia.org/wiki/Makromolekül makromolekularen] Grundstoffen in organischen [[Lösungsmittel| Lösungsmitteln]] bzw. in Dispersionsmittel. Das "Kleben" entsteht durch physikalische Vorgänge z. B. Ablüften des [[Lösungsmittel| Lösungsmittel]] vor dem Fügen, Erstarren der Klebstoffschmelze usw.Teilweise beruhen sie auch auf bestimmten chemischen Reaktionen der Grundstoffe z.B. mit dem Luftsauerstoff. Diese Kleber sind geeignet zum Verbinden von Metallen mit porösen Werkstoffen wie Holz, Leder u.ä. Gänzlich ungeeignet sind sie bei der Verbindung zweier Metalle, da der Ablüftvorgang dort stark beeinträchtigt bzw. nicht möglich ist (besonders bei großen Klebeflächen). Physikalisch abbindende Klebverbindungen sind thermoplastisch (unter Wärme verformbar) oftmals wärmeempfindlich. Sie haben unter Belastung eine stärkere Kriechneigung und ihre [[Lösungsmittel| Lösungmittel]]beständigkeit ist geringer als bei chemisch abbindenden Klebstoffen.
Man unterteilt physikalisch abbindende Klebstoffe inDefinition des Klebstoffes nach DIN 16920:Ein Klebstoff ist ein nicht [[metall]]ischer flüssiger, plastischeroder fester Stoff der Fügeteile unterschiedlicher oder gleicher Materialien durch Flächenhaftung(Adhäsion) und innerer Festigkeit (Kohäsion) zeitweise oder dauerhaft miteinander verbinden kann.
'''Kontaktklebstoffen===<u>Vorteile:''' werden auf beide zu verklebenden Teile aufgetragen. Nach dem Ablüften des [[Lösungsmittel| Lösungsmittels]] können die Teile unter hohem Druckaufwand miteinander verklebt werden. Dies geht aber nur innerhalb des Zeitraumes, in dem ein Kontaktkleben möglich ist (Kontaktklebezeit).</u>===
'''Schmelzklebstoffen:''': werden geschmolzen aufgetragen * verbinden unterschiedlicher (Schmelztemperatur zwischen 150°C unterschiedlichster) Werkstoffpaarungen möglich* ungünstige Werkstoffbeeinflussungen durch Oxidieren, Aushärten und 190°CAusglühen entfallen* geringer thermischer Verzug aufgrund keiner bzw. nur gering vorliegender thermischer Werkstoffbeanspruchung* keine Kontaktkorrosion* keine Oberflächenbeschädigung* kraft- und Spannungsverteilung ist gleichmäßig* optisch anspruchsvolle Konstruktion möglich* schwingungsdämpfend* hohe Steifigkeit und Gewichtsersparnis aufgrund von Sandwichbauweise (Leichtbau)* Verbindungen sind dicht, spaltfrei und isolierend* Querschnittsminderung der Bauteile aufgrund von Löchern für Schraubverbindungen oder Nietverbindungen entfällt. Die zu verklebenden Teile müssen vor der Erstarrung des Klebers gefügt werdenDaraus ergibt sich u.U. auch eine Gewichtsminderung.
'''Plastisole===<u>Nachteile:''' lösungsmittelfreie Klebstoffe, die bei einer Temperatur von 140°C bis 200°C abbinden.</u>===
=== Chemisch abbindende Klebstoffe ===* häufig ist eine aufwendige Oberflächenbehandlung erforderlichAuch Reaktionsklebstoffe genannt, sind Klebstoffe auf Kunstharzbasis, welche durch die Reaktion mit geeigneten Stoffen ([http://de* u.wikipediaU.org/wiki/Katalysator Katalysatorenlange Abbindezeiten bis zur Endfestigkeit der Verbindung* vielfach Flächen[[druck]]) hohe Haftfestigkeit und Klebewirkung erreichen. Wegen des Zusammenwirkens des Grundstoffes (Bindemittel) und des Härters (Katalysator) werden sie auch ZweiWärme zum abbinden notwendig* geringe Schäl-Komponenten, Warm-Kleber genannt. Das Abbinden wird durch den Katalysator, Einwirken erhöhter Temperaturen, Luftfeuchtigkeit oder bei anaerob (lt. Duden: ohne Sauerstoff lebend) abbindenden Klebstoffen durch Entziehen des Sauerstoffs ausgelöst. Dauerfestigkeit* oft kein zerstörungsfreies Prüfen der Verbindung möglichDer Abbindvorgang kann Tage dauern, so dass es sinnvoll sein kann einen Beschleuniger einzusetzen (dritte Komponente). * empfindlich gegen Schlag und StoßbelastungDa keine Ablüftung notwendig ist, sind Reaktionsklebstoffe besonders geeignet undurchlässige Werkstoffe, wie z.B. Metall, Glas, Keramik, Kunststoff zu verbinden. Allgemein lassen sich aber Werkstoffe aller Art miteinander verkleben. <br />
Bei chemisch abbindenden ==Funktionsweise von Klebstoffen unterscheidet man==[[Bild:Ko-ad.jpg|thumb|Abb.1 Quelle: RM]]
'''Polymerisationsklebstoffe''' (Ein- oder Zwei-Komponenten-Wie eingangs schon erwähnt beeinflussen Adhäsion und Kohäsion die Klebeverbindung.Unter Adhäsion versteht man hierbei die herrschenden Kräfte zwischen dem Kleber und dem [[Werkstoff]]welcher mit dem Kleber)in direktem Kontakt steht und unter Kohäsion die wirkenden Kräfte in derKlebeschicht.Grafik zur Verdeutlichung: Durch den Katalysator wird die [[httpBild://deKo-ad2.wikipediajpg|thumb|left|Abb.org/wiki/Polymerisation Polymerisation2 Quelle: RM]] ausgelöst.Bei anaerob abbindenden Klebstoff bleibt Da die Klebewirkung ausAdhäsionskräfte nur eine minimale Reichweite haben (molekulare Größenordnung) undOberflächen im mikroskopischen Bereich eher zerklüftet und rauh sind, solange kommen sich zwei Materialien inder Klebstoff mit Luftsauerstoff in Berührung Realität nur selten so nahe, das es zu einer spürbaren Adhäsion (Grenzflächenhaftung) kommt, . Nurein flüssiger Stoff kann sich den Oberflächenkonturen vollständig anpassen und als „Brückenmedium“ eineAdhäsion bewirken. Da aber der Katalysator innere Zusammenhalt (Kohäsion) von Flüssigkeiten im flüssigen Klebstoff Normalfall äußerstgering ist dann inaktivund sie somit als verbindendes Element nicht geeignet sind müssen sie die Eigenschaft haben,nachdem sie sich an die Oberfläche geschmiegt haben zu verfestigen.Hier kommen nun die Klebstoffe insSpiel. Die Reaktionszeit benötigte Adhäsion ist von der Katalysatormenge oder Temperaturänderungen beeinflussbargegeben und wenn ein Klebstoff aushärtet erhält er die nötige Kohäsion.
'''Polyadditionsklebstoffe''' (Ein- oder Mehr-Komponenten-Kleber): entsteht durch die Reaktion zweier chemisch unterschiedlichen, reaktionsfähigen Stoffe. Sie werden im [http://de.wikipedia.org/wiki/Stöchiometrisch stöchiometrischen] Verhältnis miteinander vermischt. ==Einteilung von Klebstoffen==
'''Polykondensationsklebstoffe:''' reagieren unter Druck von <=4 N/mm² indem sich flüchtige Stoffe abspalten bei einer Abbindtemperatur von caKlebstoffe können nach vielen verschiedenen Gesichtspunkten eingeteilt werden. 120°C bis 160°C z.B.
''Frage 3:'' Was ist <p>- nach der Unterschied zwischen physikalisch abbindenden und chemisch abbindenden Klebstoffen? [[Klebverbindung:Antworten#Frage_3 |Antwort 3]]Bindefestigkeit</p><p>- nach der Art des Abbindemechanismus</p><p>- nach Anwendungsgebieten</p><p>- nach Art des Grundwerkstoffes</p>
== Kräfte ==Klebverbindungen sind vorzugsweise In der VDI-Richtline 2229, auf Druck/Zug oder Scherung zu belasten. Es sollten Biege- und Schälbelastungen vermieden die im Folgenden eingegangen wird, werden!Klebstoffe nach Art desAbbindens eingeteilt:
Bei konstanter Dauerlast neigt der Klebstoff zu plastischer Verformung (Kriechneigung). Dies ist abhängig von der Belastungshöhe, Temperatur, Eigenschaften der Fügeteile und den Zustand des ausgehärteten Klebstoffes. Bei Zeitstandsbelastungen kann bereits eine wesentlich geringe Belastung als im Kurzzeitversuch (statische Bruchlast) zum Bruch führen. Es besteht also ein Zusammenhang zwischen der Belastungshöhe und Lebensdauer (je höher die Belastung je geringer die Lebensdauer).
Genaue Angaben liegen über Dauerfestigkeit nicht vor. Deshalb ist es empfehlenswert, besonders bei Großserienfertigung, den [[Klebverbindung#Hersteller.2FLieferant| Klebstoffhersteller]] in die spezielle Problemlösung einzubinden.
'''Korrosionsbeständigkeit===<u>physikalisch abbindende Klebstoffe:'''Die Beständigkeit gegenüber von Lösungmitteln ( z.B. Aceton, Benzin, Alkohol) und anderen Flüssigkeiten (z.B. Öl, Wasser, Laugen) ist bei den Reaktionsklebstoffen besser als bei den Lösungsmittelklebstoffen. Doch bei längeren Einwirkungen von Wasser kommt es bei einigen Klebstoffarten, besonders bei erhöhten Temperaturen zu Festigkeitsminderungen (Beeinträchtigung der Adhäsion und Kohäsion).</u>===
'''Alterungsbeständigkeit<p>Diese Arten der Klebstoffe sind häufig eine Lösung von natürlichen und makromolekularen Grundstoffen (z.B. [http://de.wikipedia.org/wiki/Kunstharz#Kunstharz Kunstharze], [http://de.wikipedia.org/wiki/Cellulosenitrat Nitrozellulose] oder [http:'''//de.wikipedia.org/wiki/Kautschuk Kautschuk]) in organischen Lösemitteln (insb. [[Kohlenwasserstoffe|Kohlenwasserstoffe]]) bzw. Dispersionsmittel.</p>ist abhängig <p>*von der Art Die Klebeschicht entsteht durch physikalische Vorgänge wie das Ablüften des Klebstoffes[[Lösungsmittel]]s vor dem [[Fügen]],erstarren der Klebstoffschmelze oder Gelieren (bei einem mehrphasigen System).</p>*den <p> Diese Kleber sind besonders geeignet um [[Metalle]] (undurchlässiges Werkstoffe) mit porösen Werkstoffen wie z.B. Holz zu verbindenden Werkstoffen verbinden. Hingegen sind sie ungeeignet um zwei undurchlässige Werkstoffpaarungen wie z.B. [[Metall]] – [[Metall]] zu verbinden, da bei größeren Klebeflächen ein ausreichendes Ablüften und somit eine gute Bindung nicht möglich ist. </p><p> Physikalisch abbindende Klebstoffe sind thermoplastisch und sind somit wärmeempfindlich,sie haben eine erhöhte Kriechneigung und sind anfälliger gegen Lösungsmittel als chemisch abbindende Klebstoffe.<br />*<br />Sie werden unterteilt in:</p><p><br /> <em><u>Kontaktklebstoff:</u></em> wird beidseitig auf die Oberflächen aufgetragen und nach Ablüften des Lösungsmittels innerhalb der Oberflächenvorbehandlung Kontaktklebzeit (Herstellerangaben beachten) unter (starkem) [[Druck]] gefügt.</p><p><br /> <em><u>Schmelzklebstoff:</u></em> wird in geschmolzenem Zustand ca. 150°C – 190°C aufgetragen unddie Teile müssen vor erstarren der „Schmelze“ gefügt werden. (Bp. Heissklebepistole)</p>*ganz besonders <p><br /> <em><u>Plastisole:</u></em><strong></strong> sind lösungsmittelfreie Klebstoffe die bei einer Temperatur von den Umwelteinflüssen140°C bis 200°C abbinden.</p><p> </p>
'''Warmfestigkeit:'''<table border="1" cellpadding="0" width="100%">Die Festigkeit der Klebstoffe ist stark temperaturabhängig. Warmabbindende Klebstoffe haben ein günstigeres Verhalten als Kaltabbindende. Kurzzeitige Temperaturbeanspruchungen sind bei einigen Klebern unter Berücksichtigung der der Festigkeitsminderung möglich. Die zulässige Dauertemperatur liegt je nach Klebstoff zwischen <tr> <td width="16%" valign="top"><p align="center"><strong>Klebstofftyp</strong> </p></td> <td width="11%" valign="top"><p align="center"><strong>Beispiel</strong> </p></td> <td width="18%" valign="top"><p align="center"><strong>Bedingungen</strong> </p></td> <td width="8%" valign="top"><p align="center"><strong>Kompo-nenten</strong> </p></td> <td width="13%" valign="top"><p align="center"><strong>Abbinde-</strong> <br> <strong>temperatur</strong></p></td> <td width="16%" valign="top"><p align="center"><strong>Lösungsmittel</strong> <br> <strong>Dispersionsmittel</strong></p></td> <td width="18%" valign="top"><p align="center"><strong>Anwendung</strong> </p></td> </tr> <tr> <td width="16%" valign="top"><p align="center">Schmelz-klebstoff</p></td> <td width="11%" valign="top"><p align="center">Polyester, <br> </p></td> <td width="18%" valign="top"><p> </p></td> <td width="8%" valign="top"><p align="center">1</p></td> <td width="13%" valign="top"><p align="center">warm</p></td> <td width="16%" valign="top"><p align="center">ohne</p></td> <td width="18%" valign="top"><p align="center">Papier, Textilien, <br> Leder, Kunststoffe</p></td> </tr> <tr> <td width="16%" valign="top"><p align="center">Plastisol-klebstoff</p></td> <td width="11%" valign="top"><p align="center">PVC</p></td> <td width="18%" valign="top"><p align="center">+80°C Weichmacher <br> und +150°C.Haftvermittler</p></td> <td width="8%" valign="top"><p align="center">1</p></td> <td width="13%" valign="top"><p align="center">warm</p></td> <td width="16%" valign="top"><p align="center">ohne</p></td> <td width="18%" valign="top"><p align="center">Metalle, <br> Keramik</p></td> </tr> <tr> <td width="16%" valign="top"><p align="center">Kontakt-klebstoff</p></td> <td width="11%" valign="top"><p align="center">Polychloropen</p></td> <td width="18%" valign="top"><p> </p></td> <td width="8%" valign="top"><p align="center">1</p></td> <td width="13%" valign="top"><p align="center">kalt</p></td> <td width="16%" valign="top"><p align="center">verdunsten vor <br> dem Kleben</p></td> <td width="18%" valign="top"><p align="center">Holz, Gummi, <br> Kunststoffe, Metalle</p></td> </tr></table><br />
''Frage 4===<u>chemisch abbindende Klebstoffe:'' Welcher Zusammenhang besteht zwischen Belastungshöhe und Belastungsdauer einer Klebverbindung? [[Klebverbindung:Antworten#Frage_4 |Antwort 4]](Reaktionsklebstoffe)</u>===
<p>Reaktionsklebstoffe sind Klebstoffe, die durch zugesetzten Härter ([[Katalysator]]) oder weitere Komponenten [[chemische Reaktionen]] auslösen, und somit sehr feste und dauerhafte Verbindungen eingehen. Meist werden Reaktionsklebstoffe aus zwei Stoffen zusammengemischt Grundstoff (Bindemittel) und Härter ([[Katalysator|Katalysator]]) daher werden sie auch Zwei-Komponenten-Kleber genannt. (bestehend aus Epoxidharzen, Acrylatharzen und weiteren Harzen). Weiter gibt es bei den Reaktionsklebstoffen die Gruppe der „Ein-Komponentenklebstoffe“ aus Cyanacrylat. ([[Sekundenkleber]]) Diese Klebstoffe benötigen eine „unsichtbare“ zweite Komponente, die Feuchtigkeit, die sie aus der Umgebungsluft beziehen. Im Allgemeinen gilt das abbinden der Reaktionsklebstoffe wird durch einen Katalysator, einwirken erhöhter Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder durch entziehen des Sauerstoffes (anaerob) in gang gesetzt.<br> <br> Da Reaktionsklebstoffe keine [[Lösungsmittel]] enthalten sind sie deshalb besonders geeignet für glatte, nicht poröse und feste Materialien wie z.B. [[Glas]], [[Metalle]], Keramik, [[Kunststoffe]] und Gummi. Die Klebestellen sollten aber vor dem Fügen durch anschleifen von anhaftenden Oxidschichten befreit werden. Insbesondere gilt dies für Gummi, da es durch Einwirkung von [http://de.wikipedia.org/wiki/Ultraviolettstrahlung UV-Strahlen] und [[Ozon|Ozon]] geschädigt wird und keine klebefähige Schicht mehr hat. <br> Da die Abbindung u. U. Tage dauert ist es sinnvoll eine weitere dritte Komponente einen Beschleuniger hinzuzufügen.<br> <br> Reaktionsklebstoffe werden unterteilt in:</p><p><br> <em><u>Polymerisationsklebstoffe: </u></em><strong></strong>(Ein- oder Zweikomponentenkleber) Die Polymerisation wird durch die Reaktion mit dem [[Katalysator|Katalysator]] ausgelöst. Bei den anaerob abbindenden Klebstoffen bleibt die Reaktion aus, solange der [[Katalysator|Katalysator]] im Flüssigen Klebstoff mit Sauerstoff in Berührung kommt. Durch die Katalysatormenge und Temperaturänderungen ist die Reaktionszeit beeinflussbar.</p><p><br> <em><u>Polyadditionsklebstoffe: </u></em><strong></strong>(Ein- oder Mehrkomponentenkleber) Durch die Reaktion von mindestens zwei chemisch unterschiedlichen und reaktionsfähigen Stoffen, welche im [[Stöchiometrie|stöchiometrischen]] Verhältnis miteinander gemischt werden entstehen diese Klebstoffe.<strong></strong></p><p><br> <em><u>Polykondensationsklebstoffe</u></em><em>:</em> reagieren bei einem Anpressdruck ≥0,4 N/mm2 unter abspalten flüchtiger Stoffe und einer Abbindetemperatur von ca. 120°C bis 160°C.</p><p><br> <u>Beispiele:</u></p><table border="1" cellpadding="0" width="98%"> <tr> <td width="20%" valign="top"><div align="center"><strong>Kunststofftyp</strong> </div></td> <td width="17%" valign="top"><p align="center"><strong>Reaktions-</strong> <br> <strong>bedingungen</strong></p></td> <td width= Normung "16%" valign="top"><p align="center"><strong>Anzahl der</strong> <br> <strong>Komponenten</strong></p></td> <td width="15%" valign="top"><p align= DIN"center"><strong>Abbinde-Normen </strong> <br> <strong>temperatur</strong></p></td> <td width="15%" valign="top"><p align="center"><strong>Reaktions-</strong> <br> <strong>produkte</strong></p></td> <td width="17%" valign="top"><p align="center"><strong>Anwendung</strong> </p></td> </tr> <tr> <td width="20%" valign="top"><p align="center">Epoxid</p></td> <td width="17%" valign="top"><p align="center">+Säureanhydride</p></td> <td width="16%" valign="top"><p align="center">2</p></td> <td width="15%" valign="top"><p align="center">warm</p></td> <td width="15%" valign="top"><p> </p></td> <td width="17%" valign="top"><p align="center">[[Metalle]], Keramik, <br> Kunststoffe</p></td> </tr> <tr> <td width="20%" valign="top"><p align="center">Epoxid</p></td> <td width="17%" valign="top"><p align="center">+Polyamine</p></td> <td width="16%" valign="top"><p align="center">2</p></td> <td width="15%" valign="top"><p align="center">kalt</p></td> <td width="15%" valign="top"><p> </p></td> <td width="17%" valign="top"><p align="center">[[Metalle]], Keramik, <br> Kunststoffe</p></td> </tr> <tr> <td width="20%" valign="top"><p align="center">Polysocyanate</p></td> <td width="17%" valign="top"><p align="center">+Polyole</p></td> <td width="16%" valign="top"><p align="center">2</p></td> <td width="15%" valign="top"><p align="center">Kalt</p></td> <td width="15%" valign="top"><p> </p></td> <td width="17%" valign="top"><p align="center">[[Metalle]], Keramik, <br> Kunststoffe</p></td> </tr> <tr> <td width="20%" valign="top"><p align="center">[http://de.wikipedia.org/wiki/Cyanoacrylate Cyanacrylate]</p></td> <td width="17%" valign="top"><p> </p></td> <td width="16%" valign="top"><p align="center">1</p></td> <td width="15%" valign="top"><p align="center">Kalt</p></td> <td width="15%" valign="top"><p> </p></td> <td width="17%" valign="top"><p align="center">[[Metalle]], Keramik, <br> Kunststoffe, Gummi</p></td> </tr> <tr> <td width="20%" valign="top"><p align="center">Methacrylate</p></td> <td width="17%" valign="top"><p> </p></td> <td width="16%" valign="top"><p align="center">1</p></td> <td width="15%" valign="top"><p align="center">Kalt</p></td> <td width="15%" valign="top"><p> </p></td> <td width="17%" valign="top"><p align="center">[[Metalle]]</p></td> </tr> <tr> <td width="20%" valign="top"><p align="center">Harnstoff<br> Formaldehyd</p></td> <td width="17%" valign="top"><p align="center">+[[Styrol]] oder <br> Methacrylate</p></td> <td width="16%" valign="top"><p align="center">2</p></td> <td width="15%" valign="top"><p align="center">Kalt</p></td> <td width="15%" valign="top"><p align="center">bleiben in der <br> Klebeschicht</p></td> <td width="17%" valign="top"><p align="center">[[Metalle]], Keramik, <br> Kunststoffe</p></td> </tr> <tr> <td width="20%" valign="top"><p align="center">Silicon-Harze</p></td> <td width="17%" valign="top"><p align="center">+ Feuchtigkeit</p></td> <td width="16%" valign="top"><p align="center">1</p></td> <td width="15%" valign="top"><p align="center">Kalt</p></td> <td width="15%" valign="top"><p align="center">verdunsten <br> beim Kleben</p></td> <td width="17%" valign="top"><p align="center">Keramik</p></td> </tr></table><br />
Auswahl==Klebverbindungen herstellen:==Aufgrund der großen Vielfalt von Klebstoffen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften kann man nurallgemeine Richtlinien angeben. Für die richtige Verarbeitung und Anwendung eines Klebstoffes sindimmer die Herstellerangaben zu beachten.===<u>Vorbehandlung:</u>===
<p> </p><table width="100%" border="0"> <tr> <td width="73%" valign="top"><p>Um eine möglichst hohe Adhäsion des Klebstoffes zu erreichen müssen die Oberflächen der zu fügenden Teile von Schmutz, Rost, Oxidschichten und Fett befreit werden. Zu glatte Oberflächen müssen vor dem verkleben/fügen durch abschmirgeln oder sandstrahlen angeraut werden. </p> <p></p></td> <td width="27%">[[DINBild:Tabelle1.jpg|thumb|Haftgrundbehandlung versch. Werkstoffe Quelle: RM]] 8593 Fertigungsverfahren Fügen; Kleben; Einordnung, Unterteilung, Begriffe</td> </tr></table>
<p>Hier gilt auch die Herstellerangaben unbedingt beachten um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Im Normalfall werden [[DINLösemittel]] 53281 Teil 1-3 Prüfung von Metallklebstoffen haltige Klebstoffe entsprechend der Konsistenz beidseitig mit Pinsel oder Spachtel auf die Fügeteile aufgetragen, Dann sollten die Fügeteile eine Zeit „ruhen“, damit ein Großteil des [[Lösemittel]]s verdunsten und Metallklebungen der Grundstoff sich durch Adhäsion mit der Oberfläche verbinden kann. Nach genügender Abbindung des Klebstoffes werden beide Fügeteile unter [[Druck]] zusammengefügt. Nun wird die Verbindung durch Kohäsion in der Klebeschicht hergestellt. Die Klebeschicht ist in der Regel nach ein bis zwei tagen aufgrund des Verdunstens des Lösemittels vollständig abgebunden.</p><p><br> Bei Reaktionsklebstoffen wird das Gemisch aus den Komponenten einseitig auf eines der Fügeteile, mit der vorbereiteten Oberfläche, aufgetragen (entsprechend des Klebstoffes auch gestreut oder bei Klebefolien aufgelegt). Die Teile können in der Regel sofort gefügt werden, da ja kein [[Lösemittel]] verdunsten muss. Entsprechend des Klebstoffes erfolgt das Abbinden mit oder ohne [[Druck]]/Wärmeeinfluss innerhalb weniger Minuten (Warmklebstoffen) oder in mehreren Tagen (Kaltklebstoffe).</p><p><br>''Man sollte immer nur soviel Klebstoff anmischen wie gebraucht wird bzw. soviel wie während der Tropfzeit verarbeitet werden kann, da die Reaktion sofort nach dem vermischen der Komponenten einsetzt.''
[[DIN]] EN 923 Klebstoffe ===<u>Nachbehandlung:</u>===Je nach Einsatz der Werkstücke und des verwendeten Klebstoffes müssen die Klebefugen nachbehandeltwerden. Dies geschieht durch einfaches Entfernen von Kleberesten (sofern nicht schon beim Klebengeschehen) durch abschmirgeln/- Benennungen und Definitionenschleifen bis hin zum Lackieren der Fugen. Das versehen mitLacküberzügen ist besonders bei vielen Reaktionsklebern wichtig, da sie oftmals wasserempfindlich sind.<br /><br />
[[DIN]] EN ISO 9664 Klebstoffe - Verfahren zur Prüfung der Ermüdungseigenschaften von Strukturklebungen bei Zugscherbeanspruchung
===VDI-Richtlinien===
Auswahl== '''Auslegung/Gestaltung/Berechnung:''' ==Grundsätzlich gilt: '''Klebgerecht konstruieren und richtige Wahl des Klebers''' (siehe RM TB 5-2) Weiter ist zu beachten: * Klebefläche ausreichend dimensionieren (Überlappungen bevorzugen)* Scherbeanspruchung in der Klebefuge anstreben* Zugbeanspruchung nur in besonderen Fällen zulassen* Fugenspalt so klein wie möglich halten* Schälbeanspruchung unter allen Umständen vermeiden (konstruktive Maßnahmen z.B. Versteifungen)* Schutz vor Witterung und Feuchtigkeit (z.B. Lacküberzug)<br /><br /><div style="text-align: center;">[[Bild:beanspruchung1.jpg]]</div> Beispiel für eine Klebgerechte Konstruktion wenn Stumpf an Stumpf liegt: <div style="text-align: center;">[[Bild:Beanspruchung2.jpg]]</div> [[Bild:bsp.jpg|thumb|Weitere Beispiele einer klebgerechten Konstruktion]]Folgernd lässt sich sagen:<br />In Bezug auf auftretende Kräfte: * '''Bevorzugt sollten Klebverbindungen auf Druck/Zug oder Scherung belastet werden.*Biege- und Schälbelastungen sollten vermieden werden.'''<br />In Bezug auf Abmessungen: * '''Je grösser die Kraft ist die übertragen wird, desto grösser muss die Klebefläche sein.'''<br /><br /><br /><br /><br />
[http===Berechnungsgrundlagen://www.vdi.de/vdi/vrp/richtliniendetails/index.php?ID=1363373 VDI 2229] Metallkleben; Hinweise für Konstruktion und Fertigung==
[http:<div align="center"> <table width="87%" border="3"> <tr> <td align="center" bgcolor="#CCCCCC"><div align="center">Folgendes sind vereinfachte Berechnungen und ergeben lediglich Richtwerte, da sehr viele Einflussfaktoren, vom verwendeten Klebstoff abhängig sind. Die Einflussfaktoren sind überdies nur sehr schwer zu erfassen und nur überschlägig berücksichtigt. Maßgebend für alle Anwendungsfälle sind die Angaben der Hersteller.</div></www.vdi.detd> </vditr> </vrptable></richtliniendetailsdiv><br /index.php?ID=1374938 VDI 3821] Kunststoffkleben>Wichtige Kenngrössen und deren Berechnung:
== Herstellen von Klebverbindungen==Hier können nur ein paar allgemein gültige Angaben gemacht werden. Es sind immer * '''Bindefestigkeit:''' ''(die Vorgaben des [[Klebverbindung#Hersteller.2FLieferant| Herstellers]] zu beachten!wohl wichtigste Kenngrösse)'' Verweis: RM FS 4-1
===Vorbereitung der Klebflächen===Glatte Oberflächen müssen aufgerauht werden zSie ist das Verhältnis zwischen Zerreißkraft (Bruchlast) zur Klebfugenfläche.B. durch Sandstrahlen.Die Klebeflächen müssen außerdem von Schmutz, Oxidschichten, Rost oder von Fett befreit werden, damit die Adhäsion des Klebstoffs gleichmäßig zum Tragen kommtStatische Bindefestigkeit.
===Klebvorgang===[[Bild:tkb.jpg]]
Bei Lösungsmittelklebstoffen wird der Kleber gleichmäßig auf die Klebflächen verteilt (nach [[Klebverbindung#Hersteller.2FLieferant| Hersteller]]angaben!). Der größte Teil des Lösungsmittel verdunstet und der Grundstoff kann sich durch Adhäsion mit der Klebfläche verbinden (Abbinden). Die zu verklebenden Teile werden dann unter Druck zusammen gefügt und die Klebkraft wird durch die Kohäsion der Klebstoffteilchen herbeigeführt. Wichtig ist es den richtigen Zeitpunkt der Kontaktklebzeit zu finden. Das vollständige Ablüften des Lösungsmittel und das Erreichen der gesamten Klebkraft dauert in der Regel 1 - 3 Tage.
Reaktionsklebstoffe werden auf die Klebflächen aufgetragen und können gleich miteinander verbunden werden. Die Reaktion der Klebstoffkomponenten setzt sofort nach dem Verbinden ein. Das Abbinden dauert je nach Klebstoff wenigen Minuten oder aber mehrere Tage. Lange Abbinddauer läßt sich durch Verwendung eines Beschleunigers verringern.* '''Schälfestigkeit:''' Verweis: RM FS 4-3
''Frage 5:'' Welche Vorbereitungen müssen für eine Klebverbindung getroffen werden?[[Klebverbindung:Antworten#Frage_5 |Antwort 5]]Sie ist der Widerstand gegen Schälbeanspruchung in N je mm Klebfugenbreite.
== Dimensionierung ===== Auslegung/Gestaltung ===Grundvorraussetzung ist eine klebgegerechte Konstruktion und die Wahl des richtigen Klebers[[Bild:sf.Desweiteren gilt*Überlappungsverbindungen bevorzugen*kleine Klebeflächen vermeiden*Schäl- und Biegebeanspruchung vermeiden*nur auf Scher-, Druck- und Zugbeanspruchung belastenjpg]]
Weitere Konstruktionshinweise finden sich im [http* '''Zeitstands- und Dauerfestigkeit://www.konstruktionsatlas.de/index.htm?verbindungstechnik/fuegen/kleben/kleben_konstr.htm Konstruktionsatlas]''' Verweis: RM FS 4-2
=== Abmaße ===Im Allgemeinen giltKlebverbindungen, welche dauerbelastet werden neigen zur plastischen Verformung. Bei zeitstandsbelasteten Verbindungen kann bereits eine wesentliche geringere Belastung zum Bruch führen. Somit berechnet man die dynamische Bindefestigkeit folgendermaßen:Je größer die Klebefläche desto größer die übertragbaren Kräfte.
=== Berechnung ===
Da viele Einflussfaktoren vom verwendeten Klebstoff abhängen (schwer erfassbar) sind Berechnungen nur Richtwerte. Darum ist es wichtig sich an die Vorgaben des Herstellers halten!!!!
wechselnd: [[Bild:tklw.jpg]]
schwellend: [[Bild:tklsch.jpg]]
==== Kräfte ====
[[Bild:Klebverb Formel.jpg]] Verweis: R/M Formeln 4-4 bzw. 4-5
<table width="50%" border="1" align="center"> <tr> <td><div align="center">Beanspruchungen verschiedener Klebnahtformen</div></td> </tr> <tr> <td>[[Bild:kl-form.jpg]]</td> </tr> <tr> <td>a) Stumpfstoß, zugbeansprucht unter Längskraft F</td> </tr> <tr> <td>b) einfache Überlappung, zugscherbeansprucht unter Längskraft F<sub/td> max </subtr> <tr> <td> : maximal übertragbare Kraft c) Rundklebung, schubbeansprucht unter Torsionsmoment T</td> </tr></table><br />Mit ausreichender Genauigkeit wird die unter der Klebverbindung in NBelastung F bzw. T auftretende Beanspruchung als gleichmässigverteilte Nennspannung berechnet.<br />(Siehe Grafik / Formeln 5.3, 5.4, 5.5) Diese werden den zulässigen Spannungen gegenübergestellt.
A<sub>Kl</sub> Für den zugbeanspruchten Stumpfstoß gilt: Klebfugenfläche in mm<sup> 2</sup>
<table width="72%" border="3" align="center"> <tr valign="top"> <td colspan="2" valign="top"><p>''Frage 6'Berechnungsaufgabe 3:'' Welche Vorgaben muss man '</p> <p>Das Ende eines Wasserrohres aus [http://de.wikipedia.org/wiki/Polyvinylchlorid Polyvinylchlorid] (PVC) mit Außendurchmesser da=63mm und einer Wandstärke von t = 3mm wird mit einer Kappe verschlossen, welche aufgeklebt werden soll. Es ist zu ermitteln ob die Klebverbindung bei der Gestaltung einer einem maximalen Wasserdruck von p = 4 bar sicher hält, wenn die Bindefestigkeit des Klebers bei 20mm Überlappungslänge τ<sub>KB</sub>= 8 N/mm2 beträgt. Sicherheit 1,5-2,5. </p></td> <td width="44%"><div align="center">[[Bild:Kleb-aufg3a.jpg]]</div></td> </tr> <tr> <td width="31%" valign="top"><div align="center">[[Klebverbindungen: Hilfen zum Lösungsweg|Hinweise zur Lösung]]</div></td> <td width="25%"><div align="center">[[Klebverbindungen beachten? -Lösungen#Lösung-Aufgabe3|Lösung]]</div></td> <td><div align="center">Download: [[Media:Kleben-Aufgaben.pdf|Aufgaben Kleben]] / [[Media:Lösungen-Kleben.pdf|Lösungen]]</div></td> </tr></table><br /><br />
[[Klebverbindung==Festigkeit und Einflüsse darauf:Antworten#Frage_6 |Antwort 6]]==Die Festigkeit von Klebverbindungen ist von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. Hier gilt angaben desHerstellers beachten. Bp.
==== Übungsaufgabe ====* Temperatur* Verarbeitung* Vorbereitung* UmwelteinflüsseZwei Bauteile sollen so miteinander verklebt werden, dass sie eine Schubkraft (Zugscherkraft) von 500 N bei Zimmertemperatur (ca. 20°) halten können. Wie groß muss die Überlappungslänge l<sub>ü<br /sub> sein, wenn Es gibt mehrere Faktoren die Klebefläche quadratisch ist? Zum Kleben wird Loctite 638 verwendet, außerdem hat die Festigkeit der Konstrukteur eine dreifache Sicherheit bestimmt.(Benutze zur Lösung Roloff/Matek Formelsammlung und Tabellen)[[Bild:Klebverb Zugscherkraft.JPG]][[Klebverbindungbeeinflussen:Antworten#L.C3.B6sung_f.C3.BCr_.C3.9Cbungsaufgabe|Lösung]]
== Sicherheit ==* [[Korrosion]]sbeständigkeit===Bei der Anwendung===* Alterungsbeständigkeit/ZeitKlebstoffe sind Chemikalien und können dem menschlichen Körper durch Verschlucken, Einatmen und Handkontakt gesundheitlich beeinträchtigen. Personen die mit Klebstoffen arbeiten, müssen über die richtige Handhabung informiert sein. Sicherheitsdatenblätter kann man bei jedem Klebstoff-Lieferanten anfordern.* Warmfestigkeit
=== Belastbarkeit ===
Man sollte Klebverbindungen nur auf Scher-, Zug- oder Druck belasten. Wie groß die auftretenden Kräfte sein dürfen, läßt sich berechnen. Dies sind aber nur Richtwerte!
Es ist oft ratsam, genaue Informationen über den passenden Klebstoff und die Belastbarkeit beim Klebstoffhersteller erfragen.
[[Bild:Klebverb Belastung.JPG]]
<table width="100%" border="0"> <tr> <td height="107" valign="top"><table width="98%" border="0"> <tr> <td>''Frage 7'Korrosionsbeständigkeit:'' Was ' Reaktionsklebstoffe sind im Allgemeinen beständiger als Lösungsmittelklebstoffen gegenüber [[Lösungsmittel]]n (z.B. [[Alkohol]], [[Aceton]], [[Benzin]], etc.) und anderen Flüssigkeiten (z.B. Öle, [[Säure]]n, [[Lauge]]n, etc.) Bei Einwirkung von Wasser über einen längeren Zeitraum ergeben sich jedoch Festigkeitsminderungen (verstärkt noch durch Wärmeeinwirkung) durch Beeinträchtigung der Adhäsion und Kohäsion.</td> </tr> </table> </td> <td valign="top"><div align="left">Die Abbildung zeigt Das Festigkeitsverhalten eines Klebstoffes (Sicomet-Standard) bei verschiedenen Umwelteinflüssen über einen grösseren Zeitraum.</div></td> </tr> <tr> <td height="107" valign="top"><table width="98%" border="0"> <tr> <td>'''Alterungsbeständigkeit:''' bei [[Metall]]klebungen ist bei abhängig von der Art des verwendeten Klebstoffes, den zu fügenden Materialien, der Vorbehandlung der Anwendung Oberfläche und besonders von Klebstoffen sicherheitstechnisch zu beachten?schädigenden Umwelteinflüssen. Die warmabbindenden Klebstoffe sind in der Regel beständiger als kaltabbindende Klebstoffe. Direkt nach dem Abbinden besitzen die Klebstoffe die größte Bindefestigkeit, daraufhin stellt sich jedoch ein u.U. über längeren Zeitraum andauernder Festigkeitsabfall ein.</td> </tr> </table> </td> <td rowspan="2" valign="top"><div align="left" style="text-align: center;"> <div align="center">[[KlebverbindungBild:Antworten#Frage_7 Korrosion-kl.jpg|Antwort 7thumb||left|Korrosion Quelle: RM]] </div> </div></td> </tr> <tr valign="top"> <td height="93"><table width="98%" border="0"> <tr> <td>'''Warmfestigkeit:''' Klebstofffestigkeit ist stark Temperaturabhängig. Auch hier zeigen die warmabbindenden Klebstoffe ein besseres verhalten als die kaltabbindenden. Je nach Klebstoffsorte lässt sich kurzzeitige Beständigkeit bis zu +350°C realisieren, zu berücksichtigen ist dabei jedoch ein Festigkeitsverlust. In der Regel liegt die zulässige Dauertemperatur zwischen ca. +80°C und +150°C.</td> </tr> </table> </td> </tr></table>
== Einsatzgebiet ===== Anwendungen =Anwendungsgebiete und Belastbarkeit: ==So vielfältig die Welt der Klebstoffe bzwist so vielfältig sind auch ihre Anwendungsgebiete. Klebverbindungen sind fast überall vertretenMan kann sagen, zwei interessante Einsatzgebiete dass für so ziemlich jede Anwendung ein spezieller Klebstoff erhältlich ist. Hauptanwendungen inWerkstätten sind * [[Schraubenverbindungen|Schraubensicherung]]* Verbinden von Werkstücken verschiedenster Materialien* Verbinden von [[Achsen%2C_Wellen_und_Zapfen#Wellen|Wellen]]/Naben* Flächen[[dichtungen]]Auch bei der Belastbarkeit muss man sich an die Medizin- und Elektrotechnik: neben der benötigten Klebkraft und Haltbarkeit spielen auch toxikologische Gesichtspunkte und Sterilisationsbeständigkeit bzw. elektrische Eigenschaften nach dem Aushärten Vorgaben zum Verarbeiten des Klebstoffes halten umeine wichtige Rolleoptimale Verbindung zu erhalten.
=== Verwendung =Gefahren von Klebstoffen für den Menschen: ==Es gibt inzwischen viele Verwendungsmöglichkeiten in der Industrie, zum Beispiel:
<table width="100%" border="0"> <tr> <td width="69%" valign="top">Das Hauptproblem des Klebens, stellen die [[Lösungsmittel]] dar. Weitere enthaltene Problemstoffe sind (pilzabtötende Stoffe), Konservierungsmittel oder Weichmacher. Die größte Gefahr geht aber in erster Linie von den leichtflüchtigen Anteilen des Klebstoffes aus, welche je nach individueller Empfindlichkeit und Vorschädigung bei häufigerem Kontakt äußerst schwerwiegende Krankheiten und Zerstörungen anrichten können. Das Spektrum geht von Schleimhautreizungen über Kopfschmerzen, Übelkeit bis hin zur krebserregenden Wirkung einiger Komponenten und Schädigung von Leber und Niere (Entgiftung). Daher müssen bei der Verwendung von Klebstoffen eine ganze Reihe von Vorsichtsmaßnahmen und Richtlinien beachtet werden. *SchraubensicherungAbsauganlagen bzw. ausreichende Lüftung*GewindeKörperschutz (Persönliche Schutzausrüstung)* Lagerung in überschaubaren Mengen* Beachten der Warnhinweise des Herstellers ([[R- Sätze]] und Flächendichten[[S-Sätze]])<br />Informationen über den sicheren Umgang mit Klebstoffen kann man bei jedem Klebstoffhersteller anfordern.</td> <td width="31%"><div align="center">[[Bild:warn.jpg|thumb|Beispiel für Warnhinweise.]]</div></td> </tr> <tr> <td colspan="2"></td>*Fügen von Welle und Nabenverbindungen </tr>*Verbinden von unterschiedlichen Werkstoffen</table>
''Frage 8== Besondere Anwendungen von Klebstoffen ==* Experiment:'' Welche Verwendungsmöglichkeiten gibt es bei Klebverbindungen?[[Klebverbindung:Antworten#Frage_8 |Antwort 8Sekundenkleber in der Kriminalistik]]
== Kosten Fragen: ==Bei gleichen Vorraussetzungen und Belastungen kann man davon ausgehen, dass Klebverbindungen ein Drittel weniger Kosten als [[Schweißverbindungen |Schweiß-]] bzw [[Lötverbindungen |Lötverbindungen]] verursachen. Es begründet so, dass für die Herstellung von Schweiß- und Lötverbindungen mehr Arbeitsgänge notwendig sind, bzw Ressourcen verbraucht werden (Strom, Material).
''Frage 9Zum Abschluss noch ein paar einfache Fragen zum Thema Klebverbindungen:'' Wenn eine Schweißverbindung 9 Euro kostet, wie teuer wird ungefähr eine Klebverbindung<br /><br /><table width="89%" border="1" align="center"> <tr> <td bgcolor="#CCCCCC">1. Welche Kräfte wirken beim Kleben? </td> <td bgcolor="#CCCCCC"><div align="center">[[Klebverbindungen: Antworten#Frage_1:|Antwort]]</div></td> </tr> <tr> <td bgcolor="#CCCCCC">2. Wofür sind physikalisch abbindende Klebstoffe geeignet und wöfür überhaupt nicht? </td> <td bgcolor="#CCCCCC"><div align="center">[[Klebverbindungen: Antworten#Frage_2:|Antwort]]</div></td> </tr> <tr> <td bgcolor="#CCCCCC">3. Wie sollten Klebverbindungen vorbereitet werden ? </td> <td bgcolor="#CCCCCC"><div align="center">[[Klebverbindungen: Antworten#Frage_3:|Antwort]]</div></td> </tr> <tr> <td bgcolor="#CCCCCC">4. Was ist bei der Berechnung von Klebverbindungen zu beachten? </td> <td bgcolor="#CCCCCC"><div align="center">[[Klebverbindungen: Antworten#Frage_4:|Antwort]]</div></td> </tr> <tr> <td bgcolor="#CCCCCC">5. Was ist Dir über Anwendungsgebiete von Klebstoffen bekannt und deren Festigkeit?</td> <td bgcolor="#CCCCCC"><div align="center">[[KlebverbindungKlebverbindungen:Antworten#Frage_9 Frage_5:|Antwort 9]]</div></td> </tr></table><br /><br />
== Hersteller/Lieferanten Normung:===== DIN-Normen===[http:[DIN]] 8593-8 Fertigungsverfahren [[Fügen]]; Kleben; <br />[[DIN]] 16920 Klebstoffe und Klebstoffverarbeitung<br />[[DIN]] 16921<br /www.3m-klebetechnik.de 3M>[[DIN]] EN 923 Definition von Klebstoffen und Benennungen <br />[[DIN]]EN ISO 9664<br />
===VDI-Richtlinien===VDI 3821 Kunststoffkleben<br />VDI 2229 [[Metall]]kleben<br /><br />Alle DIN-Normen/VDI-Richtlinien kann man beim [http://www.beuth.de BEUTH Verlag] bzw. bei [http://www.loctitevdi.de LoctiteVDI] beziehen.